Frage zu Frühförderung

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  • Hat hier jemand Erfahrungen mit Frühförderung und weiß, ob Kindertagesstätten diese in ihren Einrichtungen perse ablehnen dürfen?



    Ich arbeite aktuell in einer Frühförderpraxis in Niedersachsen. Für die meisten Kitas ist es kein Problem, wenn die Frühförderung einzelner Kinder in den Einrichtungen stattfindet.

    In unserem Einzugsgebiet befindet sich allerdings auch eine Gemeinde, die externe Fachkräfte nicht oder nur sehr eingeschränkt in ihre Kitas lässt.


    Ist dies überhaupt zulässig?

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Magst du mehr erläutern, was die Frühförderung ist? Ich kenne das gar nicht.


    Also wir haben Kinder, die Logopädie, Ergotherapie, sprachtherapie etc. Bei externen Therapeut*innen bekommen. Das findet dann jeweils in den Praxen der Therapeut*innen statt.


    Wir haben auch Kinder, bei denen ein förderbedarf festgestellt wurde. Die werden bei uns inklusiv betreut, normal in der Gruppe, mit zusätzlichem Personal (theoretisch) und Förderplänen. Dann gibt's Kinder die im SPZ Therapie bekommen.

    Wir haben auch Kinder, die sowohl inklusiv betreut werden, als auch Spz und ergo etc. Bekommen.


    Aber es kommt keine Therapeut:in zu uns in die Kita. Wir haben a) den Platz nicht und b) nicht genug Kinder, so dass sich die Wegezeit für die Person lohnt

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich kann nur von unserem Fall berichten und da war klar, dass die Frühförderung als Hausfrühförderung zu Hause stattfindet, solange wie das Kind noch nicht im Kiga ist. Ab Kigabeginn sollte und wurde die Frühförderung im Kiga durchgeführt.

    Das es da Einschränkungen bei der Kigawahl geben könnte wurde nie erwähnt.

    So lief das auch bei allen anderen Kindern ab, die ich über die CI-Gruppe kenne, und bei denen im Kiga.

    Hier ging es um Hörfrühförderung.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Wir waren ja nie dauerhaft in einem Kindergarten und hatten die Therapie immer in der Frühförderstelle.
    Im Wartezimmer waren immer einige Kinder, die ihre Frühförderung außerhalb der Kita hatten.
    Kommt vermutlich auch auf die benötigte Einrichtung an (Schaukel z.B.)?
    Die inklusiven KiGas bei uns hatten allerdings auch alle einen extra Therapieraum.
    Vielleicht ist das das Problem? Und vermutlich irgendwas mit Datenschutz und so.

  • Ich kenne eine Frühförderin (wie das wohl richtig heißt 😀 ) und die ist viel in Kindergärten. Allerdings in Hamburg. Das ist anscheinend von Bundesland zu Bundesland wieder unterschiedlich, wie es gehandhabt wird.

    Und zudem von der Kiga-/Kitaleitung abhängig.

    Per se ablehnen.. denke ich nicht. Frag doch mal bei z.B. der Lebenshilfe nach. Familienförderung, Jugendamt.. Weiß nicht, wer zuständig ist.

    Oder bei Mitarbeitern der Frühförderung, die arbeiten wohl bei Stadt oder Gemeinde?

  • Mir geht es eher um die Frage, ob Einrichtungen die Zusammenarbeit mit externen Fachpersonal grundsätzlich ablehnen dürfen, quasi aus Befindlichkeitsgründen also ohne triftige Gründe.


    Bei uns kommen auch viele Kinder in die Praxis oder aber wir gehen zu den Kindern nach Hause. Es gibt aber auch Fälle wo das nicht möglich, weil die Eltern das z.B. nicnt organisieren können oder weil die Frühförderung vorallem im sozialemotionalen Bereich stattfinden soll ( Umgang mit anderen Kindern, jn der Gruppe etc.)


    Bewilligt wird die Frühförderung über Gesundheitsamt und das Sozialamt.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Bewilligt wird die Frühförderung über Gesundheitsamt und das Sozialamt.

    Ich, als Elternteil, würde an dem Punkt unsere wahnsinnig tolle Sachbearbeiterin der Eingliederungshilfe ins Boot holen und bei einem Hilfeplangespräch das mit der Einrichtung klären lassen.
    In der Regel werden ja auch die Förderziele und der Förderort im Hilfeplangespräch fest gelegt.

    Beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe habe ich einen Überblick für die gesetzlichen Grundlagen in NRW gefunden.
    Alles was sich auf die SGBs (Sozialgesetzbücher) bezieht gilt bundesweit.

  • Hallo,


    Geht es um Frühfürderung im Sinne von Förderstunden oder darum, Kinder im Alltag begleiten zu können?


    Prinzipiell bin ich sehr dafür, dass bestimmte Sachen in der Kitazeit vor Ort stattfinden. Es spart Kindern und Eltern Zeit und Stress, erhöht bei einigen Eltern die Aktzeptanz, weil kein zusätzlicher Aufwand anfällt usw.


    Aber es kann viele Gründe geben, warum es nicht erwünscht/genehmigt wird. Im Grunde darf in der Einrichtung an Externen nur arbeiten, wer bestimmte Dinge vorlegen kann. Masernimpfung, polizeiliches Führungszeugnis... Es gibt noch mehr, aber das fällt mir gerade nicht ein. Im Gruppenalltag mit dabei sein, braucht noch mal andere Voraussetzungen.


    Ich habe mal bei einem Träger gearbeitet, der in seinen Einrichtungen unter bestmmten Umständen keine Therapiestunden, egal welccher Art, genehmigt hat. Und zwar dann, wenn es keinen Therapieraum gab und den gab es fast nirgendwo. Ein gut ausgestatteter Turnraum ging zur Not auch, aber nicht in der Zeit, in der er im Kitaalltag genutzt wurde, Kitaalltag hatte immer Vorrang.

    Sie hatten einfach im Laufe der Zeit die Erfahrung gemacht, dass manche Sachen dann einfach in einem kleinen Nebenzimmer am Tisch abgedrückt wurden, ohne großräumige Bewegungsmöglichkeiten, und so den Kindern am Ende nicht viel brachten. Oder dass die Kitaräumlichkeiten während der Öffnungszeit kostenlos genutzt wurden und die Gruppen sich dafür beschränken mussten... auch nicht so prima. Mehrere negative Erfahrungen haben dann zu der Entscheidung geführt. Sicher hätten sie da auch eine Einzelfallprüfung machen können und für jedes Kind und jede Therapieart einzeln entscheiden können. Aber bei dem allgemeinen Verwaltungsaufwand, muss dafür erst mal jemand Zeit finden, ohne dass was anderes liegen bleibt.


    Das ein Kindergarten eine einmal beantragte und genehmigte Begleitperson/Einzelfallhilfe... wieder ablehnen kann, glaube ich allerdings nicht. Denn es wird ja schon bei der Beantragung klar, um was es geht. Dann müssten sie schon zu diesem Zeitpunkt sagen: Das können wir nicht leisten (warum auch immer).


    Ich würde an deiner Stelle noch mal nach den konkreten Gr+ünden fragen. Dann könnte man eventuell Vorschläge machen, um aufeinander zuzugehen. Es kommt ja auch drauf an, was konkret gemacht werden soll, wieviel Raum und Zeit nötig ist, was an Material mitgenutzt werden soll.


    edit: Oder meinst du mit Zusammenarbeit Gespräche zwischen Erziehrieng und euch über die Entwicklung des Kindes? Auch da spielen ja viele Faktoren rein (Zeit). Da würde ich im härtesten Fall versuchen, über den Paragraphen zu gehen, in dem es um "von Behinderung bedroht"... geht (Eingliederungshilfe, Teilhabe..) . Ich weiß nicht, gerade welcher das ist. Könnte auch Kinderschutz-relevant sein.

    Ob die Zusammenarbeit so rund läuft, wenn man die Gespräche erzwingt, ist dann allerdings leider eine andere Frage... Umd unbedingt immer auf klar formulierte Schweigepflichtsentbindungen in beide Richtungen achten, sonst kann es bitter werden.

  • Wir haben bei uns im Kindergarten 1x die Woche die Logopädin von extern da. Ansonsten nur den heilpädagogischen Fachdienst, aber nicht zur klassischen Frühförderung.

    Rein theoretisch könnte Frühförderung auch bei uns im Haus stattfinden. Wir lehnen das jedoch normalerweise aus organisatorischen und logistischen Gründen ab, da wir sehr wenig Platz haben und es natürlich den Tagesablauf stört, wenn immer wieder Kinder aus dem Tagesgeschehen geholt werden.

    Ob wir das grundsätzlich ablehnen dürfen, weiß ich allerdings auch nicht. Wenn es bei einem Kind aus irgendeinem Grund wichtig wäre, dass die Frühförderung im Kindergarten stattfindet, würden wir natürlich schauen, dass wir es möglich machen.

    Wenn du magst, frag ich mal meine Chefin, wie das geregelt ist, ob wir das auch immer ablehnen dürften.

  • Trin



    Der Fall ist der. Es gibt zwei Kitas die gerne mit uns zusammenarbeiten würden und das auch schon tun.

    Die Leitungen der zwei anderen Kitas der Gemeinde haben nun die Befürchtungen, sich auch öffnen zu müssen und boykottieren die Öffnung. Nun hat die Gemeinde zugunsten der Befindlichkeiten dieser beider Leitungen beschlossen, dass in allen Kitas der Gemeinde keine Frühförderung möglich gemacht wird.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Bei uns ( NRW) kommt die Frühförderung in die Kita.

    Für die Kinder ist es super, wenn die Frühförderung in der Kita stattfindet.

    Und für die Eltern natürlich auch.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Hallo,


    Trin



    Der Fall ist der. Es gibt zwei Kitas die gerne mit uns zusammenarbeiten würden und das auch schon tun.

    Die Leitungen der zwei anderen Kitas der Gemeinde haben nun die Befürchtungen, sich auch öffnen zu müssen und boykottieren die Öffnung. Nun hat die Gemeinde zugunsten der Befindlichkeiten dieser beider Leitungen beschlossen, dass in allen Kitas der Gemeinde keine Frühförderung möglich gemacht wird.


    Wie gesagt, die ganz konkreten Gründe für die Skepsis/Ablehnung wären interessant. Sowohl die der jeweiligen Einrichtungen als auch des Trägers. Bei meinem damaligen Träger war es tatsächlich Qualitätssicherung und der (in Frage stehender) Therapieerfolg und ich fand die Entscheidung dort berechtigt.


    Fehlende Räumlichkeiten, so dass es eh schon immer sehr eng ist und sie nicht noch einen Raum hergeben wollen/können? Falsche Vorstellungen, was von ihnen als Leistung erwartet wird? Andere Situation, aber ich finde es vor allem bei den jüngeren z.B. durchaus anstrengend, wenn erwartet wird, dass ich dafür sorge, dass alle Kinder zur richtigen Zeit bei der richtigen GTA sind und ich dafür sorgen muss, dass sie auch wieder zurückkommen und sich nicht verwuseln, weil ich mich dann nicht auf den Tagteslauf konzentrieren . Werden sie abgeholt und gebracht (oder sind sie irgendwann ausreichend selbständig), sieht das ganz anders aus. In dem Falle wäre z.B. die Erklärung, dass ihr euch selber darum kümmert und sie nichts tun müssen, eine Hilfe.

    Schlechte Erfahrungen mit anderen Außenanbietern? Leider sind da nicht alle zuverlässig und wenn man dann ständig Anbietern und Eltern hinterhertelefonieren muss, ob XY nun heute stattfindet oder nicht, macht das auch keinen Spaß. Die Zusicherung, dass ihr zuverlässig arbeitet und af welchem Weg es kommuniiert wird, wenn es doch mal nicht stattfindet (am besten direkt an die Eltern und das Personal nur als reine Info) könnte da vielleicht Türen öffnen.

    Personalmangel, so dass man gar nicht den Kopf frei hat, da irgendwelche Lösngen zu finden?


    Wenn ihr da mehr wisst, könnt ich vielleicht noch mal versuchen, mit guten Argumenten und einer durchdachten Planung die Bedenken zu zerstreuen. Ansonsten bleibt wohl leider nur, es erst mal so wie es ist zu akzeptieren. Ich glaube nicht, dass die Zulassung von "hausfremden Angeboten" irgendwie erzwungen werden kann, außer vielleicht über das JA, wenn Probleme Richtung Kindeswohlgefährdung vorliegen. Aber ich denke, da wären auch andere Schritte vorrangig.

    Die Frage ist ja auch, ob sich die Zusammenarbeit auf Dauer positiv gestalten und auch für die Kinder angenehm ist, wenn man es sozusagen erstritten hat... Meist wird dann ja doch irgend ein Haar in der Suppe gefunden.