Bundesjugendspiele

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  • Also heute gibt es hier ganz sicher keine Lautsprecherübertragungen von Leistungen mehr!
    Ich habe schon das Gefühl, dass hier doch auch einige Erinnerungen aus der Vergangenheit auf die heutige Situation übertragen werden? (ich kann mich allerdings auch nicht an Lautsprecherübertragungen erinnern. Ich kann mich nur an "Trillerpfeifen" der Sportlehrer "erinnern", bin mir aber da nicht ganz sicher, ob ich mich wirklich daran erinnern kann oder sich das mit Szenen aus Filmen etc. vermischt hat?!).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    • Offizieller Beitrag

    Ich war mehrmals dabei gewesen und hatte auch ein paar Stationen damals betreut (Seilspringen, Tretroller durch einen kleinen Parcour). Eltern werden an unserer Schule einbezogen.


    So was gibt es bei unseren BJS nicht. Die sind ganz starr: Sprint, Weitsprung, Werfen, Staffellauf (wobei der wohl nicht zwingend ist). Klassische Leichtathletik eben. Eltern sind da nicht unbedingt erwünscht, ich habe letztes Jahr beim Gassi zufällig ;) vorbei geschaut.

  • Zum Thema Öffentlichkeit: es muss doch nichteinmal die Ar der Urkunde benannt werden- wenn ich as letzte durchs Ziel laufe, vor der halben Schule als Publikum reicht das an Öffentlichkeit. Ist sicherlich gebauso demütigend.0, wie vir der Klasse laut und schief singen zu müssen... Wer bei einer Mathearbeit (zu der Schüler ja auch gezwungen werden) schlecht ist, ist viel weniger offensichtlich. Und ich finde es so schlimm, diese offensichtlichen Leistungsunterschiede dann auf diese Art und Weise auch noch zu benennen...

    Wikinger 03/15
    Wochenendbesuchsdame - Rübchen 01/10

    • Offizieller Beitrag

    Ach so, ganz vergessen ftr: mein Kind fand die BJS toll. Auch, weil er eine Ehrenurkunde bekommen wird. Er weiß ziemlich genau, wie alle anderen abgeschnitten haben. Insofern - hmmm. Ich hoffe, es war netter als bei uns früher.

  • Eine Regelschule funktioniert nun mal so


    Was schlimm genug ist. Warum sollte man es dann nicht ändern.


    ein Sportfest


    Sind die BJS normalerweise nicht.


    dann liegt es nicht an der Sache selbst, sondern an dem, was die Lehrer (und Mitschüler) daraus machen.


    Der Rahmen der BJS lässt da nicht so viel zu. Natürlich bekommen manche Schulen es hin, es anders zu gestalten, aber i.d.R. eben nicht.


    Wer von Euch "BJS-Gegnerinnen" hat denn schon ein- oder zweimal zugeschaut bzw. mitgeholfen bei den BJS in der Schule?


    Hier. Ich.


    (Seilspringen, Tretroller durch einen kleinen Parcour)


    Ist kein gängiger Bestandteil der BJS, sondern klingt eher nach einem gelungenen Sportfest. #top


    Das würde an meiner Schule mit fast 1200 Kindern aber lange dauern


    Ja, hat es auch. Die mit der Ehrenurkunde bekamen ihre zuerst und haben sich dann heimlich schon 45 Minuten früher auf den Heimweg gemacht. Bekloppte Orga, oder?


    Ich hab mich über die Siegerurkunden immer gefreut, was soll daran demütigend sein?


    Tatsache ist, dass es für manche demütigend ist. Scheinbar für mich wenige. Und vermutlich nicht als einzelner Aspekt, aber ins Gesamtgeschehen eingebunden. Ist ja auch schon reichlich geschildert worden. Wenn es für Dich nicht so war, ist das doch schön. Menschen sind verschieden, und ich halte viel davon, auf jene zu schauen, denen es mit einer Sache eben nicht gut geht.


    Es wird hier immer über "die BSJ-Gegnerinnen" gesprochen.


    Ich frage mich, ob den BSJ-Befürworterinnen tatsächlich daran gelegen ist, weil es ihnen nicht ausgemacht hat oder positiv war, eine nicht kleine Zahl an Kindern dahin zu zwingen. Das finde ich schon schräg, zumal solche Ereignisse ja freiwillig für die sein könnte, die Spaß dran haben. Aber weil man selbst es ok findet andere dazu zwingen, auch wenn sie sich schlecht fühlen dabei? 8I

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • wenn ich as letzte durchs Ziel laufe, vor der halben Schule als Publikum reicht das an Öffentlichkeit.

    Die haben doch alle selbst zu tun. Zuschauen tut höchstens eine Klasse, die direkt danach dran ist.

  • Die haben doch alle selbst zu tun. Zuschauen tut höchstens eine Klasse, die direkt danach dran ist.


    Kommt vielleicht drauf an, wie groß die Schule ist? Bei uns hing man viel rum, und da hat man dann halt zugeschaut. Mal davon abgesehen, dass ich es auch nicht angenehm fand, wie der ENGLISCH- UND GEOGRAPHIElehrer geschaut hat, wenn jemand den Ball keine 15 Meter weit werfen konnte.


    Edit: Ich frage mich, warum die negativen Erfahrungen, die doch hier berichtet werden, so hinterfragt werden. TATSACHE ist, dass diese Erfahrungen gemacht wurden. Warum müssen die, die davon berichten, das noch belegen, rechtfertigen, wird ihnen nicht geglaubt? Ist es so unglaublich, dass jemand genau diese Erfahrungen und Empfindungen hatte?


    Warum werden die kleingemacht? Dann war es eben nicht die halbe Schule, aber es war GEFÜHLT die halbe Schule, und nicht nur von einer Person.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • An der Grundschule meiner Tochter gehen die Jahrgänge zu unterschiedlichen Zeiten zu den BJS, sodass nicht zu viele Wartezeiten entstehen. Als ich aufs Gymnasium ging war das übrigens genauso, die jüngeren Jahrgänge fingen an, die Älteren kamen später hinzu.


    Ich finde es schwierig, dass hier vor allem leicht verbesserungsfähige Dinge kritisiert werden (Wartezeiten, demütigende Urkundenverteilung etc.). Das gab es alles bei mir nicht und bei meiner Tochter erlebe ich es auch anders. Warum muss man gleich die ganze Veranstaltung abschaffen, die vielen Kindern doch Spaß macht? Wieso nicht einfach diverse Verbesserungen vorschlagen, evtl. Über Schulpflegschaft und Schulkonferenz (die in NRW schließlich durch eine Drittelparität gekennzeichnet ist und so Eltern und Schüler gemeinsam viel erreichen können).

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Ich finde es schwierig, dass hier vor allem leicht verbesserungsfähige Dinge kritisiert werden (Wartezeiten, demütigende Urkundenverteilung etc.).


    Nein, es werden noch sehr viel mehr und schwerwiegendere Argumente genannt.


    Warum muss man gleich die ganze Veranstaltung abschaffen, die vielen Kindern doch Spaß macht?


    Weil es einer Menge Kinder keinen Spaß macht und nicht zuträglich ist. Weil die Ziele nicht erreicht werden. Damit Raum für Neues entsteht.


    Wieso nicht einfach diverse Verbesserungen vorschlagen, evtl. Über Schulpflegschaft und Schulkonferenz (die in NRW schließlich durch eine Drittelparität gekennzeichnet ist und so Eltern und Schüler gemeinsam viel erreichen können).


    Ja, eine Reform wäre eine gute Sache. Das wäre dann aber etwas anderes als die BJS, eben ein Sportfest, das den Zweck erfüllt.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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  • @Fia


    Ich bin ganz bei dir!


    Und es muss nicht mal die halbe Schule zuschauen, um sich als Letzter gedemütigt zu fühlen. Es reicht, wenn "der Erzfeind/die Erzfeindin" es sieht oder jemand, den man bewundert oder für den man schwärmt.


    Mir persönlich haben die BJS nicht so viel ausgemacht. Zum Ende ging mir das Ganze schlicht auf die Nerven und ich hatte keinen Bock drauf. Ich bin weder die begeisterte Schwimmerin, noch mag/mochte ich Leichtathletik. Turnen gab es nicht. Und wenn es um das Sport treiben geht. Ich habe früher Leistungssport gemacht. Aber auch hier, meine ich, muss ich niemanden zwingen.


    Aber ich weiß, dass viele Kinder und Jugendliche Methoden entwickelt haben, um sich eben davor zu drücken. Das finde ich schon Aussage genug.
    Zuletzt war es bei mir ähnlich, bzw. ich habe mich dann auch nicht mehr angestrengt, weil es mir irgendwann schlicht egal war. Das einzig wirklich positive war, dass eben kein Unterricht war.



    Die am leichtesten zu verbessernde Maßnahme wäre, das Ding einfach auf Freiwilligkeit basieren zu lassen.

  • Hier wird man in der Schule auch "gezwungen" zum Wandertag zu gehen, ins Konzert, ins Museum, ins Theater. Außerdem müssen alle bei der Matheolympiade mitmachen, ein bestimmtes Buch lesen, ein Lied vorsingen, ein Tanz aufführen, bei einem Theaterstück mitmachen, einen Vortrag halten, ein Plakat gestalten und präsentieren ...
    Eine Regelschule funktioniert nun mal so, dass es in der Schule bestimmte Pflichtveranstaltungen gibt. Und ganz sicher findet jedes Kind bestimmte Pflichtveranstaltungen mega-blöd. Und wahrscheinlich hat sich auch jedes Kind bei der einen oder anderen Sache nicht gut gefühlt. Keiner schüttelt das alles aus dem Ärmel.
    Ich bin immer noch der Meinung, das auch ein Sportfest ein normaler Bestandteil des Schullebens sein kann. Und wenn Kinder sich schlecht fühlen (egal bei welcher der genannten Aktivitäten), dann liegt es nicht an der Sache selbst, sondern an dem, was die Lehrer (und Mitschüler) daraus machen.

    Macht es das besser? Schlimm genug.


    Höchste Zeit, dass sich da was ändert! Nicht umsonst, schreien immer mehr nach Reformen und nicht umsonst entstehen immer mehr alternative Schulen.


    Lied vorsingen, hätte ich als Kind als ganz, ganz schlimm empfunden und mich da auch vollkommen verweigert. Genau diese Erlebnisse schaffen es nämlich, dass Schule dann plötzlich keinen Spaß mehr macht und man nur noch versucht Methoden zu entwickeln, wie man diese Situation vermeiden kann. Klar man lernt eine Menge Vermeidungsstrategien, aber das kann wohl kaum das Ziel sein.


    Kinder wollen lernen, aber Menschen, und das sind Kinder auch, sind unterschiedlich. Und Kinder, die nicht singen können, schüchtern sind, oder anderes zu zwingen dies dann zu tun und sich vor der Klasse zum Affen machen zu müssen, denn nichts anderes ist es ja, wenn jemand, der nicht singen kann, dies vor der Klasse tun muss, finde ich eine Katastrophe. Das passt dann super zu unserer Real-Doku-RTL-DSDS Gesellschaft.


    Und wenn ein Kind, eher ein Kopfmensch ist, dann macht ihn der Sportzwang auch nicht zum Sportliebhaber. Im Gegenteil, dieser Mensch wird, sobald er die Möglichkeiten hat soviel Abstand zu Sport suchen wie es geht, weil er über Jahre nur Negativerfahrungen gemacht hat.

  • Warum werden die kleingemacht? Dann war es eben nicht die halbe Schule, aber es war GEFÜHLT die halbe Schule, und nicht nur von einer Person.

    Wenn Du das hier als kleinmachen empfindest, weil man hinterfragt oder eine andere Einschätzung hat...?

    Und es muss nicht mal die halbe Schule zuschauen, um sich als Letzter gedemütigt zu fühlen. Es reicht, wenn "der Erzfeind/die Erzfeindin" es sieht oder jemand, den man bewundert oder für den man schwärmt.

    Ich habe mich auch bei anderen Dingen gedemütigt gefühlt. Da reicht schon eine falsche Bemerkung im Unterricht, einen Handstand vormachen (mit Benotung), eine 5 in Mathe, oder einfach ne blöde Situation auf dem Pausenhof etc. pp. Dumm gelaufen. Aber man lernt, damit umzugehen.

  • .


    Zitat von »Beavi«




    (Seilspringen, Tretroller durch einen kleinen Parcour)


    Ist kein gängiger Bestandteil der BJS, sondern klingt eher nach einem gelungenen Sportfest. #top

    Das ist sicher mittlerweile schon häufig Bestandteil der BJS, zumindest hier an den Grundschulen und einige andere haben ja auch von Spielstationen berichtet. Die ERstklässler z.B. nehmen ja meist noch gar nicht offiziell an den Wertungen teil, aber auch für die wird was angeboten. An den weiterführenden Schulen gibt es andere, weitere Elemente außer den drei Leichtathletikdisziplinien (z.B. Mannschaftssportarten wie Völkerball, Fußball, ...). Die BJS gehen ja den gesamten Vormittag lang, da kann man zeitlich und räumlich schon einiges unterbringen. Allerdings geht das bei den vielen Spielstationen in Grundschulen nur mit Elternmithilfe.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich habe mich auch bei anderen Dingen gedemütigt gefühlt. Da reicht schon eine falsche Bemerkung im Unterricht, einen Handstand vormachen (mit Benotung), eine 5 in Mathe, oder einfach ne blöde Situation auf dem Pausenhof etc. pp. Dumm gelaufen. Aber man lernt, damit umzugehen.

    Und weil das so ist, kommt es auf ein paar weitere Demütigungen nicht an... Dann kann man auch noch ein paar künstlich zusätzlich dazu fummeln.


    Gesunde Einstellung (vorsicht; Ironie)


    Und "man" mag ja lernen damit umzugehen, ich kenne aber auch genügend, die das nicht so gut schaffen. Z.B. Menschen, die sehr schüchtern sind. Obwohl, stimmt gar nicht, die haben auch gelernt damit umzugehen. Waren dann halt krank. Gut gelernt würde ich sagen.

  • Naja, Büchertrine, die "Befürworter" empfinden die BJS halt als gut geeignetes, geschütztes Feld, um wichtige Lernerfahrungen zu machen (Gruppensituationen, Sport, Leistung punktuell abrufen können oder auch mal nicht, Erfahrungen mit Erfolgen und auch damit, dass die Welt nicht untergeht, wenn man nicht so gut abschneidet). Das ist ja nicht unbedingt böse gemeint und auch nicht unbedingt eine wahlweise neoliberale oder nationalsozialistisch geprägte "Was uns nicht umbringt macht uns hart" -Haltung. Sondern einfach Ausdruck davon, dass es in ihren (also der Befürworter, bzw. sollte ich hier vielleicht nur von mir sprechen) Augen eine gut geeignete Situation ist, um diese Erfahrungen zu machen. Ich sehe darin eben keine "künstliche Situation" um zusätzliche Demütigungen zu schaffen, sondern einen Platz und Raum zum Wachsen. Das muss doch nicht so ironisiert werden?
    Mir ist schon klar, dass es dabei sehr auf die Umsetzung ankommt, aber die empfinde ich soweit ich es hier mitbekomme als in Ordnung. Sonst würde ich das wohl sicher auch anders sehen.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • vollkommen unqualifizierter einwurf: ich habe sportfeste gehasst. wirklich gehasst. ich bin ohnehin kein fan von "wettbewerben", nicht nur beim sport.
    jetzt lese ich mal weiter.

  • Naja, Büchertrine, die "Befürworter" empfinden die BJS halt als gut geeignetes, geschütztes Feld, um wichtige Lernerfahrungen zu machen (Gruppensituationen, Sport, Leistung punktuell abrufen können oder auch mal nicht, Erfahrungen mit Erfolgen und auch damit, dass die Welt nicht untergeht, wenn man nicht so gut abschneidet). Das ist ja nicht unbedingt böse gemeint und auch nicht unbedingt eine wahlweise neoliberale oder nationalsozialistisch geprägte "Was uns nicht umbringt macht uns hart" -Haltung. Sondern einfach Ausdruck davon, dass es in ihren (also der Befürworter, bzw. sollte ich hier vielleicht nur von mir sprechen) Augen eine gut geeignete Situation ist, um diese Erfahrungen zu machen. Ich sehe darin eben keine "künstliche Situation" um zusätzliche Demütigungen zu schaffen, sondern einen Platz und Raum zum Wachsen. Das muss doch nicht so ironisiert werden?
    Mir ist schon klar, dass es dabei sehr auf die Umsetzung ankommt, aber die empfinde ich soweit ich es hier mitbekomme als in Ordnung. Sonst würde ich das wohl sicher auch anders sehen.

    Ein gut geeignetes, geschütztes Feld, um wichtige Lebenserfahrungen zu machen, kann super durch Vereine hergestellt werden, in denen Kinder, der Sportart nachgehen, die ihnen Spaß macht und die sie sich selbst ausgesucht haben. Wo sie dahinter stehen und deshalb auch motiviert sind und Wettkämpfe durchaus erstrebenswert finden, ja sogar wollen.


    Bei einer Zwangsveranstaltung, deren Sinn sich vielen Schülern nicht erschließt, deren Motivation gegen Null tendiert, weil sie weder die Art des Sports noch die erzwungene Wettkampfatmosphäre nachvollziehen können, bzw. überhaupt wollen, denn sie wollen das ja gar nicht, sehe ich da wenig sinnvolles Lernen.


    Unfair ist es auch noch, denn ich muss mich möglicherweise auf einem Gebiet messen, wo ich schon im Vorhinein weiß, dass ich nur verlieren kann, weil ich bei Wettrennen auf dem Pausenhof schon immer zu den Langsameren gehöre, weil ich nicht gut schwimmen kann, weil ich nicht gut Springen kann, etc. Was soll ich denn da sinnvolles Lernen? Augen zu und durch, anschließend durchatmen und schon mit Horror daran denken, dass es nächstes Jahr wiederkommt? Ohnmacht, lerne ich da. Das kommt noch früh und oft genug im Leben. Das muss ich nicht kreieren.


    Was ich dort lerne ist, mich Zwängen zu unterwerfen, in eine Wettkampfsituation gepresst zu werden, die ich gar nicht haben möchte.


    Konkurrenzkampf, künstlich herbeigeführt, den lerne ich dort. Teamgeist lernt man bei den BJS nicht, denn jeder ist auf sich allein gestellt und wird durch Gruppendruck (Klasse, Schüler, Lehrer) dazu genötigt, zu versuchen irgendwie eine Urkunde zusammenzutüdeln, damit ich nicht als Volllooser dastehe. Hauptsache dabei und hauptsache es hat Spaß gemacht, gibt es hier auch nicht, denn ich mache nicht mit, weil es Spaß macht, sondern, weil andere meinen, dass ich das muss.


    Teamsport, gemeinsam sind wir stark, sich aufeinander verlassen können, der Stärkere hilft dem Schwächeren, das wäre mal was. Konkurrenz und Egokämpfe lernt man im heutigen Umfeld zu genüge.

  • Das ist doch wie mit der gesamten Schulsituation. Frag doch mal ein Kind, warum es Hausaufgaben macht. 9 von 10, wenn ich sogar mehr werden sagen, weil es der Lehrer/die Lehrerin will und nicht, damit ich das besser kann.


    Auf der einen Seite, wird den Kindern soviel Kompetenz in vielen Bereichen attestiert, aber hier sind sie einfach zu blöd, um zu sehen, was gut für sie ist.


    In der Schule lernen die Kinder für die Schule, die Lehrer und vielleicht noch ein bisschen für die Eltern, aber selten für sich selber. Sie lernen xy, weil ihnen gesagt wird, dass sie das lernen müssen und nicht, weil sie erkennen, dass sie es brauchen.


    Leider gibt es noch nicht genug Schulen, die genau das beachten, bzw. die, die es gibt und die z.B. für uns erreichbar wären, sind eben privat und somit für uns im Moment nicht leistbar.


    So, das war genug OT.

  • Büchertrine, ja, du bewertest die BJS offensichtlich völlig anders und sehr negativ. Ich finde es nicht schlimm bzw. sogar gut, dass hier alle Kinder an einem Ereignis teilnehmen, auch wenn sie sich das nicht selbst ausgesucht haben. Ich finde aber auch nciht schlimm, dass Kinder, vor allem Grundschüler, die Hausaufgaben in erster Linie "für den Lehrer" machen (da läuft ja ganz viel erstmal über die Bindung) und glaube, dass Kinder nicht immer über die nötigen Kompetenzen verfügen, zu sehen, was gut für sie ist. (Das jetzt aber völlig losgelöst von der konrketen Bundesjugendspielsituation. Das sind glaube ich alles sehr, sehr individuelle Sichtweisen auf sehr verschiedene Dinge).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)