EU Referendum -verfolgt noch jemand?

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  • nun.
    für die flammenden statements hier zugunsten der derzeitig(!) organisierten EU ist mir das etwas wenig substanz in bezug auf hintergründe, strukturen und konkrete abläufe. das bezieht sich nicht auf dich persönlich.
    wie gesagt, ich durfte mir in brüssel ein eigenes bild machen. viele leisten sehr gute arbeit. jedoch lassen die strukturen me. in bezug auf demokratie und mitwirkung zu wünschen übrig.


    an griechenland (und das bereits bei der frage, wie griechenland damals überhaupt in die EU kam) wird für mich sehr deutlich, was ich davon halten soll.


    brexit halte ich allerdings für das falsche mittel, da etwas grundlegendes zu ändern.

  • Das kam vorhin in der Tagesschau.
    Scheinbar wollen alle jetzt erstmal ganz in Ruhe gucken und dann verhandeln.
    2020 soll es dann mit der Scheidung soweit sein.



    Aber das sind vermutlich auch noch viele Spekulationen, denn so ganz grundsätzlich glaub ich dass niemand eine Ahnung hat, was da jetzt genau passieren soll


    Vielleicht gibt es ja auch sowas wie die Vertrauensfrage (gibt es sowas in GB?) und es gibt Neuwahlen und dann wird alles ganz anders aufgezogen.


  • an griechenland (und das bereits bei der frage, wie griechenland damals überhaupt in die EU kam) wird für mich sehr deutlich, was ich davon halten soll.

    Meinst du echt die Frage, wie Griechenland in die EU kam? Daran, dass Griechenland in Europa liegt, zweifelt doch wohl niemand.


    Meinst du die Aufnahme in den Euroraum?

  • Vielleicht gibt es ja auch sowas wie die Vertrauensfrage (gibt es sowas in GB?) und es gibt Neuwahlen und dann wird alles ganz anders aufgezogen.

    Cameron ist doch schon zurück getreten und hat für Herbst Neuwahlen angesetzt.


    Ich bezweifle, dass vorher der Austritt offiziell beantragt wird.

  • ich habe in diversen Tweets von diversen anbietern (BBC, Tagesschau, SPON etc.pp) gelesen, dass die EU aber enorm Druck macht, dass es jetzt schnell gehen soll mit dem Austritt. Kein jahrelanges rumgedängel und verschleppen der Aktion des Brexits.
    Ebenso, dass BoJo, Cameron und Farage sich irgendwie verkrümelt haben und das BoJo, der sich so gern reden hört, sich irgendwo verschanzt haben soll.
    Weird

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Ich würde aus den leicht planlosen Äußerungen diverser britischer Politiker nicht schließen, dass diese Politiker wirklich keinen Plan haben, den sie verfolgen wollen. Sie äußern den nur gerade nicht.


    Im übrigen sind die diversen Kursabstürze wohl gar nicht so krass, da wird vieles maßlos übertrieben:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=33972

  • Cameron ist doch schon zurück getreten und hat für Herbst Neuwahlen angesetzt.
    Ich bezweifle, dass vorher der Austritt offiziell beantragt wird.

    Ging es da um komplette Neuwahlen? Das hatte ich so nicht verstanden.


    Ja die EU macht Druck und GB will sich Zeit lassen...

  • Dass es Neuwahlen geben wird, sobald Camerons Nachfolger im Amt ist, ist wahrscheinlich. Noch sind die aber nicht offiziell angesetzt.


    In der Referendums-Logik müssten sich die Wahlberechtigten ja eigentlich selber das Misstrauen aussprechen... Die Regierung hat ja selbst nicht direkt entschieden, und Cameron hat sowieso schon seinen Rücktritt angekündigt (und hat mitunter verlauten lassen, dass ein zweites Referendum nicht in Frage kommt).


    Die Liberal Democrats haben angekündigt, sich im Falle eines Wahlsiegs über das Referendum hinwegzusetzen (i.e. in der EU zu bleiben). http://www.independent.co.uk/n…-stay-leave-a7103186.html
    Allerdings hatten die bei der letzten general election keine zehn Prozent, wenn ich mich richtig erinnere.

  • und susan: darum wundert mich ja, mit welcher selbstsicherheit hier positionen vertreten und andere standpunkte abgekanzelt werden.


    denn dass es da wissenslücken gibt, ist mir auch schon aufgefallen.

    Eben. Genau das wollte ich ja auch Aussagen. Es ging in der Abstimmung meines Gefuehl nachs weniger um Europa oder Kritik an Europa, sondern um UK und die Unzufriedenheit der Menschen mit der Situation in ihrem Land. Nicht dem was in Europa eigentlich gemacht wird.


    Deswegen sage ich ja auch, dass eine solche Entscheidung keinen Sinn als Volksentscheid macht. Nicht dass Brexit Mist ist, weil Europa so toll. Da haengt soviel dran, dass es die meisten Menschen (incl meiner selbst) eben nicht abschaetzen koennen...

  • würden wir mit der gleichen wut und vehemenz über die idee der direkten demokratie schreiben, wenn das ergebnis nach unserem gusto, sprich "remain" (bei gleicher niedriger wahlbeteiligung) ausgefallen wäre?


    ich habe hier sehr drastische dinge zur direkten demokratie gelesen und bin darüber wirklich sprachlos.


    v.a. weil ich in einem land lebe, das mit dieser demokratieform vergleichsweise gute erfahrungen macht, hervorragende lebensbedingungen bietet und in seiner mehr als 700-jährigen historie noch nie einen weltkrieg vom zaun gebrochen oder eine diktatur angezettelt hat.

  • Meinst du echt die Frage, wie Griechenland in die EU kam? Daran, dass Griechenland in Europa liegt, zweifelt doch wohl niemand.
    Meinst du die Aufnahme in den Euroraum?

    ja, ich meinte natürlich die aufnahme in den euroraum. war nicht ganz bei der sache. es gibt da ja eine sehr spannende dokumentation. hier kann man das nachschauen. es verschlägt einem wirklich die sprache!


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  • würden wir mit der gleichen wut und vehemenz über die idee der direkten demokratie schreiben, wenn das ergebnis nach unserem gusto, sprich "remain" (bei gleicher niedriger wahlbeteiligung) ausgefallen wäre?

    Das frage ich mich auch.... Es sagt viel über das Demokratieverständnis derjenigen, die nun Neuwahlen fordern, die Alten beschimpfen etc. Wäre das Ergebnis "gewünscht" ausgefallen, würde kein Hahn nach Krähen.


    ich habe hier sehr drastische dinge zur direkten demokratie gelesen und bin darüber wirklich sprachlos.


    v.a. weil ich in einem land lebe, das mit dieser demokratieform vergleichsweise gute erfahrungen macht, hervorragende lebensbedingungen bietet und in seiner mehr als 700-jährigen historie noch nie einen weltkrieg vom zaun gebrochen oder eine diktatur angezettelt hat.

    Ich stehe mehr direkter Demokratie grundsätzlich offen gegenüber.

  • Es haben schon durchaus einige Haehne vorher gekraeht, dass solch eine Frage nicht als Referendum entschieden werden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    würden wir mit der gleichen wut und vehemenz über die idee der direkten demokratie schreiben, wenn das ergebnis nach unserem gusto, sprich "remain" (bei gleicher niedriger wahlbeteiligung) ausgefallen wäre?


    ich habe hier sehr drastische dinge zur direkten demokratie gelesen und bin darüber wirklich sprachlos.


    v.a. weil ich in einem land lebe, das mit dieser demokratieform vergleichsweise gute erfahrungen macht, hervorragende lebensbedingungen bietet und in seiner mehr als 700-jährigen historie noch nie einen weltkrieg vom zaun gebrochen oder eine diktatur angezettelt hat.

    Ich habe tatsächlich eine ziemlich drastische Meinung zur direkten Demokratie. Die schreibe ich jetzt nicht ohne Anlass und finde auch der Brexit ist ein Sonderfall - einfach ein viel zu komplexes Thema, welches nie zum Referendum hätte werden dürfen.


    Zur direkten Demokratie in der Schweiz fällt mir leider immer wieder das Frauenwahlrecht ein. Bzw. die Verhinderung desselbigen. Das ein Land funktioniert und Wohlstand bietet, muss nicht zwingend heißen, dass wirklich demokratische Zustände herrschen. Demokratie heißt für mich vor allem auch, dass die Rechte derer hochgehalten werden, die selbst keine Stimme haben. Das ist schon in der parlamentarischen Demokratie schwierig, bei der direkten oft schlicht nicht zu gewährleisten. Denn jeder der abstimmt handelt aus seiner intrinsischen Motivation.....

  • die einführung des frauenwahlrechts in der schweiz ist tatsächlich ein thema, das mich auch immer wieder umtreibt. zumal ich auch noch in direkter nähe des kantons lebe, welches selbiges erst 1990 einführte.


    ich habe darüber hier schon sehr krasse diskussionen mit schweizern geführt, bei denen der kanon war: "muss man alles differenziert betrachten". mich wundert, dass die gleichen personen hier nun ihr land nicht in dieser art und weise verteidigen, wie sie es bei o.g. thema mir gegenüber immer wieder getan haben. denn ICH habe massive probleme mit diesem topic.


    auch wurde die direkte demokratie schweizer provenience hier schon wesentlich deutlicher verteidigt als von meiner seite. auch hier wundert mich die aktuelle zurückhaltung. ich hoffe, da meldet sich nochmal jemand von den sonst doch noch mehr engagierten verteidigern des schweizer systems als ich es bin.

  • nebenbei finde ich die lebensqualität (auch als frau) in der schweiz dennoch inzwischen deutlich höher und ich habe nun wirklich mehr als 30 jahre erfahrung mit dem alltagsleben in beiden ländern.


    gerade im hinblick auf demokratie-strukturen und wirtschaftliche möglichkeiten und chancen für "normale" menschen. und nebenbei auch für migranten.

  • Das frage ich mich auch.... Es sagt viel über das Demokratieverständnis derjenigen, die nun Neuwahlen fordern, die Alten beschimpfen etc. Wäre das Ergebnis "gewünscht" ausgefallen, würde kein Hahn nach Krähen.




    Das stimmt nicht. Ich habe bereits am Freitag morgen hier erklärt, warum ich Volksabstimmungen dieser Art äußerst problematisch finde - unabhängig vom Ausgang. Wird das alles überlesen?


    Der Einfachheit halber, zitiere ich mich hier nochmal selbst:



    @Irene nein ich denke nicht, dass Volksabstimmungen in jedem Fall eine gute Sache sind. Das würde ich bei einem anderen Ausgang ähnlich sehen. Für manche Themen mag das ein gutes Mittel sein, aber es gibt für mich Bereiche, die so komplexe Zusammenhänge haben, dass ich Laien da nicht in der Position sehe, direkt Entscheidungen zu treffen. Das hat auch erstmal gar nichts mit Dummheit zu tun.
    Ich finde es richtig, über die Wahl von Vertretern Einfluss zu nehmen (Demokratie).


    Ich würde über bestimmte Dinge nicht entscheiden wollen, weil ich mich dazu nicht kompetent fühle.
    Ich behandel mich ja bei größeren Erkrankungen zB auch nicht selbst, sondern wähle möglichst einen Arzt, der ungefähr meine Einstellung vertritt und hoffe, dass er mir das richtige verordnet.


    Und in manchen Bereichen sehe ich einen Staat auch in der Verantwortung, unangenehme Zeiten durchzustehen und auch mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen, die auf lange Sicht jedoch dem Volk dienen. Oder bestimmte Gruppen schützen.

    Und genau deswegen gehören solche Entscheidungen, die solche weitreichenden Folgen haben nicht in eine Volksabstimmung sondern in die Hand von demokratisch gewählten Politikern.

    Deswegen sitzt da ja in der Regel auch nicht ein einziger Entscheider, sondern eine Gruppe, es gibt Berater etc. klar, kein Garant für richtige Entscheidungen aber meines Erachtens doch etwas fundierter, als was ich mir so nebenbei zu Hause anlese (wenn überhaupt)

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)