Wie lasse ich einer Schwangeren rabige Infos zukommen?

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  • Ich verstehe Dich, Du bist von Deinem Weg überzeugt.

    Aber wer sagt, dass dieser Weg der einzig richtige ist?

    Sie ist erwachsen, gebildet, kann sich informieren.

    Weshalb möchtest Du ihr absprechen, eigene -für sie richtige Entscheidungen- treffen zu können?

    Ich wäre auf und davon gelaufen, wenn jemand mir vermittelt hätte, dass mein Weg falsch ist und es nur diesen einen anderen Weg gibt.

    Das! Ich habe mir beim ersten Kind auch eine Hausgeburt gewünscht und Hebamme etc. danach ausgesucht. Geworden ist es ein Kaiserschnitt in der 31. Woche nach schwerer Präeklampsie mit HELPP-Syndrom und Corona-Infektion. Hätte ich das Krankenhaus auch noch als Feind abgestempelt, huiui. So habe ich es sehr gut als Ort annehmen können, an dem man das beste für mich und meinen Sohn wollte. Und der uns ganz primitiv ausgedrückt das Leben gerettet hat und das verdammt gut. Ein Krankenhaus ist nicht per se ein Ort, an dem einem nicht geholfen und an dem man schlecht behandelt wird.

    Ich weiß echt nicht, wo hier die Stimmen herkommen, die davon ausgehen, dass Jente ihrer Freundin etwas aufschwatzen wolle.


    Sie hat das ja inzwischen selber beantwortet, dass das gar nicht der Plan ist, aber Verständnis angesichts ihres Anfangspostings gezeigt. Das Verständnis geht mir ab. Für mich war da schon deutlich gemacht, dass sie ihre Freundin nicht von der KH-Geburt abbringen möchte, sondern denken würde, dass es vorteilhaft sein könne, wenn diese sich bewusst und unter Kenntnis aller (na gut, einiger) Fakten dafür entscheidet (oder auch noch mal umdenkt).


    Wie ich schon schrieb, würde ich diesen Drang, den ich verstehe, trotzdem unterdrücken (bis auf die minimalistischen Hinweise, die ja anscheinend gut aufgenommen wurden.


    Und das mit dem KH als Feind: Ich weiß nicht genau, woher die Idee stammt, dass (alle) Frauen, die für eine unkomplizierte Geburt das KH als geplanten Geburtsort ablehnen, das KH als Feind abstempeln. Ich hätte beispielswese extrem ungern eine Hausgeburt an einem Ort gehabt, von dem aus nicht in vielleicht einer Viertelstunde ein KH erreichbar gewesen wäre. Denn dieses Sicherheitsnetz schätze ich außerordentlich. Und ich nehme an, dass es anderen Schwangeren, die außerklinische Geburten planen, genauso geht.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ihrem eigene Instinkt und Bauchgefühl vertraust du jedenfalls nicht - man braucht nicht Bücher zu wälzen oder in Foren aktiv sein, um für sich das Richtige zu finden.

  • Und das mit dem KH als Feind: Ich weiß nicht genau, woher die Idee stammt, dass (alle) Frauen, die für eine unkomplizierte Geburt das KH als geplanten Geburtsort ablehnen, das KH als Feind abstempeln. Ich hätte beispielswese extrem ungern eine Hausgeburt an einem Ort gehabt, von dem aus nicht in vielleicht einer Viertelstunde ein KH erreichbar gewesen wäre. Denn dieses Sicherheitsnetz schätze ich außerordentlich. Und ich nehme an, dass es anderen Schwangeren, die außerklinische Geburten planen, genauso geht.

    Naja, meine Geburtshaushebamme war auch völlig überrascht, dass sie im Krankenhaus (wo ich dann ja aufgrund von Bauchgefühl doch war) mehr als eine Stunde auf die Plazenta gewartet haben, bevor sie das OP-Team gerufen haben und dass sie vorher noch drölfzig Sachen inkl. Akupunktur ausprobiert haben, damit die Plazenta doch kommt. Die hatte auch das Bild im Kopf „Im Krankenhaus sind Metzger“. (Naja, die Op-Ärztin und der Anästhesist haben den Kurs emphatische Patientenbegleitung anscheinend geschwänzt, schon korrekt - die Hebamme und die Assistenzärztin hingegen nicht. Die waren klasse).

  • Doch, dem vertraue ich!

    Aber auch ich - und ich nehme an- wahrscheinlich auch Du und überhaupt jede hier - hat sich mit Sicherheit irgendwo informiert.

    Bauchgefühl schön und gut, aber es braucht durchaus auch die richtigen Informationen, um sich entscheiden zu können, oder nicht? "So aus dem Bauch" hätte ich jedenfalls, bevor ich mich aktiv entschieden habe, überhaupt mal Information jenseits des "Mainstreams" zu suchen, überhaupt nichts entscheiden können.

    Ich glaube, ein Forum (gibt es nicht mehr) mit vielen netten Frauen hat mich damals überhaupt drauf gebracht.


    Danke huehnchen69 ,dass Du verstehst und verdeutlichst, was ich meine.

  • Und das mit dem KH als Feind: Ich weiß nicht genau, woher die Idee stammt, dass (alle) Frauen, die für eine unkomplizierte Geburt das KH als geplanten Geburtsort ablehnen, das KH als Feind abstempeln. Ich hätte beispielswese extrem ungern eine Hausgeburt an einem Ort gehabt, von dem aus nicht in vielleicht einer Viertelstunde ein KH erreichbar gewesen wäre. Denn dieses Sicherheitsnetz schätze ich außerordentlich. Und ich nehme an, dass es anderen Schwangeren, die außerklinische Geburten planen, genauso geht.

    Naja, meine Geburtshaushebamme war auch völlig überrascht, dass sie im Krankenhaus (wo ich dann ja aufgrund von Bauchgefühl doch war) mehr als eine Stunde auf die Plazenta gewartet haben, bevor sie das OP-Team gerufen haben und dass sie vorher noch drölfzig Sachen inkl. Akupunktur ausprobiert haben, damit die Plazenta doch kommt. Die hatte auch das Bild im Kopf „Im Krankenhaus sind Metzger“. (Naja, die Op-Ärztin und der Anästhesist haben den Kurs emphatische Patientenbegleitung anscheinend geschwänzt, schon korrekt - die Hebamme und die Assistenzärztin hingegen nicht. Die waren klasse).

    Ich frage mich gerade, für oder gegen was das spricht?


    Bei meinen Geburten habe ich ja wie gesagt nichts Dramatisches erlebt, toll war vor allem die erste trotzdem nicht (aber nötig wegen Frühgeburt) aber ich würde schon auch wieder ohne Probleme ins KH gehen. Angua


    BioBio

    Interpretiere doch bitte nichts irgendwo rein, das ärgert mich gerade.

  • Ganz viele hier erzählen doch das sie anfangs nicht Bedürfnisorientiert unterwegs waren sondern einen Anstoß bzw ein Vorbild gebraucht haben.

    Das finde ich absolut nicht unverständlich und finde auch ein anstupsen in die Richtung verständlich.


    Wenn ihr euch so nah seit, kannst du nicht einfach fragen.

    Also sowas wie 'darf ich dir einmal meine Sicht zu den Schwangerschafts-, Geburts und Babythemen erzählen?'. Wie wir es machen und was davon für uns gut lief und was nicht und warum wir Sachen verändert haben.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • @Gute Idee Jaennchen .

    Ich werde mal abwarten, ob eh Fragen kommen. Erstmal ist gestern ihr Verlobter eingezogen, sie besichtigen morgen eine größere Wohnung, sie sucht eine Hebamme.... viel Aufregung.

  • Für oder gegen gar nichts spricht das. Das sollte nur meinen Eindruck widerspiegeln, dass es eine bestimmte Gruppe von Frauen, sogar unter Hebammen, gibt die ein grundsätzliches Misstrauen gegen Krankenhäuser haben. Die also nicht nur sagen, ich möchte lieber zu Hause / im Geburtshaus gebären, sondern die gleichzeitig das Gefühl haben „Im Krankenhaus ist man sowieso schlecht aufgehoben. Die haben keine Ahnung und machen nichts richtig.“ Bezog sich also auf huehnchen69 und „Krankenhaus als Feind“

    Ich gehe mal davon aus, dass weder Du noch Deine Freundin zu dieser Gruppe gehören, insofern…

  • Das sollte nur meinen Eindruck widerspiegeln, dass es eine bestimmte Gruppe von Frauen, sogar unter Hebammen, gibt die ein grundsätzliches Misstrauen gegen Krankenhäuser haben.

    Ich kenne ja deine Hebamme nicht, aber meine Hebamme hatte gegenüber dem mir nächstgelegenen Krankenhaus auch großes Misstrauen - aus gutem Grund, vermute ich, denn das war ihr Ausbildungskrankenhaus. In dem zweitnächstgelegenen war sie Beleghebamme.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Das sollte nur meinen Eindruck widerspiegeln, dass es eine bestimmte Gruppe von Frauen, sogar unter Hebammen, gibt die ein grundsätzliches Misstrauen gegen Krankenhäuser haben.

    Ich kenne ja deine Hebamme nicht, aber meine Hebamme hatte gegenüber dem mir nächstgelegenen Krankenhaus auch großes Misstrauen - aus gutem Grund, vermute ich, denn das war ihr Ausbildungskrankenhaus. In dem zweitnächstgelegenen war sie Beleghebamme.

    Ne, das war bei ihr nicht so. Mit diesem speziellen Krankenhaus hatte sie wohl vorher kaum Berührungspunkte. Ich weiß auch nicht, allerdings hatte ich auch beim Krankenhaus und beim Frauenarzt das Gefühl, dass sie außerklinischen Geburten ablehnend gegenüber stehen. Und das ist doch schade, schließlich soll es ja um den bestmöglichen Ort für eine sichere und selbstbestimmte Geburt für diese konkrete Mutter mit dieser konkreten Schwangerschaft gehen.

    Man muss zur Verteidigung aller sagen, dass sie nie versucht haben mich von dem einen oder anderen zu überzeugen, sondern immer meine Entscheidung respektiert haben - auch wenn klar zu bemerken war, dass sie eine andere Entscheidung besser fänden.

  • Mein Mann ist älter als ich. Und so hatte unser Freundeskreis viel früher Kinder als wir. Und ich hab irgendwann mal gefragt: Warum habt ihr mir "das" alles nicht gesagt? Ich wäre froh gewesen, wenn mir jemand vorher gesagt hätte, was alles so auf mich zu kommt. Damals gab es allerdings Rabeneltern auch noch nicht.

  • Ohne jetzt alles gelesen zu haben, würde ich den Fokus gar nicht so auf die Geburt legen.

    Wichtiger finde ich das Familienleben danach.

    - und würde dann (je nach beziehung) einfach mal von neiner wahl und den gründen für die Geburt erzählen. Gewalt dabei erwähnen und Möglichkeiten der Abhilfe. Aber ansonsten eher die Raben vorstellen und ein rabiges Buch schenken. Und von meinen Irrungen erzählen, mit was für glaubenssätzen ich gestartet bin. Und was sich für uns (!) daraus entwickelt hat. Wieviel von alleine kommt.

  • Zur Geburt würde ich überhaupt nichts raten. Die Frau ist davon überzeugt in KH zu gehen und das ist doch völlig ok. Dazu braucht es meiner Meinung nach auch keine weiteren Infos, sie darf da ruhig ihrem Baumgefühl vertrauen.


    Besser ein oder zwei "rabige" Bücher für die Babyzeit schenken.

  • Ohne jetzt alles gelesen zu haben, würde ich den Fokus gar nicht so auf die Geburt legen.

    Sehe ich auch so.

    Was mir z.B. wirklich was gebracht hat: ich wusste über stillen ganz gut Bescheid und dazu beigetragen hat eine DVD von der Techniker Krankenkasse. Wenn da die Begleitung im KH blöd ist kann man da auch schnell auf Wegen landen mit viel zufüttern.


    Was bei uns auch super hilfreich war: Trageberatung schon vor der Geburt. Mein Mann hat früher damit angefangen als ich. Wir hatten dabei das irre Glück zufällig an einen männlichen Trageberater (vom Windelservice) zu geraten - der hat meinem Mann überzeugt.


    Und auch so Sachen dass man beim ersten Kind dazu tendiert, dass man alles mögliche schon perfekt haben muss zur Geburt anstatt Dinge auch einfach erst mal auf sich zukommen zu lassen. Ich hatte z.B. anfangs keine Wickeltasche und mir dann erst Wochen nach der Geburt einen Wickelrucksack gekauft. Oder dass man nicht alles neu braucht. Wir waren z.B echt froh dass wir keinen sauteueren neuen Kinderwagen gekauft haben - wir haben den sekten benutzt. Dafür fand ich einen Hackenporsche toll bei K2 zum einkaufen ind habe mich geärgert dass ich den bei K1 nicht hatte.