sondierung gescheitert

Ich habe vor einiger Zeit mal ein Interview gehört in dem es um Minderheitenregierungen ging. Da wurde gesagt, dass die auf Länderebene schon in den allermeisten Fällen nicht wirklich regierungsfähig waren und innerhalb kürzester Frist zu Neuwahlen führten. Ich fürchte, auf Bundesebene würde das noch wesentlich komplizierter ablaufen und schlimmstenfalls die BRD ziemlich lahmlegen.

Generell fände ich es auch spannend aber unter dem Aspekt hätte ich ein eher mulmiges Gefühl dabei...

GroKo? Glaub ich nicht aber heute mittag um 14.00 Uhr gibt Martin Schulz eine PK und die werde ich mir mal zu Gemüte führen. Das werden noch interessante Wochen. (Auch wenn ich persönlich auf so einen Zustand verzichten könnte!)

Ich hoffe do sehr, dass die SPD nicht einknickt.

Weiter hoffe ich, dass das nicht der AfD zuspielt. Da befürchte ich aber schlimmes.

Ich bin ehrlich, ich bin froh, dass es gescheitert ist.

Aber so ganz weiß ja niemand, was da am Ende raus kommt.

Vielleicht hat die FDP sich damit einen großen Gefallen getan oder auch nicht....

Zitat von CaRoSo

Halte grad die internationale Situation für zu instabil dafür, aber generell würde ich ja eine Minderheitenregierung, die bei jedem Inhalt offen ansprechen muss, was da gesehen soll, immer wieder verhandeln muss, mal spannend finden. Können wir uns nur wohl vermutlich nicht leisten

Ich fände eine Minderheitenregierung auch gut, eben aus den von dir genannten Gründen. Ich glaube aber nicht, dass sich Merkel darauf einlassen würde, dafür ist sie viel zu vorsichtig.

Wäre Jamaika gekommen (ist das jetzt eigentlich ganz, ganz definitiv auszuschließen?), hätte die Koalition kaum eine Legislaturperiode durchgestanden. Aber dass die Neuwahlen eine Koalition einfacher machen, glaube ich auch nicht. Ich schätze, die CDU wird verlieren, AfD wird dazugewinnen. FDP auch, SPD wahrscheinlich auch. Bei den Grünen kann ich es nicht einschätzen.

Die SPD hat unter der GroKo viel Profil verloren. Ich glaube, die haben kapiert, dass eine GroKo ihnen mehr schadet als nützt und das sie sich in der Opposition neu definieren müssen.

Daher hoffe ich, dass sie das nicht aus dem Hinterkopf verlieren. Nochmal GroKo fände ich auch nicht gut.

Zitat von Irene

Was mich am meisten aufgeregt hat und aktuell aufregt, ist die Polemik, das Gezickr und das Nachgetrete der Grünen. Das ist die Partei mit dem geringsten Wälerzuspruch in dieser Runde, und die hatten eine Anspruchshaltung und eine große Fresse - das war teilweise nicht zum Aushalten!

Nein, das stimmt nicht. Die CSU hat den geringsten Wählerzuspruch.

CSU: 6,2% / Grüne: 8,9%

Quelle:

https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mi…s_ergebnis.html

Zitat von FrauMahlzahn

Ich finde die gehören alle in den Petersdom eingesperrt bis weißer Rauch aufsteigt und "Habemus Coalitionem" verkündet wird.

Aus den fast 2000 Jahren Wahlerfahrungen kann man noch so einiges lernen. Ich wäre auch dafür, incl. der Nahrungsrationierung. Das ginge sicher auch in Berlin.

Zitat von Hörnchen

Die SPD hat unter der GroKo viel Profil verloren. Ich glaube, die haben kapiert, dass eine GroKo ihnen mehr schadet als nützt und das sie sich in der Opposition neu definieren müssen.

Daher hoffe ich, dass sie das nicht aus dem Hinterkopf verlieren. Nochmal GroKo fände ich auch nicht gut.

Ja, das hoffe ich auch.

Vor allem wird die Wahlbeteiligung bei Neuwahlen bestimmt massiv sinken -> erst recht mehr Stimmern für die AfD...

Vielleicht hat der Schock über das AfD-Ergebnis aber auch die Leute aufgerüttelt und es gehen mehr zur Wahl. Ok, nicht die wahrscheinlichere Option aber man kann ja mal träumen...

Zitat von Hörnchen

Vielleicht hat der Schock über das AfD-Ergebnis aber auch die Leute aufgerüttelt und es gehen mehr zur Wahl. Ok, nicht die wahrscheinlichere Option aber man kann ja mal träumen...

Aber wen sollte man denn jetzt wählen? Wenn wir alle das Gleiche wählen, wie im Herbst, wird es doch auch nicht besser.

Ich bin ja gespannt, ob es die Grünen über die 5% Hürde schaffen.

Edit: Bezieht sich auf den Beitrag von Katrin.

Das ist leider wahr. So oder so sieht es im Moment sehr stockend aus. Vielleicht ist diese ganze Misere über lange Frist wirklich eine gute Sache, löst einen Knoten im Gefüge und dient als Weckruf.

Aber auch das ist nur Wunschdenken. Wen man jetzt wählen soll...

Ich bin mit dem Gatten selbst noch am Sondieren ob wir wieder gleich wählen oder ob wir unser Wahlverhalten im Falle einer Neuwahl verändern wollen. Es sind interessante aber auch sehr komplizierte Zeiten. Und ich stelle fest, dass ich politisch noch viel zu wenig weiß um wirklich zu wissen was ICH jetzt im Falle einer Neuwahl tun sollte.

Zitat von sendlingerin

Und wo hat der Kollege die 6 Wochen her? 60 Tage lese ich überall.

Stimmt. Mein Fehler. Der Kollege hat das richtig gesagt.

Zitat von Aoide

Jetzt ist der Bundespräsident im Boot, er kann heute einen Regierungschef benennen, der dann eine Minderheitsregierung ins Amt hebt (halte ich aufgrund der internationalen Verbindungen für nicht machbar) oder Neuwahlen ausrufen, die dann binnen 6 Wochen stattfinden müssen. Hat mir eben ein Politik-Fachkollege erklärt. Schule büldet.

Woher kommen die 6 Wochen?

Soweit ich weiß gibt es keine Begrenzung wann die Wahlen sein müssen.

Erstmal läuft es dann so weiter wie bisher.

Mondschein, siehe mein Post drüber.

Zitat von FrauMahlzahn

Ich finde die gehören alle in den Petersdom Reichtstag eingesperrt bis weißer Rauch aufsteigt und "Habemus Coalitionem" verkündet wird.

Zitat von Hörnchen

Minderheitenregierung kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Warum nicht?

Weil dann alle mitmachen dürfen und die Kanzlerin nicht in "Basta!" - Mentalität arbeiten kann?

Neuwahlen dürften für die Abweichler bei der AfD (Petry und Co) ganz schlecht sein.

Ich bin mir grade nicht sicher, wer von Neuwahlen profitieren könnte. Wie kommt das Gebaren der FDP bei deren Wähler an? Ich finde es einerseits Erbärmlich, dass die sich aus der Verantwortung stehlen, andererseits richtig, dass sie die Notbremse gezogen haben als klar war, dass sie sich zu arg verbiegen müssten.

Zitat von CaRoSo

Finde es demokratisch tatsächlich schwierig, dass eine Partei, die jir regional wählbar, und damit auch bewusst nicht wählbar, ist, solch eine Macht haben kann.

Die CSU ist auf 6,2 % gekommen - und das, obwohl die Partei nur in Bayern zur Wahl stand. Es wäre spannend, wie die Verteilung der schwarzen Stimmen wäre, wenn überall sowohl CSU als auch CDU zur Wahl stünden.

Aber im Grunde meines Herzens verstehe ich diese Trennung eh nicht. Die könnten einfach fusionieren und sich CDSU nennen - schon wäre ein Verhandlungsführer weniger am Tisch.

Zitat von igel

Neuwahlen dürften für die Abweichler bei der AfD (Petry und Co) ganz schlecht sein.

Stimmt ja, an die hatte ich noch gar nicht gedacht. Hm, das war wohl zu hoch gepokert... Haben die jetzt eigentlich schon eine neue Partei?

Zitat von Aoide

Mondschein, siehe mein Post drüber.

Da steht aber 60 Tage?

Wenn der Bundestag aufgelöst wird, dann bleibt die aktuelle Regierung geschäftsführend im Amt. Bis es Neuwahlen gibt.

Dafür gibt es aber keinen Zeitrahmen oder?