Alternative zur staatlichen Grundschule

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  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage.
    Nachdem ich mit meinem Sohn (4,9 Jahre) bei der Einschulungsuntersuchung war und mich da schon ziemlich aufgeregt habe wie das ganze abgelaufen ist - eine fremde Frau, die sich uns nicht mal namentlich vorgestellt hat, hat innerhalb von 20 Minuten festgestellt, dass mein Sohn Auffälligkeiten im Verhalten hat, hat die Epfehlung gegeben Kontakt mit dem Kinderarzt aufzunehmen um Fördermaßnahmen zu besprechen. Weiter hat sie seine Stifthaltung und Zeichenentwicklung kritisiert. Auch hier wird sowohl Förderung zu Hause und im Kindergarten empfohlen so wie der Arztkontakt. Erfahren habe ich das ganze über eine Tabelle in der steht in welchen Bereichen er altersgemäß entwickelt ist und wo nicht.
    Diese Art wie Kinder hier innerhalb kürzester Zeit eingestuft werden und wie mit den Ergebnissen umgegangen wird hat mich richtig wütend gemacht.
    Ich selbst bin Etgotherapeutin und glaube einschätzen zu können wo Förderungsbedarf besteht und wo nicht. Welche Stärken er hat, auch in anderen Bereichen hat hier eigntlich niemand interessiert. Das finde ich sehr schade, da ich der Meinung bin, dass nicht jedes Kind gleich sein muss. Die Zweifel die ich ohnehin an unserem Schulsystem schon hatte wurde durch dieses Vorgegen nur bestätigt.


    Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage: Was habt ihr für Erfahrungen mit alternativen Grundschulen? Wir kommen aus dem Kreis Reutlingen/Esslingen. Kennt hier jemand Schulen? Was habt ihr für Erfahrungen mit staatlichen Grundschulen?


    Viele Grüße
    fraumuellerin

  • Zu deiner Frage kann ich nicht viel sagen, aber ich wundere mich gerade dass du mit deinem noch nicht mal 5jährigen Sohn schon zur Einschulungsuntersuchung musstest. Wird er nicht erst nächstes Jahr schulpflichtig?

  • in bawü finden diese untersuchungen 1,5 jahre vor der einschulung statt damit man rechtzeitig sehenkann ob noch gefördert werden sollte.


    ich komme zwar aus dem kreis RT, kann dir aber zu alternativen schulen keine empfehlungen geben. wir haben hier eine tolle grundschule, das auf die kinder schaut und keinen stress macht. und jedem kind sein eigenes tempo bestimmen lässt.


    nur weil die ärztin das gesagt hat muss es dann an der schule so ablaufen, die ärztin hat mit der schule weiter nix zu tun, ich würd mal schauen wie die schule denn arbeitet.

  • nur weil die ärztin das gesagt hat muss es dann an der schule so ablaufen, die ärztin hat mit der schule weiter nix zu tun, ich würd mal schauen wie die schule denn arbeitet.


    da würde ich auch unterschreiben. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, Dir die Schule mal anzuschauen, z.B. bei einem Tag der offenen Tür. Die einzelnen staatlichen Schulen können so unterschiedlich arbeiten, dass da Welten dazwischen liegen können.


    Trotzdem finde ich es auch sinnvoll nach anderen Schulen Ausschau zu halten.

  • Wir waren letzte Woche auf dem Tag der offenen Tür der Freien Schule in Wald-Michelbach. Sie heißt Drachenschule und ich kann mir kaum mehr eine Alternative vorstellen. Wir denken tatsächlich darüber nach dort hin zu ziehen. Für euch käme so etwas nicht in Frage, oder? Von Reutlingen aus wären es sicher 2 Std bis dorthin.


    Hast du schon mal nach freien/alternativen Schulen gegooglet?

  • In Süddeutschland gibt es relativ viele "Aktive Schulen" zum Beispiel. In Tübingen, Esslingen, auf den Fildern......


    Viel Spaß beim Angucken!!!


    aha

  • Die französische Schule in Tübingen soll gut sein. Liegt auch ganz praktisch auf der Zubringerstraße nach RT.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Vielen Dank für Eure Antworten.
    Ich habe auch die freie Schulwerkstatt Altenriet im Auge. Leider ist mein Mann total gegen private Schulen. Er sagt es ist auch wichtig für ein Kind sich durchzubeissen. Außerdem hat er Sorge, dass er so den Kontakt mit den Kindern am Ort nicht aufbauen kann. Im zweiten Punkt muss ich ihm allerdings recht geben. Da ich als Kind viel umgezogen bin, hatte ich nie so den Kontakt zum Beispiel mit den Nachbarskindern. Das hat mir auf jeden Fall gefehlt.
    Unsere Kinder gehen jetzt schon auf einen Kindergarten, der nicht im Ort ist, da sie einen Waldkindergarten besuchen. Was mich dabei extrem stört, ist die Fahrerei! Eigentlich wünsche ich mir schon, dass sie später mal in die Schule laufen könnnen. Das wäre bei einer privaten Schule leider nicht möglich.
    Mittlerweile habe ich mich auch schon wieder ein bisschen beruhigt. Ich werde mich mal über die staatliche Grundschule im Ort informieren und habe auch schon einen Gesprächstermin mit unseren Erzieherinnen. Es interessiert mich schon ob sie das ähnlich sehen. Manchmal ist man als Mutter ja auch ein bisschen verblendet...
    Ich freu mich hier zu sein

  • Zwischen staatlichen Schulen liegen auch oft WELTEN. Ungelogen. Alternative ist nicht immer nur eine "Alternative", da hilft aber nur sich umhören, reinschnuppern und am besten die Kinder beobachten :)


    Wir schulen auch auf einer anderen als der zuständigen ein, bzw haben eingeschult.

    ... 12/2004 & 05/2006 & 01/2012 ...

  • Grundsätzlich finde ich es erstmal nicht schlimm, wenn bei einer Vorschuluntersuchung durch eine völlig fremde Fachperson Auffälligkeiten festgestellt werden und man deshalb an den Kinderarzt/den Kindergarten weiterverwiesen wird, damit da genauer geschaut wird. Das hätte für mich persönlich keinen Einfluss auf die Schulwahl.
    Ich würde auch zuerst einmal schauen, wie die normale Grundschule vor Ort ist. Denn ich finde es auch unheimlich wichtig, dass Kinder im Grundschulalter v.a. Selbständigkeit lernen. Dazu gehört eben auch, den Schulweg allein bewältigen zu können oder Freunde vor Ort zu finden und allein besuchen zu können. Und ja, ich kann auch das Argument Deines Mannes verstehen, wenn er sagt, das auch eine soziale Durchmischung in der Grundschule Vorteile hat, um die Augen für die Realität zu öffnen.
    Ganz entscheidend für die Zufriedenheit in der Schule ist in meinen Augen die Lehrperson. Da kann man so oder so Glück oder Pech haben. Das lässt sich ja jetzt noch schwer vorhersehen.

  • Ich möchte nur kurz einwerfen, dass die Untersuchung Sache der Amtsärzte ist und mit der Schule und den Lehrern fast nichts zu tun hat. Ich würde mir also tatsächlich die Schulen genauer anschauen und nicht so viel auf diese Untersuchung geben.

  • Hmm....wir (Kreis UL) hatten diese Untersuchung vor 2 Monaten auch.
    Das ist tatsächlich keine Einschulungsuntersuchung, sondern eine "Vorschul"-Untersuchung, damit man im Vorschuljahr gezielt fördern kann.
    Ich weiss nur: Wenn da Förderbedarf festgestellt wird, wird nach einer Weile nachuntersucht.
    Die eigentliche Einschulungsuntersuchung/Festtellung der Schulfähigkeit kommt später.
    Musstet ihr zum Amtsarzt hin oder kam da jemand zu euch in den KiGa?
    Bei uns kam eine Assistentin in den KiGa und falls da schonmal die "Chemie" nicht stimmt oder das Kind einen schlechten Tag hat, kann man ohne Weiteres beim Landratsamt einen Termin bei einer anderen Person vereinbaren und die Untersuchung wiederholen.

  • Hallo,


    bei der Einschulung meines Sohnes vor knapp 2 Jahren waren diese Untersuchungen vorher auch sehr verwirrend und unsinnig und daneben. Das hat mich auch sehr belastet.
    Ein Gespräch mit den Erzieherinnen, die ihn damals schon seit 3 Jahren kannten (und zwar jeden normalen Wochentag mit ihm verbracht haben), hat mir damals geholfen, die Entscheidung für die Einschulung zu treffen, und das hat sich auch also richtig herausgestellt.


    Hätte ich damals die Wahl gehabt, hätte ich eine Waldorf oder freie Schule gewählt, gibt es hier aber nicht direkt in der Nähe, so dass es dann die örtliche Staatsschule wurde, sie ist gross, Ruf so lala.


    Dann wurde aber alles viel besser als befürchtet: Mein Sohn hat eine Superlehrerin, die Schule bietet einige gute Sachen an, ich bin also recht zufrieden und mit der Lehrerin könnte es (zumindest bis jetzt) wirklich nicht besser sein.


    Wofür ich wirklich eine Lanze brechen möchte, ist das zur-Schule-laufen-können (oder Radfahren) - mein Sohn zieht da sehr viel Selbstbewusstsein draus, sich selbständig ab Tag ZWEI ("ich geh alleine!" - die Mama war entsetzt, liess ihn aber machen #herzen ) im Schulumfeld bewegen zu können, einschließlich Freunde besuchen, zum Sport etc.


    Meine "Lektion" hieraus war, das es manchmal auch gut ist, loszulassen und den "normalen" direkten Weg zu gehen (allerdings: würden wir woanders wohnen, wären meine Kinder NIE auf einer Staatsschule #schäm ) - die Kinder finden schon ihren Weg.
    Ich kenne mittlerweile einige Leute, die ihre Kinder von Privatenschulen wieder runtergenommen haben, weil auch dort eben nicht alles rosig läuft, und wenn ein Kind und ein Lehrer oder Klassengemeinschaft nicht funktioniert, dann geht es nicht, egal ob privat oder staatlich (wobei ich hoffen würde, dass bei privaten "Idealisten" doch mehr Eifer an das gemeinsam Wegefinden gesetzt würde...). Und bei meinem Sohn sehe ich, wie wichtig die örtliche Anbindung und das soziale Enge ist --- ja, Dein Mann hat Recht, sie müssen sich so mit vielen verschiedenen auseinandersetzen, derzeit finde ich das auch gut, es ist halt leider keine heile Welt, das wissen die Kinder auch schon.
    Und mein Sohn kennt überall viele Leute, was ihm sehr gut tut, egal wo wir hinkommen. ich habe das Gefühl, ihm gibt das Sicherheit-in-der-Welt, er kennt sich hier in seiner Welt halt aus.


    Dir und Euch gute Nerven!
    Viele Grüße!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)