50% Wissenschaftliche Mitarbeiterin Uni - Verdienst?

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  • So, es ist so weit, ich bewerbe mich woanders...


    Promotion fertig, will mich als ws. Mitarbeiterin an Unis bewerben, kann wegen der Kinder aber nur 50% leisten, da ich ja auch weiterforschen will, ob's mal ne Habil wird, wird sich zeigen. So auf jeden Fall jetzt erstmal der Plan.
    Jetzt habe ich mir per Tarifrechner mal angeschaut, was es da so gibt, in Hessen: TV-L, ws. MA eingruppiert mit 13.
    Und da sehe ich, dass knapp 1100 netto rauskommen und das sind absurderweise noch ein paar Euro weniger als bei meiner jetzigen Stelle mit TVÖD 10 kommunal 60%. 8I


    KANN DAS WIRKLICH SEIN?
    Ist das so mau finanziert?
    Ich meine, wenn das offiziell ne 50%-Stelle ist, arbeitet man doch viel mehr, wenn auch Forschung dabei sein soll - plus unterrichten, plus Verwaltung etc. etc.
    Und das promoviert als ws. MA????


    Wer von Euch hat so eine Stelle und kann mich aufklären, was Ihr/andere so mit 50% wirklich verdienen?
    Gerne auch per PN, wenn es zu persönlich ist.


    Ich bin gerade echt erschüttert, will mir meinen Traum erfüllen und dann scheitert es am Geld? ;(  
    Müßte dann auch ca. 1h Fahrzeit je Weg hinzurechnen, plus Fahrkarte/Sprit --- und über Steuer kann ich da nicht viel machen, da das schon voll über Kinderbetreuungskosten ausgenutzt ist :(


    Mach ich da gerade einen Denk-/Rechenfehler? #weissnicht
    HILFE!
    Danke!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Ich bin keine ws. MA, hab aber im TvL13 gearbeitet. Alle Uni-Hochschulabsolventen bekommen das gleiche, egal ob Verwaltung oder Uni. Und ich weiß jetzt nicht, welche Steuerklasse du hast, aber je nachdem könnten 1100 netto schon sein. Allerdings ist der erste Sprung von Stufe1 auf 2 ja auch finanziell zu merken, nach 1 Jahr wirds also besser.


    Wie lange bist du denn schon im TvÖD 10? Je nachdem kann es nämlich sein, dass du nicht in Stufe 1 eingestuft werden kannst, glaube ich. Bei direktem Stellenwechsel, ohne Pause dazwischen, muss glaube ich minimal das vorherige Gehalt gezahlt werden....


    Ansonsten: öD ist bescheiden, ja.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Erfahrung nach kommt das hin. :|

    Widersprich dir selbst! Die anderen sind nicht immer da.

  • D hast dich bestimmt mit tvl 13 1 eingestuft? Wenn du zuvor aber eine Tätigkeit ausgeübt hast, wirst du wahrscheinlich nach Promotion mit TVL 13 3 eingestuft
    Rechne mal damit

  • Soweit ich weiss ist TvöD etwas besser als TV-L, ja. Deine Rechnung dass man bei 50% de facto mehr arbeitet stimmt natürlich, aber so rechnet die HR natürlich nicht. Du wirst für 50% angestellt und musst diese Stunden arbeiten, wenn du's in der Zeit nicht schaffst haste halt Pech #weissnicht

  • Ich arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Arbeitsvertrag nach TV-L, mein Stellenumfang ist allerdings höher als 50%. In den entsprechenden Rechnern (z. B. hier http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/ ) kannst Du ja ersehen, was bei rum kommt, berücksichtigen solltest Du noch die Jahressonderzahlung. Sofern Du auf die Stelle bezogene relevante Berufserfahrung mitbringst, ist es wahrscheinlich, dass Du eine höhere Entwicklungsstufe als die Eingangsstufe aushandeln kannst.


    Ich halte es konsequent so, dass ich im Semester Überstunden mache und diese in der vorlesungsfreien Zeit mit komplett freien Tagen abbaue. Bei dem bescheidenen Gehalt sehe ich keinen Anlass, in erheblichem Umfang unbezahlte Mehrarbeit zu leisten. Ich mache das, was sich in dem vom Arbeitgeber vorgegebenen Zeitfenster schaffen lässt, wenn mehr gewünscht sein sollte, erwarte ich eine Bezahlung dafür. So halten es viele Kolleginnen und Kollegen mit Ausnahme einiger ganz junger, die massig Überstunden reißen und sich darüber beklagen, dass der Arbeitgeber es nicht honoriert.

  • Also erstmal: klar sind 50% etwas weniger als 60% (ich glaub bei uns in NRW ist kaum ein unterschied zwischen tvl und tvoed). Aber der Vorteil ( zumindest in den Naturwissenschaften) ist, dass man eben nach der Promotion wirklich fuer seine Arbeitszeit bezahlt wird- und die Forschung nicht "privatvergnuegen" ist. Ich kenne keine postdocs die systematisch voll arbeiten aber nur halb bezahlt werden. Oder ist das in deinem fach so anders?

  • Danke für Eure tröstlichen - wenn auch eher ernüchternden - Antworten.


    Da es keine Post-Doc-Forsch-Stelle ist, sondern bei 100% 12 SWS Lehraufgaben, gehe ich bei 50% von 6 SWS aus - was ich für realistisch halte, um zumindest noch minimal (bezahlt) etwas forschen zu können. Wenn ich mehr unterrichte, fürchte ich, es mit dem Forschen einfach nicht zu schaffen, und darum geht es mir ja auch, will ja weiterkommen.


    Ich bewerbe mich mal und schaue, was passiert, vermutlich wollen die eh schon jemand bestimmtes, oder wenn dann nur 100%. Zumal ich einen etwas anderen Hintergrund habe, als sonst an dem Institut vertreten, sprich entweder wollen die mich eh nicht, weil ich nicht reinpasse, oder sie wollen den Bereich fachlich ausbauen, dann haben sie wahrscheinlich Interesse an mir.


    Falls die mich dann doch einladen, muss ich mir das mal anhören, theoretisch kann ich auch einen höheren Stellenumfang machen, aber das muss halt Forschungszeit sein... Ich kenne leider niemanden dort, von daher kann ich nicht vorher Infos kriegen, wie aktiv Forschung unterstützt (d.h. innerhalb der bezahlten Zeit) wird - in dem Orchideenfach eher nicht, vermute ich.


    Aber ich halte generell die Augen offen, das blöde ist, dass ich hier auf dem Land lebe und alle Unis mindestens 45min Fahrzeit weg sind, zu Stosszeiten eher 1 Stunde +. Und in die werd ich wohl morgens kommen, da ich halt nicht um 6 Uhr weg kann, bin ja alleine mit den Kindern. Aber auch hier: abwarten, ich gucke sehr großflächig, könnte mir auch 2 sehr lange Tage an einer weiter entfernten Uni vorstellen - allerdings muss dies zumindest Fahrt- und erhöhte Kinderbetreuungskosten an den Tagen decken [wir leben ja jetzt schon auf Hartz4-Niveau, die Hoffnung, davon in den nächsten vielen Jahren wegzukommen, ist mit diesem Thread gestorben :( ].


    Wobei mir jetzt auch klargeworden ist, dass ich auch gezielter als bisher nach reinen Post-Doc-Forsch-Stellen schauen muss, bisher fand ich die Variante mit Lehren recht gut, aber da mir jetzt (erst) die finanzielle Konsequenz klar geworden ist, muss ich das nochmal anders angehen. Ich will mich ja nicht noch mehr finanziell verschlechtern, bei aller Forschungsliebe!



    Noch eine Frage: Wie realistisch haltet Ihr bei 6 SWS Lehraufgaben plus Verwaltung, Abschlussarbeiten betreuen, Gremien etc., was halt so dazu kommt, noch Zeit für Forschen zu haben, unter der Voraussetzung, dass ich auch noch Zeit mit den Kindern möchte, sprich 2,5 Nachmittage zuhause sein möchte?????



    Danke auch livingchaos für den Hinweis, dass ich ev. eher mit 13-3 rechnen kann, ja, habe nach 1. Stufe geschaut. Das ändert es doch ein bisschen. Danke!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

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  • Was meinst du mit 2,5 Nachmittagen? Also zweimal um 13 Uhr Schluss machen und einmal um 15 Uhr zB?
    6 SWS wären also 3 LV. Ich selber brauche mindestens einen Tag pro LV, wenn ich eine VL quasi from scratch entwicklen musste, aber deutlich weniger wenn ich Referate und/oder Laborarbeit eingestetzt habe. Ich denke es kommt sehr auf die Rahmenbedingungen an.


    Mich würde interessieren in welchem Fachbereich du suchst. Ich bin auch seit Monaten auf Suche (hab zwar noch 1,5 Jahre Vertrag aber man kann ja nicht früh genug anfangen #augen), vielleicht hast du Lust auf Austausch?

  • Also bei 6SWS käme ich mit meiner 50% Stelle zu nix anderem mehr! Ich müsste pro Seminar ca. 30 Leistungsnachweise ermöglichen und damit könnte 19 Arbeitsstunden Pro Woche füllen! Meine 50% WiMi- Stelle beinhaltet 1 SWS Lehre und das reicht auch! Allerdings betreue ich zusätzlich noch Qualifikationsarbeiten, die nicht angerechnet werden.
    Ich finde die Haltung von Rheinländerin und Bina sehr richtig und Handhabe das auch jetzt schon so (vor Promotion). Meine Stelle beinhaltet die Weiterqualifikation, also kann das nicht nur mein Privatvergnügen sein.


    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



    2.321 Beiträge!

  • Ich habe mich grad auf eine halbe Stelle beworben (promoviert) und rechne mit eben so einem Netto-Einkommen knapp über 1000,-€, und das auf nur zwei Jahre befristet. Ich hatte aber die Jahre vorher "nur" Stipendium. Auf dieser Projektstelle würde ich nicht so richtig forschen können und in der "Freizeit", falls ich meine Arbeit überhaupt schaffe in 50%, würde ich eher versuchen, bei meinem zweiten Standbein am Ball zu bleiben, das mich zur Zeit finanziert.


    Uni ist echt was für Idealistinnen!


    Liebe Grüße
    Mauritia

  • *hysterischkichert* das ist es ja, was ich an diesen unistellen soooo liebe: 50% bezahlung, mind. 100% arbeit, von eigener forschung, die aber doch verlangt wird, weil ja alles qualifizierende stellen, gar nicht zu reden. und das mit selber kinder betreuen wollen... ein grund, warum ich an eine habil nicht wirklich zu denken wage (abgesehen davon, dass ich die diss ja auch nicht hinkrieg, aber andere baustelle).


    frustrierend. ich hab manchmal das gefühl, uni ist immer noch auf männer ausgerichtet, die 20 jahre buckeln, um dann mit 45 die fette profstelle zu haben, die 15 jahre jüngere doktorandin zu heiraten und mit der kinder zu kriegen. grmpf.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • OT Ich sag ja immer wieder "Uni-Forschung" mit Kindern ist eine schei.....
    TVL ist weniger Gehalt als TVÖD nach der letzten tvöd Erhöhung.


    Und mit den Teilzeitstellen ist es ja sowieso oft so, auch in anderen Bereichen, dass man fast genauso viel arbeitet für weniger Geld, da bin ich aktuell auch wieder am ankotzen.

  • Ihr Lieben,


    ich hatte vor Wochen dieses Thema gestartet und wollte Euch jetzt updaten:
    ich habe mich auf diese 50%-Uni-Stelle NICHT beworben.


    Obwohl ich die Bewerbung fertig hatte, habe ich sie dann nicht losgeschickt - wegen finanziellen Aspekten und Arbeitslast plus Fahrweg.


    Nicht, dass ich nicht wieder an die Uni will, aber finanziell geht das so mit der Kombi 50% + lange Fahrstrecke + viel Lehre für mich (Alleinverdienerin, alleinerziehend) einfach nicht, und inhaltlich und sinnvoll ist das für mich auch nicht, will wenn ja weiterkommen, sprich eigene Forschung muss drin sein. Und dafür wäre bei der Stelle einfach KEINE Zeit.


    Von daher hat das Finanzielle mich auf den Boden geholt und einiges in mir geklärt:
    - 50%-Stelle an Uni nur, wenn WENIG Lehraufgaben, da ich sonst keine Zeit zum Forschen habe
    - oder anderer Stellenumfang, aber Zeit für Forschen muss ein
    - da ich weit fahren muss, muss das finanziell zumindest netto so rauskommen wie jetzt - also Sprit und erhöhte Kinderbetreuungskosten dürfen nicht dazu führen, dass wir noch weniger haben (aktuell 30e über Hartz4-Niveau)


    Somit:
    ja, ich gucke weiter nach Stellen, auch Uni/Forschung, idealwäre reine Post-Doc-Forsch-Stelle, oder wiss. MA mit geringen Lehraufgaben.
    Natürlich schaue ich auch ausseruniversität, hab ja gerade gestern dazu geschrieben.


    Aber ich schon den Eindruck, dass in den letzten Monaten doch recht viele qualifizierte Stellen angeboten werden, ich suche ja nicht dringend, schaue zwar regelmäßig, aber habe doch schon einiges gesehen, wo ich mich bewerben könnte... Hoffen wir, dass wir alle gut unterkommen, auch langfristig.


    Eure Antworten habe mir bei meiner "inneren Klärung" sehr geholfen:
    VIELEN DANK!


    Viele Grüße!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Übrigens, eine Freundin von mir ist umgefallen, als ich ihr von den finanziellen Aspekten des Jobs erzählte, und brachte es so auf den Punkt:


    "promoviert, wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Uni, und dann Hartz4-Aufstocken?
    GEHT GAR NICHT!"
    Und: "Absurd!"


    Und ich denke sie hat Recht, bin ja froh, vor knapp 2 Jahren von Hartz4 weggekommen zu sein (auch wenn viele Vergünstigungen dadurch wegfallen und ich de facto im Monat weniger habe als mit Hartz 4, aber das ist anderes Thema, hatten wir hier ja auch schon).


    Im übrigen habe ich mir noch viele Gedanken über das deutsche Unisystem gemacht, und merke, dass das für alleinverdienende FamilienvorsteherInnen ohne Zweitverdiener einfach null geht - falls man/frau nicht direkt neben der Uni wohnt, im richtigen Bundesland/Kommune wohnt (wegen -anteiliger- Kostenübernahme bzw. nach Einkommen gestaffelten Kosten Kiga/Hort) und/oder eine fitte Oma in der Nähe hat.
    Ich hier in hessischer Provinz (= langer Fahrweg zur Uni, Kosten Kiga/Hort nicht einkommengestaffelt), alleinerziehend mit 2 noch relativ kleinen Kindern, plus nur eingeschränkte Unterstützungsmöglichkeit Oma --- forget it.
    Erstmal, zumindest bei der o.a. Stelle.


    Aber es kommt ja anderes, denken wir mal positiv... #ja

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

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