Kann man sich mehr als 2 Kinder leisten?

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  • meine Erfahrung aus meiner eigenen Kindheit besagt, daß man sich auch mit zwei Kindern nicht immer alles leisten kann, die finanziellen Verhältnisse können sich von heute auf morgen ändern. Und es ist nicht gesagt, daß die anderen Kinder im Freundeskreis alles bekommen.


    Wir haben unser Haus so geplant, daß es eigentlich schon auf zwei Kinder ausgerichtet ist, bei Bedarf aber ein drittes durchaus unterkommen könnte. Das Auto ist eh groß genug inzwischen. Die Kosten haben wir persönlich also so oder so, unabhängig von der Kinderanzahl. Klamotten kann man durchaus weitergeben, zumindest die ersten 5-6 Jahre sind die kein Thema. Und je nach Altersabstand sind ja nicht alle Kinder Teenies mit hohen Ansprüchen. Ob man das Studium finanzieren muß, darüber kann man geteilter Meinung sein.
    Aus Erfahrung einer Freundin mit 3 Kindern hauen die Urlaube deutlich rein, weil man mit 2 Kindern locker in einer kleinen Ferienwohnung mit Schlafzimmer und Ausziehcouch unterkommt, mit 3 Kindern geht das schon platzmäßig nimmer. Die Hobbys können teuer werden. Der Schulstart jedes Jahr, aber da kann man ja im Grunde rechtzeitig zurücklegen.
    Grundsätzlich denke ich, wir könnten mit unserem Einkommen auch 3 Kinder haben, die finanziellen Gründe sind es bei uns nicht - ich bin mir nicht sicher, ob ich es gesundheitlich nochmal packen würde, mein Mann fühlt sich langsam zu alt, die Nerven sind auch arg strapaziert worden und insgesamt ist es nett zu sehen, wie die Kinder immer selbständiger werden und man doch endlich auch mal Freiräume hat, die es früher nicht gab. Wir haben früher gesagt, zwei allemal, vielleicht mehr, aber momentan sind wir mit zwei zufrieden und möchten es dabei belassen.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Abgesehen davon ob man sich Sachen "leisten" kann, finde ich es gerade spannend zu sehen (wertneutral gemeint!) was einige unter "leisten" verstehen.


    Ich kann mich/uns mit vielen Ansprüchen gar nicht identifizieren.

  • ...auch bei jobs MIT studium. 5-6 t €??? ich habe mein leben lang ALLES falsch gemacht... :(


    Das verdient man im Öffentlichen Dienst in den höheren Laufbahnen, aber auch nicht mit 30, sondern eher mit 40/50 und bei entsprechendem Aufstieg. Das bedeutet im Regelfall allerdings auch einen Zeiteinsatz, der über die übliche 42-Stunden-Woche hinausgeht. ;)


    Zitat von »homunkulus«
    Das ist alles eine Frage der Ansprüche.



    das ist quatsch. sorry. es ist eine frage der lebensumstände. wenn ich arbeitslos mit 40.000 euro schulden bin, kann ich meine ansprüche ins negative schrauben und ein drittes kind wird nicht drin sein.


    Na ja, wenn man arbeitslos mit 40.000 Euro Schulden ist und unbedingt ein drittes oder viertes Kind bekommen möchte, würde man das ja sowieso via Alg. II machen. Das macht dann halt keinen Spaß; man muss sich wie alle Alg-II-Empfängerinnen, sehr einschränken, aber ich denke, es gibt genügend Beispiele dafür, dass man damit schon *irgendwie* zurechtkommen kann. Insofern ist es schon eine Frage der Ansprüche.



    Nochwas: je nach Lebensstandard könnte ich mir vorstellen, dass es verhältnismäßig günstiger ist, 3 Kinder zu haben als 4. Beim 3. kann man vielleicht eher nochmal was wiederverwenden, was man schon für das 1. oder 2. gekauft hat. Und beim 4. stößt man dann an die Grenzen der Industrie, die z.B. "normale" Autos nur als Fünfsitzer konstruiert, Wohnwägen eher auf 5 als auf 6 Leute auslegt etc.


    Aber da können sicherlich die Rabinnen mit vier Kinder mehr zu sagen.


  • Also die von euch, die mehr als 2 Kinder haben: wie macht ihr das finanziell? Verdient ihr einfach mehr als der Durchschnitt?


    Wie sind eure Erfahrungen - leiden Kinder/Jugendliche darunter, wenn sie auf Dinge verzichten müssen, die ihre Freunde selbstverständlich bekommen?[/b]


    Aktuell mit noch 3 von ursprünglich 5 Kindern, die noch zuhause wohnen und minderjährig sind.
    Im Prinzip kann ich bei hetereocephalus glober im Groben unterschreiben. Außer, dass ich nicht berufstätig mit Verdienst bin.


    Es gibt gute Monate und dann die Monate, wo alles generell total knapp ist. Schule reißt immer ein Loch in die Finanzen. Da unsere Kinder auch noch realtiv gleich groß sind, reißt ein ebenso großes Loch die Tatsache, wenn alle drei auf einmal die Schuhgröße wechseln. Gottsei dank nicht mehr mehrmals im Jahr.


    Die Frage, ob Kinder/Jungdliche darunter leiden, wenn sie nicht das haben, was für ihre Freunde selbstverständlich ist, kann ich natürlich nur für mich und unsere Kinder beantworten. Doch, das tun sie. Aber ich finde auch, das gehört zum Leben dazu. Denn egal, was wir unseren Kindern bieten könnten, es wird immer etwas geben, was andere haben und sie nicht.
    Und was heute als selbstverständlich gilt, das definieren nun mal nicht die anderen, sondern wir als Familie. Ein Beispiel: Unsere Kinder haben billige Handys, die meisten ihrer Freunde haben Touchhandys. Mittlerweile durchaus eine Selbstverständlichkeit. Nur nicht bei uns zuhause. Und das vermitteln wir auch so und gegründen es.
    Es steht ihnen absolut frei, ihr Taschengeld oder finanzielle Zuwendungen der Verwandten zu sparen und sich selbst sowas anzuschaffen. Wir tun es nicht, auch wenn es noch so selbstverständlich für andere ist. Ist durchaus eine Lektion fürs Leben, die ich für nötig halte, zu lernen.


    Es gäbe so viele Beispiele. Andere haben Zweitwagen und fahren ihre Kinder bei Regen zur Schule. Wir nicht. Die Kinder sind nicht aus Zucker, auch wenn sie Regenjacken nicht cool finden. Dann werden sie eben nass.


    Andere fahren zweimal im Jahr in Urlaub. Wir nicht. Dafür fahren wir jede Woche schwimmen. Andere tun das nicht.


    Tausend und ein Beispiel. Und dennoch kann ich sowohl bei den jüngeren Kindern als auch bei meinen älteren Kindern nicht sagen, dass ihnen das fürs Leben einen Schaden verpasst hätte. Statt dessen lernen sie, dass eben nicht alles so selbstverständlich ist.


    Liebe Grüße

  • Es soll ja auch Leute geben, die sich gar keine Kinder leisten "können". Je mehr Menschen von dem/den Einkommen leben müssen, um so knapper kann es werden. Und riskant und zeitintesiv und kräftezehrend sind Kinder ja neben den Kosten ja auch noch. #zaehne


    Da ist meist die Frage eher was man sich leisten will. Da hat jede und jeder so seine eigenen Grenzen. Bei uns ist es finanziell gerade etwas eng mit 2 kleinen Kindern (eins im KiGa das andere bald in der Kita) und einer Großen im Studium. Und besonders bei den U3 Betreuungskosten wäre ich ja fast umgefallen. Aber da beginnt dann auch der Teufelskreis, ohne Betreuung keine Zeit zum Arbeiten, ohne Arbeit weniger Geld ...


    Also ich wollte mir meine Kinder leisten. #luftballon

  • egal, was wir unseren Kindern bieten könnten, es wird immer etwas geben, was andere haben und sie nicht.


    Da ist viel wahres dran.


    Wir waren auf meiner alten Schule so im Mittelfeld. Jetzt ist meine Schwester auf einer Privatschule, wo die Schüler zum Führerschein regelmäßig auch den kleinen BMW spendiert bekommen. Natürlich fällt ihr das auf und strengt sie an. Sie will aber trotzdem da bleiben. #weissnicht

  • Ich habe gerade gestern darüber nachgedacht, dass Kind drei wahrscheinlich fast 8 Jahre später mit der Schule fertig ist als Kind 1 #freu da muss Kind 1 dann gefälligst mit dem Studium durch sein......


    Bei uns gibt es im Bekanntenkreis viele die ihre Kindzahl am Geldbeutel festmachen, finde ich immer wieder komisch, aber wenn man länger drüber nachdenkt auch nachvollziehbar. Nur sind das dann Dimensionen wie Musikunterricht und reiten und und und und für 1 oder zwei Kinder , ein drittes finden die da kurios. Wie soll man dann die 4 Wochen sommerflugreise bezahlen.


    Bei uns ist es so, dass wir am Anfang unserer Elternzeit beide noch studiert haben. Bei Kind zwei mein Mann mit knappem Gehalt verdient hat und bei Kind drei beide verdient haben. Rücklagen haben wir aber aktuell auch keine und durchs Elterngeld und bafögrückzahlung ist es auch nicht allzu üppig
    Aber wir haben die Chance unser Einkommen mit den Ansprüchen der Kinder zu steigern.
    Passieren kann immer was und das ist bei jedem Job und jedem Menschen so, deshalb ist es doch immer nur eine scheinbare Sicherheit und ich finde das man das Kinder Kriegen davon ich abhängig machen sollte.

  • Ich glaube es ist auch eine Frage des Umfeldes.
    In Deutschland KANN man sich sehr gut mehr als 2 Kinder leisten.
    Wenn ich sehe wie wenig Geld andere Menschen in anderen Ländern zur Verfügung haben, und ja, die verstehen es gar nicht, wie wir üb erhaupt darüber nachdenken können!
    Mein Vater ist als Kind von Kriegsvertriebenen in einem kleinen Dorf aufgewachsen und hatte buchstäblich nichts.
    Doch er meinte, das sei ihm als Kind nie aufgefallen, weil es allen anderen gleich ging. Es war normal die Sachen aufzutragen, es war normal, dass es nur einmal die Woche ein Bad mit allen Familienmitgliedern gab, die wenigen Bücher wurden untereinander getauscht, im Winter nur ein Raum geheizt und die Kinder haben auch zur Ernährung der Familien mitbeigetragen. Freizeiaktivität war dann also z.B. Heidelbeeren sammeln. Urlaub gab es sowieso nicht und es wurde Fahrradgefahren.


    Und genau da fängt das Problem an: Wenn heute ein Kind so leben würde, dann wäre es stigmatisiert. Zudem bekommt es vorgelebt, was alle möglich ist und fängt an, sich das auch alles zu wünschen. In Zeiten von Internet steht Kindern heute schon die Welt offen und damit die vielen vielen Wünsche.


    Ich denke es ist wichtig, egal wie reich man ist oder wieviele Kinder man hat, das zu thematisieren, dass man eben nicht alles haben kann, was man theoretisch haben könnte und nicht-materielle Werte hervorzuheben.


    Wir haben ja nur 2 Kinder in unserem Bekanntenkreis gibt es aber etliche mit 3 oder 4 Kindern und natürlich haben die auch alle möglichen Koinsumwünsche, aber es ist z.B. normal, 2 Hand Klamotten zu haben und mit Spielzeug vom Sperrmüll zu spielen oder in Wohnungen zu leben, die mit Sperrmüllmöbeln eingerichtet sind. Spiele auch eher in der Natur/ auf Bauernhöfen als in kostenspieligen Freizeitparks. Heißt nicht, dass die kinder dass nicht toll fänden, aber da es nicht ständig vorgelebt wird und von anderen erzählt wird, ensteht auch der Wunsch danach nicht in dem Maße. Insofern sehen die Kinder dann auch im Umfeld ihrer Freunde nicht soviel Unterschiede und eher ein einfacheres Leben, ich denke, das macht schon was aus.

    Fix it even if you didn't break it

  • Zitat von homunkulus

    Das ist alles eine Frage der Ansprüche.


    Und da weiß ich eben nicht, wie sich die Ansprüche meiner Kinder entwickeln werden. Oder was in der Schule mal an Kosten auf uns zukommt, wieviel Taschegeld später mal üblich ist. Denn klar ist: die Kosten steigen ja immer, das Gehalt dagegen kaum.


    ICH habe nicht unbedingt hohe Ansprüche an Kinderkleidung (außer, dass es gut anzuziehen und bequem für die Kinder sein muss). Würde ich also auch gebraucht kaufen, und Unterwäsche o. ä. geht auch von Kik, finde ich. Aber gerade ab dem Schulalter haben Kinder dann ja auch Vorlieben was bestimmte Marken betrifft.


    Urlaub ist auch alle 2 Jahre okay, muss auch nicht Cluburlaub oder Hotel sein. Auto haben wir gar nicht, weil wir hier eine gute Infrastruktur haben, und alles Wesentliche zu Fuß gut erreichbar.


    Beim Essen kommts drauf an. Ich muss keine Markenlebensmittel haben, weil ich eigentlich eine naturbelassene Ernährung bevorzuge, auch für meine Kinder. Aber beim Fleisch und bei einigen anderen Produkten würde ich Bio eben - zumindest teilweise - bevorzugen, aus ethischen und gesundheitlichen Gründen. Wir geben derzeit recht viel für Lebensmittel aus - zumindest dieser Posten würde sich wohl eher nicht erhöhen, wenn wir bewusster einkaufen würden.


    ABER: Mir geht es insbesondere um Bildungsangebote. Musikschule, Sportverein, Schulbücher und -materialien, vielleicht auch ein Handy - das sind die Dinge, die finanziell eben reinhauen, die ich meinen Kindern aber eigentlich gern ermöglichen würde - gerade, weil unsere Kitas und Schulen hier eben eher Durchschnitt sind.


    Auch das Wohnen ist so eine Sache. WIr haben kein Haus, können uns auch keins leisten. Bislang leben wir zur Miete, recht günstig sogar, zu viert auf 90 qm. Das ist bei 2 Kindern ein Kinderzimmer pro Kind. Wären es vier Kinder, müssten sich je 2 Kinder ein Zimmer teilen. Ggf. könnten wir Eltern später mal ins Wohnzimmer umziehen und das Schlafzimmer als weiteres Kinderzimmer nutzen. Aber wie gesagt: ein eigenes Zimmer für jedes Kind wäre bei vier Kindern mit einem Umzug verbunden - bei steigenden Mietpreisen und kaum bezahlbaren 5-Zimmer Wohnungen wäre das langfristig mit großen Einschränkungen verbunden.


    Meine (theoretischen) Berechnungen haben ergeben, dass wir bei 4 Kindern trotz Einsparungen und ohne Auto etwa 4,5t bis 5t pro Monat bräuchten. Das haben wir nicht. Eher sind es mit Kindergeld so um die 4t, abhängig von meinem Gehalt. Wenn ich bedenke, dass alles immer teurer wird (schließlich sollen wir ja auch alle noch für unsere eigene Rente ansparen, das habe ich in meinen Berechnungen noch nicht einmal berücksichtigt #pfeif ) .... ja, dann bin ich auch am Überlegen, von weiteren Kindern abzusehen. ;(

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

    Einmal editiert, zuletzt von staubschaefchen ()

  • Aber dieser Anspruch an Marken... Das verstehe ich nicht.


    Ich bin so aufgewachsen, das es nie eine Rolle spielte.


    Der Lieblingsspruch meiner Mutter war immer: "Wir zahlen doch nicht dafür das wir für Adidas Werbung laufen" Ja recht hat sie ;) (auch wenn Adidas wohl jetzt nicht mehr so hip ist)


    Mein Mann musste da immer haben als Kind. Um toll zu sein, um sich zu positionieren.


    Aber bitte, was sind das denn für Freunde, die man nur hat, weil man Markenkleidung trägt.


    Wir kaufen auch Marken. Meine WaMa ist da so eine Sünde #pfeif Aber eben, weil ich denke, das es mehr aushält und länger lebt. Günstig gekauft ist eben auch miestens billig gekauft. Aber die Frage ist auch hier, kann ich das auf Klamotten übertragen?


    Markenkleidung kaufen wir wegen der Funktion, (die wir auch nutzen ;) Stichwort JW Muttis im SUV ohne Allrad #augen ) ansonsten eben SecondHand, was gerade da ist und un gefällt und in den Geldbeutel passt.


    Und Shakes: Ich teile deine Empfidung mit dem Auto usw. Bei dreien hörts irgendwie auf. Ferienhaus geht meist noch bis 6 Personen, danach ist es wirklich schwer. Die meisten Hotelzimmer sind eben bis 4 Personen, dh man bucht dann noch ein zweites dazu usw. Aber deswegen haben wir ja nen großes Zelt :P

  • Klettermax: ich bin einfach so blauäugig, dass man, wenn man unabtragbare schulden hat, keine kinder bekommt. das läuft für mich unter: erst mal das leben selbst klar kriegen, bevor ich verantwortung für noch eines übernehme.


    ansprüche:
    ich sehe es einfach in meiner familie: mein mann ist das typische verwöhnte gör. der musste nur mal an was denken und schon lief mutti los und hat dem söhnchen alles besorgt. ich dagegen bin ich einer familie groß geworden in der es oft das nötigste nicht gab (und das ist für mich ein bewohnbares zuhause, essen und tragbare kleidung). für mich fühlt sich mein momentanes leben nach luxusleben an, weil ich mir keine sorgen machen muss, woher die nächste mahlzeit kommt, mein mann "jammert" oft, wir hätten nicht genug geld. und ja: meine kinder bekommen keine reitstunden und das mit der musikschule müsste schon ein sehr großer wunsch sein, damit wir das realisieren würden, aber das finde ich nicht schlimm und die kinder bisher auch nicht.

  • Denn egal, was wir unseren Kindern bieten könnten, es wird immer etwas geben, was andere haben und sie nicht.
    Und was heute als selbstverständlich gilt, das definieren nun mal nicht die anderen, sondern wir als Familie. ....
    Es steht ihnen absolut frei, ihr Taschengeld oder finanzielle Zuwendungen der Verwandten zu sparen und sich selbst sowas anzuschaffen. Wir tun es nicht, auch wenn es noch so selbstverständlich für andere ist. Ist durchaus eine Lektion fürs Leben, die ich für nötig halte, zu lernen.



    Das kann ich voll und ganz unterschreiben! Danke fürs Formulieren :)



    Mir fällt immer wieder auf, daß viele für die Ausbildung/Studium der Kinder ansparen und dann eben auch so argumentieren: "3 Kinder bekomme ich nicht durchs Studium."
    Diese Gedanken erscheinen mir absurd. Bin ich verpflichtet mein Kind bis zum Ausbildungsende zu unterstützen? Egal, wie lange es dauert? Und ist das gut für ein Kind so lange "in Abhängigkeit"/Rechtfertigungssituation zu verharren? Meine Eltern haben für meine Ausbildung nicht angespart, waren dafür aber zu dem Zeitpunkt, als ich "in Ausbildung ging" schuldenfrei im sanierten Eigenheim. Dadurch konnten sie mich trotzdem unterstützen. Was hätte es gebracht, wenn sie fleißig für mich gespart hätten und dafür 10 Jahre länger Kredite abgezahlt hätten?
    Ich arbeite in einem typischen Beruf, wo gerne studentische Aushilfskräfte in der Hochsaison genommen werden und von Jahr zu Jahr werden es weniger. Begründung der wenigen Studenten, die zum Arbeiten kommen: Die anderen bekommen alles bezahlt.
    Entschuldigt das off-topic. Hängt aber irgendwie doch damit zusammen :S

  • ja campari, das ist wieder so ein ding, was von der eigenen geschichte abhängt.
    manche (so wie ich) würden sagen: ich musste mir mein studium selbst finanzieren und es hat mir viel gebracht.
    und manche: ich musste für mein studium selbst aufkommen und es war sehr hart, deshalb möchte ich meine kinder unbedingt dabei unterstützen.

  • Bachelor ist mittlerweile so verschult, dass ich nicht wüsste, wann ich da hätte arbeiten gehen sollen (ich hab auf Magister studiert, da ging das noch). So argumentieren auch viele Studenten. Auch Schüler haben laut Zeitung eine 48 h- Woche und mehr. Da werden Nebenjobs schwer.


  • Mir fällt immer wieder auf, daß viele für die Ausbildung/Studium der Kinder ansparen und dann eben auch so argumentieren: "3 Kinder bekomme ich nicht durchs Studium."
    Diese Gedanken erscheinen mir absurd. Bin ich verpflichtet mein Kind bis zum Ausbildungsende zu unterstützen? Egal, wie lange es dauert? Und ist das gut für ein Kind so lange "in Abhängigkeit"/Rechtfertigungssituation zu verharren? Meine Eltern haben für meine Ausbildung nicht angespart, waren dafür aber zu dem Zeitpunkt, als ich "in Ausbildung ging" schuldenfrei im sanierten Eigenheim. Dadurch konnten sie mich trotzdem unterstützen. Was hätte es gebracht, wenn sie fleißig für mich gespart hätten und dafür 10 Jahre länger Kredite abgezahlt hätten?
    Ich arbeite in einem typischen Beruf, wo gerne studentische Aushilfskräfte in der Hochsaison genommen werden und von Jahr zu Jahr werden es weniger. Begründung der wenigen Studenten, die zum Arbeiten kommen: Die anderen bekommen alles bezahlt.
    Entschuldigt das off-topic. Hängt aber irgendwie doch damit zusammen :S


    Das ist mir so ähnlich auch durch den Kopf gegangen.


    Wir wissen ziemlich sicher, dass wir hier keinem Kind ein Studium finanzieren können. Wir sogar ziemlich sicher, dass wir nicht mal einem Kind einen Führerschein finanzieren können, geschweige denn gleich allen dreien. Ein bisschen was dazusteuern sicher, so lange es innerhalb eines Rahmens liegt, der uns als Eltern nicht an den Rand des Ruins bringt.
    Ich sehe es nicht als meine Lebensaufgabe an, meinen Kindern alles zu finanzieren und dafür mein Leben aufzugeben. Mein Mann und ich haben durchaus das Recht, einen gewissen Lebensstandard zu behalten, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind. Aus dem Haus in evtl. einem Alter, wo sie studieren wollen.


    Ich kenne das auch gar nicht anders von meinen Brüdern beispielsweise. Die haben ihr Studium mit BaFög und Nebenjobs selbst finanziert. Hätten meine Eltern nicht mal ansatzweise gekonnt.


    @homunkulus
    ich kann dein Argument durchaus nachvollziehen. Aber dann sollte man auch ehrlich sein und sagen können, dass man sich weitere Kinder durchaus hätte leisten können, aber die eigenen Ansprüche daran, wie man sie durchs Leben finanziert, die Zahl der Kinder eben soch einschränkt.


    Liebe Grüße

  • @homunkulus:
    Wahrscheinlich ist es so. Mir wäre die vor allem Vorstellung, so lange von meinen Eltern abhängig zu sein, sehr unangenehm.


    Andererseits ist die Tendenz aber dahingehend, daß der Großteil die Ausbildung finanziert bekommt, während früher viele selbst dafür arbeiten mussten. Also ist es eine schon fast eine gesellschaftliche Anforderung, daß es gemacht werden muss. Was ist man sonst für Eltern?!

  • Also wir haben zwei Kinder, ein drittes ist, ungeplant, unterwegs. Wir haben mit Kindergeld nicht mal 2 t im Monat zur Verfügung. Und nein, wir können uns definitiv kein drittes Kind leisten, wir können und wollen es aber auch nicht "zurückschicken".


    Wir kaufen viel gebraucht, vor allem Spielsachen und Kleidung. Kleidung für mich und meinen Mann gibt es nur, wenn wir echt nichts mehr haben, was nicht kaputt ist. Schuhe bei meinem Mann und mir ebenso. Man kann auch gut ein Paar Schuhe mehrere Jahre tragen.


    Wir haben ein Auto - ein altes, gebrauchtes. Das können wir uns aber nur erlauben, weil mein Mann alles selbst reparieren kann. Und weil wir mit Erdgas fahren. Mein Mann braucht ein Auto, um zur Arbeit zu kommen.


    Wir haben eine kleine Eigentumswohnung (86qm) mit nur 2 Kinderzimmern. Wie wir das später mal regeln werden wissen wir noch nicht.


    Ich arbeite nicht, was gesundheitliche Gründe hat. Ich hoffe aber, dass ich irgendwann zumindest auf 400 Euro Basis was dazuverdienen kann. Abwarten, was die Zeit bringt.


    Urlaube sind finanziell nicht möglich. Das ist schade, ja, aber wir sterben nicht dran.


    Uns ist ganz bewusst, dass wir unseren Kindern kein Studium ermöglichen können, aber ich denke auch nicht, dass wir das müssen. Sowohl mein Bruder und ich, als auch mein Mann und seine schwester haben ihre Ausbildung absolviert ohne Unterstützung der Eltern. Und ich denke, wenn man studieren will kann man sich das auch finanzieren. Und wenn man eben erst ne Ausbildung macht und einige Jahre geld verdient. einen Weg gibt es immer, auch wenn es vielleicht nicht immer der einfachste Weg ist.


    LG

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • OT zum Studium finanzieren:
    Das kann man auch nicht über einen Kamm scheren, finde ich. Ich würde zum Beispiel sagen, dass meine Eltern mir mein Studium finanziert haben und ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Ich bekam die Unterkunft bezahlt und einen kleinen Obulus (für Nahrung, Lehrmittel, Strom, Internet, Telefon, ...), bei dem sich meine Eltern an der Höhe der Solzialhilfe orientierten. Wenn ich z.B. mal ins Kino wollte, mir ein Buch kaufen, auf eine Konferenz fahren oder mit Kommilitonen einen trinken gehen, musste ich mir das Geld dafür selbst verdienen. Das fand und finde ich absolut richtig so! Bei Freunden hieß "Studium finanzieren", dass sie ein richtig nettes Sümmchen bekamen und sich so gut wie alles leisten konnten, was sie wollten, inklusive großer Wohnung, Auto, Markenklamotten etc.

  • campari: Es ist einfach so, dass man unterhaltspflichtig ist für ein Kind in der Ausbildung. Da gibt es ganz klare gesetzliche Regelungen. Und wenn das Kind z.B. eine Ausbildung machen möchte, die eine eigene Unterkunft erfordert (anderer Ort), dann kostet das eben. Und Bafög ist da doch eine sehr unsichere Quelle.
    Es geht da ja nicht darum, dem Kind dann das eigene Auto oder Markenklamotten zu finanzieren, sondern eine Basis.
    Ich bin z.B. froh darüber, dass mein Vater mir mein Studium ermöglicht hat mit so einer Basis.


    Wenn sie die dann nicht brauchen? Auch gut. Dann habe ich für mich einiges gespart :D .


    Es ging ja hier aber auch darum, dass man die Kinder sich jetzt gut leisten könne, solange sie klein sind, aber wer weiß, was später ist. Da ist es doch eine mögliche Überlegung, jetzt, so noch genügend Geld vorhanden ist, etwas zurückzulegen für Zeiten, die dann teurer kommen.

  • Es ging ja hier aber auch darum, dass man die Kinder sich jetzt gut leisten könne, solange sie klein sind, aber wer weiß, was später ist. Da ist es doch eine mögliche Überlegung, jetzt, so noch genügend Geld vorhanden ist, etwas zurückzulegen für Zeiten, die dann teurer kommen.


    Richtig. Wenn ich jetzt was übrig habe, kann ich noch was ansparen. Muss ich aber jetzt noch Kredit abzahlen, dann tue ich das primär. Ohne an die kommende Ausbildung in 10 Jahren zu denken. Was dann wird, sehe ich dann. Aber das rechnet eben jeder anders :)


    Ich wollte auch auf keinen Fall alle Studenten als verwöhnt und verzogen hinstellen, falls sich jemand angegriffen fühlt.
    Und natürlich weiß ich auch, daß ich meine Kinder in der Ausbildung unterstützen muss. Die Betonung liegt auf unterstützen.