Mein Sohn hat in der Grundschule die Genderkacke von der anderen Seite erlebt. Er ist nämlich auch u.a. von einer bestimmten Mädchengruppe ständig geärgert worden, durchaus auch mal geschubst oder ans Schienbein getreten worden, sie sind ihm auf dem Schulhof hinterhergerannt, haben ihn mit irgendwelchen Namen bedacht und sich amüsiert, wenn er sich dann aufgeregt hat etc. Wenn er sich beschwert hat bei der Pausenaufsicht, weil er Hilfe brauchte, hiess es nur "ja ja" , ernst genommen wurde er nicht. Geglaubt wurde ihm auch nicht, wenn er sich beklagt hat, dass er ans Schienbein oder auf den Fuss getreten wurde. Wenn, wurde abgewunken, weil er ja einen Kopf grösser und ein Junge ist und auch mal was aushalten und selber regeln muss, ohne sich immer gleich zu beschweren, ist doch alles nur Pillepalle. Hat er zurückgetreten, war das Geschrei riesengross, weil er ja ein grosser starker Junge ist und ihm grundsätzlich nie geglaubt wurde, dass er nicht angefangen hat. Er sollte sich gefälligst Hilfe suchen. Hat er sich dann wieder Hilfe gesucht, sollte er sich nicht so anstellen, er ist ja schliesslich ein grosser Junge und viel kräftiger und hat gefälligst auszuhalten, wenn Mädchen oder kleinere Jungs ihn ärgern, ist doch alles harmlos und nicht böse gemeint. (Der grosse Junge war zu diesem Zeitpunkt noch nichtmal sieben Jahre alt.)
Ich könnte heute noch Knochen kotzen, wenn ich darüber nachdenke, was die Grundschulzeit und vor allem das erste Schuljahr mit meinem Kind gemacht hat.
Dafür gibt es auch eine Ausdruck, such wenn das leider sehr viel weniger diskutiert wird: Gender Empathy Gap.
Am Sonntag übrigens eine Klage Empfehlung von mir für den Beitrag "Mannsein für Anfänger" im SWR2.
Hier die Seite zur Sendung inklusive vollst. Manuskript für alle die lieber lesen als hören oder nicht bis morgen warten mögen.