Natürliche Geburt nach 2 Kaiserschnitten

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  • Hallo zusammen,
    Gibt es hier irgendjemand, der nach Re-Sectio (2 mal Kaiserschnitt) ein Kind vaginale geboren hat?
    Falls ja: Vielleicht sogar in nem Geburtshaus?
    Mit welchen Argumenten konntet ihr die Hebamme und gegebenenfalls den Arzt überzeugen? Und wie ist die Geburt gelaufen?
    Freue mich auf eure Berichte!!

  • Hallo Giraffe,
    ich kann dir zu dem Thema das Buch "Meine Wunschgeburt-Selbstbestimmt gebären nach KS" sehr empfehlen.
    Da sind viele Erfahrungsberichte drin von Frauen, die nach einem oder mehreren KS spontan entbunden haben, viele auch außerklinisch.
    Das Rupturrisiko ist nach zwei KS übrigens nicht viel höher, als nach einem.
    Ich finde es aber wichtig, dass du eine Hebamme findest, die du nicht überzeugen musst, sondern die dich auf deinem Weg begleitet und unterstützt.
    Ich wünsche dir alles Gute.

    Man kann nicht alles können, aber man kann alles versuchen...

  • Hier "nur" ein Kaiserschnitt, aber danach 3 Hausgeburten, die Narbe hat bei keiner der folgenden Geburten Probleme gemacht. Ich war schon 1 Jahr nach dem Kaiserschnitt wieder schwanger, auch das fand meine Hebamme kein Kriterium, was eine Hausgeburt für sie ausschloss. Meine Frauenärztin war zwar sehr kritisch, hat aber letztendlich mir die Entscheidung überlassen. ANsonsten galt es ja keinen Arzt zu überzeugen :) Und bei Kind 3 und 4 war das dann sowieso kein Thema mehr (also es war klar, dass ich daheim bleibe).

    Meine Geburten waren alle relativ lang, aber ich kam immer gut damit klar, die letzte war mit 4 Stunden traumhaft kurz und einfach für mich (nach einem Dickschädel bei Kind 2 und Sterngucker bei Kind 3). Dämmriges hatte ich nur bei Kind 2, bei 3 eine leichte Schürfung, bei 4 keinerlei Geburtsverletzung.

    Wenn du allerdings keine Hebamme hast, die von Grund auf überzeugt ist, fände ich das schwierig, das war bei mir schon immer Grundvoraussetzung.

  • Vielen Dank für eure Antworten!! Nach zwei Kaiserschnitten habe ich das Buch, was du, Eulenmama, erwähnt hast, gelesen und habe dadurch überhaupt erst erfahren, dass es theoretisch möglich ist und dass das Risiko einer, wie du ja auch geschrieben hast, bei nicht mal 2 Prozent liegt (nach dem ersten bei ca 1,3 Prozent).
    Dass man eine sehr einfühlsame Hebamme braucht, die ganz klar sagt: "Ja, das machen wir so!" und nicht "wir versuchen es" ist auch wichtig. Ich würde halt gern von Frauen, die das selbst schon gemacht haben wissen, ob sie Angst hatten und welche Vorkehrungen sie getroffen haben. Hast du, flocke, keine Angst vor einer Ruptur gehabt? Also gab es einen Notfallplan?

  • Bei uns in der Nähe gibt es eine Klinik, die das im Normalfall mitmacht (vorher wird angeschaut was es für Gründe für die 2 Sectios gab). Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe auch eines?

    Edit: Ich hatte auch eine außerklinische Geburt nach KS. War wunderschön und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst vor einer Ruptur. Ich habe gemerkt, dass mit der Narbe alles ok ist.

  • Mir wurde nach dem zweiten KS gesagt, dass die Gebärmutterwand bei der Narbe nur noch Millimeter dünn war und vermutlich irgendwann gerissen wäre. Und dass ich bei der nächsten Schwangerschaft möglichst schon in der 38. SSW, also bevor Wehen kommen, einen KS bekommen sollte... Ich hatte auch während der Wehen genau dort die größten Schmerzen.
    ABER: solange ich noch zu Hause war und die Wehen im Stehen veratmen konnte, war alles ok. Erst als ich im KH im Bett lag, wurde die Schmerzen genau dort immer stärker... #weissnicht
    Bei der ersten war der Grund BEL und großes schweres Kind mit riesigem Kopf und bei der zweiten wieder großes schweres Kind im Zustand nach Sectio... Hätte ich mich vorher mal belesen, wie ich es vor jetzt ca 3 Monaten getan habe, wäre zumindest die zweite nicht per KS gekommen... Kam halt auch viel Angst dazu und da war ich eher geneigt, den Empfehlungen der Ärzte im KH blind zu glauben, was ich heute nicht mehr so leichtfertig machen würde.

  • Zu diesem Thema wollte ich auch schon lange einen Thread eröffnen.

    Mir fällt ad hoc niemand hier im Forum ein, der eine spontane Geburt nach 2 KS hatte. Ich hoffe aber trotzdem auf Mut machende Berichte.

    Ich hatte ja auch 2 Sectios und hoffe bei einem eventuellen dritten Kind auf eine spontane Geburt. Weder mein Arzt noch meine Hebamme haben mir große Hoffnungen gemacht. Und ich befürchte auch, dass es nicht immer einfach sein wird, eine Klinik zu finden, die es ernsthaft versuchen möchte.

    Ein Geburtshaus, das ich mir dafür vorstellen könnte, gibt es hier nicht.

  • hi,

    meine mum hatte nach zwei sectios zwei spontante geburten. das ist jetzt 30 jahre her. nicht sie musste die leute da überreden, sondern sie hatte eine super-ärztin, die sie überredet hat. das war aber in einer uniklinik, nicht gh. meine mum wollte sich erst nicht drauf einlassen, aber die ärztin hat sie dann überreden können :)

    edit sagt: in ein gh würde ich in so einem fall niemals gehen; da wäre mir das risiko zu hoch dass doch iwas passiert und nicht schnell genug adäquat gehandelt werden könnte. neverever!

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

    Einmal editiert, zuletzt von Janima (10. Dezember 2015 um 22:09)

  • Ich möchte definitiv noch mehr Kinder aber keinen weiteren KS... Also nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Hat deine Mutter was gesagt, ob sie irgendwelche Probleme hatte, Janima?
    Ich dachte, dass sie in nem Geburtshaus halt deutlich weniger vorschnell irgendwelche Eingriffe machen und daher ist meine Vorstellung halt, zu Hause oder in nem Geburtshaus zu gebären. Ich habe gelesen, dass sich eine Ruptur auch ankündigt und nicht total plötzlich passiert...

  • naja, mit den rupturen hab ich schon anderes gelesen. mir wär`s zu heikel, grade auch bei zwei vorherigen ks, da ist ja das risiko nochmal höher ...
    meine mutter hatte garkeine probleme. sie war recht überrascht, dass sie es auch so kann ;)

    ich kann dich sehr gut verstehen, dass du keinen ks mehr möchtest. ich hatte "nur" einen (geplant), und der hat mir gereicht bis in alle ewigkeit.

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

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    Vivian Green

  • Einen Notfallplan gab es eigentlich nicht, ich wäre im Fall der Fälle zwar in 3 Minuten im nächsten KH gewesen, aber das ist im Fall einer Ruptur vermutlich nicht schnell genug...

    ich hatte nie Probleme mit der Narbe, es wurde aber auch nicht geschaut oder vermessen, wie das Gewebe aussieht. Wenn in deinem Fall klar ist, dass die Gebärmutterwand schon so extrem dünn ist, würde ich vermutlich schauen, ob es eine Klinik gibt, die es wirklich ernsthaft versuchen möchte.

    Aber ich verstehe deine Bedenken, ich könnte und kann mir für mich keine Klinikumgebung vorstellen, wo ich das gehabt hätte, was ich für eine Geburt benötige: Ruhe, Konzentration und möglichst wenig Einmischung von außen und nur bekannte,vertraute Menschen um mich herum. Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich durch die Konzentration, die ich bei den Hausgeburten hatte, meine Körperwahrnehmung viel differenzierter und besser war, als ich das im KH jemals hätte haben können. Wenn da außergewöhnliche Schmerzen an der Narbe aufgetreten wären, wären wir sofort in die Klinik gegangen.

  • Ja, vermutlich muss ich mich zumindest mit einer KH-Geburt abfinden. Aber dann zumindest mit Beleghebamme und Doula!! Wir wohnen je nach Verkehrslage mindestens 20 Minuten vom nächsten KH mit Gynäkologie entfernt.
    Ach Mensch, wie blöd!! Aber ist ja noch ne Weile hin! Also meine Kleine ist ja gerade mal ein halbes Jahr alt und ich plane noch nicht so bald das nächste Kind. Aber Gedanken mache ich mir seit Wochen über dieses Thema...

  • hmmm, ich finde diese geburtsberichte, wo alles so super läuft und gut und toll und harmonisch, alles im einklang ist, auch immer ganz toll und treibt mir tränen der rührung und auch ein bisschen des neids in die augen, weil ich sowas nie hatte.
    aber ich sehe eine geburt eben auch nicht ausschließlich als "mutter-anglegenheit" sondern genauso als eine angelegneheit des kindes. und da ist es v.a. wichtig immer das beste für das kind anzustreben. und bei ungünstiger ausgangslage ist das eben die klink, mit all ihren von vielen so verhassten und ablehnungswürdigen apparaturen, kontrollen, sicherheitsvorkehrungen und -maßnahmen ...
    ich hatte eine pp und wollte bis zuletzt eine spontane geburt. aber mir war dann das risiko für mich und meine tocher zu hoch, als dass ich es drauf ankommen ließ. (sorry ist etwas ot)

    liebe giraffe: ich würde mir an deiner stelle eine klinik suchen, die eine spontane geburt mit dir anstreben würde. es sind längst nicht alle so auf ks versiert. bei mir hat man z.b. bis zuletzt geguckt, ob mein kind durch eine stelle "flutschen" könnte, sie haben versucht meinen wünschen und vorstellungen gerecht zu werden. heutzutage ist man als patient mündig und nicht mehr dem klinik-procedere hoffnungslos ausgeliefert. ich glaube, dass viele eine zu schnelle und einseitige meinung zum thema geburten in kliniken (ist ja auch sehr emotionsbeladen ;) ) haben.

    ich konnte immer mit den ärzrten und hebammen reden, sie haben sich alle sehr viel mühe gegeben meinen vorstellungen gerecht zu werden.
    und eine klinikgeburt kann auch schön sein: es gibt dort wassergeburten, du musst nicht stationär dort bleiben, kannst gleich nach hause gehen wenn alles ok ist.

    schau`s dir mal an; geh zu infoveranstaltungen :)

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    Vivian Green

  • Ich würde mich nach 2 KS auch nicht in ein Geburtshaus trauen. Ich persönlich würde mich nach der Erfahrung mit dem Belegarztsystem des KH, in dem ich den ersten KS hatte, nur noch in eine Klinik mit Level 1 Station trauen.

    Beleghebammensystem, bei dem man sich die Hebamme aussuchen kann, gibt es hier leider nicht. Ich hoffe, das ist bei dir anders, Giraffe.

    Selbst die Klinik hier, die viel für spontane Geburten macht, würde einen schon nach einem KS nicht mehr in den hebammengeleiteten Kreißsaal lassen.

    Ich persönlich hoffe nicht allzu sehr auf eine spontane Geburt. Ich setze mich vor allem auch damit auseinander, wie meine Wünsche bei einem geplanten KS lauten.

    Versuchen würde ich es natürlich schon gerne. Aber nicht um jeden Preis. Meine Ziele wären erstmal auch: kein zu früher geplanter KS. Und wenn schon geplant, dann nur mit Wehen. Ggf künstlich. Bestenfalls natürlich.

    Ich finde die Entscheidung ggf auch nicht einfach. Auch wenn ich weiß, dass die Gefahr einer Ruptur nur minimal höher ist.

  • Meine beiden Mädels waren zwar geplante KS, haben sich aber beide schon vorher enrschieden, sodass sie zum Glück auch Wehen erlebt haben - die zweite sogar mehrere stunden weil ich das am Anfang nicht ernst genommen habe und dann erst mal die Große zu Oma organisieren musste und im KH lag ich auch noch 2,5-3 Stunden im Bett (wo die wehen nur noch an der Narbe geschmerzt haben und ich immer dachte, dass die mich jeden Moment im den OP schieben). Heute weiß ich, wie wichtig diese Wehen waren!!
    Natürlich steht auch für mich das wohl des Kindes an erster Stelle und wenn es unbedingt sein muss, würde ich auch sofort wieder einen KS machen lassen. Ehrlich gesagt auch lieber KS als tausend Eingriffe wie Dehnung des Muttermundes, Dammschnitt, Saugglocke... Ich hatte schon vor der ersten genau davor Angst. Fand die Vorstellung, dass stündlich eine andere, mir völlig fremde Person an meiner Vagina rum fummelt auch bei der zweiten total schrecklich. Hab gelesen, dass Hausgeburtshebamme und auch die Hebammen im Geburtshaus sich meistens deutlich mehr zurück halten und weniger untersuchen und einer Frau einfach die Zeit lassen, die sie braucht und nicht ständig versuchen, irgendwas zu beschleunigen, wenn der Körper ne pause braucht und mal nen Gang zurück schraubt...
    Sage, ich bin seeeeehr gespannt auf deinen Bericht. Also wie das gelaufen ist und ob du gegen viele Widerstände deinen Wunsch durchsetzen musstest! Stand dein Partner komplett hin ter dir oder hatte er angst? Kanntest du die Hebamme? Wo (KH, Geburtshaus, zu Hause?) wie und mit welcher Überwachung lief das...?

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  • Gehst du denn davon aus, dass dich die Ärzte bezüglich dem Zustand der Narbe bei der zweiten Geburt angelogen haben?

    Denn ansonsten wäre ich bei der Vorgeschichte, wo es einmal schon fast zur Ruptur kam, eher vorsichtig. Und ich denke nicht, dass die Umgebung beeinflussen kann, ob die Narbe hält oder nicht.

  • Ich gehe davon aus, dass es stimmt, dass die Gebärmutterwand sehr dünn war. Habe sogar gehört, wie die eine Ärztin "Pass auf! Da ist schon der Kopf!" gesagt hat. Aber zum einen habe ich gelesen, dass die Dicke nichts über das Rupturrisiko aussagt und zum anderen kann ich mir gut vorstellen, dass es anders gewesen wäre, wenn ich mich nach meinem Gefühl bewegt hätte und nicht drei Stunden auf dem Bett gelegen hätte, was ich wirklich unangenehm empfunden habe.

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