Entrümpelung schmackhaft machen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Dass du mit Putzen das Umzugsgeld verdienen musst, finde ich auch übel; was trägt denn dein Mann finanziell zum Umzug bei? Zumindest seinen Kram würde ich nicht bezahlen (den Umzug, meine ich). Wenn er ale seine Sachen mitnehmen will, sollte er das Geld dazu verdienen, z.B. mit Putzen.
    ist das möglich?
    Hagendeel

  • wir ziehen um, weil unser vermieter uns wegen eigenbedarf gekündigt hat.


    mit dem putzen verdiene ich nicht das geld für den umzug, sondern übergangsweise das haushaltsfgeld, bis ich am neuen wohnort beruflich fuß gefaßt habe (bin freiberuflich tätig und muß mir dort erst einen neuen kundenstamm aufbauen).


    den umzug finanzieren wir mit meinen rücklagen. komplett. andere rücklagen haben wir nicht.


    wieviel vom umzug auf die sachen meines mannes und unserer kinder entfällt, kann ich nicht getrennt berechnen. würde ich alleine umziehen, käme ich mit einem PKW und der hilfe von zwei freunden hin. aber so denken wir nicht. wir sind eine familie.

  • das finde ich auch richtig. mir ging es um die argumente, dass dann er zahlen soll und was das soll mit dem putzen.


    die klangen für mich irgendwie unangenehm. darum meine fragerei.


    verstehe ich das richtig, ihr zieht mehrere hundert kilometer weit weg wegen der eigenbedarfsklage?

  • Schwierig, ich finde schon, wenn man sich gemeinsam entschlossen hat, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, dann sind da auch beide Parteien für verantwortlich, dass es letztlich passt. Und da würde mich ein "ich nehm aber alles mit" schon sehr verärgern.


    Sachen vom Partner wegwerfen würde ich nicht tun (außer ich werde explizit darum gebeten), ich würde auch nicht werten, WAS er aussortiert/behalten möchte - aber es geht irgdnwie auch nicht, dass der andere dann darunter leiden muss, dass auch jede kaputte Kuli mit umziehen muss (mal überspitzt ausgedrückt).


    dieses "seit einem jahr nicht angeschaut, also kann es weg" ist mir ABSOLUT unverständlich. ich krame manchmal einen mantel heraus, den ich seit 20 jahren nicht anhatte und freue mich drüber. und ja, den trage ich dann auch.


    das denke ich auch nicht, aber mir hilft es manchmal, Dinge erstmal in eine Kiste zu packen und nach einer Zeit kann ich es dann tatsächlich entsorgen/weggeben. Einfach weil dann ein nötiger Abstand dazwischen ist. Oder ich merke dann, dass ich mich auf keinen Fall davon trennen kann. Jedenfalls bringt mir der zeitlich/räumliche Abstand da oft Klarheit.



    Was die Kinder angeht muss ich sagen, dass ich da bei Umzügen nicht jeden Stock mit ihnen diskutiert habe bzw nicht jede Kiste mit ihnen zusammen eingepackt. Ich denke, gerade die kleineren kann das auch noch sehr überfordern und denke, da ist dann durchaus Hilfe von den Eltern notwendig. Evtl könntest du ihn eine Kiste mit den allerwichtigsten Sachen packen lassen, die er dann auch im neuen Heim sofort haben möchte. Und bei den anderen Dingen schon etwas vorsortieren.


    Werdet ihr dort Garten haben? Ich habe gesammeltes Zeug gerne als Beet/Blumenkasten Deko benutzt.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • casa, genau wie viele Vorschreiberinnen habe ich auch den Eindruck, dass die gesamte Verantwortung fürs Reduzieren - also dafür, den Umzug in eine kleinere Wohnung möglich zu machen - auf Dir lastet. Das ist keine gute Grundlage für den Umzugsstress, vielleicht könntest Du Deinen Mann fragen, wie er sich den Umzug konkret vorstellt (also Kosten und Lagerung der Sachen), wenn er nicht reduziert?
    Ich ziehe selbst bald um, horte eifersüchtig eine Menge Dinge, freue mich aber auch immer noch daran, und weiß einfach, dass mich meine Sammlung von ca. 15 teils jahrzehntealten Jacken und Mänteln, und dergleichen mehr, viel von meinem Ersparten kosten wird (Aber ich zieh die alle wirklich noch an!) Und bei uns ist klar, dass ich das auch bezahl.

  • okay, ich muß vielleicht richtigstellen: mein mann reduziert sehr wohl. wir haben bereits vieles verschenkt, verkauft und weggeschmissen. morgen kommt nochmal ein freund mit einem bulli, der wird wohl voll, das kommt alles zum recyclinghof. und das sind alles sachen meines mannes (aktenordner, möbel, kruschtelkrams).
    es lastet nicht alles auf mir.
    die machen schon auch mit.
    aber es fällt ihnen halt so unendlich schwer und ich frage mich (bzw. hier euch, siehe titel des threads), wie ich es ihnen leichter machen könnte.


    wenn ich meinen mann frage, wie er sich das denn vorstellt, guckt er mich ganz hilflos an und seufzt und sagt, daß er ja weiß, daß noch mehr weg muß, aber...


    hier zeigt sich grad eine große herausforderung für ihn, vielleicht überforderung. ich versuche, ihn nach kräften zu unterstützen.


    (in anderen bereichen bin ich nicht so gut, da unterstützt er mich ja auch. ist halt immer so die frage, wie weit man reingreifen darf in die belange des anderen.)



    verstehe ich das richtig, ihr zieht mehrere hundert kilometer weit weg wegen der eigenbedarfsklage?

    wir ziehen aus wegen eigenbedarfskündigung unseres vermieters.


    daß wir 500 km nach süden ziehen, hat vor allem den grund, daß wir gerne mit anderen zusammenwohnen wollen und dieses projekt für uns beide am attraktivsten ist.

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

  • p.s. heute mittag hat mich mein mann gefragt, ob ich jetzt bitte doch seinen schreibtisch sortieren würde. habe ich gerne getan.


    während ich nun dieses schreibe (an seinem endlich mal übersichtlichen schreibtisch sitzend), wühlt er im wohnzimmer die müllkiste durch und ich höre immer mal wieder jubelrufe, weil er sich so freut, dies und das wiederzuentdecken.
    und j. steht dabei und sucht sich raus, was er noch haben will.

  • aber mir hilft es manchmal, Dinge erstmal in eine Kiste zu packen und nach einer Zeit kann ich es dann tatsächlich entsorgen/weggeben. Einfach weil dann ein nötiger Abstand dazwischen ist. Oder ich merke dann, dass ich mich auf keinen Fall davon trennen kann. Jedenfalls bringt mir der zeitlich/räumliche Abstand da oft Klarheit.

    ist hier auch so. darum habe ich auch diesen extra lagerraum. da kann ich dann in einem separaten rahmen durchsortieren, ohne dass unser alltag davon durch überfüllung betroffen ist.


    (ich sage bewusst ich, denn mein mann allein hätte niemals so viele dinge und trennt sich auch schnell. allerdings so ganz ohne keller wie hier im haus finde ich auch bekloppt. wir haben ja auch skier, schlitten, fahrräder, weihnachtsdeko ... also sachen die eine normale familie so besitzt. die würden wir hier auch so nicht unterkriegen.)

  • Das scheint echt eine schwere Zeit für euch alle zu sein. Ich verstehe sehr gut, dass du deinem mann helfen willst, aber ich finde er lässt dich zu viel Last tragen.


    So wie es schilderst geht es dir nämlich auch nicht gut dabei und das musst du auch ernst nehmen.


    Ich würde ihm Mal sagen, dass für dich die Situation auch schwer ist. Du musst alles einpacken, du musst putzen gehen und du musst immer " die Böse" sein, die allen sagt, dass Sie jetzt endlich wegschmeissen müssen. Ich würde klar aussprechen, dass du das so nicht willst. So scheint es nämlich als wäre dein Mann das alleinige Opfer und das ist er nicht.


    Ev. wäre es auch eine Möglichkeit, jeder erhält eine Anzahl Kisten und was nicht reinpasst bleibt da.

  • während ich nun dieses schreibe (an seinem endlich mal übersichtlichen schreibtisch sitzend), wühlt er im wohnzimmer die müllkiste durch und ich höre immer mal wieder jubelrufe, weil er sich so freut, dies und das wiederzuentdecken.

    ah, verstehe. Da kann ich Dir leider gar nicht helfen, denn ich bin ganz genauso wie Dein Mann, und möchte Dir nur sagen wie gerne ich Dich, nachdem Dein Umzug geschafft ist, zu uns einladen würde, um mir beim Entrümpeln... nein im Ernst, ich finde, Ihr macht das ganz toll, es IST halt so schrecklich schwer, sich von Dingen zu trennen, an denen Erinnerungen hängen.

  • Kennt ihr vielleicht das Bilderbuch "Kubbes Museum"? Falls euch das mal in die Hände gerät, z.B. in der Bücherei ... wäre vielleicht was für euren Vierjährigen! Hauptfigur (Kubbe) ist eine Baumwurzel,die auch nichts wegschmeißen kann. Dann baut er aus allen Dingen, die er hat, ein Museum, Massen von Leuten kommen und wollen es besichtigen ...
    Hagendeel

  • 2. deren zeug ist deren zeug und nicht meines. was sie damit machen, ist ihre verantwortung und nicht meine. wenn sie alle smitnehmen wollen, dann müssen sie zusehen, wie sie damit zurechtkommen.

    Grundsätzlich ja
    Aber nicht, wenn Deine Ersparnisse den Umzug finanzieren.


    Habt ihr schon Angebote von Umzugsfirmen? Auch wenn ihr es selbst macht, könnt ihr da mal anfragen, z.B. wie viele Kisten in welchen LKW passen. Vielleicht dann anhand der Kisten, die ihr befüllen könnt?


    Vielleicht hilft das auch Deinem Sohn (nur wäre ich da wie oben geschrieben bei einem Kind großzügig). Du müsstest halt nur aushalten können, wenn er Stock- und Steinsammlung mitnimmt und dafür schöne Bücher oder Spielsachen, die ihr Eltern toll findet nicht mehr reinpassen.

    - die garage zum einlagern ist am alten wohnort, d.h. eingelagerte dinge sind für mindestens ein halbes jahr nicht erreichbar.

    finde ich jetzt keinen Nachteil. Nach einem Jahr lässt sich dann auch vieles leichten Herzens aussortieren. Auch wenn viele die Regel mit dem einen Jahr nicht absolut anwenden können, finde ich, es verschiebt die Prioritäten. Ich will auch nicht alles raushauen, was ich ein Jahr nicht angeschaut hab. Das wären dann z.B. Fotoalben, die will ich natürlich behalten. Aber anderes, das mir vor einem Jahr wichtig war, ist jetzt vollkommen unwichtig.


    Ein anderer Ansatz, vor allem für Deinen Mann: Jedes Teil, wirklich jedes in die Hand nehmen und sich fragen, ob dieses Ding einen glücklicher macht. Wenn man sich davon trennt, sich auch verabschieden (Lieblingspulli, ich danke Dir, dass wir so viel zusammen durchgestanden haben). Klingt lustig und muss natürlich ein bisschen angepasst werden, sonst ist es sicher nicht das Richtige für Deinen Mann, aber so in der Art.


    Vielleicht könnt ihr euch auch für jede zusätzliche Kiste überschlagen, was sie euch kosten würde. Als Lagerungskosten, Transportkosten, Zeit zum Auspacken, in der du z.B. nicht Deinen Kundenstamm aufbauen kannst. Wenn man das gegenüber stellt, kann man vielleicht das ein oder andere Andenken im Herzen statt in der Wohnung aufbewahren.

  • okay...
    danke nochmal für die tipps.


    morgen kommt ja ein entrümpelungsbulli.


    mein mann holt jetzt vieles, was ich zum weggeben beiseite gestellt habe, wieder zurück. ich kann grad nicht mehr dagegen an, auch nicht mit den o.g. vorschlägen von euch.


    zwei schuhkartons voll einseitig beschrifteter karteikärtchen? - kann man noch gebrauchen,. als notizzettel.
    zehn alte große kissen? - kann man doch noch gebrauchen, wenn gäste kommen, oder für die gartenmöbel...


    ich bin so müde.
    ich gebs auf, ich laß ihn jetzt machen.

  • Ach Mensch, das klingt nicht gut. :( Aber bei den Beispielen verstehe ich, dass Du keine Kraft mehr hast, da hängen ja nicht mal Emotionen dran, an Karteikarten, oder?
    Kauf ihm das Buch. #knuddel

  • Da Ihr das Geld für einen zusätzlichen Lagerraum nicht habt- könnt Ihr gezielt bei Freunden oder Familienangehörigen Dinge unterstellen?
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die Bindung zu vielen Dingen sich lockert, wenn sie eine Weile außer Sicht sind.
    Dann entrümpelt es sich leichter.


    Das kann auch ein Tipp sein, daß Ihr erstmal nur mit dem aus Deiner Sicht nötigen umzieht und einzieht und dann erst nach und nach mehr rüberholt- dann merken die Sammler eher, daß Ihr Platz nicht ausreicht.


    Mein Mitgefühl für Euch alle- das ist nie leicht.

  • diese ganzen tips sind auch für mich zumeist unbrauchbar. die kommen meist von leuten, die nicht wissen, wieves in einem horter aussieht.
    lass ihn machen, wenn dir etwas an der beziehung liegt. er soll aber für eine lösung sorgen.


    geht garage mieten vor ort wirklich nicht?

  • Also, bei uns ist es so, dass mein Mann der absolute Sammler ist.
    Wir haben das Büro, Garage und Keller. Was meinst du, was da so alles drin steht?
    Richtig! Alles kruscht von meinem Mann!
    Teilweise kann ich verstehen, dass er manches nicht abgeben kann. Aber bei vielem, finde ich, muss das nicht sein. Da steht seit 15?20? Jahren eine Rolle (äh ich vermute einen ollen Teppich???) in der Ecke und er verteidigt den ohne Ende. ^^
    Aber nun muss ich sagen, irgendwann kann ich das Chaos nicht mehr sehen.
    Ich möchte diese Räume nutzen können und werde wieder, sobald ich einen freien Morgen habe, Dinge weggeben oder verkaufen!


    In deinem Fall würde ich dem Sohn seine Stöcke und Steine lassen und dort ein. Platz draußen suchen. Verbrennen ginge hier gar nicht.


    Und für den kruscht vom Mann (nicht das wichtige Zeug) würde ich zt wirklich auch allein was weg räumen. (Nix super persönliches) aber die ollen Kissen- weg. Blätter- weg etc...
    Bist du nie mal allein daheim? #pfeif

  • da hängen ja nicht mal Emotionen dran, an Karteikarten, oder?

    doch.
    ich kapiers auch nicht, aber da hängen für ihn sehr wohl emotionen dran. und wie! die brechen hervor, wenn man daran rüttelt.
    anscheinend ist es so ein gefühl, nur dann reich = überlebensfähig zu sein, wenn viel da ist. quantität zählt. qualität ist nicht so wichtig. alles kann und muß wiedervendet werden. recycling als richtlinie. wegwerfen als kapitulation. angst vor zurücklassen / weggeben von hab und gut (nachkriegsunsicherheit). horten als existenzgrundlage.


    lass ihn machen, wenn dir etwas an der beziehung liegt. er soll aber für eine lösung sorgen.


    geht garage mieten vor ort wirklich nicht?

    ja. du verstehst, glaub ich, viel von ihm.
    garage vor ort ist fast nicht machbar, wäre sehr teuer und jetzt auf die entfernung noch schnell was finden... puh. es ist so viel anderes noch zu tun.



    Bist du nie mal allein daheim?

    doch, klar. aber es sind SEINE sachen. es wäre ein riesenvertrauensbruch, wenn ich da ranginge...