Neue Tagesmutter - ruhiger oder "normaler" Tagesablauf für Kind (3) mit besonderen Bedürfnissen

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  • nearlyenoughcats habt ihr beim Abklären auch an die Schilddrüse und B12 gedacht?

    Da kenne ich einen ähnlichen Fall wo lange nichts gefunden wurde.


    Und zum Thema, ich würde die ruhigste Möglichkeit fürs Kind nehmen, abhärten halte ich für völlig unmöglich. Sag ich so aus eigener Erfahrung als geräuschempfindliche… 😉, man hat ja meist nur ein Belastungskontingent, welches früher oder später überschritten ist.

  • X/ Wir haben uns für die ruhige Tagesmutter entschieden, die uns nach zwei Wochen Eingewöhnung gekündigt hat.


    Da sie so umfangreich weitergebildet ist, hat sie noch so einen gefühlsstarken Jungen da. Und meiner hat einen Heulanfall bekommen, weil die anderen Kinder (nicht der besagte Junge) ihre Türme so hoch gebaut haben, dass sie umgestürzt sind. Danach wollte er ihnen "verbieten", weiter zu bauen und das musste ausdiskutiert werden.


    Sie meinte, gerade mit dem Jungen kann es zu solchen Situationen immer wieder kommen und sie merkt, dass sie das nicht stemmen kann.


    Ist ja auch in Ordnung. Aber sie wusste ja, wen sie schon in der Gruppe hat und wusste vorher, wie meiner sein kann. Das hätte ich mir und ihm gerne erspart. #weissnicht

  • WTF?! Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich irritierend. Das liest sich für mich jetzt auch nicht nach gefühlsstarken Kindern sondern nach normalen Kleinkind Konflikten. Da wollen doch alle mal König der Welt sein #zwinker

    Und nun, steht ihr ohne Betreuung da? Das ist ja wirklich Mist. So sehr ich das Tageseltern-Modell für kleine Kinder liebe, finde ich das wirklich den dicken Haken da dran. Man macht sich sehr abhängig von einer Person, die aus unterschiedlichen Gründen ausfallen kann. #hmpf

  • Das macht mich jetzt auch sprachlos. Hätte ich nicht erwartet bei jemanden der viel Erfahrung mit Special-Kids auch hat.

    Mega Mist für Euch. #crying Und nun?

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ja, jetzt stehen wir erstmal wieder ohne Betreuung da. Durch Kind 2 bin ich noch in Elternzeit. Da fällt das mir Kündigen natürlich auch leichter.


    Ich muss auch sagen, dass ich allmählich das Gefühl dafür verliere, was ein "normaler" Kleinkindkonflikt und eine altersgerechte Reaktion ist. Er will zur Zeit viel bestimmen und sagt viel öfter Nein und man muss viel diskutieren oder ihn sehr aufmerksam lenken. Wenn er Trotzanfälle kriegt, sind sie laut und heftig. Aber hört man das nicht generell von Kindern in dem Alter? Ist er wirklich so viel schlimmer? Müssten die sowas nicht kennen und damit umgehen können? Man kriegt ja echt das Gefühl, das eigene Kind sei irgendwie "unzumutbar". #blink

    Ich zerbreche mir zuhause den Kopf: soll ich überhaupt weiter suchen? Was, wenn er wieder an-eckt? Und mit dem potentiellen Kita-Start im August lohnt sich eine Eingewöhnung fast nur noch, wenn sie ihn dann behalten kann, sollte die Eingewöhnung in der Kita misslingen.

  • Also mein Dreijähriger ist grundsätzlich ein friedlicher Zeitgenosse und wir haben von verschiedenen Betreuungspersonen die Rückmeldung bekommen, was er für ein angenehmes Kind er ist. Und trotzdem hab ich gerade tagtäglich Debatten und "Ich will aber xy", inkl. Schreien und Weinen. Ich halte das für absolut normal in dem Alter. Manche Kinder sind aber natürlich intensiver. Aber auch da kenne ich einige, auch mein großes Kind z.B. und trotzdem wurden die normal in Kitas betreut. Die müssen doch mit solchen Konflikten umgehen können.

  • Hast du irgendwelche Freundinnen, die ihn kennen, bestenfalls mit eigenen Kinder, die du mal nach einer ehrlichen Einschätzung fragen kannst? So auf die Distanz ist die Intensität natürlich überhaupt nicht abzuschätzen.

  • Ich habe zwez Freundinnen mit etwa gleichaltrigen Kindern, die aber beide weiter weg wohnen. Die eine hat den wohl bravsten kleinen Sohn der Welt, da ist der Vergleich vielleicht ein wenig unfair. ;)

    Mit der anderen schreibe ich oft und ihre Tochter kann auch ein ganz schöner kleiner Wutzwerg sein, mit viel Gebrüll, wenn es mal nicht so läuft, wie sie das möchte. Diese Freundin sagt auch, dass meiner vielleicht eine etwas andere Art hat, die Welt wahrzunehmen, sich aber sonst altersgerecht verhält. Durch ihre beiden Töchter, die auch immer ein wenig anders waren, ist sie dahingehend aber auch ganz cool und abgehärtet. #freu


    Mir fällt auf jeden Fall auf, dass meiner anderen Erwachsenen auffällt. Er ist nicht immer schnell fügsam und mit den üblichen Argumenten schwer zu überzeugen: Komm doch zurück ins Wohnzimmer, hier ist doch das ganze Spielzeug.

    Lass uns wieder runtergehen, alle anderen sind auch unten.

    Wir gehen jetzt alle in den Garten.


    Spielzeug ist gerade uninteressant, er inspiziert den Flur.

    Was interessieren ihn alle anderen? Er will sich die obere Etage weiter angucken.

    Er will nicht in den Garten, er räumt die Bauklötze auf. Er ist von seinem Nein überzeugt und bleibt dabei.


    Deswegen schrieb ich oben was von "ihn aufmerksam lenken". Er verlangt einem manchmal sehr viel Geduld und mentale Gymnastik ab. Wenn etwas schief läuft oder sein Nein übergangen werden soll, ist er schnell aufgebracht. Wenn etwas sehr überraschend für ihn nicht so läuft, wie erwartet (siehe Türme fallen um), weint er eben auch mal laut und das Beruhigen nimmt Zeit in Anspruch.


    Ich verstehe, dass ein Tagesmutter-Alltag mit ihm sicherlich anstrengender ist als mit anderen Kindern, allerdings war er vorher ja auch betreubar und ich denke, Kinder kommen in verschiedenen Geschmacksrichtungen ;) und nicht alle können immer zu 100% angepasst sein. Das sollte keinen Erzieher groß überraschen.

  • Ich befürchte, dass er, je länger er ohne Betreuung ist, immer empfindlicher auf andere Kinder reagiert und immer mehr eigenbrötelt. Er lehnt bereits jetzt viele meiner Vorschläge für Unternehmungen ab. Er hat sich in den letzten Wochen nochmal mental verändert und ich denke, eine Eingewöhnung wird immer schwerer, da er vieles nicht mehr ungefragt annimmt. Und mit Kind 2 laufen einige Sachen leider auch auf Auto-Pilot oder er muss sich oft selbst eine Beschäftigung suchen, wenn ich stille oder den Kleinen schlafen lege.


    Ich plane jetzt erstmal einen festen Wochenplan mit festen Draußen-Zeiten, sonst neigen wir dazu, im Haus "zu versauern". ;)

  • Würde dich ein Plan B beruhigen? Dann würde ich anfangen nach Heilpädagogischen/Sonderpädagogischen Kitas zu suchen. Kleine Gruppen, hohes Betreeungsverhältnis und geschulte Pädagogen könnten zu euch passen.

    Da man dort nicht spontan rein kommt, wäre es gut sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen.

  • Er ist von seinem Nein überzeugt und bleibt dabei.

    Das kann in Kindergruppen, gerade wenn nur ein Erwachsener da ist, schon recht anspruchsvoll sein. Wenn die Konstellation der Kinder nicht passend ist, dann ist es auch sinnvoll das rechtzeitig zu erkennen, damit es nicht in einem Dauerstreß für alle endet. Vielleicht wäre ein Heilpädagogischer Kindergarten ein guter Wiedereinstieg; vermutlich müssen diese Plätze extra bewilligt werden.


  • Er lehnt bereits jetzt viele meiner Vorschläge für Unternehmungen ab.


    Ich greife nur mal diesen Satz raus.

    Hier wären einige Kinder in demAAlter damit klar überfordert gewesen. Also da lag die Entscheidung klar bei mir.


    Heilpädagogischer Kita:

    Bei uns in der Region ist es so, dass es einen solchen Kindergarten gibt, der auch Regelplätze hat. Also würde man da auch ohne Diagnose reinkommen.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.



  • Ich greife nur mal diesen Satz raus.

    Hier wären einige Kinder in demAAlter damit klar überfordert gewesen. Also da lag die Entscheidung klar bei mir.

    Das habe ich inzwischen auch festgestellt. Ich weiß, dass es leider überhaupt nichts bringt, in zum Kinderturnen zu schleppen, wenn er nicht möchte. Ich kriege ihn nicht ohne Gewalt in die Halle.

    Ich habe ihm aber im Alltag die Wahl gelassen. Raus auf den Spielplatz oder Kneten? Und er entscheidet sich durchgehend für die "Heimvariante". Deswegen will ich jetzt auch feste Draußenzeit, wie bei der Tagesmutter, auch wenn er vielleicht nicht sooo die Lust hat.


    Heilpädagogische Kitas gibt es bei uns im Ort leider gar nicht und die einzige im Kreis ist zwei Dörfer weiter. Er ist zwar nach wie vor dort angemeldet, aber wir haben keine positive Rückmeldung von dort bekommen, bestimmt auch da die Plätze bevorzugt an ortsansässige Kinder vergeben werden.

    Aber natürlich lohnt sich nachzuhaken

  • Kannst Du die „Draußenzeit“ mit was notwendigen verbinden?

    Also so was wie „wir müssen zum Briefkasten und Oma eine Karte schreiben“ oder „Wir brauchen noch Brot fürs Abendessen“. Dann ist es für ihn vielleicht leichter, weil es notwendig ist.

    Oder ist das bei Euch nicht so?

  • Doch, schon. Wir gehen Einkaufen, auf den Markt, besorgen etwas ganz Bestimmtes, mussten auch mal zum Arzt. Er hat außerdem eine bestimmte Strecke, die er gerne spazieren geht. Oder halt gezielt Spielplatz.

    Ich sehe Besorgungen mit mir aber nur teilweise als Draußenzeit an. Ich hätte gerne, dass er mal andere Kinder zu Gesicht bekommt. Einmal in der Woche sind wir für eineinhalb Stunden bei einem Spielekreis. Da hat er zumindest die Geräuschkulisse, da er sich sonst in die Ecke setzt und Puzzle macht, was das Zeug hält.

  • Kannst Du die „Draußenzeit“ mit was notwendigen verbinden?

    Also so was wie „wir müssen zum Briefkasten und Oma eine Karte schreiben“ oder „Wir brauchen noch Brot fürs Abendessen“. Dann ist es für ihn vielleicht leichter, weil es notwendig ist.

    Oder ist das bei Euch nicht so?

    Das würde ich auch vorschlagen.


    Bei uns ist es oft so, dass ich die Entscheidung treffe und dann MÜSSEN sie raus. Ich denke das ist auch so ein Ding mit der Vorhersehbarkeit. Drinnen ist es gerade gemütlich und kneten klingt gut, warum sollten sie dann rausgehen ;) (was ja auch erstmal ungeliebten Aufwand wie ankleiden etc. bedeutet).


    Wir machen auch öfter kleine Besorgungen (Wertstoffsäcke abholen, Glascontainer, Bücherei etc.) damit sie in dem Modus bleiben.


    Meine Kinder haben dann allerdings meist Spaß wenn wir erstmal draußen sind, das hilft mir dabei die Entscheidung durchzuziehen

  • Ich befürchte, dass er, je länger er ohne Betreuung ist, immer empfindlicher auf andere Kinder reagiert und immer mehr eigenbrötelt.

    Hast Du einen bestimmten Grund, das zu befürchten?


    Ich denke nicht, dass Kinder in diesem Alter unbedingt eine Betreuung in Kindergruppen benötigen, um kein "Eigenbrötler" zu werden.

  • Hast Du einen bestimmten Grund, das zu befürchten?


    Ich denke nicht, dass Kinder in diesem Alter unbedingt eine Betreuung in Kindergruppen benötigen, um kein "Eigenbrötler" zu werden.


    Wir hatten bei unserer Tochter auch eher die gegenteilige Situation, da wurde es mit anderen Kindern besser als der "Druck" rausgenommen wurde (während der Kita-Schließungen während Corona)

  • Also wenn ihr jetzt ab August den Kita Platz habt und den eigentlich auch wahrnehmen wollt, würde ich bis dahin eine ruhige Kugel schieben. Spielgruppe ist doch gut. Und vielleicht ergeben sich da auch Mal Kontakte für Einzeltreffen? Das würde ihm doch wahrscheinlich leichter fallen? Allgemein spielen die in dem Alter ja auch noch nicht unbedingt direkt miteinander sondern manchmal auch eher nebeneinander her. Bei meinem Dreijährigen kam jetzt die Rückmeldung aus dem Kindergarten, dass er jetzt langsam anfängt mit anderen Kindern zu spielen und nicht mehr so arg auf die Erzieherinnen fixiert ist. Er geht da schon seit Oktober hin.

    Zum rausgehen kann ich nicht viel sagen. Da sind meine Kinder immer leicht zu haben. Ich selbst hab mir dann immer so eine Aktion pro Tag vorgenommen um nicht zu versacken und etwas Struktur zu haben.

  • Deswegen schrieb ich oben was von "ihn aufmerksam lenken". Er verlangt einem manchmal sehr viel Geduld und mentale Gymnastik ab. Wenn etwas schief läuft oder sein Nein übergangen werden soll, ist er schnell aufgebracht

    Welche Erwartungen hast Du da kommuniziert?


    Ich hatte gelegentlich auch schon Tageskinder die so waren, das gibts öfter und seh ich jetzt nicht als völlig exotisch an. Mit der Zeit (je nach Kind länger oder kürzer) hat sich bisher jedes Kind (auch welche mit stärkeren Handicaps kognitiv oder sozial-emotional - Gruppendynamik sei dank) dran gewöhnt, dass ein Nein ein Nein ist, dass Extratouren in ner Gruppe nur in nem kleinen Rahmen möglich sind (wenn drei raus wollen, müssen die anderen beiden wegen Aufsichtspflicht einfach auch mit, geht nicht anders) und Wutanfälle zwar liebevoll begleitet werden, aber nix an der Tatsache ändern.


    Schwierig wirds nur dann, wenn die Mutter in der Eingewöhnung schon ganz klar signalisiert, dass ihr Kind möglichst wenig Neins und möglichst viel Ausnahmen bekommen soll/möglichst viel selbst entscheiden soll, auch wenn das große Einschränkungen für die restliche Gruppe und für die Routinen/Angebote/das Konzept/... bedeutet/die Bedürfnisse (oder oft auch einfach nur die Wünsche) des eigenen Kindes über denen der restlichen Kinder zu stehen haben/....


    Bei EINEM Kind in der Gruppe wos so ist und ner ansonsten pflegeleichten Gruppe kann man das noch bis zu nem gewisse Grad abfedern, wenns auch echt ne Belastung für Tagesmutter und die anderen Kinder ist.

    Sobald ein zweites Kind mit besonderen Bedürfnissen dabei ist allerdings wird das ein Ding der Unmöglichkeit.


    Ich sag jetzt nicht, dass ich denke dass Du das signalisiert hättest oder es ungewollt so rübergekommen sei ( falls doch, wärs für künftige Betreuungen sehr wichtig, das mal zu überdenken), sondern es kann auch sein, dass sie mit der Mutter dieses andere emotional starken Kindes so ne Vergangenheit hat, das Kind jetzt endlich einigermaßen gruppenkompatibel ist und sie Angst hat es fängt wieder alles von vorne an wenn das Kind nen Mitstreiter/Vorbild/Spiegel/... hat. Oder das andere Kind einfach wieder endlich überwunden geglaubte Verhaltensweisen gezeigt hat


    Oder dass irgendwas an Dir/Deinem Kind/ne Situation in der Eingewöhnung an ne Situation/Familie erinnert hat die sie so nicht mehr erleben will.


    (Oder sie hat wenn sie eh schon überlegt hat kürzer zu treten nicht mehr die Energie/Nerven für zwei willensstarke Kinder, aber das würd ich eigentlich ausschließen, das weiß man normal schon beim ersten Kennenlernen wenn die Eltern - und so les ich Dich hier - mit offenen Karten spielen).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.