Ritalin für Gymnasialempfehlung

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  • #weissnicht


    Die Provokation überlese ich einfach mal.


    Ende der 6. ist er ca. 12-13 Jahre alt, ich denke es ist realistischer, wenn man das nächste und übernächste Schuljahr abwartet um zu sehen, ob er noch absackt oder nicht. edit: Soraya hat es schon geschrieben.


    Darüber hinaus hatte ich noch weitere Fragen gestellt, u.a. warum er nicht den Umweg über die Realschule gegangen ist. Aber die Antwort kann ich mir auch so zusammenreimen: Wer seinem Kind mit Medikamenten aufs Gymnasium hilft, für die ist die Realschule vermutlich aus Prestigegründen keine Option.

    2 Mal editiert, zuletzt von verrücktes Ringelblümchen ()

  • Meines Wissens nach wirkt MPH ausgleichend und konzentrationsfördernd nur bei einem ADHS. Bei "gesunden" Menschen wirkt es eher gegenteilig, also aufputschend. Da stellt sich mir die Frage, wieso gebe ich das einem nicht betroffenen Kind?


    Und MPH hat wirklich krasse Nebenwirkungen. Das sollte, meiner Meinung nach, wirklich nur nach gründlicher Diagnosestellung verabreicht werden.


    Sachen gibt's...

  • Ist es denn wirklich so, dass Ritalin die Leistungen pusht? Ich dachte immer, es hebt die Konzentrationsfähigkeit an (und sicherlich noch einige andere Wirkungen). Aber es hebt doch nicht das Intelligenzniveau, so dass man klüger wird als vorher, oder?


    Man kennt ja nicht die ganze Geschichte, da bin ich immer vorsichtig mit Bewertungen. Vielleicht ist er auch immer an der Grenze gewesen und er hat den Druck nicht mehr gut vertragen in der Schule? Das weiß doch keiner, noch nicht einmal Tigerauge wirklich. Das posaunt man doch nicht auf der Straße herum. Dann wäre das Ritalin anders zu bewerten als so eindimensional wie hier (Straftat, irreparabler Schaden). Für diese Theorie würde nämlich auch sprechen, dass der Junge das Medikament nicht mehr braucht und jetzt gut in der Schule ist, und das seit vielen Monaten.


    Ist nur mal eine andere Betrachtungsweise, bitte nicht hauen! #angst


    Ich lese hier, dass einige finden, dass man, wenn man dieses Medikament gibt, den Kindern das Gefühl gibt, wenn ich nicht funktioniere, gibt es eine Pille. Dazu möchte ich sagen, dass diese ständige Globuli-Verfütterei von vielen Müttern gerade bei den kleinen Kindern nicht viel anders ist. Von den Nebenwirkungen des Ritalin mal abgesehen, gibt man mit den Kügelchen das gleiche Signal.

  • Ich lese hier, dass einige finden, dass man, wenn man dieses Medikament gibt, den Kindern das Gefühl gibt, wenn ich nicht funktioniere, gibt es eine Pille. Dazu möchte ich sagen, dass diese ständige Globuli-Verfütterei von vielen Müttern gerade bei den kleinen Kindern nicht viel anders ist. Von den Nebenwirkungen des Ritalin mal abgesehen, gibt man mit den Kügelchen das gleiche Signal.


    Sehe ich absolut genauso. Hat hier aber auch keiner geschrieben dass das besser ist, oder hab ich was überlesen? Aber ja, du hast sicher Recht das einige damit sorgloser umgehen.

  • Danke für den Link, das war sehr interessant zu lesen!


    Ich kann mich auch schlecht konzentrieren, leide schon mein ganzes Leben darunter. Man liest, dass das viele Menschen haben.

  • Das mit den Globuli sehe ich genauso.
    Und das wo ich ein absoluter Fan der Homöopathie bin.
    Aber eben wenn man krank ist.


    Viele Grüße
    Eumelmama

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • danke für den link, wirlich sehr interessant


    besonders der letzte absatz macht nachdenklich:


    Wer sagt, Ritalin helfe nicht, lügt. Es schlägt nicht bei jedem an,
    aber aus mir hat es den Studenten gemacht, der ich sein sollte:
    hellwach, fokussiert und diszipliniert. Und einen Menschen, der ich
    nicht sein will: zwanghaft und unentschlossen. Ich hatte keinen Hunger
    mehr und keinen Durst, ich wusste nicht mehr, welche CD ich hören und
    welche Hose ich anziehen wollte. Wenn die Wirkung nachließ, wurde ich
    unkonzentrierter als vorher, und statt mich zusammenzureißen, überlegte
    ich, wo ich wieder Ritalin herbekommen konnte. Außerdem ist es kein
    gutes Gefühl, jemand zu sein, der über einem Handföhn seine
    Abschlussklausur vergisst. Ich habe versucht, das meinen Freunden zu
    erklären, und erzählt, was Gerald Hüther, der Neurologe, meinte:
    »Ritalin ist eine Gefahr für unser gesamtes Bildungssystem.«
    Ich habe meine Freunde gefragt, ob sie mich verstehen. Sie fragten zurück, ob ich noch welche von den Pillen übrig habe.

  • Ich hätte auch noch mehr zu schreiben, bin aber grad unterwegs, darum nur kurz ot:ich kenne vorrangig auch Mütter, die zu jeder (!) Situationpassende Globulis oder Bachblüten aus der Tasche ziehen. Und finde die Botschaft darin auch problematisch.

  • Oder man gibt soviel Globuli dass das Kind von Anfang angar nicht an Pille denkt, ich glaube mein Kind nimmts er als Süßigkeit :)... aber ich habe auch aufgehört bei jedem blauen Fleck Arnica zu geben, stimmt schon dass man nicht immer mit Mittelchen oder süßem kommen muss.


    Das mit dem Ritalin ist wirklich schwierig, mal abgesehen davon, dass ich es für eine absolute Katastrophe halte, sowas ohne stichhaltige Argumente für die Notwendigkeit einzusetzen #yoga . Bei ADS-Fällen muss aber auch immer individuel geschaut werden, es gibt unterschiedlichste Wege die dem einen oder anderem Kind/ Jugendlichen helfen können.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

    Einmal editiert, zuletzt von Siha ()

  • Oder man gibt soviel Globuli dass das Kind von Anfang angar nicht an Pille denkt, ich glaube mein Kind nimmts er als Süßigkeit :)... aber ich habe auch aufgehört bei jedem blauen Fleck Arnica zu geben, stimmt schon dass man nicht immer mit Mittelchen oder süßem kommen muss.


    ja das finde ich auch schrecklich. Wir geben selbst gar keine Globuli, die verordnet wenn die Homöopathin. Und da gehen wir hin wenn andere zum Arzt gehen.
    Bei uns ist das zur Zeit 1-2 mal im Jahr.


    Aber ich glaube wir weichen vom Thema ab.


    Eumelmama

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • livinchaos: Auch hier vielen Dank für den Link. Das war wirklich ein sehr beeindruckender Bericht.


    Zu der Globuli-Geschichte stimme ich auch zu. Das ist das gleiche in grün.


    Nein, natürlich habe ich nicht erwartet, dass hier ide Leute "gute Idee" rufen... :D Habe ich irgendwie den Eindruck erweckt?


    Naja, zumindest hast Du bei mir den Eindruck erweckt, dass Du das Vorgehen nicht ganz so schlimm findest und damit irgendwie liebäugelst.

    ...und Punkte sind doch Rudeltiere...



    Einmal editiert, zuletzt von susling ()

  • Ich finde die Geschichte sehr erschreckend! Und wie erklären diese Eltern später ihrem Sohn, dass er keine Drogen und keinen Alkohol zu sich nehmen soll, wenn es ihm nicht gut geht oder er nicht so funktioniert wie er es gerne moechte??? Ich habe gerade wieder erlebt wie ein pubertierender Junge von Ritalin zu Drogen gewechselt ist. Wieso sollte er auch nicht-schliesslich wurde ihm bei Ritalin auch gesagt, dass es ihm hilft. Und jetzt geht es ihm schlecht also greift er llogischerweise zu Drogen.

  • Ich finde die Geschichte sehr erschreckend! Und wie erklären diese Eltern später ihrem Sohn, dass er keine Drogen und keinen Alkohol zu sich nehmen soll, wenn es ihm nicht gut geht oder er nicht so funktioniert wie er es gerne moechte??? Ich habe gerade wieder erlebt wie ein pubertierender Junge von Ritalin zu Drogen gewechselt ist. Wieso sollte er auch nicht-schliesslich wurde ihm bei Ritalin auch gesagt, dass es ihm hilft. Und jetzt geht es ihm schlecht also greift er llogischerweise zu Drogen.


    Ich finde die Geschichte auch sehr erschreckend, finde aber die Schlussfolgerung MPH-Einnahme = späterer Drogenkonsum etwas weit hergeholt... Meinst Du wirklich, dass lag am MPH? #weissnicht

  • Das wollte ich auch eben schreiben. Ich finde die Schlussfolgerung nicht logisch.


    Ritalin ist in erster Linie ein Medikament, und wie es dem Jungen ging, dass er es braucht, ist doch nicht wirklich bekannt.
    Dann könnte man ja jedes Medikament (auch Antidepressiva) als Übergang zu einer harten Droge sehen, das hilft auch alles, damit man sich besser fühlt.

  • Es ist doch nachgewiesen, dass jede langfristige Medikation das Risiko für Medikamentenmissbrauch und Abhängigkeit erhöht, oder?
    Das wird doch heute nicht mehr angezweifelt.
    Nur sind das Risiken und Nebenwirkungen, die man ab einem bestimmten Punkt hinnehmen muss, wenn das Dauermedikament notwendig ist.


    Zwischen "Ich komme ohne mein Medikament gesundheitlich nicht klar/ bekomme Schmerzen/ habe Schwierigkeiten" und "Meine Leistung ist ohne das Medikament nicht gut genug" besteht allerdings ein massiver Unterschied und *natürlich* begünstigt das später weiteren Missbrauch von Medikamenten und/ oder Drogen, wenn es doch funktioniert.
    Meint ihr, jemand würde mit 16 oder 17 von sich weisen, was schon mit 10 so super geklappt hat? #augen

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich hatte jetzt irgendwie im Hinterkopf, das Ritalin nur bei ADHS Kindern diese Beruhigende Wirkung hat, die die Eltern sich wünschen. Und wenn man das Mittel bei "gesunden" Kindern versucht eher aufputschend wirkt!? #weissnicht

    Viele liebe Grüße von Abalonia und den drei Wusel-Jungs!

  • Zitat

    564886'" username="Abalonia">Ich hatte jetzt irgendwie im Hinterkopf, das Ritalin nur bei ADHS Kindern diese Beruhigende Wirkung hat, die die Eltern sich wünschen. Und wenn man das Mittel bei "gesunden" Kindern versucht eher aufputschend wirkt!? #weissnicht

    Soweit ich weiß, hat Methylphenidat keine beruhigende Wirkung.

  • Natürlich wären Antidepressiva genauso gefaehrlich, aber die werden ja bislang noch nicht so vielen Kindern verschrieben... Und wichtig dabei ist doch das Alter. Wenn ich mit 10 schon bewusstseinsveraendernde Medis bekomme, dann macht das doch etwas mit mir. Und ich kann es noch nicht wie ein Erwachsener reflektieren. Ritalin fällt unter das Betäubungsmittelgesetz - ist also nicht gerade harmlos.


    Ich finde es einfach sehr, sehr gefährlich und naiv mit solchen Mitteln herumzuexperimentieren. Und irgendwo habe ich mal eine Studie gelesen, wieviele ehemalige Ritalin-Kinder später Drogen nehmen. Ich habe den Prozentsatz als nicht unerheblich im Kopf. Vielleicht weiß ja hier jemand mehr zu den Zahlen.

  • Es steigert die Konzentration auf eine bestimmte Tätigkeit, was bei ADS-Patienten mit Hyperaktivität dazu führt, dass sie sich insg. ruhiger verhalten, weil sie nicht mehr (wie im Normalzustand) ein Dutzend Dinge gleichzeitig denken und tun.
    Auf jemanden ohne ADS wirkt es grob gesagt wie Kokain. (Was viele Menschen ja ebenfalls zur geistigen Leistungssteigerung einnehmen.)

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