Hubert Aiwanger

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  • Und was ist daran jetzt sinnentstellend?


    In den gekürzten Ausschnitten redet er davon, wie man Menschen ohne Deutschkenntnisse in den Arbeitsmarkt integriert. In der langen Version redet er davon, dass Menschen ohne Deutschkenntnisse in den Arbeitsmarkt integriert werden sollten.


    Ich sehe da keinen Unterschied.

  • Doch, dienliche Version klingt so, als ob die Flüchtlinge Idioten wären und Deutschkurse ohnehin rausgeschmissenes Geld.

    Die lange Version klingt sehr viel menschenfreundlicher, wenn auch natürlich in Bierzeltsprache (aber das ist ja ok, war ja ein Bierzelt).

  • Für mich klang es eher so, als wären sie ihm willkommene Arbeitssklaven, die man ausbeuten anstatt ernsthaft integrieren kann.

    Aber diesen Eindruck macht die lange Version doch auch. Gerade der Vergleich mit den Gastarbeitern macht deutlich, dass er keine Integration plant, sondern die Arbeitskraft ausnutzen will, bis in Syrien/Ukraine/... der Krieg vorbei ist und die Menschen wieder zurück geschickt werden können.

  • Für mich klang es eher so, als wären sie ihm willkommene Arbeitssklaven, die man ausbeuten anstatt ernsthaft integrieren kann.

    Aber diesen Eindruck macht die lange Version doch auch. Gerade der Vergleich mit den Gastarbeitern macht deutlich, dass er keine Integration plant, sondern die Arbeitskraft ausnutzen will, bis in Syrien/Ukraine/... der Krieg vorbei ist und die Menschen wieder zurück geschickt werden können.

    Ja eben, bin da ganz deiner Meinung.

  • Ah, das weiß ich gar nicht.

    Er ist sicherlich jemand, der den „Wert“ eines Immigranten nach den ökonomischen Wert bemisst. Das ist furchtbar, aber sehr weit verbreitet in allen politischen Lagern.


    Aber ich glaube, nach dem was ich so mitbekomme, dass er hier eher ein Problem vieler Unternehmer (Gastwirte und Spedition nennt er) anspricht: Sie finden Arbeitskräfte, haben aber Schwierigkeiten, diese aufgrund ausländerrechtlicher Bestimmungen zu beschäftigen.

    Es ist schon ganz klar, eine ökonomische deutsche Unternehmerperspektive, aber sicherlich auch keine menschenverachtende „sollen nach getaner Arbeit zurück gehen“-_Perpektive.

  • Für mich klang es eher so, als wären sie ihm willkommene Arbeitssklaven, die man ausbeuten anstatt ernsthaft integrieren kann.

    Aber diesen Eindruck macht die lange Version doch auch. Gerade der Vergleich mit den Gastarbeitern macht deutlich, dass er keine Integration plant, sondern die Arbeitskraft ausnutzen will, bis in Syrien/Ukraine/... der Krieg vorbei ist und die Menschen wieder zurück geschickt werden können.

    Ja eben, bin da ganz deiner Meinung.

    Ich nicht.

    Ich wohne neben einer sehr kleinen Flüchtlingsunterkunft. Die Bewohner sind jedesmal sehr glücklich, wenn sie endlich eine Arbeitserlaubnis bekommen. Die wollen von Anfang an ihr Leben selbst bestreiten und nicht auf Bürgergeld angewiesen sein. Sie dürfen aber erstmal nicht arbeiten und bekommen anfangs nichtmal Geld zum einkaufen.

    Jede Woche kommt der LKW mit allem, was die aktuellen Bewohner zum Leben brauchen.

    Der nächste Schritt ist, dass sie selbst einkaufen dürfen und dann - 3-4 Monate später dürfen sie arbeiten.

    wieder 2-3 Monate später ziehen sie aus, die Buden werden auf Vordermann gebracht und das Spiel geht von vorne los.

    Nur die Nationalitäten ändern sich.


    Und deshalb bin ich Aiwangers Meinung. Die Arbeitserlaubnis muß sehr viel früher kommen. Das hilft den Menschen bei der Integration. Die meisten wollen nicht ins Sozialsystem einwandern, sondern sich ihr besseres Leben selbst aufbauen und gestalten.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Natürlich ist es ein Unding, das Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen.

    Deine Perspektive ist aber eine andere als Aiwangers. Er geht von den Bedürfnissen derjenigen aus, die billige Arbeitskräfte ohne Anspruch auf Bildungschancen wollen. Du gehst von den Bedürfnissen der Menschen aus, die für sich selbst sorgen wollen. Das ist etwas ganz Anderes.


    Aber ja, Blindbewerbungen können da funktionieren.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Deutschland ist in Europa mit Abstand Schlusslicht bei der Intergration von Migrant/inn/en im Arbeitsmarkt. Warum? Auf der anderen Seite haben wir an vielen Stellen einen Mangel an Arbeitskräften. Darüber hinaus ist Arbeit Teil von Intergration. Idealer Weise, würde ich denken, laufen Deutschkurs und Arbeit eine Zeit lang patallel. Deutsch lernt man nur teilweise im Sprachkurs. Die Anwendung und Praxis ist genauso wichtig.

  • Der Mann ist Wirtschaftsminister und u. a. für Einzelhandel und das Hotel- und Gaststättengewerbe zuständig. Natürlich hat er da Interesse, dass Läden und Gaststätten nicht schließen müssen. Und hier ist das gerade ein riesiges Problem.


    Würde ich wollen, dass Geflüchtete nicht lang hier bleiben, dann würde ich sie übrigens eben gerade nicht in ein Beschäftigungsverhältnis bringen, sondern genau das tun, was gerade passiert: sie zum Nichtstun verdonnern, ihnen das Leben maximal frustrierend gestalten und dafür sorgen, dass schlichte Gemüter sie alle weghaben wollen, weil sie ja den ganzen Tag nichts tun und trotzdem Geld bekommen.

  • Natürlich ist es ein Unding, das Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen.

    Deine Perspektive ist aber eine andere als Aiwangers. Er geht von den Bedürfnissen derjenigen aus, die billige Arbeitskräfte ohne Anspruch auf Bildungschancen wollen. Du gehst von den Bedürfnissen der Menschen aus, die für sich selbst sorgen wollen. Das ist etwas ganz Anderes.


    Aber ja, Blindbewerbungen können da funktionieren.

    Ja genau, ich bin absolut dafür, Flüchtlinge zügig arbeiten zu lassen. Aber eben mit Blick auf eine gelingende Integration. Das ist was anderes als das, was Aiwanger da fordert.

  • Natürlich ist es ein Unding, das Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen.

    Deine Perspektive ist aber eine andere als Aiwangers. Er geht von den Bedürfnissen derjenigen aus, die billige Arbeitskräfte ohne Anspruch auf Bildungschancen wollen. Du gehst von den Bedürfnissen der Menschen aus, die für sich selbst sorgen wollen. Das ist etwas ganz Anderes.


    Aber ja, Blindbewerbungen können da funktionieren.

    Ja genau, ich bin absolut dafür, Flüchtlinge zügig arbeiten zu lassen. Aber eben mit Blick auf eine gelingende Integration. Das ist was anderes als das, was Aiwanger da fordert.

    Es gibt einfach beide Seiten: die Intergration und der Bedarf an Arbeitskräften (der mit der Zuwanderung in vielen Bereichen auch wächst).

    Arbeit ist ja nicht nur eine sozialpädagogische Maßnahme, sondern auch eine schlichte Notwendigkeit, um das Land am Laufen zu halten.

  • Man muss ja auch mal festhalten zu wem Herr Aiwanger da spricht:

    Nämlich eher zu denjenigen, die Gaststätten und Speditionen und Handwerksbetriebe und Landwirtschaftsbetriebe führen, also eher zu denjenigen, die Arbeitskräfte suchen . Er spricht nicht zu Flüchtlingen, Neuankömmlingen, zu Menschen, die überlegen nach Deutschland zu kommen oder zu Integrationshelfern.


    Er hat ein politisches Ziel: Möglichst schnell die Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge zu erteilen und will jetzt überzeugen. Und das tut man nun mal am Besten indem man die Argumente rausholt, die dem Publlum nützen.


    Ich mag den Kerl nicht, aber an diesem Redeausschnitt kann ich absolut nichts verwerfliches erkennen.

  • Ok, ich hab mich nämlich nicht fragen getraut was an diesem Ausschnitt so verwerflich ist.


    Würde da sogar zustimmen das es sinnvoll ist schnell zu arbeiten, zudem würde sich mM nach vielleicht auch bei vielen die Meinung ändern über Asylsuchende, gerade das Beispiel mit dem Biergarten- wenn ich da von jemanden bedient werde, der höflich und nett ist, vielleicht auch noch bemüht drei, vier Worte deutsch zu sprechen- vielleicht überdenkt dann der ein oder andere seine Meinung?


    Zudem: Zuträger im Biergarten ist schon immer ein ??? undankbarer Job.

    Mindestlohn, gestresste, angenervt Bedienungen- die nachher das Trinkgeld kassieren- genervte, unfreundliche Gäste weil’s zu lang dauert, eben weil an allen Ecken und Enden das Personal fehlt,


    Da wäre das, zumindest mM, nicht die schlechteste Idee.

    Oder Regale einräumen, ……

    es gäbe viele Jobs für die man sich mit Händen und Füßen verständigen kann was zu tun ist,


    Ich hoffe ich werde damit nicht als politisch unkorrekt eingestuft.

  • Ob es politisch verwerflich wird, entscheidet sich n.M.n. An anderer Stelle.

    Nämlich darf jemand arbeiten oder muss jemand - egal welchen - Job machen?

    Läuft parallel zur Arbeit ein Angebot zum Deutsch lernen?

    Wie geht man mit der Anerkennung beruflicher Qualifikation um?

    Wie gehen wir mit den Familien um, die vielleicht noch im Ausland sind?


    Und natürlich: Gewähren wir auch Menschen Schutz, weil die Menschen sind oder muss man sich das erst verdienen?


    Da hängen also eine ganze Menge Fragen dran.

    Über diese spricht Herr Aiwanger nicht. Aber daran entscheidet sich durchaus, ob wir ein menschenfreundliches, offenes Land sind oder ob Menschen nur dann willkommen sind, wenn sie was nützen.


    Herr Aiwanger spricht hier nur etwas in weiten Teilen der Bevölkerung unkritisches an: Wer hier ist, soll auch arbeiten (dürfen) um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Das ist - bis auf Teile der CDU und der AfD - in großen Teilen der Bevölkerung Konsens.

  • err Aiwanger spricht hier nur etwas in weiten Teilen der Bevölkerung unkritisches an: Wer hier ist, soll auch arbeiten (dürfen) um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Das ist - bis auf Teile der CDU und der AfD - in großen Teilen der Bevölkerung Konsens.

    Und warum hängen wir da im Europavergleich trotzdem so stark hinterher, wenn das "Konsens" ist? Ganz offensichtlich gibt es hier strukturelle Probleme, die die Arbeitsintegration verhindern.

    Die AfD ist und war bis jetzt nicht in Regierungsverantwortung. Daran kann es nicht liegen.

  • err Aiwanger spricht hier nur etwas in weiten Teilen der Bevölkerung unkritisches an: Wer hier ist, soll auch arbeiten (dürfen) um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Das ist - bis auf Teile der CDU und der AfD - in großen Teilen der Bevölkerung Konsens.

    Und warum hängen wir da im Europavergleich trotzdem so stark hinterher, wenn das "Konsens" ist? Ganz offensichtlich gibt es hier strukturelle Probleme, die die Arbeitsintegration verhindern.

    Die AfD ist und war bis jetzt nicht in Regierungsverantwortung. Daran kann es nicht liegen.

    Nein, das liegt an der CDU, die jeden Vorstoß in diese Richtung als „da schaffen wir doch Anreize in die Sozialsysteme einzuwandern“ bezeichnet und damit ablehnt.

  • Idealer Weise, würde ich denken, laufen Deutschkurs und Arbeit eine Zeit lang patallel. Deutsch lernt man nur teilweise im Sprachkurs. Die Anwendung und Praxis ist genauso wichtig.

    Ganz genau

    Das sehe ich anders,


    Deutsch lernen ist Arbeit und zieht ganz schön Kraft und Energie.

    Wenn man dann totmüde von der Arbeit im Kurs sitzt und fast einschläft, lernt man nicht mehr, sondern weniger.


    Und bei der Arbeit spricht man nicht unbedingt Deutsch, wenn z.B. die Kolleg:innen auch kein Deutsch sprechen, und die Verständigung eher über Hände und Füße läuft.


    Das ist eine schöne Idee, und würde bei idealen Bedingungen klappen, so 6 Stunden die Woche mit deutschsprachigem Umfeld, und ohne große Belastung bei der Arbeit.

    Ist nur eher selten.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Shevek auch wenn’s jetzt vollkommen ot ist- aber meine persönliche Erfahrung ist tatsächlich das ich eine Sprache eher lern wenn ich mich Menschen unterhalte, als wenn ich über Kurse lern.


    Unser Nachbar zB begann hier in einem Betrieb zu arbeiten ohne das er deutsch verstand- mittlerweile kann man Gespräche mit ihm führen, die Frau spricht mittlerweile so gut das sie den Einbürgerungstest machen möchte.

    Ebenso ein ehemaliger Mitarbeiter von uns, der kam aus Serbien, konnte kein Deutsch, wenn’s wirklich ein Verständigungsproblem gab haben wir seine Tante angerufen 😊, als er bei uns aufhören musste konnte er soweit deutsch das er sich verständigen kann.

    Also es muss wirklich nicht unbedingt schlecht sein wenn man Menschen ermöglicht schnell arbeiten zu können.