Arm aber glücklich?

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    • Offizieller Beitrag

    Talpa: ich werde auch immer wütend wenn man ausgerechnet bei den Schwächsten der Gesellschaft zu sparen versucht, sei es bei IV-Renten, Ergänzungsleitungen oder Sozialhilfe.
    Aber ich finde, es auch wichtig, dass man genau hinschaut, wer denn wirklich Unterstützung braucht. Wenn meine Mutter jetzt plötzlich eine Aufstockung der Rente bekäme, nur weil sie selber so wenig Rente hat, dann fände ich das sehr fragwürdig.
    So halt wir bei den Krankenkassenprämienvergünstigungen. Es kriegt nicht einfach Geld wer Kinder hat, oder wer verheiratet ist. Sondern, der der wenig finanzielle Möglichkeiten hat. So können auch iwr uns weiterhin Zusätze für unsere Kinder leisten.
    Also Unterstützung-unbedingt, aber zielgerichtet.

  • Ich krame den Thread nochmal hoch, weil ich gestern über einen Vortrag des Verhaltensökonomen/Psychologen/Forschers Daniel Kahneman gestolpert bin:


    http://www.ted.com/talks/danie…experience_vs_memory.html


    Es geht um zwei verschiedene Arten von Glück/Zufriedenheit ( im Jetzt und in der Rückschau), die ganz unterschiedlich ausfallen können, und ganz zum Schluss geht er auch noch auf Relationen zu Einkommen ein.


    Ist Englisch, hat aber deutsche Untertitel.

  • Danke Susan - ich fand das recht erhellend. #ja

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)




  • Mein Mann hatte eine ähnliche Situation, weil er mittlerweile in einem berufsständischem Versorgungswerk ist. Die BfA-Beiträge ruhen; wer weiß, was in vielen Jahren ist (ihm fehlen ein paar Monate) - oder ob er noch mal einen pflichtversicherten 430 EUR-Job (nebenher ;) ) hat.

    In solchen Fällen auch an die Kindererziehungszeiten denken.
    http://www.deutsche-rentenvers…g_plus_fuer_die_rente.pdf

  • Hm ich Kram den Thread auch mal raus...gerade drüber gestolpert....Ich glaube auch man kann das so einfach nicht sagen....ich zb lebe grade quasi ohne Geld, also nur für das Nötigste...trotzdem schenkt mir das Leben alles was ich brauche.....anfangs ist es schwierig weil man erst lernen muss so zu leben...und man muss lernen wieder dem Leben zu vertrauen und sich dieses Vertrauen, diese Daseinsberechtigung nicht durch Konsum zu holen.....und mit der Zeit findet man aber heraus wie man Dinge selbst machen kann und wie man sehr günstig auch gesund kochen kann (ich finde das mit dem Bio ganz nett aber wenn man weiß wie nicht immer notwendig ;) oder zumindest nicht zu den Wucherpreisen die man gerne reichen Biofreunden abnimmt )
    Ich hab auch keine Spülmaschine, aber ich wasche eben mit der Hand ab...erdet mich schön...ich versuch auch immer das positive zu sehen, das Potential dahinter für meine Entwicklung...ja man kann vllt. sagen Resilienz ist etwas das mir zwangsläufig in die Wiege gelegt wurde #freu ....


    Gesundheit kann man erhalten durch gesunden Lebensstil (ein Glas Tee, eine Meditation bei Sonnenuntergang, positive Gedanken...die Kosten mich nix)...stimmt schon man darf sich eben nicht stressen deswegen,sonst ist es ungesund und man darf sich auch nicht weniger Wert fühlen deswegen, wieso sollte ich weniger wert sein...mein Wert hängt doch nicht von sowas wie "sozialem Status" ab..die Leute die sich davon noch einlullen und beeindrucken lassen tun mir leid.... (und zum Glück bekommen wir ja auch alle als Normalversicherte ausreichende Gesundheitssorge, sollte man doch mal was brauchen das über die Naturheilkunde rausgeht) ich denke aber auch es ist immer eine Frage wie man lebt mit welcher inneren Einstellung....ich kenne Menschen die sind reicher als ich aber dermaßen unglücklich, weil sie das Geld nur zum Fenster rauswerfen und es ihnen als Ersatzbefriedigung dient....sie kommen nicht zur Ruhe, kommen nicht bei sich selbst an.....sagen ständig sie hätten kein Geld, obwohl sie total viel davon ausgeben.
    Dann kenne ich wiederum Leute die sind auch reicher als ich, aber sie geben das Geld bewusst aus....ich denke mal, dass ich auch eines Tages in dieser Situation sein werde, dass es mir finanziell besser gehen wird...das werden dann meine Früchte sein die ich ernten darf....aber wenn ich ehrlich bin, ich glaube ich würde nicht mehr Geld ausgeben als ich es jetzt tue..hm vllt für Projekte investieren...ich bin meinem Leben unglaublich dankbar für diese Lektion...ich lerne was wahres Urvertrauen ins Dasein bedeuted....und werde gezwungen mich mit mir selbst und meinem innersten Kern auseinanderzusetzen :)


    #baden ....ach ne Badewanne hab ich auch....LUXUS... #top

    Einmal editiert, zuletzt von Love ()

  • hm...gute Frage? ich weiß nicht, ne ich glaub gar nicht :) andererseits wäre es natürlich ein Wegweiser, eine gestellte Weiche die hintenraus natürlich die eine oder andere Entscheidung oder Planungsmaßnahme nach sich ziehen würde...vllt würd ich dann die Lebensform wechseln...gewollt oder zwangsläufig....


    Aber wie gesagt, die Frage stellt sich mir ja grade nicht.

  • Gerade, was die Gesundheit angeht, hat man nicht immer die Wahl. Es gibt Krankheiten, die treffen einen einfach so. Ohne, daß man sich ungesund ernährt hätte oder sonst was.


    Und dann erleichtert eine gute finanzielle Ausstattung die Sache erheblich.


    Die erste Frage bei vielen Fachärzten ist nämlich: Wie sind sie versichert?
    Davon hängt ab, wann man einen Termin bekommt.


    Und es ist ein Vorteil, wenn man sich Leistungen zusätzlich kaufen kann, sei es das zusätzliche Bewegungsbad, spezielle Schuhe/Kleidung/Ausrüstung/Hilfsmittel, teurere Medikamente, den super guten Arzt, der leider nur Privatpatienten oder Selbstzahler behandelt etc.


    Auch viele alternative Ansätze muß man erst erforschen- vielleicht in eine andere Stadt fahren oder gar fliegen, ohne ausreichend Bares nicht leicht.


    Überhaupt finde ich, daß viel zu kurz kommt, daß das Leben mit mehr Geld einfach viel leichter geht. Man ist nicht gezwungen, dauernd vorzuplanen, und kann daher viel spontaner sein.


    Im Kleinen (Essen einkaufen, damit man es morgens schnippeln kann zum mitnehmen, statt unterwegs ein Brötchen zu kaufen) bis ins Große (Urlaub ein Jahr früher planen, überlegen, wo man das Zelt leiht samt Ausrüstung, wo man günstig hinkann etc. statt einfach nach Lust und Laune zu buchen, für einen Zelturlaub schnell zu Globetrotter zu gehen und einzukaufen etc.).


    Und wenn man älter wird und nicht mehr so gut Fahrrad fahren kann, auch nicht mehr Auto fahren (weil zu teuer, oder weil man nicht mehr gut genug sieht)- dann ist es sehr schön, einfach ein Taxi zu bestellen, um noch am Leben teilnehmen zu können, denn die eigenen Freunde sind ja auch nicht mehr so mobil womöglich.

  • Aber wie gesagt, die Frage stellt sich mir ja grade nicht.


    Ich denke eben, dass es einen großen Unterschied macht, ob man Armut als vorübergehend erlebt oder nicht.


    Ansonsten ist es sicherlich hilfreich, wenn man sich abfinden und mit dem, was man hat, zufrieden sein kann. Das ist ja eher eine Binsenweisheit. ;)


    Was Lara schreibt, ist auch ein guter Punkt. Ich brauche z.B. eine Brille. Ohne die kann ich gar nicht arbeiten, und das Leben sonst wäre auch viel schwieriger. Die kostet aber einen Haufen Geld; die Gläser haben zuletzt 600 Euro gekostet, dabei habe ich schon nicht den höchstbrechenden, teuersten Kunststoff genommen. Ich brauche in absehbarer Zeit eine neue. Gottseidank verdiene ich inzwischen halbwegs Geld, so dass ich das werde bezahlen können. Vor zwei Jahren noch wäre das fast ein Monatsgehalt gewesen. Wo soll das herkommen, wenn das Monatsgehalt schon so ist, dass man knapp davon die Miete und die Ausbildungskosten bezahlen kann?

  • Das mit der Brille ist ein gutes Beispiel, ein guter Freund, der studiert und sich mit einem Nebenjob wirklich immer nur knapp über Wasser hält, hat die neue Brille fast das finanzielle Genick gebrochen. Das stelle ich mir schon sehr belastend vor, wenn man am Monatsende nicht weiß, ob das Geld noch für Lebensmittel reicht.


    Damit möchte ich dir deine Sicht natürlich nicht absprechen, Love, wenn du gut zurecht kommst, dann ist das sehr bewundernswert, ich müsste sicher arg mit existentiellen Ängsten kämpfen. Ich glaube auch, dass es hilft, wenn man weiß, die Situation ändert sich auch nochmal.

  • Speziell bei der Brille frage ich mich immer wieder, wie Arbeitslose das mit Alg II machen. Sehsstärkenveränderungen sind das eine, das kann man ja vielleicht noch kompensieren, ist dann halt nervig. Aber Brillen können ja auch mal kaputtgehen, nicht nur der Rahmen, sondern auch die Gläser. Erst recht, wenn man vorher aus finanziellen Gründen Glasgläser genommen hat.

  • Brille ist ein sehr, sehr gutes Thema. Das ist definitiv einer der Punkte, bei dem arm sein, aber sich trotzdem gut fühlen aufhört (zumindest bei mir).


    Ich gehöre leider zu den Menschen, die grottenschlechte Augen haben (also echt jetzt, so RICHTIG #yoga ). Eine ordentliche Brille für mich liegt in etwa der von Susan genannten Preisklasse. Viel günstiger geht nicht, sonst sehe ich nicht nur scheiße aus (was zu ertragen wäre), sondern kann das ganze auch vom Gewicht her nicht mehr auf dem Nasenrücken stemmen (ich sag nur Glasbausteine... #hammer ).


    Was ich also all die Jahre, als ich von ALGII gelebt habe, gemacht habe? Mir keine neue Brille gekauft. Ich habe mir vor etwa 10 Jahren in Zeiten, in denen es mir finanzell so richtig gut ging, gleich zwei Brillen auf einmal beim Optiker machen lassen, weil ich mich nicht zwischen den Gestellen entscheiden konnte oder wollte. Irgendwann fand ich das furchtbar versnobt und hätte mir in finanziell knapperen Zeiten lieber gewünscht, das Geld irgendwo gebunkert zu haben. Aber dann ging Brille Nr.1 kaputt. Seitdem trage ich Brille Nr. 2 - seit 10 Jahren, jawoll #ja


    ...meine Sehstärke entspricht in keinster Weise mehr der, die ich damals hatte. Geht trotzdem, irgendwie... Würde auch die zweite Brille kaputt gehen, müsste ich mit Glasbausteinen leben. Oder würde nur noch Kontaktlinsen tragen. Denn die sind (also Monatslinsen gekauft, aber mindestens zwei Monate getragen #angst ) deutlich günstiger als eine neue Brille.


    Ansonsten denke ich nach wie vor, dass die innere Einstellung sehr viel ausmacht. Ich kann mich mit dem selben Budget arm oder wohlhabend fühlen. Ich kann auch mit wenig Geld ein schönes Leben haben. Trotzdem gibt es eine Menge Faktoren, die das Ganze begünstigen oder erschweren.


    Gesundheit ist einer der Aspekte. Das ist nicht nur die Brille. Auch Zahnarztbesuche sind ein Faktor, der einen schnell in den Wahnsinn treiben kann. Aber auch ganz unspektakuläre Dinge wie Medikamente (für Erwachsene sind ja alle nicht verschreibungspflichtigen Medikamente kostenpflichtig) oder damals die Praxisgebühr habe ich noch ganz fies in Erinnerung. Wer chronisch krank ist oder regelmäßig zum Arzt / Therapeuten gehen muss, hatte damals ein Problem (Praxisgebühr gibts ja jetzt zum Glück nicht mehr!).

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Uns treiben gerade meine Zahnarztrechnungen in den Ruin und wir liegen über dem Hartz-Niveau. An eine neue Brille (auch dringend nötig) denke ich im Moment noch nicht mal.


    Bei gesundheitlichen Dingen und eigentlich immer wenn man von der Norm abweicht, ist arm sein absolut nicht schön und man kann es sich auch nur sehr schwer schön machen.


    Ich denke da auch nur an die vielen Therapien, die sehr wohl nützlich sind, aber von keiner Krankenkasse der Welt bezahlt werden.

  • Chronisch kranke mussten keine praxisgebühr zahlen, funky. Aber Medikamente, böses Thema. :( z.B. Anti-Mykotika.


    Als töchterlein neulich eine Nagelbettentzündung hatte und wir täglich Verband wechseln und desinfizieren mussten, war ich mal wieder froh, das Zeug einfach kaufen zu können, inlusive der extra-Gaze, weil die Kompresse dauernd an der Wunde festklebte. das wäre anders gewesen als wir von ALGII gelebt haben. das leben ist so viel einfacher mit ausreichend geld.

  • Das Leben ist definitiv einfacher ohne Geldsorgen.
    Über die Kosten meiner Brille rege ich mich heute noch auf. Da kann ich meinen Vorschreiberinnen nur zustimmen. Und ein Jahr lang habe ich nun beim Zahnarzt in Raten meine Rechnung zahlen dürfen.
    Oder in den weiterführenden Schulen die Klassenfahrten. Ich mag gar nicht daran denken.
    Es gibt so viele Dinge, die einem das Leben schwerer machen. Das heist nicht, dass ich arm und unglücklich bin. Aber mit mehr Geld, wären es einige Sorgen weniger.

  • Oder in den weiterführenden Schulen die Klassenfahrten. Ich mag gar nicht daran denken.



    An ordentlichen Schulen gibt es dafür Fördervereine o. ä. Aber halt nicht bei allen. Auf meiner Schule (Waldorf, aber wir hatten auch Familien mit wenig Geld) gab es die Ansage, dass Klassenfahrten nur stattfinden, wenn alle Kinder mitfahren können. Dafür wurde dann unter den wohlhabenderen Familien gesammelt und die Klasse hat auch selbst Geld verdient.


    Was mich da noch viel mehr aufregt, ist dass es nicht in allen Bundesländern Lernmittelfreiheit gibt. #sauer Das ist doch eine richtige Sauerei.

  • Oh ja die Lernmittelfreiheit. Die Bücher kosten ja nichts, wir bekommen die gestellt. Aaaaber da die Lehrerin in zwei Fächer noch Übungsbhefte bestellt hat, konnte man auch noch bezahlen. Und das bitte gleich am nächsten Tag. Es ist ja nicht, dass wir das nicht bezahlen können. Aber es summiert sich. Da ein Ausflug, da ein Heft, dann Theaterbesuch usw. Aufs Jahr gerechnet ist es echt viel.

  • Dass auch Arme in Deutschland eine prima Gesundheitsversorgung (wenn auch keine teuren Extras) bekommen, glaubt man auch nur solange, bis man sie braucht.


    Zahnarzt ist ganz klar ein Problem, aber auch Medikamente zum Beispiel. Da gilt zwar auch eine Vergünstigung für chronisch Kranke, aber das läuft so, dass man erstmal bis zum dreistelligen Grenzbetrag alles zahlen muss (auch hier: gilt nur für verschreibungspflichtige Medis, und wieviele sind das heutzutage schon noch) und dann alle Quittungen einreichen. Dann zahlt man für den Rest irgendwie nur noch die Hälfte der Gebühren. Natürlich muss man dazu psysisch auch erstmal in der Lage sein, und kein Problem damit haben, überall zum Bittsteller zu werden. Der Gedanke, mich für eine Klassenfahrt an den Schulverein zu wenden, damit dann auch wirklich jeder weiß, dass mein Kind arm ist, würde mir fiese Bauchkrämpfe und einen schönen Depressionsanfall verursachen, wenn nicht glücklicherweise (bisher) meine Eltern in der Lage und auch bereit wären, uns bei sowas zu helfen.


    Thema Augen: Ich war sein 12!! Jahren nicht mehr beim Augenarzt. Trotzdem wurde ich letzte Woche nicht einfach so untersucht, nein, eine Maschine hat eine Minutenauswertung meiner Sehwerte gemacht, und für einen weiteren 2-Minuten Sehtest durch den studierten Herrn Doktor plus "Brillenberatung" (Ich empfehle Ihnen, eine Gleitsichtbrille zu besorgen. Das wars!) musste ich 15 Euro bezahlen. Die über 70 Euro!!! für eine echte korrekte Augenuntersuchung, die eine wirkliche Vorsorge gewesen wäre (den Rest hätte eine Optiker kostenlos gemacht, ich war in dem Irrglauben, dass ich nach der langen Zeit besser mal richtig checken lasse) konnte ich mir nicht leisten. Ehrlich gesagt, empfinde ich das auch als totale Abzocke. Ich kann jeden Monat mehrere Male der KK auf der Tasche liegen und zu meinem Hausarzt tigern, wenn mir langweilig wäre. Aber einmal in langer Zeit Augen? Nö. Folgekosten von Krankheiten scheinen in dem Spezialgebiet wohl nicht niedriger zu sein, wenn man früh genug nachschaut. #sauer


    Falls ich tatsächlich eine Gleitsichtbrille bekomme, dann nur deshalb, weil ich eine großzügige Mutter habe, und bei den genannten Preisen (meine wäre auch 500 Euro plus Gestell) weiß ich noch gar nicht, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann oder will. Ja, ich bin inzwischen auch kurzsichtig, aber naja, bisher ging es ja auch so. Die Kurzsichtigkeit ist dagegen wirklich nötig, weil ich dauernd Kopfweh habe und beim Autofahren auch nicht mehr gut genug sehe. So treffe ich dann halt Entscheidungen. Die 20-30 Euro im Monat, die ich für Treffen oder Theater oder... ausgebe, könnte ich natürlich auch noch einsparen, keine Frage. Da ich daheim aber (obwohl arm, huch) nicht mit einem tollen Familienleben gesegnet bin, würde ich dieser Verzicht sicher mehr treffen als jemanden, der zuhause gemütlich mit ihrem Mann auf dem Sofa (welches Sofa?) ein Buch aus der Bücherei liest (nur 10 Euro im Jahr).


    Sollte ich jemals ernsthaft echten Zahnersatz benötigen, werde ich vermutlich einfach ohne auskommen. Mir fehlt jetzt schon 1 Zahn weiter hinten. So what, es gibt wichtigeres, oder jedenfalls Dinge, die ich zu der Zeit höher priorisiert habe.


    Wenn ich solche Sprüche von Leuten höre (so pauschal sagen das nur Leute, die genug oder mehr als genug haben) dass Geld allein nicht glücklich macht etc blabla, könnte ich koxxen. Als ob Leute mit genug Geld (nicht mal Reiche) nie Familie, Gesundheit, Freunde und Zeit hätten. Jedenfalls haben sie einen Grund weniger, unglücklich zu sein, oder sich nett ablenken, wenn sie es sind.


    Ich weiß, dass das jetzt alles total bitter klingt, und so ist mein ganzes Leben natürlich nicht. Auch ich bemühe mich, wie alle anderen hier, mich möglichst gut und wohlwollend weiter zu entwickeln, mein Kind zu lieben und zu stärken, und mit Sprüchen wie "Sein, nicht haben" in meine Mitte zu kommen. Aber es ist tatsächlich möglich, beides zu sein. Neugierig und geknickt, bitter und manchmal fröhlich.
    Ohne Geldsorgen fällt es zumindest mir leichter, das mit der Fröhlichkeit.

  • Thema Augen: Ich war sein 12!! Jahren nicht mehr beim Augenarzt. Trotzdem wurde ich letzte Woche nicht einfach so untersucht, nein, eine Maschine hat eine Minutenauswertung meiner Sehwerte gemacht, und für einen weiteren 2-Minuten Sehtest durch den studierten Herrn Doktor plus "Brillenberatung" (Ich empfehle Ihnen, eine Gleitsichtbrille zu besorgen. Das wars!) musste ich 15 Euro bezahlen. Die über 70 Euro!!! für eine echte korrekte Augenuntersuchung, die eine wirkliche Vorsorge gewesen wäre (den Rest hätte eine Optiker kostenlos gemacht, ich war in dem Irrglauben, dass ich nach der langen Zeit besser mal richtig checken lasse) konnte ich mir nicht leisten.


    Das wundert mich jetzt allerdings schon. Ich war gerade neulich zur Untersuchung der Netzhaut, das hat mich nichts gekostet. #confused Ich hatte schon einen Riss, deshalb müssen die Pupillen weitgestellt werden und die Netzhaut eben untersucht.


    Was wolltest du denn machen lassen?