Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Genau, und die Mädels dürfen mal rein"schnuppern", denn es könnte ja vielleicht zufällig auch mal eines geben, das sich für technik interessiert... ist übrigens ein gemischtes naturwissenschaftliches
    Gymnasium...

    Ich finde die Formulierung grässlich.

  • Kat, es erinnert mich an einen schlechten Dokumentarfilm über Haie: "Haie sind ja gar keine menschenfressenden Monster. Das da - Filmausschnitt weisser Hai - stimmt so gar nicht". Den ganzen Film lang. Als Resultat wurden genau alle Vorurteile weitergegeben. "Haie sind nicht die blutrünstigen Räuber, als die sie häufig dargestellt werden (Filmausschnitt fressende Haie, hochdramatische Musik) - Haie sehen Menschen selten als Beute (Filmausschnitt Menschen mit Hai-Verletzungen, hochdramatische Musik), ... und eben der Filmausschnitt vom weissen Hai. Welches Kind oder welcher Jugendliche hätte den Film überhaupt gekannt? Jetzt ist er in den Köpfen aller drin, die diese Doku gesehen haben.

    • Offizieller Beitrag

    Mh, aber vielleicht ist die Gesellschaft ja so glücklich? Ich meine, diese Genderbewegung ist relativ gering.


    Was meinst du mit glücklich? Edit: Und mit "so"?

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, ganz ökonomisch gesprochen: Man nimmt sich Potenziale - es ist nachgewiesen, dass Mädchen in den MINT-Fächern nicht schlechter sind, sich aber für schlechter halten. Und deswegen dort untervertreten sind. Mit Geschlechterklischees begrenzt man also Möglichkeiten.

    Und jetzt habe ich noch nicht von den Begrenzungen für die Männer gesprochen (wehe man(n) tendiert zu "weichen" Berufen) oder von so etwas wie dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (s. GG).

    Ich erlebe diese Diskussionen durchaus im Freundeskreis. Also im Sinne von sensibel dafür sein #weissnicht

  • Mh glücklich im Sinne von "warum was ändern". Und so, dass ich diese kontroversen Diskussionen und Aufreger nur hier erlebe.


      8I echt? also bei mir im freundes- und bekanntenkreis sind solche dinge dauerthema. zum glück. es kann nie genug gendersensibilität geben.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • Ich arbeite ja in einem MINT-Bereich (und habe ein MINT-Studium absolviert) und da ist es schon in der Diskussion, warum nur so wenige Frauen einen solchen Beruf ergreifen, für den sie im Durchschnitt doch mindestens genauso gut geeignet sind, wie Männer. Ich glaube definitiv nicht, dass alle Frauen zufrieden sind mit ihren Berufen und nicht doch mit sich hadern, nicht einen MINT-Beruf ergriffen zu haben.
    Insofern: Nein, ich glaube nicht dass "die Gesellschaft" glücklich damit ist, wie es im Moment ist!

  • Bei mir wird höchstens darüber den Kopf geschüttelt.. Im Sinne von "diese Emma-Leserinnen wieder". Ich halte mich da einfach raus. Manches finde ich haarsträubend, anderes überflüssig sich drüber aufzuregen.

    Alles auf Anfang! Oder.. wie finde ich den Weg zu mir selbst. #yoga

  • Hallo,

    Mh glücklich im Sinne von "warum was ändern". Und so, dass ich diese kontroversen Diskussionen und Aufreger nur hier erlebe.

    Echt? Ich habe sie im Alltag ständig. Nicht als Streitgespräche aber als Thema.


    - Wenn ich meinem Söhnen erklären musste, warum sie ständig auf ihre Haare angesprochen werden.
    - wenn mein Mädel zu hören bekam, sie wäre ja "eigentlich eher ein Junge" nur weil sie es liebte auf Bäume zu klettern
    - wenn mein Kind sich beschwert, dass ihm ständig von irgendwem gesagt wird, dass ein oranger Ranzen ja nur was für Mädchen sei. (Wenn er dann auf die kleinen aufgedruckten Drachen hinwies, war es dagegen wieder ein "Jungenranzen". Warum?). Und das andere Kind zu hören bekam, warum es als Mädchen einen Ranzen mit oranger Grundfarbe und Löwen drauf hätte, das wäre doch eher was für Jungs.
    - wenn auf der einen Arbeitsstelle Kollegen ständig Wettbewerbe zwischen Jungen und Mädchen initiierten (Beim Anstellen, mit irgendwas fertig werden) und dann auch noch selbstverständlich davon ausgehen, daß die Mädchen gewinnen, so lange es um wohlverhalten geht und die Jungen, wenn es um etwas geht, was Kraft oder Intelligenz erfordert
    - Wenn Eltern sich beim abholen wundern, das auch die Jungen sich künstlerisch betätigen oder Handarbeiten ausprobieren und die Mädchen genau so in der Bauecke hocken. Auch wenn es wohlwollend gemeint ist, manifestiert es die Rollenzuschreibungen.
    - wenn mein Ältester im Grundschulalter einen Pulli mit Pferd oder Glitzer wollte - so etwas aber derart eindeutig "mädchenhaft" gestaltet war und ihm vom Umfeld vermittelt wurde, dass das nichts für Jungen sei, daß er schnell davon abkam
    - Wenn meine Mädels sich beschwerten, weil es eine Zeit lang nur sehr niedrig geschnittene Hosen gab, weil auch Kinderkleidung ab einer bestimmten Größe oft schon auf "sexy" getrimmt ist - sie das aber beim Spielen verständlicherweise unpraktisch fanden und in der Schule auch nicht ihren halben Hintern präsentieren wollten.

    Das sind nur einige wenige Punkte so ganz spontan. Und im Grunde eher Kleinigkeiten im Vergleich zu den großen Dingen. Aktuell regt mich wieder der Girls-Day/Boys-Day auf - Computer, 3-D Gestaltung usw. ist ein Jungending, daß die Mädchen sich mal ansehen dürfen und medizinische Berufe sind (außer sehr technisch orientierte und Arzt) "Mädchensache", zu dem die Jungs netterweise mal eingeladen sind (vor allem dann seltsam, wenn man im engsten Umfeld mehrere männliche Krankenpfleger hat)
    Warum kann man das ganze nicht einfach Zukunftstag oder so nennen?

    Doch, ich reg mich da auch im Alltag drüber auf. Ich renne nicht ständig mit einem verzogenen Mund herum, aber da wo es mir begegnet, nervt es.
    Noch nie Emma gelesen übrigens...

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (14. April 2015 um 09:03)

  • Ich glaube, dass durch eine Trennung "das ist für Mädchen"/"das ist für Jungs" vielen Menschen eine Chance verbaut wird, ihr Potential zu enfalten und auf diese Weise glücklich zu werden. "Die Gesellschaft" besteht aus solchen Menschen. Sie besteht auch aus Menschen, die sich sicherer fühlen (glücklicher?), wenn Geschlechterrollen klar zugeschrieben sind: Männer weinen nicht und sind stark, Frauendomäne ist Haus, Herd und Kinder...
    Die Sache ist wahnsinnig komplex. Ich bin froh, wird in meinem Umfeld öfters was in Frage gestellt. Einige Sachen stören mich selbst, bin ich auch sensibel drauf, z.B. Gender-Kacke. Anderes merke ich nicht selber - Rassismus z.B. fällt mir selbst weniger auf. Wenn es dann jemand aufzeigt, merke ich, hoppla, da habe ich Vorurteile. Da muss ich mal drüber.

  • Ich glaube, dass durch eine Trennung "das ist für Mädchen"/"das ist für Jungs" vielen Menschen eine Chance verbaut wird, ihr Potential zu enfalten und auf diese Weise glücklich zu werden. "Die Gesellschaft" besteht aus solchen Menschen. Sie besteht auch aus Menschen, die sich sicherer fühlen (glücklicher?), wenn Geschlechterrollen klar zugeschrieben sind: Männer weinen nicht und sind stark, Frauendomäne ist Haus, Herd und Kinder...
    Die Sache ist wahnsinnig komplex. Ich bin froh, wird in meinem Umfeld öfters was in Frage gestellt. Einige Sachen stören mich selbst, bin ich auch sensibel drauf, z.B. Gender-Kacke. Anderes merke ich nicht selber - Rassismus z.B. fällt mir selbst weniger auf. Wenn es dann jemand aufzeigt, merke ich, hoppla, da habe ich Vorurteile. Da muss ich mal drüber.


    Dem kann ich so zustimmen. Und in Punkto Rassismus sehe ich mich auch genauso. Ich selbst erziehe meine Kinder "neutral". Sie sollen machen und spielen wonach sie Lust haben.

    Alles auf Anfang! Oder.. wie finde ich den Weg zu mir selbst. #yoga

    • Offizieller Beitrag

    Trin, der Begriff "Zukunftstag" ist eine gute Idee! #top

    @ *Kat*: Das ist hier auch Thema, gerade auch bei Frauen, die etwas älter sind und voll im Leben stehen und für viele Dinge kämpfen mussten. Lies dir den verlinkten Thread mal durch, dann wird dir vielleicht einiges klarer.

    Mich hat jetzt der Clip von booking.com geärgert:

    Da wird das Pubikum mit "du" angeredet, aber alles ist aus Männerperspektive beschrieben:
    "Wenn du dieses Hostel buchst, und dann dort SIE kennen lernst, später Ihr dann im romantischen Hotel einen Heiratsantrag machst, ......" Zum Schluss: "mit deinem Schwiegervater über dieses Schloss im Drachen fliegst" (unten sind dann Frau und Kinder und kucken hoch).
    Hier eine lange Version, die ich aber nur bei YT gefunden habe:
    https://www.youtube.com/watch?v=q_WmIuacwaA

    Bei Youtube habe ich auch Teile des Clips auf Englisch gefunden, dort aber mit anderem Text: Beim Beginn, wo der Mann in das Hostel geht, heißt es dort z.B."Don't just read about history, sleep in it!" Also ein ganz anderer Zusammenhang.