Ich wollte ja erstmal einsteigen mit "kenne ich hier auch", aber nachdem ich Solid Ground s Schilderung gelesen habe denke ich: Nein. Kenne ich nicht. Bei uns ist das echt harmlos, im Vergleich!
Während meine Mutter ihren "was fürs Enkelchen"-Drang mittels von mir beauftragter Strickwaren stillen kann (wenn mir nix einfällt, dann geht so ne Wolldecke doch eigentlich immer. Sowas kann man nicht genug haben. Und wir dürfen sogar die Wolle aussuchen), mag meine Schwiegermutter gerne rosa Sachen kaufen (die anderen Enkel sind alle Jungs, sie selbst hatte auch nur Jungs...).
Soll sie. Ich greif beim Anziehen echt nicht zuerst nach den rosa Sachen und ich bewerte die Dinge immer erstmal danach wie praktisch sie sind, wie gut sie passen etc.
Und es hält sich in Grenzen.
Was ich aber problematischer finde, weil es dann nicht mehr "nur" ums Geld ausgeben und Ressourcen verschwenden geht (und ich fühle mich halt nur begrenzt berufen, anderen Erwachsenen in ihr Konsumverhalten wertend reinzureden): wie soll das weitergehen? Wenn sie älter ist, möchte ich nicht, dass mein Kind bei jedem Besuch der Oma ein Geschenk erwartet! Geschenke sind etwas, das es zu Anlässen gibt, und man wird nicht einfach so mit Sachen zugeworfen! Das ist mir/uns sehr, sehr wichtig, und unter diesem Aspekt würde ich auch ein Gespräch suchen. Das strahlt dann aus auf die Erziehung, und ja: Großeltern dürfen ihre eigene "Erziehung" dem Enkelkind angedeihen lassen, aber ab einem gewissen Ausmaß geht es einfach um Wertevermittlung, die ich für problematisch halte. Und da würde ich doch bitten, das nicht zu tun, und entsprechend begründen.
Als Beispiel dienen mir da zwei Brüder, die beide zu wirklich JEDER Gelegenheit was bekommen (wir reden hier von: Kinder begleiten die Mitter in den Supermarkt, und dürfen sich zur Belohnung da was aussuchen. Jedes Mal!).
Ich habe "falsche" Geschenke (einiges war auch zu klein, weil Oma mich nichtmal nach der Größe vorher gefragt hat ) zusammen mit den anderen Klamotten aussortiert, wenn unsere Tochter aus der Größe rausgewachsen war. Jetzt liegen sie also mit in diesen mach Größe sortierten Paketen, die auf eine zweite Runde warten (bei uns oder woanders?) und bekommen dann nochmal ne Chance (von mir, und gefallen mir dann vielleicht doch, oder von der nächsten Familie, denen ich die Sachen geschenkt habe).