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  • Das einzige, was ich meinte, ist, dass die Arbeitsbelastung geringer ist als tagsueber und es die Gefahr der Biorhythmusverschiebung nicht so gibt wie in anderen Berufen, in denen man eben die ganze Zeit wach sein muss (und ich vermuten wuerde, dass das der Hauptnachteil der Schichtarbeit ist).


    Hallo,


    Hera - ich lese bei dir das - leider - typische Bild dieses Berufes in der Gesellschaft. Für Kinder da sein ist keine, "richtige" vollwertige Arbeit ...
    Und das mindert meine Zweifel, dass so ein Vorhaben hier auch nur ansatzweise gut für Kind und Betreuer umgesetzt würde. nicht. Es verstärkt sie, weil es leider keine Einzelansichten sind.


    Es IST Schichtarbeit.


    - es gibt verschiedene Dienstzeiten, rund um die Uhr. So lange es niemanden gibt, der Nur die Nachtschichten macht, muss jeder mal ran, d.h. ich habe dann in meinem Dienstplan wechselnde Schichten stehen.


    - in der Dienstzeit habe ich weder frei noch bin ich "in Bereitschaft, aber zu Hause/bei meiner Familie". Ich wäre die volle Zeit in der Einrichtung anwesend und muss jederzeit sofort reagieren können. Ich habe auch keinen , der mich bei Bedarf wecken würde (wie z.B. ein schlafender Arzt, der wirklich schlafen kann, weil er weiß, daß ihn bei Bedarf das Pflegepersonal wecken und herbeirufen würde), ICH muss die ganze Zeit entsprechend achtsam sein. Also ist es DIENST und nicht "Bereitschaft".


    - Ich kann nachts NICHT wirklich schlafen, ich muss jederzeit sofort reagieren können, wenn mit einem Kind etwas ist. Ich möchte keiner Mutter erklären müssen, warum ihr Kind z.b. Kotverschmiert war, weil ich im Schlaf nicht gemerkt habe, daß es seine Windel ausgeräumt hat, um von schlimmerem gar nicht zu reden. Es wäre also maximal ein dösen und ganz sicher kein Schlaf und mir kann keiner erzählen, daß sich das nicht auf den Biorhythmus auswirkt.


    - mein Mann kann im Nachtdienst gelegentlich auch mal einen Film (stückweise) ansehen oder im Wechsel mit einem wachen Kollegen kurz einnicken. Trotzdem käme keiner auf die Idee zu behauptem deswegen wäre es kein echter Nachtdienst.


    - Warum sind so viele Mütter nur einem Kind an ihren physischen und emotionalen Grenzen, wenn sie (sogar im eigenen Bett) doch zwischen den Bedürfnissen der Kinder schlafen können, wenn sich so etwas doch überhaupt nicht aufs Schlaf-Wach-Gefüge auswirkt?


    - eine Negierung der Anstrengung und damit der Leistung (und das lese ich bei dir in der Nicht-Vergleichbarkeit mit echtem Nachtdienst) führt zu einer geringeren Wertschätzung derselben und das wiederum wirkt sich in der Regel auf das Lohngefüge aus. Eine Einstufung als lediglich "Bereitschaftszeit" würde dazu führen, daß diese Zeit in der Arbeitszeit nur teilweise angerechnet wird, obwohl ich komplett anwesend sein muss = mir und meiner Familie Zeit verloren geht.

  • Hera, können wir uns vielleicht darauf einigen, dass die Arbeitsbelastung eine andere ist als tagsüber?
    Es sind einfach andere Anforderungen, die auf nachts betreuende Erzieherinnen zukommen. Die müssen deswegen nicht leichter sein, nur eben anders.



    Und dann noch eine Sache: Aufgrund des Arbeitszeitgesetzes müsste irgendwann spätabends/nachts/frühmorgens das Personal wechseln. Das Kind wird morgens von anderen Betreuern geweckt und nicht von denen, die es abends ins Bett brachten.
    Das muss man nicht schlimm finden, sollte es aber zumindest wissen.

  • Ich habe nicht behauptet, dass es nur Bereitschaftsdienst ist, sondern dass die Arbeitsbelastung geringer ist als tagsueber, sonst nichts.


    Ich wuerde auch nicht erwarten, dass immer alles sofort bemerkt wird. Ich empfaende es als das Geld nicht wert, eine Erzieher*in zum Wach bleiben zu zwingen, fuer den unwahrscheinlichen Fall, dass sie mal bei etwas halbwegs ernstem nicht wach wird.


    Zitat

    Es IST Schichtarbeit.


    Ja, aber es ist eben nicht das gleiche wie tagsueber zu betreuen, sondern vermutlich weniger aufwendig, eben weil Kinder auch mal schlafen.

  • Kiwi, ich habe gerade geguckt, wo Du herkommst.
    Das liest sich auch sehr gut.


    Nur: was wollen die ganzen Leute aus der Hochschule bei euch?
    Es wäre schön, wenn es überall so wäre. Ist es aber nicht. Und wenn diese Hochschulheinis äh Hochschulmenschen denken, dass es überall so ist...


    Bildungspläne werden von solchen studierten Leuten erstellt... Nur leider wären für viele der dort verankerten Punkte genau die Gegebenheiten nötig, wie es sie in eurer Kita gibt.
    Wenn sie also von eurer Kita auf alle anderen schließen...

  • Hera, im Krankenhaus oder Altenheim wird nachts auch nicht rangekloppt wie tagsüber, aber ich habe noch niemand sagen hören, dass es nachts nicht so anstrengend ist, nur weil weniger Arbeit anfällt. Nachtarbeit ist einfach sauanstrengend, auch wenn man weniger macht als tagsüber.

  • Da werden wir uns nicht einig.


    Zitat

    Ich wuerde auch nicht erwarten, dass immer alles sofort bemerkt wird. Ich empfaende es als das Geld nicht wert, eine Erzieher*in zum Wach bleiben zu zwingen, fuer den unwahrscheinlichen Fall, dass sie mal bei etwas halbwegs ernstem nicht wach wird.


    ICH würde meine Kinder niemalsnicht in eine Nachtbetreuung geben, wenn nicht sicher ist, daß die SOFORT bemerken und reagieren, wenn mit meinem Kind etwas ist. Egal ob körperlich oder seelisch. Mit meinem Kind stimmt was nciht und die ERzieherin schlummert seelig weiter... eine grausige Vorstellung.


    Eine reine "Nächtliche Aufbewahrung" so wie du sie beschreibst (die Kinder werden schlafen gelegt, Betreuungsperson schläft auch und kriegt nicht alles mit, was ist...) fände ich gruselig. Bleibt die Frage, wieviel Zeit dafür überhapt bliebe.


    ICH finde es belastender nachts innerlich dauerhaft "in Alarm" zu sein (z.b. wenn ein Kind krank war), auch wenn ich gelegentlich mal einnicke. Und wechselnde Dienstzeiten zum Randdienst (z.B. eine Woche lang 6 Uhr auf Arbeit sein im Wechsel mit einer Woche Spätdienst) deutlich mehr als anstrengende Mittelzeit-Dienste. Das wäre bei einem Dreischichtrhythmus nicht besser.


    Und so lange diese Anstrengung derart klein geredet wird - ist ja nicht so aufwändig und eigentlich gar keine echter Nachtdienst ... - und ich leider weiß, daß nicht wenige so denken, bin ich mir sicher, dass es keine ausreichende Wertschätzung in Dienstzeitberechnung, Anerkennung, Bezahlung - und leider auch Schaffung entsprechender Rahmenbedinungen geben wird.

  • Ich war das mit dem "Bereitschaftsdienst" wie bei Ärzten oder so, also so, dass möglicherweise doch mehr als 8 Stunden abgedeckt werden könnten, zB. Abendessen plus Frühstück mit dabei. Ich ging eigentlich davon aus, dass Kinder im Kindergartenalter (über 3) schon eher ruhig dort schlafen würden, wenn sie an die Situation gewöhnt sind und es sich um etwa 3-5 Kinder handelt. (Und natürlich darf dann kein Kommen und gehen sein in der Nacht). Aber wenn die Erzieherinnen hier das verneinen, sehe ich das natürlich ein.
    Mit "Bereitschaftsdienst" habe ich auch nicht Zuhause sein und unbezahlte Zeit gemeint!

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

    • Offizieller Beitrag

    Ach, was solls... Es wird eh nur gelesen was gerne gelesen werden würde.
    Selbstverständlich habe ich geschrieben Ihr seid grantige, meckrige Weiber, die ihre Arbeit nicht richtig machen und die Kinder und die Eltern dauernd wissen lässt, wie sch* ihr Euren Job findet... (wenn Ihr das gerne so lesen möchtet, bitte bedient Euch - falls nicht: das ist Sarkasmus).


    Ja, Trin, abgelöscht - ich würde meine Kinder auf keinen Fall in Deine Einrichtung geben. Ich habe in den über 10 Jahren, die ich Dich jetzt kenne, noch kein gutes Wort darüber gehört. Was genau soll ich jetzt für eine Meinung gebildet haben?


    Und nein, die Zustände hier sind weit entfernt von paradiesisch - aber akzeptabel und viele Familien müssen sich halt irgendwie abstrampeln...


    Und jetzt bin ich lieber still, ausser Sarkasmus fällt mir nämlich echt nichts mehr ein.


    Talpa


  • ICH würde meine Kdeinr niemalsnicht in eine Nachtbetreuung geben, wenn nicht sicher ist, daß die SOFORT bemerken udn reagieren, wenn mit meinem Kind etwas ist. Egal ob körperlich oder seelisch.
    Eine reine "Nächtliche Aufbewahrung" so wie du sie beschreibst (die Kinder werden schlafen gelegt, Betreuungsperson schläft auch und kriegt nicht alles mit, was ist...) fände ich gruselig. Bleibt die Frage, wieviel Zeit dafür überhapt bliebe.


    Dann sind 95% aller Kinder also nur in naechtlicher Aufbewahrung? Interessant.


    Ich erwarte keine bessere naechtliche Betreuung als die Eltern leisten koennen, ist alles, was ich sagen wollte.


    Zitat

    Aber wenn die Erzieherinnen hier das verneinen, sehe ich das natürlich ein.


    Prinzipiell wuerde ich das aehnlich sehen, wenn die beteiligten Erzieher*innen schon Nachtdienste gemacht haetten. So sehe ich aber keinen Wissensvorsprung zum durchschnittlichen Elter*.

  • Trin:
    Aber hier im Forum hat EINE Person diese Einschätzung geäußert. Bist du sicher, dass die gesellschftl. Anerkennung so schlecht wäre? Alle, die Schichtarbeit kennen gelernt haben (und so wenige sind das ja nicht ...) würden anders denken, vermute ich.

  • Rund-um-die-Uhr-Dienste zählen vermutlich nicht Hera?
    Nun, die waren allerdings nicht in der Kita sondern in einer Familienwohngruppe.


    Und ich kenne Wochenkita. Da gab es allerdings zwei Nachtschichtkräfte. Die machten nur Nachtschichten.
    Weckten die Kinder nachts und brachten sie zum Klo.
    Damals mussten Kinder mit drei nachts trocken sein und ohne Nuckel schlafen.
    Kinder, deren Mütter eine Nachtwindel durchgesetzt hatten, wurden tagsüber/abends unter Druck gesetzt. So dass sie "freiwillig" auf die Windel verzichteten.
    Es gab nur wenig zu trinken, wenn ein Kind nachts ins Bett machte....
    Nie im Leben hätte ich das meinem Kind antun wollen.
    Das ist über zwanzig Jahre her aber auch heute gibt es noch merkwürdige pädagogische Ansichten. Und die haben nicht unbedingt mit dem Alter der Erzieherinnen zu tun.





    Ich glaube, da gab es mal ein Urteil zum Thema nach Arbeitszeitgesetz zulässige Arbeitszeit. Wenn ErzieherInnen nur betreuen und nicht tatsächlich mit den Betreuten in einer Wohnform zusammenleben, dann dürfen sie maximal 10 Stunden pro Schicht arbeiten.
    Für Ärzte gibt es wohl eine Sonderregelung, sind aber auch Ärzte und da gibt es andere Notwendigkeiten.

  • Hallo,


    Froschfamilie "Kinder hüten kann doch irgendwie jeder" ist leider tatsächlich nach wie vor bei zu vielen Leuten (auch Politikern) die Standart-Ansicht.


    Oder wie ist es sonst zu erklären, daß Fachkräftemangel nicht durch z.b. Atraktivität durch angemessenere Entlohnung "behoben" wird - sondern dadurch, daß man den Prozentsatz der Hilfskräfte erhöht, die nicht zusätzlich ZUM Fachpersonal eingesetzt werden können sondern statt essen. Weil "das kann ja irgendwie jeder...".


    Hera - ich habe von mir selbst und auch von anderen nachts betreuuenden Personen tatsächlich erwartet, daß sie sofort reagieren, wenn mein Kind weint, erbricht, stark hustet, einen Albtraum hat... Dass sie bereit sind, es ausreichend lange in den Schlaf zu begleiten, bei Bedarf auch mehrmals nachts, zu trösten ...
    Wenn dir das für eine Nachtbetreuung nicht wichtig ist, dann ist es eben so.


    Als Standart für eine professionelle(!) Kinderbetreuung fände ich "Ist doch nicht so schlimm, wenn die Bebtreuungsperson nicht alle mitkriegt" sehr ungeeignet.


    Aber es passt wie gesagt ins "Kindergarten/Krippe reicht als Aufbewahrungsstätte und ist darum billig zu haben "-Bild dieses Staates...


    Ich hatte übrigens durchaus schon Nachtdienste in einem etwas anderen Tätigkeitsfeld, ich lebe mit einem Schichtdienstler zusammen, Die eigenen "Nachtdienste" bei meinem Chronisch kranken Kind rechne ich da nicht mal mit, aber ich denke daß ich durchaus etwas Einblick habe.



    Talpa, keine Sorge, wir wohnen weit genug auseinander, du wirst mir schrecklichen, "abgelöschten" Person nie eins deiner Kinder anvertrauen müssen.
    Das man nicht zwischen "Kritik am System" und "Freude an der konkreten Tätigkeit" unterscheiden kann, fällt mir schwer nachzuvollziehen, aber gut.
    Daß ich nichts über die konkrete Arbeit schreibe, keine netten Anekdoten usw. liegt z.B. an einer ganz simplen Sache - der Schweigepflicht.

  • Trin, was soll das? Machst du das mit Absicht oder merkst du das einfach nicht? Du interpretierst Dinge rein, die ich nie geschrieben habe.


    Ich habe gesagt, dass ich nicht erwarte, dass Erzieher*innen bei jedem Minivorfall aufwachen - eben keine hoehere Praesenz als bei den Eltern. Von denen erwarte ich ebenso, dass sie sich bei Erbrechen um die Kinder kuemmern und Erbrechen faellt bei mir definitiv nicht unter unwichtige Stoerung.


    Ich habe dieses Bild nicht, das du beschreibst. Du scheinst aber versessen darauf zu sein, es aber in jeden hineinzuprojizieren.

  • Und nein, die Zustände hier sind weit entfernt von paradiesisch - aber akzeptabel und viele Familien müssen sich halt irgendwie abstrampeln...


    Trins Aussage war doch vor allem, dass die Betreuungsbedingungen bei ihr sehr viel schlechter sind als das, was du berichtest. Wenn du jetzt das, was sie als vergleichsweise parasiesisch empfindest, gerade mal als akzeptabel ansiehst, kannst du dir ja vielleicht vorstellen, dass du deine Kinder in Deutschland kaum in eine Krippe geben könntest bzw. schon Glück haben müsstest, das du etwas findest, was du auch nur annähernd als akzeptabel einstufen würdest.

    • Offizieller Beitrag

    Ach Trin, Du willst partout lesen, dass ich Dich kritisiere... wie gesagt, wenn Dir das so wichtig ist, dann ist das okay für mich.
    Ich habe DEINE Kritik an DEINER ARBEITSTELLE übernommen, für nich klar gestellt, dass meine Kinder da nicht hin sollten und festgestellt, dass DU mir leid tust. Weil mich das stressen würde, wenn ich die Arbeitsbedingungen von mir so schlecht finden würde.
    Aber das könnte ich jetzt noch auf siebenhundert unterschiedliche Arten zu erklären versuchen - bei Dir Trin ist nunmal offenbar verankert, dass ich Dich kritisiere...


    Selbstverständlich gehören Nachtdienste vernünftig bezahlt, wie Tagdienste das auch gehören. Das hat aber wenig mit der grundsätzlichen Machbarkeit.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Trin:
    So viele Hilfskräfte, weil es so viel billiger ist.
    Nicht, weil die Politiker und "die Gesellschaft" unfähig sind, zu erkennen, welche Leistungen Erzieher bringen müssen, welchen Anforderungen sie ausgesetzt sind und welche Entlohnung da angemessen wäre.
    Ich glaub an das Gute in den Menschen ;) und sehe das Problem schlicht im Geld ...

    • Offizieller Beitrag

    Susan: ich kenne Krippen in D - und was viele Raben von ihren Krippen berichten, ist durchaus auch akzeptabel. Und hier schreiben einige RabInnen mit, die ich als sehr kompetent und engagiert wahrnehme - und andere, die praktisch nur schlechtes über ihre Kolleginnen und Arbeitsstellen berichten.
    Ich gehe jetzt also einfach mal frech davon aus, dass es auch in D sehr unterschiedliche Einrichtungen gibt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Unabhängig davon, welche Meinung ich zum Thema nächtliche Betreuung habe oder nicht:
    Ich denke, davon sind wir in Deutschland, zumindest im Süden, Welten entfernt.
    Eben habe ich nachgesehen, dass ich hier im Rabencafé schreibe, deswegen werde ich dazu nichts näheres ausführen.
    Wenn aber ungelernte Kräfte eingesetzt werden, um die Kinderbetreuung sicherzustellen ist das kein guter Ansatz. Egal ob tagsüber oder nachts. Und solange es tagsüber nicht gewährleistet ist, dass auch Kinder, die nicht 99% angepasst durchs Leben gehen, angemessen betreut werden können, dann wird das nachts schon fünfmal nicht gewährleistet sein.


    Wie ist es mit Kindern mit Nachtschreck? Kindern, die nachts krank werden - sollen dann die Eltern aus dem Nachtdienst gerufen werden? Wer springt dann für ausfallende Eltern ein, wenn schon die Stationen im KH total unterbesetzt sind? Tagsüber kann da vielleicht noch jemand einspringen, oder eine Freundin überbrücken, aber nachts? Oder Kinder, die nachts den Weg zur Toilette nicht finden? Schlafwandeln?

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

    Einmal editiert, zuletzt von Junia ()

  • Hera. ich will nichts reininterpretieren, ich lese, was ich lese. Und das steht da:


    Das ein Nachtdienst bei Kindern aus deiner Sicht kein Schichtdienst ist ("Warum waere denn fuer die Erzieher*innen ebenfalls Schichtdienst noetig? Die schlafen doch dann einfach mit den Kindern."), daß es mit anderem Schichtdienst nicht vergleichbar ist (aber es ist doch nicht mit Schichtarbeit woanders vergleichbar, bei der Schlafen eben nicht inkludiert ist.).
    Daß ein wechselnder Dienst, der Nachtdienst einschließt, also nicht mal Auswirkungen auf den Biorhtyhmus hat.


    Das die Belastung durch Nachtdienste nicht so hoch ist wie reine Tagdienste. (dass die Arbeitsbelastung geringer ist als tagsueber und es die Gefahr der Biorhythmusverschiebung nicht so gibt wie in anderen Berufen, in denen man eben die ganze Zeit wach sein muss (und ich vermuten wuerde, dass das der Hauptnachteil der Schichtarbeit ist).
    Daß Nachtdienste wenige aufwändig sind, weil die Kinder ja auch mal schlafen (Ja, aber es ist eben nicht das gleiche wie tagsueber zu betreuen, sondern vermutlich weniger aufwendig, eben weil Kinder auch mal schlafen.)


    Du fändest es nciht schlimm, wenn eine Erzierhin kleiner Zwischenfälle verschläft
    (Ich wuerde auch nicht erwarten, dass immer alles sofort bemerkt wird. Ich empfaende es als das Geld nicht wert, eine Erzieher*in zum Wach bleiben zu zwingen, fuer den unwahrscheinlichen Fall, dass sie mal bei etwas halbwegs ernstem nicht wach wird.)


    Die Frage ist, ab wann sind es keine kleinen Zwischenfälle mehr?


    Und wer nicht schon selber Nachtdienste gemacht hat, darf keine Meinung dazu haben daß es vollwertige Nachtdienste SIND.
    (Prinzipiell wuerde ich das aehnlich sehen, wenn die beteiligten Erzieher*innen schon Nachtdienste gemacht haetten. So sehe ich aber keinen Wissensvorsprung zum durchschnittlichen Elter*.)


    Zusammengefasst für mich: Die nächtliche Betreuung von Kindern ist kein echter Nachtdienst, wirkt sich nicht mal auf den Biorhythmus aus und es ich auch nicht schlimm, wenn eine Erzieherin das ein oder andere nicht mitbekommt.


    Das ist Welten von dem entfernt, was ich als Basisbild für eine akzeptable Nachtbetreuung erwarten würde.


    Froschfamilie - ich sehe das etwas anders.


    WENN wirklich klar wäre, was gute Kinderbetreuung eigentlich wirklich ist, was da geleistet wird, was für eine gute Qualität räumlich und pesonell wirklich nötig ist, dann käme man mMN gar nicht auf die Idee, das ganze in Billigversionen zu wollen (schlechter Schlüssel, ERSATZ durch Hilfskräfte, schlechte räumliche Bedingungen, schlechte Ausbildung ...) weil dann eben ganz klar wäre, daß das nicht aufgeht.
    Und allein was ich in Streikzeiten so zum Teil mithören durfte, bestätigt mir, daß dieses "Ok, Kinder hüten kann doch jeder, die sollen sich mal nicht so haben" Bild eben keins mit antikem Seltenheitswert ist... leider. Nicht (mehr) das Einzige - aber auch noch längst nciht aus den Köpfen.