Spiegel-Artikel zu Job/Familie

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    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte noch auf eine Feministin mit Kind hinweisen: Iris von Roten. Sie schrieb das Buch "Frauen im Laufgitter" (1958) und löste damit in der Schweiz einen Skandal aus. http://de.wikipedia.org/wiki/Iris_von_Roten
    Iris von Roten hatte eine Tochter.


    Was ich einfach bei so Diskussionen schwierig finde ist ,dass es in der Regel eine Vielzahl von Umständen sind, die uns Mütter in der Berufstätigkeit behindern, oder eben fördern.
    Der eigene Wille ist nur ein Teil davon. Ebenso wie der Arbeitgeber. Mal sehen, was mir alles einfällt: also da ist die Kinderbetreuung, dann die steuerlichen Aspekte, dann die betreuungsintensivität des Kindes, die Unterstützung das Partner, bzw., des Umfeldes, das eigene Rollenbild das man im Kopf hat, die Umgebung mit ihren Rollenerwartungen, usw. da ist bestimmt noch vieles mehr.

  • aber das hat sich doch längst gedreht.


    kritik müssen nicht die frauen einstecken, die wieder arbeiten gehen.
    das ist gesellschaftlich gewollt und gefördert. am liebsten bitte 32 stunden.


    kritik müssen die einstecken, die gegen den strom schwimmen und zu hause bleiben wollen.

    Äääähm, hast Du dafür irgendwelche Zahlen parat?


    Ich meine, dass die 750.00 U3 Plätze für etwa 35% der U3-Kinder vorgesehen sind. Das interpretiere ich dahingehend, dass etwa 65% der U3-Kinder entweder von der Mutter selbst betreut werden (wohl der Großteil, denke ich) oder von einer TaMu oder Großmutter betreut werden oder in private Eltern-Inis gehen. Aber vieleicht liege ich mit dieser Annahme ja auch falsch? Es kommt ja auch immer darauf an, ob man im Westen oder im Osten wohnt. Und dann nochmal, ob man in einer gut situierten Wohngegend lebt, oder in einem sozialen Brennpunkt.


    Und wie ist die Versorung der Grundschüler mit Hortplätzen quer durch die Republik? Wieviel % der Grundschüler haben einen Hortplatz? Und wieviele Stunden können die Eltern/Mutter damit arbeiten gehen?
    Wir haben beispielsweise das Glück, für beide Kinder einen Hortplatz zu haben, aber damit kann ich max. 30 Std. arbeiten und nicht VZ.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Carlotta, na klar ist das was anderes. Bei der einen Sichtweise geht es darum, dass Kinder das Problem sind. Bei der feministischen Sichtweise geht es darum, dass die Gesellschaft das Problem ist. Und es ist natürlich egal, ob es die Mütter oder die Väter betrifft. Benachteiligter sind aber nunmal die Mütter, so dass sie in diesem Zusammenhang in den Vordergrund treten. Deswegen eben der Bezug zum Feminismus.


    Es scheint so als ob du ein Problem mit dem Feminismus hast. Wieso und warum? Wenn es die Frauenbewegung nicht gegeben haette, wäre dein/euer Lebensmodell ja so wahrscheinlich nicht möglich. Und wieso ist es wichtig, ob Feministinnen Kinder haben oder nicht? Und natuerlich gab es für Frauen auch früher die Moeglichkeit keine Kinder zu bekommen. NFP gab es da ja auch schon und Abtreibungen. Ich habe gerade von einer Frau gelesen, die in den 50ern/60ern 6 Kinder bekommen hat und 16 Abtreibungen hatte...

  • Äääähm, hast Du dafür irgendwelche Zahlen parat?

    lies diesen thread noch mal aufmerksam von vorne und du weißt, was ich meine.

    Es scheint so als ob du ein Problem mit dem Feminismus hast. Wieso und warum? Wenn es die Frauenbewegung nicht gegeben haette, wäre dein/euer Lebensmodell ja so wahrscheinlich nicht möglich.

    der feminismus war super in seiner anfangszeit, als es tatsächlich um gleichberechtigung ging.
    mittlerweile schießt er IMO ein wenig übers ziel hinaus.


    weil ernämlich sehr wohl kinder als "falle" definiert, in die frauen tappen (können).


    er will das traditionelle rollenverständnis bekämpfen.


    mütter, die zu hause bleiben und sich auf ihre kinder konzentrieren sind rückständig. sie behindern den wandel der geschlechterrollen insgesamt. die emanzipierte frau von heute hat - wenn sie schon kinder bekommt - dafür zu sorgen, dass diese nicht zur FALLE werden.


    das ist genau die argumentation hier im thread.


    das ist ein negatives bild von familie und mutterschaft. frau ist nur etwas wert, wenn sie sich in der "männerdomäne" halbwegs erfolgreich bewegt.


    bleibt sie zuhause und macht "nur" familie, ist sie minderwertig. naiv. hormongesteuert. in der falle.


    der feminismus hat sich - ohne es zu merken - die männliche denke zu eigen gemacht, dass kinder keigen, haushalt und erziehung keine richtige arbeit ist. der feminismus hat es geschafft frauen in der hinsicht gleichzustellen, dass sie jetzt auch alle männerjobs machen dürfen.


    das ist ein toller erfolg.


    er hat es aber bisher versäumt eine wertschätzung für die frau in der mutterrolle zu entwickeln.


    und das finde ich schlimm.


    es konnotiert das urspürnlichste, weibliche als negativ und gefährlich.


    das beleidigt mich.


    der feminismus wollte die frauen vom diktat der männer befreien. das hat er geschafft.
    mit dem ergebnis, dass jetzt die frauen anderen frauen diktieren, wie sie optimalerweise leben sollen. indem nämlich vollzeitmütter angegangen werden, bzgl. armutsrisiko und rente und wat-weis-ich.


    freiheit - wahlfreiheit - bedeutet für mich, dass man für die wahl, die man trifft, von den geschlechtsgenossinen nicht abgewertet wird.


    und wenn vollzeitmütter sich ahören müssen, sie seien naiv und hormongesteuert und vertrödeln ihre zeit mit den kindern zu hause, während sie mal besser erwerbstätig wären - wenigstens in teilzeit - dann wertschätzt das nicht die arbeit, die die mutter zu hause leistet.


    es bläst total in das gesamtgesellschaftliche horn, dass arbeit nur dann wertvoll ist, wenn sie bezahlt wird.


    und das gefällt mir nicht.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Carlotta, zum einen gibt es nicht "den Feminismus" und zum anderen ist das, was du da schreibst, definitiv nicht für alle sämtlichen feministischen Strömungen wahr, auf gar keinen Fall!
    Ich würde mal behaupten, einen gewissen Einblick in "die deutsche Feminismusszene" zu haben, und nein, dass was du da schreibst, ist in keinem Fall die einzige vorherrschende Meinung.

  • Zitat von »Annie«
    Äääähm, hast Du dafür irgendwelche Zahlen parat?


    lies diesen thread noch mal aufmerksam von vorne und du weißt, was ich meine.

    Tut mir leid, ich weiß es nicht. Bitte erleuchte mich.

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Peppersweet: ist nicht genau das was du in deinem Beitrag am Anfang aufführst der Grund warum alle niederländischen Mütter anders empfunden haben als du? Warum gilt das in deinem Beispiel für die deutschen Eltern, aber nicht für die niederländischen? Sie sind doch dann auch nur kulturell geprägt.


    Ja, natürlich, absolut. Niederländische Mütter sind ebenso von niederländischen kulturellen Werten, Normen Vorstellungen geprägt wie deutsche Mütter von deutschen.* Ich finde auch die Empfindungen von den niederländischen Müttern in meinem Beispiel nicht besser, richtiger oder gar echter als andere. Es ging mir nur darum zu zeigen, dass auch unsere Empfindungen zu Fragen wie "Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, mein Baby von jemand anders als mir selbst betreuen zu lassen?" nicht frei von unserem Umfeld sind.



    *Stark vereinfacht. Natürlich gibt es nicht DIE deutschen oder niederländischen Werte, das direkte Umfeld spielt auch eine große Rolle.

  • und wenn vollzeitmütter sich ahören müssen, sie seien naiv und hormongesteuert und vertrödeln ihre zeit mit den kindern zu hause, während sie mal besser erwerbstätig wären - wenigstens in teilzeit - dann wertschätzt das nicht die arbeit, die die mutter zu hause leistet.

    Das stimmt!


    Aber leider übersiehst Du dabei, dass es eben auch aushäusig erwerbstätige Mütter sich ein Bashing gefallen lassen müssen "Wozu hast du denn Kinder bekommen, wenn du gleich so viel wieder arbeitest?, Du kriegst ja von Deinen Kindern gar nichts mit, noch nicht einmal den ersten Schritt, wenn Du Pech hast. Wie willst Du denn richtig für Deine Kinder da sein und eine intensive Beziehung zu ihnen aufbauen können, wenn Du kaum zu Hause bist?"


    Sorry, Carlotta, mir fehlt hier ziemlich die Differenziertheit.


    Wie Zwiderwurzn paar Seiten vorher schon schrieb:
    BEIDE Seiten machen sich gegenseitig fertig.
    BEIDE hauen sich die negativen Punkte ihrer jeweiligen Entscheidung um die Ohren.


    Solange man nur fundierte Kritik übt, finde ich das gar nicht schlimm. Vielleicht wird die eine oder andere dadurch aufgerüttelt, ein bestimmtes Thema anzugehen oder nicht aus den Augen zu lassen. Mir, als VZ-arbeitende Mutter, ging es jedenfalls mehrfach so, als mir einige kritische Vollzeitmütter etwas sagten. Das war gut. Das brachte mich weiter. Es hielt mich alert.
    Aber wenn es einseitiges Bashing wird, dann geht mir das in die falsche Richung.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • #ja


    Es werden alle Lebensmodelle mit Kritik, Abwertung und bösen Worten bombadiert. Auch hier im Thread.
    Was mir einfach ein Rätsel ist und bleibt: Warum halten nicht einfach mal alle Frauen mit allen Variationen von Lebensmodellen, Wünschen, Träumen zusammen und machen nicht noch bei diesem konfusen und kontraproduktiven Verhalten mit?


    Ich weiß gar nicht, was ich bin. #weissnicht
    Mein Wunsch ist einfach, dass jedes Elternteil - Mann wie Frau - nach seinen Vorstellungen und Wünschen leben und arbeiten kann, ohne, dass es dafür angefeindet wird. Kann doch nicht so schwer sein, oder? :S

  • Zwiderwurzn, komm an mein Herz,
    auch wenn Du wahrscheinlich ein ganz anderes Modell lebst, als ich ... #knuddel

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich finde es nicht kontraproduktiv, darauf hinzweisen, dass frau in bestimmten Rollenkonstellationen auf Dauer benachteiligt ist #weissnicht


    Ich kann aber verstehen, dass Kritik reflexhaft abgewehrt wird. Wer will schon sein Lebensmodell "abgewertet" sehen? Trotzdem finde ich die Diskussion total interessant und ich kann mich in einigen Modellen wieder finden - je nach meiner Lebensphase (bin ja schon älter). Manche Einsichten kommen später, wenn die Kinder größer sind. Das ist ganz natürlich. Wenn die Kinder noch so klein sind, kann man sich nicht vorstellen, sie einmal in die Welt zu entlassen.


    Aber etwas vorausschauend zu sein, finde ich in der heutigen Zeit ganz wichtig.

  • Ohhh carlotta :) es tut mir Leid, aber du hast wirklich nur sehr rudimentär Ahnung von den verschiedenen Strömungen des Feminismus. Dein Beitrag ist sehr passend zu der öffentlichen Diskussion rund um "den" Feminismus: die meisten denken nämlich sie wissen was "der" Feminismus ist und kommen zur gleichen Conclusio wie du. Und die ist grundlegend falsch, weil sie einfach auf Halbwissen und Unwahrheiten fußt. Ich mag dir damit nicht zu Nahe treten, den Fehler machen viele und vieles davon wird dann in Zeitungen publiziert. Schade, dass ich meine Studienabschlussarbeit hier nicht mal eben abtippen kann, denn diese befasst sich genau mit dem Thema und zeigt ganz gut auf, dass Familie und Feminismus sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil.


    :)

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

  • "Wozu hast du denn Kinder bekommen, wenn du gleich so viel wieder arbeitest?, Du kriegst ja von Deinen Kindern gar nichts mit, noch nicht einmal den ersten Schritt, wenn Du Pech hast. Wie willst Du denn richtig für Deine Kinder da sein und eine intensive Beziehung zu ihnen aufbauen können, wenn Du kaum zu Hause bist?"

    ich schrieb schon, dass ich das in meinem umfeld nicht kenne. (übrigens zu 80% ein evangelikal geprägtes. aber ab meiner schule sind alleinverdienende mütter nicht die ausnahme und 50% aller führungspositionen sind mit frauen besetzt. trotz ganz konservativem familienbild).


    ansonsten ist es auch konsens, dass frau wieder arbeiten geht. 3 jahre zuhause ist schon eher lang. die freundinnen, die nach dem ersten kind wieder arbeiten gegangen sind, waren i.d.r. nur ein jahr zuhause. teilweise ging es danach direkt in vollzeit zurück (weil der arbeitgeber keine teilzeitstelle wollte und mit kündigung drohte).


    langfristig zuhause bleiben hier nur die frauen, deren männer im BMW oder porsche zur arbeit fahren, die sich um verarmung vermutlich keinerlei sorgen machen müssen.


    blöde kommentare über ihren lebensstil muss sich nur die freundin anhören, die das erste kind im studium bekam und seit dem zuhause ist. weil das doch so schade ist. und sie ist doch so eine schlaue - sie könnte doch was aus sich machen.


    dass sie mit mittlerweile drei kindern zuhause super zufrieden ist und gar keinen bock mehr auf lehramt hat interessiert irgendwie kaum jemanden.


    ich finde aber auch, es ist ein bisschen was anderes, ob sowas privat gesagt - oder in der öffentlichkeit propagiert wird. in ordnung ist es natürlich nicht.



    aber dass mütter möglichst schnell wieder arbeiten sollen ist explizit gewünscht und wird finanziell gefördert.


    ich weiß nicht, wo ihr wohnt - irgendwo in bayern aufm dorf? das ist übrigens nicht die gesamte republik.


    in norddeutschland sieht die lage definitiv anders aus. hier ist das problem auf dem land, dass es nicht genügend kitaplätze gibt, für all die frauen, die unbedingt arbeiten gehen wollen.


    in den neuen bundesländern ist vollzeit mutter sein schon seit über 40 jahren nicht mehr in.


    wertschätzung für vollzeitmütter kommt in der öffentlichkeit zu 0% vor.


    und wenn man gesellschaftlichen sozialselbstmord begehen möchte, dann schreibt mein ein buch darüber, dass es doch auch möglich sein sollte, frauen das zuhausebleiben zu ermöglichen. ich sage nur: eva herrmann.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Sehr gerne #knuddel , Annie.


    Vielleicht sollte man die Energie, die man nutzt um Andere wegen ihres Modells zu nerven und zu kritisieren, abzuwerten... lieber dafür verwenden, dass genug Krippen-, KiGa-, Hortplätze und Ferienbetreuungen geschaffen werden, damit man nicht nach 5-6 Jahren Krippe und Kindergarten wieder rotieren muss, weil die Grundschule um 11:15 ihre Tore schließt. Und, dass die Vorsorge derer gesichert ist, die sich der Kindererziehung widmen. Und, dass es möglich ist in jeder Branche und mit jedem Geschlecht eine 30/32h-Arbeit zur Norm wird. Es weniger Burnouts gibt. Und mehr Menschen ihr Modell ohne schlechtes Gewissen - und das haben beide Seiten, weil sie es immer und immer wieder eingetrichtert bekommen - leben können! *seufz*

  • Carlotta, offizielle Zahlen des Bundesministeriums für Familie: bei U3 Kindern arbeiten 7% (!) der Mütter Vollzeit. Bei Kindergartenkindern 17,8%.
    Die offizielle Zahl der vollzeit tätigen Frauen mit Kindern unter 18 (!) Jahren ist: 16% (!)
    ÜBERHAUPT berufstätig bei einjährigen Kindern 26% der Mütter, bei Kindergartenkindern 50%. Wohlgemerkt, das schließt Minijobs mit ein.


    also, dass zuhause bleibende Mütter bei Kleinkindern irgendeinem Trend entgegenstünden, oder die seltene Abweichung von der Norm darstellen, davon kann ja wohl absolut nicht die rede sein.


    Bisher sind überhaupt arbeitende Mütter bei größeren Kindern also gerade mal die Hälfte, bei kleineren die Minderheit, von vollzeit ganz zu schweigen.


    ich persönlich hab ja geschrieben, dass ich den artikel unmöglich finde, obwohl ich genau das tue, was die autorinnen fordern.
    ich finde ihn beleidigend, und zwar für alle frauen (denn zu doof zu sein, um vernünftig den beruf auszuwählen, sind wir ja anscheinend alle).
    trotzdem staune ich über den grad von wut, der hier von einigen hochkommt.

  • ich kann dir den theologischen zusammenhang erklären, würde aber vorschlagen, das in einem eigenen thread zu machen. das gehört hier nicht rein und es wird unweigerlich in eine religionsdiskussion abrutschen - das fände ich schade für diesen thread.


    Nein danke, lass mal stecken, die theologischen Einzelmeinungen von Privatpersonen sind mir aus der Berichterstattung zur Genüge bekannt.


    Mein Unverständnis bezog sich darauf, warum Vollzeitmütter sich ständig in einer Verteidigungsposition wähnen und sich dauernd kritisiert fühlen, auch wenn dem gar nicht so ist.


    Aber wenn Du die ausschließliche Beschäftigung mit Familie, Haushalt und Kindern als das "ursprüngliche, weibliche" bezeichnest, dann dämmert mir, dass es tatsächlich keinen Sinn hat, weiter zu diskutieren. Ich könnte nämlich stattdessen auf dem Balkon sitzen, einen kühlen Rosé Spritz mit ein paar Melissenblättchen genießen und an meinem neuen Projekt weiterarbeiten. Und das tu ich jetzt auch. #glas

    Mitzl mit Großgemüse (2/07) und Kleingemüse (5/09)

  • ich weiß nicht, wo ihr wohnt - irgendwo in bayern aufm dorf? das ist übrigens nicht die gesamte republik.

    Bis vor 5 Jahren wohnte ich in Hamburg ;)
    Seit 5 Jahren in einem Ort in Süd-SH.


    Und meine Kollegin (in Hamburg, wohnen tut sie ebenfalls in Süd-SH), die von mir einen Teil der Aufgaben übernahm, als ich beim ersten Kind in Mutterschutz ging, antwortete mir auf die Frage, wieviele Stunden sie denn jetzt arbeite "20 und das ist schon zu viel. Sonst hätte ich ja nichts mehr von den Kindern. Da brauche ich ja keine Kinder zu bekommen, wenn ich zu viel arbeite". Und ihre Kinde rhatten damals beide schon das Grundschulalter erreicht.


    Ich finde es auch sehr müßig, sich gegenseitig Erlebtes zu erzählen, denn es sind immer nur Momentaufnahmen, die keinesfalls repräsentativ oder objektiv sind.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Vielleicht sollte man die Energie, die man nutzt um Andere wegen ihres Modells zu nerven und zu kritisieren, abzuwerten... lieber dafür verwenden, dass genug Krippen-, KiGa-, Hortplätze und Ferienbetreuungen geschaffen werden, damit man nicht nach 5-6 Jahren Krippe und Kindergarten wieder rotieren muss, weil die Grundschule um 11:15 ihre Tore schließt. Und, dass die Vorsorge derer gesichert ist, die sich der Kindererziehung widmen. Und, dass es möglich ist in jeder Branche und mit jedem Geschlecht eine 30/32h-Arbeit zur Norm wird. Es weniger Burnouts gibt. Und mehr Menschen ihr Modell ohne schlechtes Gewissen - und das haben beide Seiten, weil sie es immer und immer wieder eingetrichtert bekommen - leben können! *seufz*

    Sehr, sehr gute Idee !

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • in norddeutschland sieht die lage definitiv anders aus. hier ist das problem auf dem land, dass es nicht genügend kitaplätze gibt, für all die frauen, die unbedingt arbeiten gehen wollen.

    Stimmt, deshalb musste mein Ort auch einen Finanzausgleich an die Hamburger KiTa zahlen, in die meine Kinder bis zu ihrer Einschulung gingen, da mein Ort uns "keinen bedarfsgerechten Platz" zur Verfügung stellen konnte. Wir Neu-Schleswig-Holsteiner mussten nämlich weiterhin Hamburger KiTa-Plätze in Anspruch nehmen, um weiterhin berufstätig sein zu können.
    Es war einiges an Energie, das wir in diese Lösung gesteckt haben und wir mussten ziemlich dafür kämpfen, aber für ein Jahr (das letzte vor der Schule) die Große in einen örtlichen KiGa umzutopfen und dann nicht mehr so gute Öffnungszeiten zu haben, war schlicht indiskutabel, zumal der Kleine noch zwei weitere KiTa-Jahre vor sich hatte. Zu der Zeit konnte ich nämlich noch VZ arbeiten.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

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