Betreuung für Säuglinge und Kinder unter 3 Jahren

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Joscha, ich kann mich von Jasmins alten Kiga sogar dran erinnern, wie von 3 Gruppen 1-2 geschlossen werden mußten für eine Woche, da mehr Erzieherinnen krank als gesund und auch keine Springer aus anderen Kitas vorhanden und auch sonst niemand, der irgendwie frei wäre. Wenn´s nicht ganz so krass war und viele Kinder krank, wurden 3 Gruppen zu 2 zusammengelegt, damit wenigstens 3 Erzieherinnen auf 40Kinder kamen oder so, denn mehr als 1,5Kräfte auf 25 Kinder und vielleicht noch eine Praktikantin für den ganzen Kiga war nicht drin.
    In S. Kiga ist das besser gelöst, irgendwie schaffen sie es bisher, einen besseren Personalschlüssel zu halten, aber mit dem *****-Kifög wird´s damit wahrscheinlich auch vorbei sein *fluch*.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    • Offizieller Beitrag

    Joscha, ich habe ja bereits mehrfach geschrieben, dass ich nicht zum (gefühlt 7tausendsten Mal) erklärt bekommen möchte "aber bei uns ist es eben sooooo anders"), sondern versuchen wollte, einigen Interessierten zu erklären, wie das funktionieren kann und was die Voraussetzungen sein sollten...

    Warum ist dir dieses Thema eigentlich so wichtig? Habe schon öfter mal von dir in dieser Richtung gelesen.

    Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder? Ich habe zwei Kinder, eines davon wird in einer Krippe betreut, das andere wurde es - verwundert es Dich tatsächlich, dass ich mich da mit dem Thema auseinander setze?
    (Wie man's macht, ist's nicht recht... )
    #weissnicht

    Allerdings würde ich ein Baby auch unter deinen Voraussetzungen nicht fremdbetreuen lassen. Einfach da ich meinem Kind und auch mir die Zeit gönnen möchte.

    Das ist doch auch okay. Aber mal ganz ehrlich, da habt Ihr in D dann dafür auch ein ziemlich komfortables Ruhekissen, mit Verlaub. Denn hier ist es dafür anders rum: wir haben zwar gute Krippen, dafür gibts kein Elterngeld.
    Klar sind das schon mal ganz andere Voraussetzungen, aber dennoch sollte es doch möglich sein, dass INTERESSIERTE am Thema sich austauschen können?
    Vielleicht ausnahmsweise mal ohne die "wie könnt Ihr nur"-Moralkeule?

    Was würdest Du Dir denn aus Deiner Sicht wünschen, Joscha, um - auch grössere Kinder - bedürfnisgerecht zu behandeln? Den Personalschlüssel müssen wir wohl nicht diskutieren, den finde ich mehr als beschissen, so wie Ihr beschreibt.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Eigentlich wollte ich mich raushalten weil ich unser Lebensmodell nicht unbedingt diskutieren wollte, aber auf ein paar Punkte spring ich jetzt doch an (für die Statistik: Mein Kind wurde ab 8 Monaten von einer Tagesmutter betreut, ich bin 6 Monate nach der Geburt wieder arbeiten gegangen)

    1. Lese ich hier teilweise eine "Bedrohung" für die Zuhause-Bleib-Muttis heraus wenn durch mehr Krippenplätze auch die Möglichkeit besteht wieder früh viel zu arbeiten. Weil dann die "Rechtfertigeung" wegfällt, man habe ja gar keine Betreuungsmöglichkeiten. Ich kann die Sorge ja ein bisschen nachempfinden, aber mal ehrlich: Es kann doch nicht euer Wunsch sein, die Betreuungsmöglichkeiten knapp zu halten damit ihr (und alle anderen..) nicht arbeiten KÖNNEN?! Wer dieses Modell aus freier Entscheidung lebt, sollte ja wohl hoffentlich genug Selbstbewusstsein haben sie als solche darzustellen: Als freie Entscheidung, nicht aus Not der geboren. Ja, ich kenne den Druck der in anderen Ländern herrscht und ich bin froh, dass ich freiwillig (und an einem von mir gewählten Zeitpunkt) wieder arbeiten konnte und keiner 8 Wochen nach der Geburt erwartet hat, dass ich wieder Vollzeit an meinem Arbeitsplatz erscheine. Hier fordert doch niemand eine Aufweichung der gesetzlichen Regelungen.

    2. Gehe ich nicht arbeiten weil ich so unbedingt muss sondern weil ich gerne möchte. Deswegen diskutier ich das auch nicht groß. Ich konnte mir nicht vorstellen ein ganzes Jahr zu Hause zu bleiben und ich will das auch beim nächsten Kind nicht. Ich finde Vollzeit-Hausfrau sein stinkelangweilig und ich bin da auch nicht gut drin. Hier klingt es manchmal so, als ob jeder zu Hause bleiben würde wenn es nur finanzierbar wäre /der Job/die Rente gesichert wäre. Ich nicht. Und andere sicher auch nicht. Gibts auch. "Arbeiten wollen" ist nichts, für das ich mich (oder andere Mütter) rechtfertigen sollten, finde ich. Deswegen besteht für mich der Diskussionsbedarf tatsächlich hauptsächlich in der Qualitätssicherung der Kinderbetreuung - nicht darin wie man sie meiden kann.


  • Ja, ich kenne den Druck der in anderen Ländern herrscht und ich bin froh, dass ich freiwillig (und an einem von mir gewählten Zeitpunkt) wieder arbeiten konnte und keiner 8 Wochen nach der Geburt erwartet hat, dass ich wieder Vollzeit an meinem Arbeitsplatz erscheine. Hier fordert doch niemand eine Aufweichung der gesetzlichen Regelungen.

    Doch. Arbeitgeberpräsident Hundt fordert, wenn die Krippenkapizitäten dann ausgebaut sind und der Rechtsanspruch gültig, die Elternzeit schrittweise auf 1 Jahr zu verkürzen.
    Ich verstehe zwar deine Argumentation, Bina und ich glaube auch nicht, dass das im Sinne der meisten Familien ist, die sich mehr und bessere Betreuungsmöglichkeiten wünschen.
    Aber wie es sooft eben ist, werden eigentlich gute und hilfreiche Dinge dann eben auch gerne von Gruppen besetzt, die sich davon selbst etwas versprechen.
    Denn ich kann mir vorstellen, dass solche Forderungen nur der Anfang sind. Mit dem Satz "Es gibt einen Kitarechtsanspruch und ausreichend Kapazitäten,..." kann man viele weiteren Forderungen rechtfertigen, die ich nicht unbedingt zu einer besseren Vereinbarung von Familien und Beruf betragen müssen. Und leider auch nicht zu mehr Qualität führen müssen.

    Fix it even if you didn't break it

    Einmal editiert, zuletzt von Reisetomate (28. Januar 2013 um 14:33)

  • 1. Lese ich hier teilweise eine "Bedrohung" für die Zuhause-Bleib-Muttis heraus wenn durch mehr Krippenplätze auch die Möglichkeit besteht wieder früh viel zu arbeiten. Weil dann die "Rechtfertigeung" wegfällt, man habe ja gar keine Betreuungsmöglichkeiten.

    So wie ich das verstanden habe, geht es eher darum, dass der Druck am Arbeitsmarkt noch größer werden wird und der Wiedereinstieg nach mehr als einem Jahr Elternzeit noch schwerer, da die Arbeitgeber ja dann argumentieren können "Es gibt für alle die Möglichkeit, früh ganztags betreuen zu lassen, also akzeptieren wir keine lange Elternzeit mehr und auch Teilzeit ist ja nicht notwendig". Wie dann die Qualität der Betreuung aussieht ist den Arbeitgebern sicher nicht so wichtig und es wird genug Eltern geben, die schnell wieder arbeiten, möglichst Vollzeit, so dass eine bewusste Entscheidung für eine lange Elternzeit immer schwieriger wird.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Zitat

    So wie ich das verstanden habe, geht es eher darum, dass der Druck am Arbeitsmarkt noch größer werden wird und der Wiedereinstieg nach mehr als einem Jahr Elternzeit noch schwerer, da die Arbeitgeber ja dann argumentieren können "Es gibt für alle die Möglichkeit, früh ganztags betreuen zu lassen, also akzeptieren wir keine lange Elternzeit mehr und auch Teilzeit ist ja nicht notwendig". Wie dann die Qualität der Betreuung aussieht ist den Arbeitgebern sicher nicht so wichtig und es wird genug Eltern geben, die schnell wieder arbeiten, möglichst Vollzeit, so dass eine bewusste Entscheidung für eine lange Elternzeit immer schwieriger wird.

    Genau das was du schreibst meinen Bina und ich: dieser Druck kommt doch genau von der jahrelangen "ich kann erst später arbeiten da keine Betreuung" Ausrede. Nur wenn ich meine Entscheidung, mir Zeit für die Kinder zu nehmen selbstbewusst vor dem Arbeitgeber/"der Gesellschaft" vertrete wird diese Entscheidung auch akzeptanz finden und der Druck vielleicht irgendwann sinken.

  • Ich möchte mal gerne, in diese Diskussion und in alle anderen dieser Art, einwerfen, daß man trennen soll:

    1. Grundsatzfrage - Kind unter 3 durch andere betreuen zu lassen oder nicht, nur Mama

    2. Gebe ich mein Kind in jedwede gerade zugängliche Betreuung oder in eine gute, wirklich Kleinkindgerechte.

    Hier wird die ganze Zeit argumentiert, ich gebe mein Kind nie nimmer in eine Betreuung, weil sie schlecht ist. Man KANN aber in der Tat eine gute suchen - und finden. Ich bin nicht der Meinung, daß Kind unter 3 nur die Mutter 24 Stunden 7 Tage der Woche bedarf. Natürlich, je kleiner, desto mehr. Aber sonst, es gibt Papa - Oma und Opa - Tante oder Onkel - gute Kinderbetreuung. in eine 0-8-15 städtische Krippe hätte ich mein Kind auch nie gegeben - habe ich auch nicht getan - aber wenn ich nicht in einer glücklichen Lage gewesen wäre, einen ausreichend gut verdienenden Mann zu haben und einen gefragten Beruf, wo ich meine Arbeitszeiten und wie viel ich arbeite selbst bestimmen kann, so kann ich mir vorstellen, mein Kind ab 1 in eine gute Betreuung zu geben. So für den Preis 700-1000 im Monat findet man bei uns sehr gute natürlich private Sachen. Und da würde ich lieber diesen Preis zahlen - das Ende ist ja absehbar - und arbeiten, als den beruflichen Anschluss zu verlieren und so auf Dauer mir berufliche Entwicklung vorenthalten und meinem Kind besseres Leben.

    Argumente wie "ich bekomme ein Kind nicht dafür, um es betreuen zu lassen" finde ich hirnrissig, entschuldigt bitte den Ausdruck. (Bitte, nimmt es nicht persönlich, die das so oder in etwa so geschrieben haben, ich mag Euch sehr und Eure Beiträge auch, ich habe von Euch viel Wertvolles gelernt, aber hier möchte ich einfach meine Meinung vertreten, weil ich es wichtig finde, nicht weil ich jemanden beleidigen möchte).

    Ich bekomme Kinder, nicht um sie betreuen oder nicht betreuen zu lassen. Solche Sicht entwertet für mich das Kind als Person überhaupt. Ich bekomme Kinder nicht als Selbstbeschäftigungsmaßnahme. Ich bekomme Kinder, weil ich einen Menschen in die Welt kommen lassen will und weil ich Familie will und weil ich einen Bedarf habe, zu geben.

    Wenn ein Kind dann da ist, schaue ich, daß ich mich um das Kind sorge und ihm ein Wachsen im Glück ermögliche und darauf achte, daß seine Bedürfnisse erfüllt werden. Und ich glaube durchaus, daß ein Kind feste und verlässliche Bezugspersonen bedarf, aber ich glaube nicht, das es einzig und alleine nur ich sein kann. Weniger noch, ich finde, das wäre eine fürchtbare Last für mich wie fürs Kind. Der Mensch ist ein gemeinschaftliches, soziales Wesen.

    Davon abgesehen, finde ich sehr gut, daß Trin, zum Beispiel, uns Einblicke gewährt, die deutlich zeigen, daß es sehr wichtig ist, sich um eine wirklich gute Betreuung zu kümmern und nicht die erste beste zu nehmen. Je mehr Eltern sich um die Qualität der Betreuung kümmern, desto besser werden die Bedingungen, oder halt abstimmen mit den Füßen und das Kind woanders geben.

  • petit_escargot und Bina: Ja, bei nochmaligem Lesen sehe ich jetzt, dass es euch im Grunde um das Gleiche geht, sorry. (Ich beteilige mich so gern an den U3-Betreuungs-Diskussionen, weil es uns gerade betrifft, aber durch den Kleinen kann ich kaum einen Beitrag ganz aufmerksam lesen geschweige denn schreiben.. #augen .)

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Hallo,

    Mhmhm, nein, ich würde nicht denken, dass grottenschlechte Betreuung nicht schadet - ich denke mal, das war auch eher rhetorisch von Dir gemeint?

    Ich denke, du hast das in Klammern überlesen:

    Zitat

    - entweder schadet auch eine grottenschlechte Betreuung den Kindern
    nicht (was ich nicht glaube und man weiß ja nicht, welche Auswirkung es
    auf ihr späteres Leben und Verhalten hat
    )

    Zitat

    Ich würde mir daraus rausziehen, dass es wichtig ist, nicht nur die Abhol- und Bringzeit zu beurteilen, sondern auch zu "Unzeiten" in die Krippe kommen zu dürfen (DAS ist tatsächlich ein Minuspunkt, den die Krippe der Kleinen hat - da wird das nicht so gerne gesehen.

    Ja, das fände ich tatsächlich wichtig.

    Würde den Eltern ins Gesicht gelogen, wenn sie fragen würden, wie denn der Mittagsschlaf abläuft?

    Ich habe so viel erlebt... was heißt lügen? Wenn ich der Mutter nciht erzähle, daß das Kind jeden tag eine Stunde alleine im Laufgitter liegt während die anderen Kinder Mittagsschlaf machen und daß es dabei oft und lange weint - wie soll die Mutter überhaupt auf so eine Idee kommen?

    Aber ja, gelogen wurde auch oft, sogar auf die Frage, ob das Kleinkind im Bett angebunden wurde, weil es in letzter Zeit panisch auf das Bettchen zu Hause reagiert und auf Bänder... Nein natürlich nicht, man könne sich gar nicht vorstellen, woher das käme....

    Nicht erwähnt wurde, daß es eine "Schlafjacke" anbekam (Der Name war nicht zufällig - "Schlafjacke" wird hier oft acuh das ganz normale Schlafanzugoberteil genannt und wenn das Kleinkind zu Hause von der Schlafjacke erzählt, wird erst mal keiner was dabei denken) und an dieser eben Bänder waren - die am Gitterbett festgebunden wurden, so daß aufstehen unmöglich war (intern wurde es damit begründet, daß die Kinder nicht aus dem (Gitter)Bett fallen und sich nicht so schnell aufdecken.

    Klar, daß war nur der gröbste Hammer aber es gibt viele kleine. Und wie sol man auf die Idee kommen, daß die nette Erzieherin so was tut?

    Weil jemand fragte, was das sprechen können ausmacht - ich denke solche Sachen könnte ein sprechendes Kind besser erzählen als ein Krabbler...

    Ja, es gibt auch sehr viele wirklich liebevolle, engagierte Kolleginnen. Viele. Aber eben auch viele die vielleicht gar nicht mal weniger engagiert sind, nur eben noch immer die "alte" Einstellung haben. (Und welche, die generell rein menschlich fehl am Platz sind)

    Aber keine von ihnen hat das Gefühl unter den personellen Bedinungen hier den Kidnern gerecht werden zu können. Sicher ist mit Liebe und Verständnis nicht gerecht werden können etwas anderes als mit Kälte - aber es bleibt trotzdem "nicht gerecht werden können".

    Zitat

    Und umgekehrt: wie würdest Du denn beurteilen, wann sich ein Kind nicht
    "nur fügt", sondern eben: sich wohlfühlt? Ich denke, ein bisschen
    "unterschiedlicher Stil" halten Kinder gut aus, haben ihre Elternteile
    ja auch - aber wenn grundsätzlich der Umgang okay ist, wie erkennst Du,
    dass sich das Kind bei DIR wohlfühlt?

    Das finde ich sehr schwer zu beurteilen. Das ist eben einer der Gründe, warum ich MEINE Kinder nicht in eine Krippe gegeben hätte.

    Ich selber habe noch kein Eingewöhnungskind im Krippenalter so begleiten können, wie ich es richtig fand (bei meinem letzten "eigenen" Eingewöhungskind schickte die Kollegin an Tag 3 oder 4 - ohne daß es bis dahin einen Trennungsversuch gab - den Vater, der wenige Minuten früher da war, gleich wieder weg, bevor ich kam - daß das Kind weinte war angeblich "normal" und er würde es dem Kind nur schwer machen, wenn er es hinauszieht... danach konnte ich tun was ich wollte, das Kind weinte von da an bitterlich bei jedem Trennungsversuch. (Ich bin dann aus verschiedenen Gründen da weg...)

    Zitat

    Ich erkenne das ja auch bei völlig fremden Kindern, wenn sie im Tram
    Kontakt aufnehmen - oder eben nicht begrüsst werden wollen... Wenn man
    die Kinder gut kennt, sollte das ja noch etwas einfacher sein.

    Ich denke, in der TTram von Mama/Papa/Oms Schuß aus ein bisschen "guckuck" zu spielen ist eine ganz andere Dimension als sich einen ganzen Tag lang ohne Elternteil auf einen nicht aufs Kind zugeschnittenen Tageslauf (vorgegebene Essens udn Schlafenszeiten usw.) und eine große Gruppe (üblicherweise 14-17 Kinder auf theoretisch 2, maximal 3 Betreuerinnen, so etwas wie zusätzliche Wickelkräfte gibt es nicht) und oft wechselnde Betreuungspersonen einzulassen.

    Thema Springer: Ich wurde letzte Woche von heute auf morgen allein(!) in eine Kindergartengruppe gesteckt, weil so viele Erzieher dort fehlten. Daß es eher große Kinder waren (ca. 3-5) und zu dem Zeitpunkt krankheitsbedingt "nur" ca. 10-12 Kinder da waren, war Zufall, ich habe auch auf diese Weise schon komplette Gruppen gehabt (bis Mittags um Nachmittags dann meinen Hortdienst zu tun...)
    Bei den Krippenkinder hat man sich zumidest darum bemüht, daß noch jemand mit drin ist, den die Kinder zumindst aus dem Haus vom Sehen her schon kennen (Erzieherin einer ganz anderen Gruppe, aber immerhin schon mal gesehen...).

    Daß es anders laufen kann - schön, das ist toll. Nur was nützt es einem HIER?

    Bina, mir ist es völlig egal, wie viele Plätze es gibt. Hier kann man wohl für jedes Kind einen Platz bekommen (vielleicht am anderen Ende der Stadt, aber einen Platz gibt es). Das war für mcih absolut kein Kriterium.
    Ich kannte die Zustände und damit war "Krippe" für uns einfach keine Option. Ja, natürlich geht das nur, weil ews die Möglichektein dafür gibt. Aber warum sollte ich auf die verzichten und etwas tun von dem ich überzeugt bin, daß es nicht gut für uns ist? (Das Kind hier in eine Krippe zu geben)

    Einde Diskussion ausschließlich um den Ausbau von staatlichen Kidnerbetreuungsformen fände ich einseitig. Ich bin nach wie vor dafür, daß es so gestaltet werden kann, daß jede Familie IHR Modell leben kann. Sicher bei jeder Entscheidung mit Abstrichen, aber mit der persönlichen Entscheidung, WO man die machen will.

    (Und es gibt duchraus auch Möglichkeiten, wie "nicht Krippe" nicht automaitsch "Rund um die Uhr nur allein mit Mama" heißen miss, ich hatte den Eindruck, meine Babys/Kleinkinder konnten vielfältige soziale Erfahrungen auch machen, wenn ich im Raum war, das schien sie nicht zu hindern ;) ... )

    fischlein
    Der von dir genannte Preis würde mein komplettes Einkommen schlucken. In dem Falle würde ich mich dann tatsächlich unabhüäbngig von der Betreuungsqualität dafür entscheiden, die Kinderbetreung allein zu übernehmen. finanziell würde es nichts ausmachen und stressfreier wäre es für mich allemal (ich weiß, daß andere Frauen das anders empfinden und es ihnen gut tut, arbeiten zu gehen und mal nicht das Kind um sich zu haben oder die Sorgen ahben müssen, dann nicht mehr reinzukommen - aber ich gehöre nun mal nicht dazu)

  • Solange der Anspruch auf die 3 Jahre Elternzeit nicht abgeschafft wird (inklusive der Möglichkeit auf Teilzeitarbeit), sehe ich nicht, dass es bei U3 wirklich mehr Druck gibt als das Übliche Zwischenmenschliche (ich muss mich z.T. schon erklären, warum meine Kinder nicht in der Ganztagsschule sind, und das möglichst so, dass ich den Eltern, deren Kinder drin sind, nicht auf die Füße trete. Das geht aber).

    Wie wäre es, wenn man beides mal vereint und gemeinsam vorgeht. Eine Bewegung von Eltern, die mal ganz deutlich macht, was wir brauchen: gute Kinderbetreuung in jedem Alter und möglichst flexible Arbeitszeiten bzw. viele Möglichkeiten des Wiedereinstiegs für beide Elternteile.

    Da sollte die Politik gegenüber einem Herrn Hundt eben auch mal deutlich machen, dass das, was er sich vorstellt, kein erstrebenswertes Ziel für unsere Gesellschaft ist.

  • Mich wuerde mal ehrlich interessieren wie es euch muettern emotional geht wenn ihr eure kinder so frueh ausserhaeusig betreut gebt...
    Das stelle ich mir ja verdammt schwer vor...

  • Das, odette, ist etwas, was ich DIR nicht beantworten werde, weil ich NICHT glaube, dass du eine wie auch immer gestaltete Antwort unvoreingenommen lesen und interpretieren würdest.

  • Mich wuerde mal ehrlich interessieren wie es euch muettern emotional geht wenn ihr eure kinder so frueh ausserhaeusig betreut gebt...
    Das stelle ich mir ja verdammt schwer vor...

    Ich dachte, wir hätten hier gerade die Kurve bekommen.

  • Ich dachte, wir hätten hier gerade die Kurve bekommen.


    Hm, mich würden die Antworten auch sehr interessieren... Und ich verstehe nicht, wieso du von "die Kurve bekommen" sprichst, denn das ist doch auch ein wichtiger Aspekt der Frühbetreuung - wie es den Eltern damit geht. Es wurde ja schon viel darüber geschrieben, wie die Kinder emotional reagieren und wie/ob man das adäquat feststellen kann.

    Bei der Eingewöhnung in die Krippe ist das ja, wie ich hier im Forum schon oft gelesen habe, auch für die Erzieherinnen eine wichtige Frage. Oft wird davon gesprochen, dass die Kinder sich entsprechend verhalten, wenn von den Eltern aus eigentlich emotional noch keine Trennung für mehrere Stunden täglich gewünscht ist.
    edit: Oder im Gegenbeispiel: dass die Trennung einfacher und mit weniger Schmerz funktioniert, wenn die Eltern wirklich innerlich bereit dazu sind und ihrem Kind das voll und ganz zutrauen.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von bärin (28. Januar 2013 um 20:33)

  • Eigentlich wollte ich mich an dem Erfahrungsaustausch ja auch beteiligen, aber ich lasse es lieber, das ist besser für meinen Blutdruck...
    Gut, daß mein Sohn schon sieben ist und viele (oder eigentlich alle) der mir angedrohten Wirkungen der "Fremdbetreuung" sind bisher noch nicht eingetreten.

    Ich dachte, wir hätten hier gerade die Kurve bekommen.

    LG, Suse

    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • Solange der Anspruch auf die 3 Jahre Elternzeit nicht abgeschafft wird (inklusive der Möglichkeit auf Teilzeitarbeit), sehe ich nicht, dass es bei U3 wirklich mehr Druck gibt als das Übliche Zwischenmenschliche (ich muss mich z.T. schon erklären, warum meine Kinder nicht in der Ganztagsschule sind, und das möglichst so, dass ich den Eltern, deren Kinder drin sind, nicht auf die Füße trete. Das geht aber).

    Wie wäre es, wenn man beides mal vereint und gemeinsam vorgeht. Eine Bewegung von Eltern, die mal ganz deutlich macht, was wir brauchen: gute Kinderbetreuung in jedem Alter und möglichst flexible Arbeitszeiten bzw. viele Möglichkeiten des Wiedereinstiegs für beide Elternteile.

    Da sollte die Politik gegenüber einem Herrn Hundt eben auch mal deutlich machen, dass das, was er sich vorstellt, kein erstrebenswertes Ziel für unsere Gesellschaft ist.

    Mich wuerde mal ehrlich interessieren wie es euch muettern emotional geht wenn ihr eure kinder so frueh ausserhaeusig betreut gebt...
    Das stelle ich mir ja verdammt schwer vor...


    Da sind wir wieder bei der Qualitätsfrage. Wobei ich da auch nicht messbare Sachen wichtig finde. Also Betreuungsschlüssel, klar muss weniger sein, Raumausstattung finde ich wichtig, gutes Essen, wenn möglich frisch gekocht, Eltern sollten willkommen sein, Eltern sollten ernstgenommen werden, guter Kontakt der Elternschaft untereinander, Erziehungspartnerschaft, Übergabegespräche, Tagesprotokoll, Erzierherinnen sollten motiviert sein ( da bedarf es u.a. mehr Gehalt, ein schönes Ambiente und Wertschätzung und Sinnhaftigkeit, ganz andere Arbeitsbedingungen als Trin beschreibt auf jeden Fall, denn woher soll sonst die Motivation kommen), Männer sollten auch vor Ort sein und nicht nur als Hausmeister, schönes Außengelände, offenes Gruppenkonzept, verschiedene Räume zum Zurückziehen, zum Basteln, Matschen, Klettern, Toben, schalldämpfung, generell viel hinausgehen, dann noch Kontakte in den Ort hinein, vielleicht eine Partnerschaft mit einem Altenheim oder sowas...wichtig weiterhin ein "rabiger" Umgang, den kann man halt nicht so gut messen und damit habe ich einfach ein Problem. Also ich würde mein kleines Kind durchaus in "Fremd"betreuung geben, wenn auch nicht für 40 Stunden die Woche, aber einige Stunden die Woche, wenn ich weiß dass oben genannte Kriterien erfüllt sind.
    Ich denke aber, das Problem liegt darin, dass "rabiger" Umgang nicht unbedingt gefragt ist, auch viele andere Sachen vielen Eltern nicht wichtig sind, im Gegenteil, sie wollen auch dass die Kita ihr Kind ordentlich erzieht und nicht so larifari bedürfnistralala. Natürlich nicht so krass, wie es Trin beschreibt, aber in einer durchschnittlichen Kita, in der ich mich eher unwohl fühle, wenn ich sehe, was normaler umgangston und alltag ist, fühlen sich viele anderen Eltern wohl. Daher denke ich, dass das einfach Mainstream ist und so gewollt. und das erschwert Qualitätsdiskussionen.

    Auch wenn ich hier kritisch der Krippenbetreuung gegenüber schreibe, geht es mir eher um gesellschaftliche Zustände im allgemeinen. Wenn die Krippen so wären wie oben beschrieben, fände ich das alles gar nicht schlimm und hätte auch kein schlechtes Gefühl. Im Gegenteil, ich würde mich sogar freuen, dass mein Kind an einem schönen Ort mit tollen Menschen ist, weil ich manchmal auch nur eine gestresste Mama bin.

    Fix it even if you didn't break it

  • Dann antworte ich mal :)
    Bei Kind 1 ging es mir schlecht, mir fehlt das Vertrauen Kind hatte eine extrem lange Eingewöhnung. Als das vertrauen in die Einrichtung und die erzieher da war, ging es mir besser.
    Kind 2 dagegen, gleicher Krippe, ist dort ganz anders angekommen und hat sich viel leichter gelöst. Ich war aber auch eine andere, ich kannte die erzieher und das Haus, ich wusste, die machen nen guten Job.

    Mittlerweile bin ich sehr entspannt, meine Kleine ist immer noch U3.
    Ich trage 50% des Familieneinkommens - auf dem standard von einem Gehalt möchte ich nicht leben.

    Die schilderungen von Trin schockieren mich, ich kann aber nicht glauben, dass man so etwas nicht mitbekommt. Ich habe bei Kind 2 fast vier Wochen lang nach knapp 2 Std. abgeholt. Habe sehr oft einfach in der Garderobe gesessen und gewartet. Zumindest die Art der Kommunikation mit den Kindern kriegt man doch mit. Ich "spioniere" nach wie vor vor dem Abholen durch die Fenster oder übers Gartentor. (Jetzt weil ich es man meine Kinder zu beobachten, früher um zu sehen wie mit den Kindern umgegangen wird.) Ich kann nicht glauben, dass man so etwas nicht mitkriegt.
    Probleme meiner Kinder wurden bisher immer gelöst. Kind 2 kam mit 10 Monaten in die Kita und schlief noch am Vormittag, diese Zeit verbrachte sie in nem Kiwa. Klar sie wurde nicht im Ergo rumgetragen - das hätt ich gemacht - aber ihre Bedürfnisse wurden mMn beachtet.

    Pony

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Hm, mich würden die Antworten auch sehr interessieren... Und ich verstehe nicht, wieso du von "die Kurve bekommen" sprichst, denn das ist doch auch ein wichtiger Aspekt der Frühbetreuung - wie es den Eltern damit geht. Es wurde ja schon viel darüber geschrieben, wie die Kinder emotional reagieren und wie/ob man das adäquat feststellen kann.

    Wir waren doch gerade wieder dabei, auf den Ursprungsaspekt zurück zu kommen. Das meinte ich mit "Kurve bekommen".

    Und: Wie stellst Du Dir die Antworten vor? Was soll man denn dazu sagen? Ich finde, das ist keine Frage, die ich hier unter den bestehenden Positionen erörtern möchte. Und scheinbar viele andere auch nicht.

  • Unvoreingenommen ist hier wohl niemand aber mich wuerde das wiekluch interessieren wie ihr damit umgeht.. ich stelle mir das sehr sehr schwer vor und das zumindest ist ein teil den ich hoch annerkennenswert finde wenn man es schaft seine Emotionen zum wohle der familie ( und darum gehts doch jedem hier denn ich denke nicht das hier egoisten unterwegs sind) zu regulieren und nicht auf die kids zu projezieren

  • Das meine ich mit nicht unvoreingenommen. Du gehst nämlich von vornherein davon aus, dass es sehr, sehr schwer ist, und dass man seine Emotionen regulieren muss.