Spiegel-Artikel zu Job/Familie

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  • Huhu!


    8I Uh - das ist ein Trend? Und noch dazu ein neuster? Ich dachte, genau DAS ist des Daseins Kern, das, was das Leben ausmacht und zusammenhält: Eine Arbeit zu finden, die ich toll finde! UND die mich ernährt.

    Hm. das mag für jeden anders sein. Für mich ist der Sinn eher, generell ein Lebensmodell zu finden, mit dem es mir (und meiner Familie) gut geht. Und das kann sehr verschieden aussehen.

    Das mag ja für den einen heißen, ganztags an seiner Kariere zu feilen - kann aber für den anderen auch heißen, glücklich 20 Stunden zu arbeiten und den Rest der Zeit hübsche Sachen zu nähen oder selbsgemachte Tomatensoße abzufüllen.
    Finde ich nicht falsch.

    Allerdings sehe ich schon eine bestimtme Tendenz.
    Nämlich die daß man von "man geht halt auch als Frau Vollzeit arbeiten, weil es nun mal so ist" im Osten und den Problemen als Frau arbeiten zu gehen im Westen nicht in eine echte Wahlfreiheit, sondern in einen neuen Erwartungsdruck gerät.

    und ich finde, daß damit nur ein Druck gegen den anderen getauscht wird und somit alles was für die Frauen/Familien in den letzten Jahrzehnten erreicht wird, regelrecht pervertiert wird. Weil wieder nur EIN Lebensmodell als das einzig akzeptierbare gilt.

    Was mir so rundherum, in diesem Artziker und auch öfter mal im Forum oft begegnet ist: "frau" hat bitteschön als Frau möglichst Vollzeit (und nach Baby möglichst schnell, spätestens nach einem Jahr), in einem hochanspruchsvollen Beruf (und bitteschön keineswegs in einem "Frauenberuf" das wäre ja "pui"!) zu arbeiten. Und das auch noch GERNE, zu Hause bleiben muss man als wenig befriedigend und langweilig empfinden.

    Man hat kreative Hobby ebenfalls entweder doof und lächerlich zu finden - oder sie locker neben Arbeit und Familie zu wuppen (irgendwer schrieb hier letztens sinngemäß, wenn man dies und das selber macht, könne man schließlich in der Zeit ja nicht Nitzsche lesen...).
    Man darf es jedenfalls NICHT schade finden, wenn man durch die Arbeit zu wenig Zeit dafür hat und schon gar nicht darf man weniger arbeiten wollen, um mehr Zeit für solche "Verschwendung von Potential" zu haben.

    Warum darf man seine Wohnung z.B. nicht schön haben wollen und Spaß am Dekorieren haben? Oder selber kochen und backen und sich drüber freuen, daß man ein milch- und eifreies Zupfkuchenrezept entdeckt hat und das Kind endlich auch mal Zupfkuchen kosten kann? Doch ich gebs zu, über so etwas kann ich mich mehr freuen als über mehr Arbeitsstunden oder merhn Geld.
    Darf man das erst, wenn man so weit oben auf der Leiter steht und sich jemanden leisten kann, der das für einen übernimmt?

    Doch, ich sehe da klar einen Trend und mir gefällt er nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (19. Juli 2013 um 13:38)

  • find mich da auch nicht wieder #weissnicht

    einzig dass mit den 32h/woche für alle fänd ich gut.

    und was ich auch finde, ist, dass viele mütter kleiner kinder nicht vergessen sollten, dass die kinder nicht ewig klein bleiben. das klingt zwar banal, aber ich finde, kleine kinder machen es einem einfach, nichts anderes nebenher zu machen. nur rächt es sich irgendwann, wenn man sich da keine gedanken gemacht hat, jedenfalls in vielen branchen.

    edit: und weil ich trins post grad noch sehe:
    das war ich mit dem nietzsche. und ja, ich finde immer noch, das stimmt. wenn ich als frau "verpflichtet" bin qua gesellschaftlicher erwartung alles selber zu machen, wo bleibt dann noch zeit für intellektuelle betätigung?

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu (19. Juli 2013 um 13:40)

    • Offizieller Beitrag

    Hm, mit dem Artikel kann ich auch nicht viel anfangen.

    Aber ich nehme das darin Propagierte tatsächlich nicht als den vorherrschenden Trend wahr. Überhaupt kenne ich grad keinen vorherrschenden Trend.
    Was mir jedoch so vorkommt, wenn ich an die letzten 20 Jahre und die Erzählungen meiner Elterngeneration denke, ist, dass berufstätige Mütter nun keine pauschalen Rabenmütter im negativen Sinn mehr sind - und das finde ich gut.
    Momentan habe ich eher das Gefühl, dass sich die Rollenmodelle für Eltern gerade öffnen, Kita-Unterbringung U3 keine "Schande" mehr ist, auch der Vater Hausmann sein kann oder sich Elternzeit nehmen kann, ohne allzu schief angeguckt zu werden. Also, es tut sich was.

    Was ich bei der Debatte sehr wichtig finde, ist, eben schon an die Altersvorsorge zu denken und nicht in die "Falle" zu geraten, sein halbes Leben unbezahlt und ohne Anrechnung für die Rente in die Familie und Kindererziehung gesteckt zu haben, und dann dadurch in eine finanzielle Notlage zu geraten, weil Scheidung oder sonstwas. Die alleine Lösung kann da aber nicht sein, Vollblutmamas ein fröhliches "Selbst schuld!" ins Gesicht zu tröten. Dann sollte halt z.B. Erziehungszeit angerechnet werden.
    Das wird aber in dem Artikel nicht wirklich thematisiert, find ich.

    Stattdessen spricht da so eine Art Angst daraus. Eine komische Angst, wie ich sie von hauptsächlich Besserverdienern kenne, die eben gerne viel durchplanen und den Kinderwunsch deshalb eher nach hinten schieben.

    Und wo sich dringend noch was tun muss, ist in den Köpfen der Karrieremenschen und Chefs - ich erleb da fast ausnahmslos immer noch die Sichtweise eines Kindes als "Karriereverhinderer". Gleichzeitig jammert man über den demographischen Wandel, möchte Kinder besser betreut und gefördert und behütet wissen, braucht sie als hochwertiges Humankapital später - ja, was denn nun?
    Wie ist das eigentlich im Ausland? Ist da die Sichtweise im Job auf Kinder irgendwie positiver?

  • Huhu!

    Uargh! Stop! Ich werde gründlich missinterpretiert :S . Für mich ist Leben und Arbeiten absolut gleichgesetzt und ich lebe weder um zu arbeiten noch arbeite ich um zu leben. Arbeit ist für mich nicht nur klassische Erwerbsarbeit, sondern auch Selbstversorgung aus dem eigenen Garten, Kinder bestricken etc pp. Und ja, damit ich das Gefühl habe, dass alles "rund" ist, möchte ich, dass meine tolle Arbeit (im weitesten Sinne) mich ernährt und kleidet. Entweder indem ich direkt für mein Essen und meine Kleidung arbeite, es herstelle, oder erfüllend fremdverdiene, um mir Essen und Hemden kaufen zu können. Das ist für mich das absolute Ideal - kein modischer Trend!

    lg - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Das einzige, was mir an dem artikel gefiel, war die letzte forderung, 30 - 32 Stundenwoche für alle als Vollzeit.
    Der Rest - Mann, wieso dreschen frauen immerzu auf frauen ein?
    die, die karriere machen, tun das also nicht aufgrund ihrer vorlieben, sondern weil papa denselben job hatte. und stellen sich so blöd bei der karriere an, dass man das als "nur weil sie gerne lesen befähigt sie das nicht zu einem eigenen buchladen" zusammenfassen kann.
    die anderen bleiben zuhause und schmeißen ihr leben als heimveredlerinnen weg.
    gott, was sind wir frauen doch doof, egal ob berufstätig oder nicht.
    ich finde den stil einfach nur gehässig und doof - obwohl ich mich theoretisch genau so verhalte, wie die beiden es fordern, mit meiner 35h woche ab kind 1 jahr alt und mich wahrscheinlich voll gebauchpinselt fühlen müsste, dass ich - anders als ALLE meine geschlechtsgenossinnen - anscheinend laut autorinnen den "richtigen" weg eingeschlagen habe.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde den Artikel super und auch sehr differenziert! Ich finde da viel wieder, was ich auch aus meinem beruflichen und privaten Umfeld kenne.

    Die Botschaften, die ich da lese sind allerdings ganz andere, als die Themen, die hier jetzt diskutiert werden: Es geht doch um die Frage, warum die berufliche Entscheidung, die Fraue zu Ausbildungsbeginn und beim Berufseinstieg getroffen haben, mit Einstieg in die Familienphase häufig nicht mehr passend scheinen und deshalb von den Frauen nicht mehr mit "Herzblut" verfolgt werden. Und dabei stehen vor allem Frauen im Fokus, die vor dem Kinderkriegen eben auf einen anspruchsvollen Job und entsprechende Karrieremöglichkeiten fokussiert waren. Die Autorinnen raten, die Berufswahl so passend zu den eigenen Talenten und Neigungen zu treffen, dass mit dem ersten Kind eben nicht die Berufswahl in Frage gestellt werden muss, weil die Wichtigkeit bestehen bleibt. Das ist wirklich eine Alltagserfahrung, zu der ich 20 Beispiele aufzählen könnte: Frauen, die ihren Beruf erfüllend finden, machen wirklich soo viel öfter auch mit ein oder zwei oder drei Kindern weiter, während andere - die ihre Berufswahl nicht optimal getroffen haben - die Familienphase eben gerne als "Notausstieg" aus dem ungeliebten Hamsterrad benutzen. Und sich entsprechend schwer mit dem Wiedereinstieg tun.

    (btw. Trin: Deswegen kann ich garüberhaupt nicht verstehen, warum du dich von dem Artikel so angegriffen fühlst! Du liebst deinen Job, du arbeitest in deinem Beruf, höchstwahrscheinlich kannst du - wenn die Kinder größer werden und es für euch passt - wieder auf Vollzeit gehen. Das wird in dem Text doch nicht verurteilt, oder?)

    Was ist falsch daran, Frauen aufzurufen, ihre Berufswahl zu Ende zu denken, über die volle Strecke und nicht nur bis zum ersten Kind? Ich finde, man kann gar nicht genug darüber aufklären, was die Konsequenzen aus einem schlecht oder nicht geplanten Wiedereinstieg nach der Elternzeit sind. Ich kenne sehr wenige Mütter, die nicht negativ überrascht waren davon, wie viele Steine einem doch plötzlich in den Weg gerollt werden und wie wackelig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch immer ist.

    Gerade das Thema Teilzeit macht das deutlich: Wer beschäftig sich schon vor dem Ausstieg damit, wie das Standing als Teilzeitkraft nach Wiedereinstieg sein wird. Wie wenig qualifizierte Teilzeitstellen es gibt und wie gering die Chance ist, als (z.B.) 20h-Kraft in einem Wirtschaftsunternehmen 'für Voll' genommen zu werden. Diese oft bitteren Erfahrungen müssen doch viele Mütter heute noch ganz alleine machen, da finde ich einen Artikel, der darauf eingeht, wirklich nicht verdammenswert sondern hilfreich.

    Also zusammengefasst: Ich verstehe eure Aufregung nicht #weissnicht

  • Hallo,

    Zitat

    höchstwahrscheinlich kannst du - wenn die Kinder größer werden und es
    für euch passt - wieder auf Vollzeit gehen. Das wird in dem Text doch
    nicht verurteilt, oder?)

    Will ich doch aber gar nicht. Ich BRAUCHE es nciht als Bestätigung, ein vollwertiger Mensch zu sein und finanziell werden wir es auch nicht mehr brauchen, wenn die Kinder raus sind. Aber es gibt jenseits des Jobs Dinge, die ich recht genre mache.

    Stimmt, wird im Text nicht verurteilt daß man nach einer (kurzen) Kinderpause wieder möglichst viel arbeitet - sondern regelrecht ERWARTET. So wie in meinem Umfeld wo der 2. Satz nach "Ach so nur Teilzeit" ganz oft ist: "Aber deine Kinder sind doch schon groß!". Als gäbe es eben nur den einen richtigen Weg, möglichst viel zu arbeiten, wann immer es organisatorisch amchbar ist.

    Und das finde ich sehr einschränkend und keineswegs differenziert.

    Ich selber habe auch schlicht keine Lust, mein Leben "vom Ende her" zu leben, ich lebe nun mal jetzt.
    Ich lebe lieber 40 oder wie viele Jahre so, wie es sich GERADE JETZT richtig anfühlt als vielleicht 5 oder 10 im Rückblick auf eine gelungene Kariere. Vielleicht ändere ich mich ja per Renteneintritt tatsächlich auch noch gravierend, aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, daß mich das glücklicher machen würde.

    Und wie jemand schrieb: Ich persönlich kenne niemanden, der als Rentner bedauert, nicht mehr im Job getan zu haben, aber einige, die es schade finden, daß sie für private Interessen zu wenig Zeit hatten.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (19. Juli 2013 um 16:50)

  • Ich finde den Artikel nicht schlüssig. Da wird so argumentiert:

    - Frau startet Superkarriere
    - Frau kriegt Kind, bleibt zu Hause, startet Biedermeier-Aktionismus
    - Frau geht danach in Teilzeit bzw. auch nicht, weil sie einen doofen Job hat, aus dem sie sich durchs Kind rausflüchten konnte und in den sie nicht zurückwill

    Daher soll Frau das so machen:
    - ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken kennenlernen
    - sich dahingehend ausbilden lassen und einen super Job an Land ziehen
    - und dann nach dem Kind statt Halloweenkürbisschnitzen eben in diesen superduper Job zurückkehren

    > da aber auch in Teilzeit, weil: Teilzeit für alle und alle sind glücklich

    #gruebel Verstehe ich nicht.

  • Es geht doch um die Frage, warum die berufliche Entscheidung, die Fraue zu Ausbildungsbeginn und beim Berufseinstieg getroffen haben, mit Einstieg in die Familienphase häufig nicht mehr passend scheinen und deshalb von den Frauen nicht mehr mit "Herzblut" verfolgt werden. Und dabei stehen vor allem Frauen im Fokus, die vor dem Kinderkriegen eben auf einen anspruchsvollen Job und entsprechende Karrieremöglichkeiten fokussiert waren.

    vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sich mit dem ersten kind die prioritäten verschieben?
    vielleicht *wollen* viele frauen einfach mit kindern gar keine karriere mehr machen?

    warum ist überhaupt DIE KARRIERE das oberste und tollste lebensziel., dem sich alles zu unterwerfen hat?

    Die Autorinnen raten, die Berufswahl so passend zu den eigenen Talenten und Neigungen zu treffen, dass mit dem ersten Kind eben nicht die Berufswahl in Frage gestellt werden muss, weil die Wichtigkeit bestehen bleibt.

    aha. so ein unfug. ich kann doch bei meiner berufswahl nicht dinge mit einbeziehen, die ich vorher gar nicht abschätzen kann?

    ich hatte vo dem ersten kind eine deutlich andere einstellung zu kindern, zu berufstätigkeit und zu meinem future-selbstbild als mutter.

    daran, dass sich die eigene realität mit dem kind bei manchen frauen sehr verändert, wird sich nichts ändern. frau kann sich da eben nicht immer super passgenau in die eigene situation in 10 - 25 jahren hineinversetzen.

    und überhaupt sollen frauen dann nur noch berufe wählen, in denen sie auch mit kind noch "karrierechancen" haben? das engt einen natürlich kaum merklich ein!

    und warum überhaupt ist das die verantwortung der frauen?
    warum haben die arbeitgeber so gar keine verantwortung dabei, MÜTTERN das berufsleben zu erleichtern? und ich rede jetzt nicht vonder KARRIERE.

    Das ist wirklich eine Alltagserfahrung, zu der ich 20 Beispiele aufzählen könnte: Frauen, die ihren Beruf erfüllend finden, machen wirklich soo viel öfter auch mit ein oder zwei oder drei Kindern weiter, während andere - die ihre Berufswahl nicht optimal getroffen haben - die Familienphase eben gerne als "Notausstieg" aus dem ungeliebten Hamsterrad benutzen. Und sich entsprechend schwer mit dem Wiedereinstieg tun.

    äh ja - wo ist das der verantwortungsbereich der mütter? und wie soll frau vorherhahnen, ob ihr arbeitgeber womöglich anfängt zu mobben, wenn sie nach der elternzeit nur teilzeit arbeiten möchte?
    und warum werden arbeitgeber nicht verpflichtet ELTERN gescheite und nicht diskriminierende teilzeit zu ermöglichen?

    warum wird das auf die frauen abgewälzt?

    und wo ist das problem eine babypause zur beruflichen neu-orientierung zu nutzen? oder sich umzuorientieren?
    und warum darf frrau nicht beschließen, einfach nur noch hausfrau und mutter sein zu wollen? (dass man dann klug vorsorgen muss, ist klar - das tun wir aber z.B. für meinen mann, der sich gerade beruflich neu orientiert auch. und das wäre wohl eine vollkommen andere baustelle: leute, sorgt bitte ordentlich vor, wenn ihr nicht voll berufstätig seid".

    Was ist falsch daran, Frauen aufzurufen, ihre Berufswahl zu Ende zu denken, über die volle Strecke und nicht nur bis zum ersten Kind?

    weil sie dazu dinge abwägen muss, über die sie noch keine informationen haben kann. z.B. welche prioritäten werde ich haben, wenn ich ein kind/kinder habe?

    und weil es heutzutage ohnehin illusorisch ist bis zur verrentung ein und denselben beruf auszuüben.

    man könnte vielleicht noch sagen: ich wähle meinen beruf jetzt so, dass er mir später gute möglichkeiten bietet, wenn ich mit kind umsatteln will. und das schränkt dann wieder die wahl ein.

    nein, tut mir leid. wenn das ziel ist, dass mütter bitteschön weiterhin in den erlernten berufen arbeiten und nicht lange zu hause bleiben, dann muss man die arbeitsbedingungen attraktiv machen. und das ist mit dem aus dem boden stampfen von krippen mit miesem betreuungsschlüssel nicht getan. die nützt mir nämlich nichts, wenn ich dann an meinem arbeitsplatz die dumme bin, die nur teilzeit arbeitet und jedesmal die ar***-karte zieht.

    Ich kenne sehr wenige Mütter, die nicht negativ überrascht waren davon, wie viele Steine einem doch plötzlich in den Weg gerollt werden und wie wackelig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch immer ist.

    und das hätten sie vorher ahnen sollen? das ist doch unsinn.

    tatsache ist: die berufstätigkeit wird ELTERN in diesem land nicht leicht gemacht. dass frau sich dass dann gerne einfach schenkt, wenn der beruf nicht das a und o war und der gatte gut kohle nach hause bringt - habe ich kein problem mit, solange er keins hat.

    Gerade das Thema Teilzeit macht das deutlich: Wer beschäftig sich schon vor dem Ausstieg damit, wie das Standing als Teilzeitkraft nach Wiedereinstieg sein wird. Wie wenig qualifizierte Teilzeitstellen es gibt und wie gering die Chance ist, als (z.B.) 20h-Kraft in einem Wirtschaftsunternehmen 'für Voll' genommen zu werden.

    ja, aber warum sollen sich damit allein die zukünftigen mütter beschäftigen und nicht vielleicht auch mal die politik oder die arbeitgeber?

    echt, mich regt das tiereisch auf.

    von frauen wird erwartet, dass sie auch mit kind wieder arbeiten - natürlich in dem guten beruf mit den karrierechancen, für den sie ausgebildet wurden, und dass das mit der teilzeit klappt, darum sollen sie sich bitte auch rechtzeitig kümmern. geht's noch?

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • warum die berufliche Entscheidung, die Fraue zu Ausbildungsbeginn und beim Berufseinstieg getroffen haben, mit Einstieg in die Familienphase häufig nicht mehr passend scheinen und deshalb von den Frauen nicht mehr mit "Herzblut" verfolgt werden. Und dabei stehen vor allem Frauen im Fokus, die vor dem Kinderkriegen eben auf einen anspruchsvollen Job und entsprechende Karrieremöglichkeiten fokussiert waren.

    weil sich die prioritäten ändern und der ach so wichtige und tolle beruf plötzlich gar nicht mehr so wichtig erscheint. ich möchte irgendwann auch wieder arbeiten, aber teilzeit, ganz bewusst.

    im sinne des artikels: wo möchte ich mit 50 oder 60 stehen?
    nicht im büro einer vorstandsetage. lieber im garten, schaue meinen enkeln beim spielen zu und gehe ganz flexibel arbeiten je nach anfrage schminke mal hier, mal da ein paar kinder, ganz entspannt. im rest der zeit nähe ich schicke sachen für meine kinder und enkel, koche marmelade ein und hübsche mein haus und meinen garten auf.

  • weil sich die prioritäten ändern und der ach so wichtige und tolle beruf plötzlich gar nicht mehr so wichtig erscheint. ich möchte irgendwann auch wieder arbeiten, aber teilzeit, ganz bewusst.

    im sinne des artikels: wo möchte ich mit 50 oder 60 stehen?
    nicht im büro einer vorstandsetage. lieber im garten, schaue meinen enkeln beim spielen zu und gehe ganz flexibel arbeiten je nach anfrage schminke mal hier, mal da ein paar kinder, ganz entspannt. im rest der zeit nähe ich schicke sachen für meine kinder und enkel, koche marmelade ein und hübsche mein haus und meinen garten auf.


    zu bedenke gebe ich einfach: dieses lebensmodell braucht einen mann (oder eine partnerin), der (die) kohle ranscheffelt.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • Hallo, Ich noch mal.

    Wer verlangt das? Bei mir hat noch keiner kontrolliert, dadagen wurde ich schon oft (negativ, auch hier im Forum ) auf meine Entscheidung relativ lange zu Hause zu bleiben, definitiv deutlich länger als die von ihr zugestandenen 1, 2 Jahre und auch danach "nur Teilzeit" (= immerhin trotzdem 6 Stunden täglich) arbeiten zu gehen, angesprochen.

    Was ist "bedrohlich" daran, wenn man FREUDE daran hat, bestimmte Dinge zu tun? DARF man das nicht, weil man dann nicht mehr genug "Karierefrau" ist?

    Zuerst wird mal kräftig auf bestimmte Interessen draufgehauen und sie als gründlich lächerlich dargestellt, danach wird gnädig getätschelt "Ist ja nicht so schlimm, Kindchen, ein bisschen darfst du ja noch, aber ...

    ... geh bitte WENIGSTENS 30 Stunden wieder arbeiten und überlasse den Großteil dieser Dinge (mit dem Kind Kürbisse schnitzen - hab ich übringes noch nie gemacht...) anderen, die sind dafür gut genug, DU bist ja hoffentlich was Besseres. und der RICHTIGE Weg für dich wäre aber eigentlich es zu machen wie heute viele Männer, dir vorzunehmen, mit 50 in irgend einer Cheffetage zu sitzen."

    "Früher mal" ging es darum, daß die Frauen keine Wahl hatten - weil sie entweder mussten (DDR) oder nicht konnten (BRD, Thema Kigaplätze). Nachdem das nun langsam nicht mehr so krass ist (wenn auch noch lange nicht da, wo es hinsoll), gilt aber trotzdem keine Wahlfreiheit und die Akzeptanz verschiedener Familien-Lebensmodelle, nun sollen sich die Frauen möglichst alle "freiwillig" für den Kariereweg und keinen anderen entscheiden, weil nur DIESER der einzig richtige ist.
    Und wer den nicht wählt, ist einem "bedrohlichen Biedermeiertrend" zum Opfer gefallen,md enn ein eigener WUNSCH kanns ja nicht sein.

    Glaubt wirklich jemand auch eine Frau, die viel lieber Kariere machen würde und die organisatorischen Möglichkeiten dazu hat, bleibt zu Hause und dekoriert Marmeladengläser, weil "ein Trend" das so erwartet? Puh, da scheinen einige Frauen wirklcih wenig von ihren Geschlechtsgenossinnen zu halten.

    Warum kann man nicht jeden selber entscheiden lassen, welcher Weg sich gut anfühlt? Und einfach akzeptieren, daß das ganz verschieden aussehen kann - und glücklich sein durchaus auch mit "kleinem" Job und viel Freizeit verbunden sein kann.

  • Ich unterschreibe mal faul bei Gekko. :D

    Ansonsten ödet es mich echt an, dass ich mir als Frau dauernd anhören muss, was ich gut finden soll und wie ich mich am besten selbst verwirkliche. *gähn*
    Im Übrigen stehen bei uns NIE Blumen auf dem Tisch - die würden die Kinder entweder essen oder das Klo damit verstopfen. #finger

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Ich frage mich immer: Zerfleischen sich Männer auch gegenseitig so? 8I #pfeif

    Jeder wie er will, wie es für die Familie passt und gut ist?!

    Ich find den Abschnitt mit weniger Stunden für wesentlich wichtiger, als was Frau Meier-Hausfrau oder Frau Müller-Karriereleiter so tut.


  • im sinne des artikels: wo möchte ich mit 50 oder 60 stehen?
    nicht im büro einer vorstandsetage. lieber im garten, schaue meinen enkeln beim spielen zu und gehe ganz flexibel arbeiten je nach anfrage schminke mal hier, mal da ein paar kinder, ganz entspannt. im rest der zeit nähe ich schicke sachen für meine kinder und enkel, koche marmelade ein und hübsche mein haus und meinen garten auf.

    gleicher gedanke wie ainu:
    wer finanziert das?

    ich fände 32h als neue "vollzeit" super.
    das würde das hier formulierte familienmodell und dessen rollenaufteilung ein wenig mehr ins wanken bringen.

    Trin, deine beobachtungen gelten nicht für gesamtdeutschland, denke ich.
    im osten ist VZ bei müttern wesentlich etablierter als im westen deutschlands.
    hier ist das eher unüblich und die kommentare würde unter umständen eher in die gegensätzliche richtung gehen.


  • zu bedenke gebe ich einfach: dieses lebensmodell braucht einen mann (oder eine partnerin), der (die) kohle ranscheffelt.


    Es ging ja nur um die Frage, wo ich stehen möchte. Wie die Realität dann aussieht, ist noch mal eine andere Nummer. Aber ja, dazu braucht es eine/n Partner/in, der/die auch Geld nach hause bringt oder einen Lottogewinn, eine Erbschaft oder was auch immer. Trotzdem möchte ich lieber dort stehen, als in einer Chefetage, auch wenn es mehr Geld brächte.

    Ich möchte damit nur sagen, dass ich überhaupt keine Karriere machen möchte. Für mich sind andere Dinge im Leben wichtiger.

  • @Zwiderwurzn: DAS hab ich meinen Mann auch schon mal gefragt und er meinte, dass Männer sich gegenseitig nicht so zerfleischen. #weissnicht

    Ich bin auch der Meinung, dass wir Mädels uns das Leben nicht noch schwerer machen sollten mit so nem Kram, als es für einige so schon ist. #weissnicht

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)


  • Hallo,

    Trin, deine beobachtungen gelten nicht für gesamtdeutschland, denke ich.
    im osten ist VZ bei müttern wesentlich etablierter als im westen deutschlands.
    hier ist das eher unüblich und die kommentare würde unter umständen eher in die gegensätzliche richtung gehen.

    das ist mir bewusst. Aber es macht keinen Unterschied. Die im Osten dürfen Hobbys haben wollen, auch wenns dann mit der Superkariere nichts wird, die im Westen nicht? Oder andersrum?

    Ansonsten, ich denke, um nicht als Lebensziel zu haben "Ich sitze in einem Büro eines großen Vorstands" sondern andere Prioritäten zu setzen (z.B. arbeiten nach Bedarf und Interesse und nicht als Haup-Lebensinhalt-Geber, so verstehe ich flexibel arbeiten" bei Büchertrine) braucht es mMn keinen aushaltenden Mann.
    So etwas kann man auch als Paar als Ziel haben und beide tun das ihre dazu. Bei uns hält keiner den anderen aus und wir werden beide keine Kariere machen und unsere Vorstellung für später sieht auch eher nebeb so viel Arbeit wie nötig, so wenig wie möglich eher Garten, (im idealfall acuh Enkel) und Hobbys vor als eine bestimmte Stellung im Job. Aber ich kann mir trotzdem gut vorstellen, daß wir beide mit dem was wir leben auch später zufrieden sind.

    Und wenn Kinder da sind und einer von beiden ganz weit oben auf die Leiter will, braucht es mMn den anderen Parter/Elternteil erst recht- egal ob männlich oder weiblich, um die Familie aufzufangen. Zumdienst, wenn man nicht gleichzeitig als Lebensmodell hat, daß die Kinder ganztags in Kindereinrichtungen und bei der Nanny aufwachsen. Denn Teilzeit wird sich so eine Kariere wohl weder für Männer noch für Frauen verwirklichen lassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin (19. Juli 2013 um 17:52)

  • Abgesehen davon (so ganz allgemein, jetzt nicht speziell Frauen): Es KANN nicht jeder die große Karriere machen, und es KANN nicht jeder Chef sein, und es HAT nicht jeder spezielle berufsrelevante Fähigkeiten, die er realistisch betrachtet auch in einem Beruf in seinem Umfeld einsetzen kann. Es geht schlicht nicht. Wenn ich einen Chef habe, habe ich immer mindestens 1 Person, die nicht Chef ist. Es muss ;) immer diejenigen geben, die die Arbeit machen ;) und diejenigen, die das ganze organisieren ;)

    Ich finde, diesen Anspruch schon ziemlich hoch gegriffen. Für die meisten Menschen, auch Männer, ist nun mal nicht der superdupergeilo Job drin. Manchmal hakts einfach an körperlichen oder intellektuellen Fähigkeiten, an der Gelegenheit, am Wohnort, am Zeitpunkt.

  • gleicher gedanke wie ainu:
    wer finanziert das?

    ich fände 32h als neue "vollzeit" super.
    das würde das hier formulierte familienmodell und dessen rollenaufteilung ein wenig mehr ins wanken bringen.

    Das sind auch meine Gedanken.
    Geht so eine Vorstellung nicht auch sehr zu Lasten des Ehepartners?

    Ich finde die Aufforderung, das Leben einmal von hinten zu denken, sehr hilfreich. Wenn die Kinder groß sind oder auch nur größer, brauchen sie mich nicht mehr oder nur noch wenig und Enkelkinder kommen auch nicht sofort hinterdrein. Als Frau ist man doch nicht nur da, um den Kindern beim wachsen zuzuschauen oder Marmelade zu kochen, das Leben kostet doch Geld, wer soll das denn alles bezahlen? Den Garten, das Häuschen, die Hobbys, das Studium der Kinder?

    Einmal editiert, zuletzt von Irene (19. Juli 2013 um 18:03)