Bitte mal Mitdenken - Befreiung vom Religionsunterricht von der Schule nicht vorgesehen

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  • Hallo,

    nachdem sich die Schule so gar nicht rührte zum Thema Religionsunterricht und Befreiung davon und das auch nicht großartig thematisiert wurde (außer, dass beim Infoabend für Interessierte gesagt wurde, dass christliche Religion gelehrt wird), habe ich heute angerufen. Die Frau im Büru meinte, dass sie nicht weiß, wie das geht, das sei so selten, das würden sie eigentlich gar nicht machen.

    Es handelt sich um eine städtische Montessori-Grundschule.

    Ich soll am Mittwoch nochmal anrufen und mit dem Schulleiter sprechen.

    Recht auf Befreiung haben wir aber, oder? Haben wir dann auch Anspruch, dass das Hampelmonster in der Zeit durch die Schule betreut ist? Wie sieht das dann idealerweise aus? Und wie sollte es nicht aussehen?

    Bitte keine Diskussionen in Richtung: Mir hat der Reliunterricht auch nicht geschadet oder Die machen da ja nicht nur Reli. Es geht allein darum, dass wir unser Kind von diesem Unterricht befreien wollen, und darum, wie das gehen kann.

    Danke.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.

    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!

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    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Hallo,

    Das kommt auf den Schulvertrag an. Steht da verpflichtender Reliunterricht drin, ist er verpflichtend (so wie bei uns Ethik) und du erkennst das mit der Vertragsschließung an.
    Steht das nicht drin, kannst du dein Kind zu Ethik wechseln lassen oder, wenn das nicht angeboten wird, freistellen. Soviel ich weiß geht das ganz unkompliziert, einfach mit einem Schreiben von dir. (So war es zumdeinst im Bekanntenkreis immer)

    Sind es "Mittelstunden" muss die Schule das Kind beaufsichtigen (aber mehr auch nicht), bei Randstunden kommt es wieder auf die Schulregel an, ob es eine Art gesicherte unterrichtszeit gibt oder nicht.

  • Wir haben noch gar keinen Schulvertrag. #confused

    Danke für die Info.

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  • Es handelt sich um eine städtische Montessori-Grundschule.

    Kannst Du das genauer erklären?
    Ist das die Grundschule, die für Euch zuständig ist? ( Euer Schulbezirk)
    Und ist es die einzige Grundschule in Eurem Schulbezirk?

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Wir haben noch gar keinen Schulvertrag. #confused

    Danke für die Info.


    Dann würde ich bei einer städtischen Schule erst mal davon ausgehen, daß es problemlos möglich ist. Ich denke, ich würde etwas schreiben und im Büro für die Schülerakten abgeben und davon ausgehen, daß das so in Ordnung geht.

    Es gibt doch sicher vorher noch einen Elternabend, bei dem man das dann noch mal klären kann. Mehr als Aufsicht für die Zeit kannst du aber wohl leider nicht erwarten und das kann auch heißen, daß sie sich in eine andere Klasse setzen muss o.ä.
    Aber ich denke, daß sich an einer Montessorischule da bestimmt nettere Lösungen finden lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn das eure zuständige Grundschule ist, dann habt ihr das Recht darauf. Frag im Zweifel lieber bei der Schulbehörde nach dem Procedere nach, nicht bei der Schule. Und ich meine, dass es in Berlin das Ersatzfach "Lebenskunde" heißt und nicht Ethik (Hörensagen, nicht bestätigt).

  • Es ist eine Montessorischule. Und sie ist städtisch. Es ist keine GGS, d.h. die Schule sucht sich die Schüler selbst aus, aber wir zahlen kein Schulgeld oder so, weil sie ja städtisch ist. Es ist nicht unsere GGS, in der wir einen Platz sicher gehabt hätten, also nicht die für unser Einzugsgebiet zuständige Schule.

    Ethik oder Lebenskunde gibt es nicht. Andere Klasse würde bedeuten, dass sie in den Unterricht einer anderen Jahrgangsstufe geht, wenn die Kinder am zweiten Unterrichtsteil in die Jahrgänge gefasst werden. Ich denke nicht, dass das möglich ist.
    Ich fänd es gut, wenn sie in der Zeit z.B. schonmal in den Aufgabenheften arbeiten könnte.
    Ich hab bei der Schule angerufen, da sagte man mir, dass das ganz selten sei und gar nicht gemacht würde. Das klang aber mehr nach: weiß ich nicht, haben wir normalerweise nicht.

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  • Vielleicht hat dich die Frau im Büro falsch verstanden? Also wenn es zb Ethik-unterricht gäbe (was ich bei einer städtischen Schule irgendwie erwartet hätte), würdet ihr sie ja nicht befreien, sondern nur das passende Fach auswählen.

  • Es ist eine Montessorischule. Da haben die Kinder morgens zunächst SOL, dann Pause, dann finden sich die Kinder aller Klassen in ihrem Jahrgang zusammen. Da werden keine Fächer sonst angeboten, also auch kein Ethik, die Schule ist klein, da gibt es pro Jahrgang dann nur eine Gruppe.

    Huch, jetzt auch überschnitten. Nee, scheinbar sind die Leute vorwiegend christlich, die ihre Kinder dahinschicken oder nehmen es in Kauf. #weissnicht

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin (3. Juni 2013 um 11:09)

  • Es ist eine Montessorischule. Und sie ist städtisch. Es ist keine GGS, d.h. die Schule sucht sich die Schüler selbst aus, aber wir zahlen kein Schulgeld oder so, weil sie ja städtisch ist.
    Es ist nicht unsere GGS, in der wir einen Platz sicher gehabt hätten, also nicht die für unser Einzugsgebiet zuständige Schule.

    Ich denke, dann wird es schwer werden.
    Ich wüßte spontan nichts, worauf Ihr Euch dann berufen könnt, wünsche Euch aber trotzdem viel Glück!

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
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  • Hallo,

    Meine Erfahrung ist,daß die Leute im Büro solche schulrechtlichen Sachen einfach nicht immer wissen, vor allem wenn es Sachen sind, die bisher selten vorkamen. Ist ja auch nicht ihr Job, dafür gibt es eine Schulleitung. (Ich bin im Hort, auch Schule, aber eben anderer Arbeitsbereich und verweise bei solchen Fragen an die Schulleitung)

    Wenn der Schulleiter am Mittwoch wieder da ist, sollte er dir das sagen können - oder zumindest herausbekommen können, wie es zu regeln ist. Wie gesagt, so lange nichts eindeutig anderes im Schulvertrag steht, sollte eine Freistellung möglich sein.

    Edit: Also fließen die im zweiten Teil einzelnen Fächer dann ineinander über? Hm, ich glaube, dann wird es organisatorisch schwer, denn dann lässt sich ja nicht immer so ganz klar abgrenzen, ist das nun noch Musik z.B. (Weihnachtslieder) oder schon Reli? Aber zumindest bei klar religiösen Theman sollte sich ein Weg finden lassen.
    Ich denke, das kannst du wirklich nur direkt mit der Schulleitung bzw. den entsprechenden Lehrern klären.
    Ich wünsch euch eine gute Lösung!

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (3. Juni 2013 um 11:17)

  • Ich würde mir ganz banal einen Termin bei der Schulleitung holen und das dann besprechen - die Schulleitung sollte das wohl wissen. Ich bin auch vom Reliunterricht befreit gewesen, hab dann allerdings in unserer städtischen Grundschule entweder am Unterricht der Parallelklasse teilgenommen oder in einem vom Klassenzimmer einsehbaren Nebenraum gesessen und in der Zeit schon mal Hausaufgaben machen können oder gemalt....

    Alles geht, nichts ist zu schade und rot ist nicht meine Farbe.

    Save the trees, eat beavers!

  • Es ist eine Montessorischule. Da haben die Kinder morgens zunächst SOL, dann Pause, dann finden sich die Kinder aller Klassen in ihrem Jahrgang zusammen.

    Was meinst Du mit SOL? In unserer Montessorigrundschule hatten die Kinder morgens zunächst Freiarbeit, ist das mit SOL gemeint?

    Ich würde einfach mit dem Schulleiter darüber sprechen bzw. erklären, warum Du keinen Reli-Unterricht möchtest, ihn bitten, Euer Kind davon zu befreien und fragen, wie das in der Schule regelbar ist. Vielleicht kann sie ja in der Zeit den Unterricht einer anderen Jahrgangsgruppe besuchen.

  • Ich wüde mich auch an den Schulleiter wenden. Der muss ganz klar sagen können, ob eine Befreiung geht und was das Kind in der freien Zeit macht. In Berlin z.B. werden die Kinder in jedem Fall im Hort betreut und Religion liegt in der Regel entweder morgens in der ersten Stunde oder in der letzten. So können die Kinder ggf. auch nach Hause gehen oder später kommen.

    Jedes Bundesland hat im Schulgesetz verankert welche Stunden die Kinder in der Grundschule haben müssen und dann gibt es noch schulspezifische Wahlmöglichkeiten. Neben den Hauptfächer haben wir z.B. Ethik, genannt Mulitkulti, und zusätzlich Religion.

    Der zusätzliche Religionsunterricht wird von der Kirche bezahlt und da kann jedes Kind sich befreien lassen. Aber von Mulitkulti gibt es keine Befreiungsmöglichkeit, da nehmen alle Kinder teil, obwohl es nicht benotet wird und auch nicht auf dem Zeugnis steht.

    Vielleicht "verpackt" eure Schule den Ethikunterricht ja als Religion. Frag doch mal, wer den Unterricht finanziert und auf welches Stundenbudget diesser Religionsunterricht läuft.

  • Das muss doch möglich sein, insbesondere wenn es gar keine christliche Schule ist. Ob man nun Atheist oder Moslem oder Jude oder Asatru oder so ist, ist ja auch völlig egal, aber die Befreiung vom Religionsunterricht muss möglich sein. Ob das an der Schule üblich ist, ist egal. Dann müssen die sich halt dran gewöhnen, sage ich mal ganz böse.

    ich habe auch noch nie gehört, dass Montessori christlich orientiert wäre. #gruebel

    Wenn die Fächer natürlich fließend ineinander übergehen und es gar keinen festen Stundenplan gibt, ist das natürlich kompliziert, vor allem, wenn eine Ersatzbetreuung organisiert werden muss. Bei uns an der Grundschule (städtisch, grob montessoriorientiert) ist das nämlich so, und der Religionsunterricht (den die KL, die selber katholisch ist, hält) ist meines Wissens nach eher ein religionswissenschaftlicher ethikorientierter Unterricht. Was schon mal zu solchen Geschichten führt, wie dass sich eines der muslimischen Kinder, deren Mutter sich zu Beginn des Schuljahres so richtig über die schiere Möglichkeit, ihr Kind könne christlich indoktriniert werden, aufgeregt hatte, sich im Frühling zwei dicke Bücher mit Weihnachtsbastelanleitungen ausleiht, weil das so viel Spaß macht. Und meine Tochter will auch Ramadan machen und danach das Zuckerfest feiern. ;)

    Könntest du mit so was leben? Wenn der Religionsunterricht eher kulturgeschichtlich orientiert wäre und alle möglichen Glaubensrichtungen abdecken würde? Ich weiß, du willst keine grundsätzlichen Diskussionen pro und contra Reliunterricht, aber ich versuche gerade zu überlegen, ob es vielleicht an so etwas liegt, dass Befreiungen unüblich sind. ich will dich jetzt nicht drängen, sondern nur berichten, wie das bei uns so ist.

  • Ich hab jetzt aus Zeitmangel nur das Ausgangsposting gelesen...

    Ich hab ein ungetauftes Kind (beide Eltern gehören keiner Kirche an) an einer staatlichen Grundschule und dachte bis letztes Jahr auch immer, das Kind hätte dann halt einfach Freistunde.
    Musste mich dann aber belehren lassen, dass in Bayern Religion ein Pflichtfach sei und da Ethik nur ab einer bestimmten Schülerzahl angeboten werden muss (ich weiss nicht mehr wieviele Kinder, aber hier gab es noch nie Ethik, weil 99% katholisch sind). Wir hatten die Wahl zwischen kath. oder ev. Unterricht ODER wir hätten unsere Tochter auf eigene Kosten zur jeweiligen Ethikstunde in die 10km entfernte Grundschule im Nachbarort fahren müssen.
    Dh. ich hätte sie dann z.B. Di + Do zur 4. Std. jeweils holen, hinfahren und wieder in ihre Schule bringen müssen.
    Versäumten Unterricht in ihrer Klasse hätte sie eigenständig nachholen müssen, bei Proben wäre keine Rücksicht genommen worden. #hammer

    Tja, wir haben uns dann für das kleinere Übel in Form des evanglischen Unterrichts entschieden. Aber seitdem bin ich sehr ernüchtert was die religiöse Wahlfreiheit an staatlichen Schulen angeht.
    Abgesehen davon, dass die Klasse gesammelt ständig irgendwelche Kirchenlieder für Gottesdienst probt und es zig verpflichtende katholische Gottesdienste während der Schulzeit gibt. #motz

  • ich habe auch noch nie gehört, dass Montessori christlich orientiert wäre. #gruebel

    Das damit doch garnichts zu tun. Ich vermute mal, dass die Schule von Fias Tochter so klein ist, dass sie bisher entweder keine oder nur wenig Erfahrung damit hat, wenn Eltern keinen Religionsunterricht wünschen.

    Unsere Montessorischule war z. B. eine evangelische Grundschule. Das hat ja nichts direkt mit Montessori zu tun, sondern damit, dass der Träger der Schule kirchlich war. Die Schule bestand schon seit über 40 Jahren, das Konzept wurde irgendwann in den 90ern von Regelschule auf Montessori umgestellt, der Träger blieb derselbe.

    Fia, ich habe eben im Schulgesetz NRW mal gesucht, schlag doch mal §§ 30, 31 auf, ich glaube in Absatz 6 von einem steht, woran Du Dich orientieren kannst.

  • Zitat

    § 31
    Religionsunterricht

    (6) Eine Schülerin oder ein Schüler ist von der Teilnahme am Religionsunterricht auf Grund der Erklärung der Eltern oder - bei Religionsmündigkeit der Schülerin oder des Schülers - auf Grund eigener Erklärung befreit. Die Erklärung ist der Schulleiterin oder dem Schulleiter schriftlich zu übermitteln. Die Eltern sind über die Befreiung zu informieren.

    Danke. Dann werde ich das Praktische mal mit dem Schulleiter am Mittwoch klären.

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