Link: Die subtile Inkompetenz der Frauen

http://faz-community.faz.net/b…kompetenz-der-frauen.aspx

"Die Ergebnisse sind denkbar eindeutig: in allen Kategorien hatte das Geschlecht des Bewerbers signifikanten Einfluss auf die Bewertung (siehe Fig. 1, 2). Weibliche Bewerber wurden als weniger kompetent und als weniger für eine Einstellung geeignet eingeschätzt als männliche Bewerber. Es wurden weniger Maßnahmen zur Karriereunterstützung angeboten und das Einstiegsgehalt lag mit durchschnittlich 26.507,94 Dollar klar unter dem entsprechenden Durchschnittswert für die männlichen Studenten (30.238,10 Dollar). "

das ist so und ich kenne es tatsächlich von mir auch, dass ich frauen und männer unterschiedlich in ihrer kompetenz beurteile. oft sogar schon, ohne irgendwas von ihnen zu wissen. das ist gar nicht mal subtil.

doch, ich glaube schon, dass sich das ändern wird. wenn EntscheiderInnen sich bewußt mit dem Thema auseinandersetzen, kann sich etwas bewegen. dieses bewusstsein wächst und wächst. ich glaube z.b., dass moderne väter andere beziehungen zu ihren kindern haben und natürlich auch ihre töchter mit anderen augen sehen als es die väter vor 50 jahren getan haben. und das schafft bewußtsein. wenn dann da plötzlich eine junge frau im bewerbungsgespräch sitzt und es die eigene tochter sein könnte. genauso ist es wichtig, dass frauen in entsprechenden positionen sich der prozesse bewusst sind, die bei ihnen selbst ablaufen.

für die frauen auf der anderen seite ist es andersrum auch wichtig zu wissen, dass das gehalt, dass ihnen vorgeschlagen wird (oder dass sie fordern, denn ich vermute, dass frauen auch einfach geringere gehälter fordern), nicht unbedingt der weisheit letzter schluss ist.

insofern finde ich diese studie wichtig, denn sie macht dinge bewusst, die viele abstreiten ("Aber wir fördern die frauen doch so und trotzdem schaffen wir es nicht, den anteil in den technischen studiengängen zu erhöhen. das zeigt doch ganz deutlich, dass förderung sinnlos ist und frauen diese berufe gar nicht ergreifen wollen."). das schafft die grundlage für änderungen.

(deprimierend ist es trotzdem.)

Fiawin, mir geht es ähnlich. Wenn ich dir Wahl habe, wähle ich die Frau.
Aber ob das was mit vermuteter Kompetenz zu tun hat?

hobbes: in der oben verlinkten studie ging es aber um identische bewerbungsunterlagen. einziger unterschied: der name. mal weiblich, mal männlich. da war nix mit show oder sonstwas.

nach meiner erfahrung gibt es genügend männer, die sich ganz normal verhalten. nix mit aufplustern. aber ich erlebe oft frauen, die unsicher hinsichtlich ihrer fähigkeiten sind. die erstmal hadern: "schaffe ich das, kann ich das, kann das ein anderer nicht besser? was ist, wenn ich behaupte, ich kann das, aber dann versage?"

ich finde viele projekte sinnvoll und gut (z.B. coaching und mentoring. ich selbst habe mich vor meinem wiedereinstieg von einem verein zur beruflichen förderung von rauen beraten lassen und es hat mir einen guten job beschert, weil ich im vorstellungsgespräch voller überzeugung sagen konnte: "das will ich, das kann ich.")

Zitat

Bevor ihr mich jetzt tuppert, es ist meine Beobachtung, erfolgreiche Frauen sind eben oft auch so aufpluster Typen, meine Tante ist da ein glänzendes Beispiel.

ich kenne viele erfolgreiche männer und frauen, die nicht aufgeplustert sind. die aufgeplusterten sind in meinem umfeld definitiv in der unterzahl (das ist im umfeld pharma, biologie).

ich denke, das macht es frauen auch schwer, erfolgreich zu sein, wenn es quasi schick ist, auf erfolgreiche menschen herabzuschauen und zu sagen: "das sind gockel." denn frauen sind ja dazu erzogen, nicht unangenehm aufzufallen, nicht zu viel für sich zu fordern und bitte nicht den neid anderer auf sich zu ziehen

nach meiner erfahrung sind erfolgreiche menschen meist diejenigen, die etwas tun was ihnen spaß macht, die vertrauen in ihre fähigkeiten haben, die sich in die öffentlichkeit trauen, die verantwortung übernehmen und ihre arbeit mit enthusiasmus machen.