Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Hallo,

    Das finde ich doch auch richtig und wichtig. Ich wage nur zu bezweigfeln, ob das über einen einmaligen "Wir schauen uns heute mal typische Berufe des anderen Geschlechts an"-Pflicht-Tag zu machen ist.


    Ich meine, die Teenys sind ja nicht doof, selbst wenn da nicht ausdrücklich "Männerberufe/Frauenberufe" über der Liste steht, merken sie doch, um was es geht, wenn sie sich zwingend etwas aus der für sie vorgesehenen Liste aussuchen sollen und etwas anderes, was sie vielleicht interessieren würde, nicht "erlaubt" ist.


    Von daher fände ich eben OFFENE Praktikumstage und OFFENE Präsentationen bei berufsbörsen usw. wesentlich sinnvoller und längerfristig wirksam.

    Zitat

    Als ich meine Tochter gestern aus der Kita abholte hatte sie sich
    verkleidet, Sie trug eine blonde Perücke, eine brille im Dame Edna Style
    ein Kleid und ein Handtäschen in bester Tussenmanier in der Ellbogen
    beuge und verkündete Sie spiel "ins Büro gehen"..

    Und letztens kam mein 9 jähriger SOHN mir im Hort entgegen, im Kleid, mit Hut und Handschuhen, geschminkt... als Prinzessin. So rum gehts also auch.
    Hab ich nun was falsch gemacht? DEnn vermutlich regt sich jetzt wieder jemand auf, weil Schminke und Kleid nach wie vor eine typische Mädchenrolle darastellen und "Prinzessin" im Spiel erstrebenswert scheint... Oder ist es diesmal "alles fein" weil ein JUNGE im Kostüm steckte?
    Die Kinder können wohl nie wirklich "richtig" machen ;)


    Sie probieren einfach verschiedene Rollen aus... auch welche die sie nicht direkt vorgelebt bekommen, idas ist doch nun mal der Inhalt des Rollenspiels. Ih finde es nicht schlimm, so lange sie nicht zu etwas gezwungen zu werden. Weder dazu, sich "ihrem" Geschlecht entsprechend zu verkleiden noch dazu, das andere anzunehmen.

  • Hallo,


    Was aber faszinierend ist: Du empfindest das, ich empfinde das - und wir haben ja doch eine unterschiedliche Kindheit hinter uns.

    Aber genau das sagt mir, daß es mit Zwang eben NICHT zu ändern ist. Kaum waren die Barieren weg, kippte es auch hier ins rosa/dunkelblau usw.
    Hätte der Zwang bzw. das nicht vorhanden sein der Angebote tatsächlich etwas IM Menschen geändert, wäre es doch dauerhafter geblieben, oder?


    Aber wie gesagt, selbst WENN es dauerhaft etwas geändert hätte, wäre Zwang kein Weg den ich gut fände.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Idee, die Du erwähnst, der "offenen Tagen" gut, Trin - allerdings empfinde ich unsere Girls und Boysdays aber auch so. Den "Zwang" erlebe ich nicht.


    Was ich jedoch wirklich enorm wichtig finde, ist die Geschlechtertrennung bei den Tagen. Ich sehe einfach, dass es im Klassenverbund gar nicht möglich ist, dass die Jugendlichen sich "frei" benehmen. Sondern da zieht die Obertussi einen Rattenschwanz an Mädels hinter her und die ziehen alle dieselbe "interessiertmichnicht"Schnute und der Obermacker hält sich seinen Mackertrupp, die in erster Linie damit beschäftigt sind, obercool zu wirken.
    Das IST keine freie Entscheidung, keine Möglichkeit, sich den Neigungen entsprechend zu informieren. Und da sehe ich halt die Notwendigkeit, mal mit Zwang diese Struktur aufzubrechen und wenn es nur für einen Tag ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Eine Anekdote von gestern:
    Mein Sohn (18 Monate) hat zur Zeit eine "Baby"-Phase: Er findet Babys und Puppen ganz toll und ruft begeistert "Baby", wenn er einen Kinderwagen sieht.
    Gestern im Kinderturnen schnappte er sich eine Puppe, die ein Mädchen mit dorthin gebracht hatte. Da das Mädel gerade anderweitig beschäftigt war, durfte er damit spielen. Das war soo süß anzuschauen, wie er die Puppe knuddelte, wiegte und ihr über das Köpfchen streichelte. #herzen
    Da meinte eine der Mütter: "Ja, Spielzeug das die Jungs nicht zu Hause haben, ist natürlich besonders interessant".
    Ich: "Och, er liebt Puppen so sehr im Moment, ich werde ihm bestimmt bald eine besorgen, damit er auch zu Hause Puppenpapa sein kann."
    Sie: "Ach ja, die sind ja noch so klein, da muss man sich ja noch keine Sorgen machen..." #hammer


    Ich glaub ich ziehe diese Woche noch los und sorge dafür, dass mein Söhnchen ein süßes Puppenbaby bekommt. :)

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Ich finde es bedenklich, wenn mein Sohn seine Liebe zu Fillys und Herzchen (keine Angst, er mag auch Lego und Maschinen und Kugelbahnen ;) , ich zwinge ihn also nicht dazu) so kommentiert "EIGENTLICH ist das ja was für Mädchen, aber ich mag es schon sehr." Er hat also ganz genau verstanden, welchem Geschlecht das "eigentlich" zugeordnet ist und dass er da eine Ausnahme darstellt.


    @ bärin Sehr süß!!! Mein Sohn war auch so, aber seit er auf die kleine Schwester eifersüchtig ist, ist seine Babypuppe leider "doof" 8I .

    Einmal editiert, zuletzt von kathi27 ()

    • Offizieller Beitrag

    Puh, da bin ich froh, dass das einzige Problem, dass die Erzieherinnen in Kleintalpos Krippe mit seinem Hasen im Tragetuch hatten, dass danach ALLE ein Viech oder eine Puppe auf dem Rücken haben wollten und ich erstmal einen "Hasentragekurs" machen musste :D


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und letztens kam mein 9 jähriger SOHN mir im Hort entgegen, im Kleid, mit Hut und Handschuhen, geschminkt... als Prinzessin. So rum gehts also auch.
    Hab ich nun was falsch gemacht? DEnn vermutlich regt sich jetzt wieder jemand auf, weil Schminke und Kleid nach wie vor eine typische Mädchenrolle darastellen und "Prinzessin" im Spiel erstrebenswert scheint... Oder ist es diesmal "alles fein" weil ein JUNGE im Kostüm steckte?
    Die Kinder können wohl nie wirklich "richtig" machen ;)


    Nun ich denke weder du noch dein sohn hat da etwas "falsch" gemacht, auch meine Tochter hat nichts "falsch"gemacht, die Kinder machen nichts "falsch" ich finde nur bednklich was da hinter steckt und durchaus überraschend wie meine Tochter die Welt um sich herum schon jetzt wahrnimmt und das ohne das ihr das zu hause oder gar in der Großelterngeneration vorgelebt wird. Das Bild wie haben frauen auszusehen und was haben sie zu tun und was haben sie nicht zu tun und wie haben Männer auszusehen und was haben sie zu tun oder nicht zu tun. (Bei den Männern ist es bei uns tatsächlich etwas weicher, weil in der krippe wert darauf gelegt wird das pro gruppe mind. ein männl. Erzierher dabei ist).
    Sowohl ich als auch mein Mann kommen auch sehr "emanzipierten" Haushalten aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern das das in meiner Kindheit auch in der Kita so getrennt war, ich hatte tatsächlich weder Mädchenspezifische Kleidung (was daran gelegen haben mag das ich einen kleinen bruder habe und die Klamotten weitergegeben wurden) noch kann ich mich an Spielzeug wie Hello Kitty oder Filly erinnern, barby gabs, aber die durfte ich tatsächlich nicht haben.


    Deine idee mit den offenen tagen und praktika finde ich gut und wenn sich der sgn. "girlsday" dahin entwickeln könnte fände ich das prima und einen Schritt in die richtige Richtung, habe allerdings um ehrlich zu sein nicht so viel Hoffnung da ich diesbezüglich einen haufen reaktionäres gedankengut in meinen direkten (ja sehr ländlich geprägten Umfeld) wahrnehme, blöderweise (vielleicht verzerrt das Bild dadurch zusätzlich) bin ich auch in meiner direkten bekanntschaft die einzige komplette "Mädchenmama"...


    Kiwi

  • achso, Nachtrag zu oben:
    Später in der Unterhaltung ging es um Streit zwischen den Kindern, Schlagen, Zurückschlagen und solche Dinge.
    Ein Mutter erzählte, dass ihr Kinderarzt ihr geraten hätte, wegzuschauen, wenn ihr Sohn "sich wehrt", also zurückschlägt, wenn ihm etwas weggenommen wird oder so. Wenn die Aggression von ihm ausgehe, solle sie ihn jedoch aus der Situation nehmen und ihm sagen, dass er das nicht darf etc... (Den Ratschlag finde ich schon an sich seltsam - warum sollte er "zurück" Gewalt anwenden dürfen?? Wenn schon, dann ganz ohne schlagen, so meine Meinung. Dass das so leicht nicht umzusetzen ist bei Kleinkindern, weiß ich ja sehr gut aus eigener Erfahrung im Moment...).
    Naja, um zum Gender-Knackpunkt zu kommen: Dieselbe Mutter, die auch das Puppenspielen meines Kleinen kommentiert hat, meinte dazu, es sei ja für Jungs auch irgendwann wichtig, dass sie lernen, sich zu wehren, da sie ja sonst später immer verprügelt würden.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • bärin: ja, und wenn man dann in info-broschüren zur kinderentwicklung liest, dass es "zur entwicklung von männern dazugehört", dass sie gewaltätig sein und raufen müssen, tja... #augen

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Abgesehen davon, daß es hier "schon immer" viele Bus- und Straßenbahnfahrerinnen gibt (U-Bahn gibt es keine ), fände ich es extrem schade, wenn sich so ein Engagement auf einen Pflicht-Tag belaufen würde.


    Ich auch. Ich finde aber die Idee, ein Girlsday führe dazu, dass es Engagement ausschließlich an diesem Tag gäbe, sehr seltsam. Da wäre ich nie drauf gekommen...
    Ich habe mich eher an meien Mädchenworkshopzeiten erinnert. Da bin ich immer zu Musikworkshops gegangen und habe unter anderem E-bass gespielt. Bei den Mädelsworkshops war das kein Problem, viele Mädels spielten auch liebend gern Schlagzeug. Als ich dann mal zu einem gemischten Workshop ging, wurde ich plötzlich von den Jungs abgedrängt und fand mich eh ich mich versah, am Gesangsmikro wieder.
    Was ich damit sagen will: Ich kann mir gut vorstellen, dass Mädels sich in einer geschlechtshomogenen Gruppe beim Anschauen von Schaltwerken oder Motoren oder dergleichen einfach mehr trauen und dass es daher Sinn macht, gelegentlich Girlsdays anzubieten. Natürlich nicht ausschließlich, aber schon auch.

  • Ich musste gestern an diesen Thread denken. Ich war mit dem Kind auf einem 3. Geburtstag, reines Freispiel. Als wir Erwachsenen unsere Nudeln verputzten, hatte sich ein Bauarbeiter-Trupp im Kinderzimmer formiert
    -ein Junge mit Feuerwehrhelm, Bohrer und Puppe
    -ein Junge mit Prinzessinnenkleid und Säge
    -ein Mädchen mit Bauarbeiterhelm, Kuschelbär und Zange


    und sie haben äußerst friedlich das Kinderimmer "repariert".



    Bei meinem Sohn fängt das "Geschlechtskategorisieren" gerade verstärkt an. Ist das für Mädchen? Ist das für Jungen? Ich find das ätzend, aber es scheint grad wichtig zu sein.

  • Ich musste heute im Kiga an das Thema hier denken. Ein Junge mit einem T-Shirt(S.Oliver) auf dem stand "Anything Girls can do, Boys can do better"

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Glaub mir, auch bei usn waren unter den Mädchen die Berufe wie Erzieherin, Krankenschwester usw. recht begehrt, aber weil sie Fachschulstudium waren, nicht für alle erreichbar. Nicht jede war glücklich damit, im Betrieb an der Bohrmaschine zu landen oder auf dem Busfahrerplatz o.ä. ... so furchbar freiwillig und technisch interessiert war das nicht immer.


    Das heißt aber doch im Umkehrschluss, dass du selbst sagst, dass viele zufrieden mit ihren Jobs waren und die auch durchaus freiwillig machten. ;)


    Erzieherinnen müsste es doch sogar viel mehr gegeben haben als im Westen, es gab doch auch deutlich mehr Krippen und Kindergärten.


    Ich wäre übrigens auch lieber Erzieherin als Busfahrerin oder Fabrikarbeiterin. Das ist doch ein wesentlich attraktiverer Job, weil nicht so eintönig. Ich würde die jetzt nicht miteinander vergleichen, sondern z.b. Erzieherin und Handwerkerin oder Busfahrerin und mittlerer Dienst im Finanzamt (letzteres mach(t)en viele Frauen, auch früher schon, soweit es nicht inzwischen abgeschafft ist).


    Von daher fände ich eben OFFENE Praktikumstage und OFFENE Präsentationen bei berufsbörsen usw. wesentlich sinnvoller und längerfristig wirksam.


    Ich schließe mich merin an:

    Ich finde aber die Idee, ein Girlsday führe dazu, dass es Engagement ausschließlich an diesem Tag gäbe, sehr seltsam. Da wäre ich nie drauf gekommen...


    Ich kann mir gut vorstellen, dass Mädels sich in einer geschlechtshomogenen Gruppe beim Anschauen von Schaltwerken oder Motoren oder dergleichen einfach mehr trauen und dass es daher Sinn macht, gelegentlich Girlsdays anzubieten. Natürlich nicht ausschließlich, aber schon auch.


    Es ist doch überhaupt nicht so, dass der Girl's Day die einzige von der Schule angebotene Berufsorientierungsmöglichkeit ist, wie kommst du denn darauf? Es ist eine winzig kleine Maßnahme unter vielen, und es gibt viel bedeutendere, auch zeitlich umfangreichere Maßnahmen wie
    - Berufspraktika (häufig),
    - Eltern, die von ihren Jobs erzählen (seltener),
    - Betriebsbesichtigungen,
    - Infoveranstaltungen vom Arbeitsamt
    - Sozialpraktikum
    - ggf. noch weitere Praktika, kommt auf die Schule an
    - und für Gymnasien die Hochschulwoche oder den Hochschultag (je nach Schule und Uni)


    Bei uns gab es übrigens keinen Girl's Day (und schon gar nichts vergleichbares) und ich bedaure das. Ich hätte mir – erst recht im Nachhinein – mehr Ermutigung gewünscht, mir auch naturwissenschaftlich-technische Fächer gründlicher anzusehen. Wir haben eine Werkführung beim Stahlhersteller Buderus gemacht, und da wurde ich angeschaut wie ein Alien vom anderen Stern, als ich fragte, ob bei denen auch Frauen arbeiten. Der Werksvertreter hatte Mühe, meine Frage auch nur zu verstehen…
    Ich habe sogar mehrere freiwillige Praktika gemacht, aber eben nur in den Bereichen, die mir "nahe lagen" (Journalismus) oder in denen ich aus sozialen Gründen mithelfen wollte (Hospiz) bzw. musste (evangelisches Tagungshaus).


    (Den Ratschlag finde ich schon an sich seltsam - warum sollte er "zurück" Gewalt anwenden dürfen?? Wenn schon, dann ganz ohne schlagen, so meine Meinung. Dass das so leicht nicht umzusetzen ist bei Kleinkindern, weiß ich ja sehr gut aus eigener Erfahrung im Moment...).
    Naja, um zum Gender-Knackpunkt zu kommen: Dieselbe Mutter, die auch das Puppenspielen meines Kleinen kommentiert hat, meinte dazu, es sei ja für Jungs auch irgendwann wichtig, dass sie lernen, sich zu wehren, da sie ja sonst später immer verprügelt würden.


    Ja genau, Frauen werden nicht verprügelt. In so einer pastellfarbenen Welt würde ich auch gerne leben.
    Ich finde den Ansatz, dass man sich auf derselben Ebene wehren darf, auf der man angegriffen wird, schon nachvollziehbar.


    Ich musste heute im Kiga an das Thema hier denken. Ein Junge mit einem T-Shirt(S.Oliver) auf dem stand "Anything Girls can do, Boys can do better"


    :stupid:
    Da käme ja fast eine Anzeige der Eltern wegen Beleidigung in Betracht. :evil:

  • Gerade gesehen:


  • Ja genau, Frauen werden nicht verprügelt. In so einer pastellfarbenen Welt würde ich auch gerne leben.


    Lach jetzt nicht, aber ich habe dazu tatsächlich schon mehrfach das Argument gehört (von Frauen und Männern) Frauen dürften sich nicht wehren, weil das unweiblich wäre 8I . Also, eine Frau, die ein Mann in die Flucht schlagen könne wäre "zum Fürchten" und "nicht sexy".

  • Es gibt ja auch total unweiblichen Sport.
    Verteidigungssportarten gehören wohl dazu, Teile meiner Familie waren entsetzt dass ich das mache, die gleichen die jetzt meinen Jungs gehören da auch nicht hin ( also keiner oder wie), die sollten Kampfsport machen...


    Meine Mama hat damals übrigens ( mit Hilfe meines Trainers) durchgesetzt dass in unserem Tennisverein für Damen die Tennisrockpflicht (!) ausgesetzt wird. Wir haben immer in Hosen gespielt, den älteren Herren war es im Röckchen lieber. #augen Mein Trainer fand das auch gut, er konnte dann nämlich in Ruhe uns trainieren, ohne die Kommentare der Alten-Herren-Riege...

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Hallo,

    Zitat

    Ich finde die Idee, die Du erwähnst, der "offenen Tagen" gut, Trin -
    allerdings empfinde ich unsere Girls und Boysdays aber auch so. Den
    "Zwang" erlebe ich nicht.

    Ich kenne es so, daß aus bestimmten Angeboten (eben "typisch männlichen Berufen" ausgewählt werden soll. Das was Carlotta schreibt, bestätigt das und irgendwer im strang fand es nicht gut, daß ihre Schule daß nicht (mehr) so durchsetzt.


    Vielleicht ist es hier wirklich anders, ich finde eine vorgeschriebene Geschlechtertrennung unwichtig. Bei uns ziehen sie meistens zu zweit oder in einem kleinen Pack los, manchmal auch alleine. Ja, meistens trennt es sich nach Freundschaften irgendwie ins Jungs-Mädchen, aber wenn sie zusammen irgendwo hin gehen wollten, sähe ich keinen Grund für ein Verbot.
    Ich finde es gerade schön, wenn es sich mischt und die Interessen im Vordergrund stehen und nicht Junge/Mädchen. Ich fürchte, daß gewisse Frontleute andere mitziehen, kann so oder so passieren.


    (Kiwi)

    Zitat

    ich finde nur bednklich was da hinter steckt und durchaus überraschend
    wie meine Tochter die Welt um sich herum schon jetzt wahrnimmt und das
    ohne das ihr das zu hause oder gar in der Großelterngeneration vorgelebt
    wird.

    und ich sehe vor allem Kinder, die im Rollenspiel Rollen ausprobieren.


    Vor allem auch welche, die sie nicht zu Hause vorgelebt bekommen, die darum besoonders zum ausprobieren reizen. Ich schminke mich NIE, trotzdem haben alle meine Kinder sich beim Rollenspiel mal probeweise geschminkt. Ich renne nicht mauzend oder brüllend auf allen Vieren rum und trotzdem haben sie Katze, Löwe und alles mögliche andere Getier gespielt. Ich trage nie rosa Kleider und habe kein Lichtschwert udn trotzdem spielten sie (Jungs wie Mädels) Prinzessin oder Sarwars. Oder Prinzessin mit Lichtschwert, oder...


    Ich finde das völlig normal und würde mir da wirklich keine Sorgen über ein schiefes Gender-Bild machen.#weissnicht


    (merin)

    Zitat

    Ich finde aber die Idee, ein Girlsday führe dazu, dass es Engagement ausschließlich an diesem Tag gäbe, sehr seltsam.

    Ich auch.


    Und darum frage ich mich: wenn es ein gutes, umfangreiches und geschlechterneutrales Informationsangebot gibt, braucht es dann tatsächlich einen Extra-"nur diese und ja keine anderen Berufe anguck"-Pflicht-Tag, der bestimmte Berufe (in denen es sich oft schöon längst öffnet) erst noch mal so richtig als "männlich" oder "weiblich" festklopft, in der Hoffnung sie dadurch aus dier Festnagelung zu lösen?
    Wie gesagt, mir erschließt sich die Logik einfach nicht.


    (Susan ...)

    Zitat

    Das heißt aber doch im Umkehrschluss, dass du selbst sagst, dass viele
    zufrieden mit ihren Jobs waren und die auch durchaus freiwillig machten.
    ;)

    Ja, da hat doch auch keiner was dagegen?


    ich finde nur, daß die ehemalige DDR nun wirklich kein leuchtendes Beispiel in freier Berufswahl und so war... und erst recht nicht, daß man die Mittel (Druck, Zwang, Ausbildungs-Zuteilung nach Planwirtschaft ...) in Erwägung ziehen könnte, um Menschen zu ermöglichen FREI zu entscheiden.


    Zitat

    Erzieherinnen müsste es doch sogar viel mehr gegeben haben als im
    Westen, es gab doch auch deutlich mehr Krippen und Kindergärten.

    Vermutlich. ErzieherINNEN.


    Trotzdem gab es im ganzen Osten vielleicht 2 (wenn überhaupt in der Praxis) Männer in dem Job, im Westen gab es zu der Zeit dagegen schon viel mehr Erzieher.


    Und das finde ich unter anderem ein Zeichen dafür, daß die Zahl der Frauen in technischen Berufen KEIN Zeichen dafür ist, daß sich die Grenzen zwischen den Geschlechterzuweisungen wirklich aufgeweicht hätten.
    Denn dann hätte das in beide Richtungen funtioniert und dann hätte es logischerweise im Osten NOCH mehr Männer in Kindergärten geben müssen, also nicht nur in reinen Zahlen hochgerechnet mehr als im Westen (und nicht mal das war der Fall) sondern auch prozentual. Gabs aber nicht. Weil es ein "Frauenberuf" blieb.


    Das Gleiche bei Gundschullehrerinnen, Krankenschwestern...


    Ich bleibe dabei, mein Eindruck ist nicht, daß durch die Mittel und Maßnahmen in der DDR dazu geführt hätten, daß nun alle Menschen glücklich und frei von gender-Gedanken ihren Job gewählt hätten.

  • Lach jetzt nicht, aber ich habe dazu tatsächlich schon mehrfach das Argument gehört (von Frauen und Männern) Frauen dürften sich nicht wehren, weil das unweiblich wäre 8I . Also, eine Frau, die ein Mann in die Flucht schlagen könne wäre "zum Fürchten" und "nicht sexy".

    8I  #hammer


    Wow, einfach nur: wow.


    Dane: da bin ich ja nochmal extra dankbar, dass ich ganz selbstverständlich Judo machen durfte…

  • Ich sehe einfach, dass es im Klassenverbund gar nicht möglich ist, dass die Jugendlichen sich "frei" benehmen. Sondern da zieht die Obertussi einen Rattenschwanz an Mädels hinter her und die ziehen alle dieselbe "interessiertmichnicht"Schnute und der Obermacker hält sich seinen Mackertrupp, die in erster Linie damit beschäftigt sind, obercool zu wirken.

    was ich ganz spannend finde, ich war mal vor laaaaanger zeit bei den pfadfindern im AK frau und da ging es darum, dass geschlechtshomogene gruppen emanzipatorisch eigentlisch schlauer sind, weil sie den kindern/jugendlichen mehr experimentiermöglichkeiten geben, wenn sie "unter sich" sind. in der reinen mädchengruppe muss jede mal holzhacken und in einer reinen jungsgruppe muss jeder mal kochen und abwaschen. man kann sich also nicht bequem in geschlechterrollenklischee zurückziehen.


    dazu passt ja auch, dass maturwissenschaftlerinnen überproportional oft auf reinen mädchenschulen waren.


    ich kann mir ja gut vorstellen, dass es gar nicht doof wäre die kinds für die opubertät zu trennen - so klasse 5-8 - damit sie in der identitätsfindungsphase sich nicht gegenseitig in die klischeerollen pressen.


    es sei ja für Jungs auch irgendwann wichtig, dass sie lernen, sich zu wehren, da sie ja sonst später immer verprügelt würden.

    Zitat


    Also, eine Frau, die ein Mann in die Flucht schlagen könne wäre "zum Fürchten" und "nicht sexy".

    *grusel* *schauder*


    frauen sollen sich einfach zusammenschlagen lassen und den mundhalten und sich nicht so haben und einfach die beine breit machen?


    man möchte snape zitieren.


    Bei meinem Sohn fängt das "Geschlechtskategorisieren" gerade verstärkt an. Ist das für Mädchen? Ist das für Jungen? Ich find das ätzend, aber es scheint grad wichtig zu sein.

    ich finde das ganz normal im zuge der ich-entwicklung. sie stellen irgendwann fest, dass es zwei sorten menschen gibt und überlgen, was das für auswirkungen auf sie hat.


    das einzig wichtige ist dann doch nur, zu vermitteln: es gibt sehr, sehr wenig, das ausschließlich für männer/frauen ist (tampons fallen mir spontan ein. kondome.) wichtig ist vor allem, was *du* magst.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21