Punkte-/Belohnungssystem - bin hin und her gerissen ...

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  • Eigentlich halte ich nicht viel von solchen Erziehungsmethoden, die nur darauf aus sind, die Kinder zu konditionieren oder besser gesagt zu "dressieren". Ich verfolge den ideologischen Ansatz, dass meine Tochter sich freiwillig, aus Einsicht, Erkenntnis, Kooperationsbereitschaft heraus "richtig" verhält und nicht einfach nur gehorcht, weil sie sich davon eine Belohnung erhofft. Deshalb stehe ich auch solchen "Punktesystemen" eher skeptisch gegenüber, mit denen sich das Kind für bestimmte, erwünschte Verhaltensweisen Bonuspunkte oder Sticker verdienen kann. Außerdem war so etwas hier bislang nie nötig, weil meine Tochter sich auch so sehr kooperativ verhält, ich sehe keinen Grund irgendwas an ihrem Verhalten zu ändern.


    Nein, SIE ist es, die dieses Punktesystem immer wieder zur Sprache bringt. Ich weiß nicht, woher sie das hat, im Kiga arbeiten sie auch nicht mit so einem System. Aber sie hat wirklich schon wiederholt vorgeschlagen, dass wir ein Plakat aufhängen sollen und ich solle da Punkte (oder Smilies) drauf malen, wenn sie was richtig gemacht hat. Heute z.B. war sie stolz wie Oskar, weil sie ihr Zimmer so toll aufgeräumt hat. Und weil abends die Hose noch trocken war (sie tut sich noch etwas schwer mit dem Trocken werden). Und sofort kam wieder der Hinweis, dass sie dafür doch jetzt schon zwei Punkte verdient hätte. Und sie hatte sogar noch konkretere Ideen: Wenn das Blatt voll ist, können wir doch zusammen Eis essen gehen oder in den Zoo. Das schlägt meine FÜNFJÄHRIGE mir vor!


    Auch umgekehrt hat sie mich schon überrascht: Als wir kürzlich beim Mittagessen Streit hatten wegen ihrer Tischmanieren, ist sie beleidigt aufgestanden und schluchzend über die "blöde Mama" in ihr Zimmer gegangen. Einige Minuten später kam sie wieder raus, immer noch wütend, in der Hand einen DIN A4 Zettel und darauf ein dicker, schwarzer Punkt: "Du kriegst jetzt einen Strafpunkt weil du mich zum Weinen gebracht hast!" und knallte mir den Zettel auf den Tisch. Ich war ehrlich gesagt sprachlos ... und auch ein wenig beschämt.


    Das war auch nicht das erste mal, die Idee mit den Strafpunkten und den Belohnungspunkten spukt schon länger in ihrem Kopf herum - gerade auch im Zusammenhang mit nassen Hosen (und Bettnässen ist hier ja auch noch so ein Thema, wobei ich sie da ganz bewusst nicht unter Druck setzen will, weil ich denke, dass sie es noch gar nicht steuern KANN. Wir gehen da jetzt auch erst mal zum Arzt deswegen). Und ich frage mich: Wenn ein Kind ein solches Punktesystem schon von sich aus so wehement einfordert, sollte ich mich dann vielleicht doch mal darauf einlassen?


    Ich meine, es stimmt schon, sie macht jeden Tag so viele Sachen richtig und ich bin ja auch durchaus sehr stolz auf sie. Vielleicht fehlt ihr ein wenig die Anerkennung im Alltag, vielleicht möchte sie ihr gutes Verhalten gerne sichtbar machen? Vielleicht ist so ein "Belohnungssystem" ja doch nicht so verkehrt wie ich denke? Von "Strafpunkten" halte ich zwar nach wie vor nicht viel, aber dass man z.B. nach 10 oder 20 verdienten Punkten etwas Schönes zusammen unternimmt, ist an sich ja sogar eine nette Idee. Und so ein Punktekalender würde dafür sorgen, dass derartige Aktionen auch eingehalten werden und würden die Vorfreude schüren.


    Was meint ihr, würdet ihr euch auf so einen Vorschlag einlassen, wenn er von eurem Kind käme? Oder hat hier schon mal jemand selbst mit so einem Punktesystem gearbeitet?

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Und du hast keine Erklärung dafür, woher sie das kennt?


    Ich würde ihr erklären, warum ich es für sinnlos/unnötig halte.
    Ich würde ihr anbieten, Tagebuch zu führen. Da kann sie smileys malen, wie der Tag war - kann mit Farben arbeiten - kann Fotos einkleben - das Wetter festhalten - und unter anderem kann sie selbst notieren, was ihr wichtig ist (* für trockene Hose). Dafür eignen sich Kalender ganz gut. Wenn sie dann mit 10 Sternen kommt und gerne ein Eis hätte, dann würde ich das machen.


    Aber auf ein Punktesystem würde ich mich nicht einlassen.


    Hat das eine Freundin von ihr?

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hallo,


    ich finde solche Systheme aus vielen Gründen doof und darum müssten meine Kinder damit leben, daß ich keinen Bock drauf habe. Und daß ich statt dessen lieber Danke sage, sie anlächle usw. Das würde ich ihnen auch erklären. Und daß ich es besser fände, miteinander zu reden - statt sich gegenseitig Strafpunkte zu verteilen.


    Etwas Schönes könnten wir unabhängig davon gerne zusammen unternehmen. Gerne auch nach einem festen Turnus (jeden Freitag einen lieblingsfilm, jeden samstag etwas schönes o.ä.) - aber unabhängig vom Verhalten und nicht als "Bezahlung für Wohlverhalten".


    Mein einziger Versuch damit (man hatte mir eingeredet, daß "Kinder wie meine" so etwas bräuchten und sich darüber freuen würden, weil es ihnen helfen würde usw.) endete allerdings auch damit, daß das Kind "jetzt grade" nicht machte, was anstand und freiwillg auf jegliche Belohnungsuassicht verzichtet hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Hallo Manna,


    ich persönlich lehne diese Systeme ab, bzw. würde sie nur einsetzen wenn ich mir GARNICHT anders zu helfen wüsste.
    Sicherlich kennt Deine Tochter das von anderen Kindern, eventuell einer Freundin?
    Ein Kind kommt nicht von alleine auf die Idee sich selbst "Punkte" geben zu wollen.....
    Vielleicht kannst Du Dich ja darauf konzentrieren Dich noch aktiver mitzufreuen und positiv zu bemerken wenn Deiner Tochter etwas gut gelungen ist?
    Ich würde auch versuchen zu erklären, warum ich die Punkte nicht gut finde....


    Und eventuell öfter in den Zoo und Eis Essen gehen ;)


    lg, karlchen

  • Wie alt ist deine Tochter denn?


    Vielleicht hat ihr eine Kita-Freundin von so einer Liste erzählt und sie fand die Aussicht auf Sticker/Schwimmbadbesuche etc. einfach schön?
    Vielleicht ist sie auch in dieser Phase, in der Kinder alles gerne geregelt, haarklein dokumentiert und gegeneinander aufgerechnet sehen wollen?
    Meine ältere Tochter hatte so eine Phase im Vorschulalter und die jüngere schliddert jetzt (4;3 J.) gerade rein. Ich werde täglich aufgefordert, Raster zu malen und sie kreuzt nach einem undefinierbaren System irgendwas an und dann bekommt man einen Punktestand (inkl. Lob oder Standpauke :D) mitgeteilt. 8)


    Eine Wetterliste wäre doch ein Ausweg: Und nach zehn Regentagen zum Trost Eis essen zu gehen, ist für alle schön :)

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Wenn sie sich das wünscht, dann probier das doch mal aus. Es scheint sie schließlich gerade zu interessieren und ihr Spaß zu machen. Warum nicht? Solche Dinge braucht man nicht so ideologisieren, da kannst Du getrost nach dem Kind gehen.


    Bei meiner Großen hat Belohnungssystem übrigens beim Sauberwerden geholfen, und gar nicht mit großem Punktesystem sondern nur mit dem Versprechen von 3 Tic Tac. Meine Kleine ist dagegen absolut unbestechlich. Ich denke, jedes Kind ist anders und es lohnt sich, mit dem Wesen und den Wünschen des Kindes mitzuschwingen, wenn es schon so kooperativ ist.

    Mitzl mit Großgemüse (2/07) und Kleingemüse (5/09)

  • Ewig langer Beitrag, leider weg, hier die Kurzfassung:


    Punktesysteme sind eher blöd, aber ok wenn das Kind es möchte um Zwischenetappen auf einem langen Weg zu dokumentieren (also von mir aus Trocken werden. Bei mir war es früher schwimmen lernen)


    Punkte für Alltagsdinge: ne, gar nicht. Sich gemeinsam freuen, loben, anerkennen, drüber reden ja. Punkte nein. (Vielleicht will sie selber eine Art "Tagesliste" machen mit Dingen die sie gut oder schön fand am Tag?)


    Schwarze Punkte für böse Eltern: Kreativ 8-)


    Strafpunkte für Kinder: Gar nicht nie

  • Ich würde das auch nicht machen.
    Den Vorschlag von Knallgrau finde ich total gut. Warum nicht ein Tagebuch oder eine Wandtafel machen, wo sie schwarze und bunte Pukte darauf verteilen kann und vielleicht dazu malen, was sie blöd findet, was sie freut ... Das finde ich ne gute Idee, wie Du ihren Vorschl aufnehmen und umleiten kannst. Ich kann diese Punktesysteme echt nicht leiden. Eine Freundin hat das bei ihren Zwillingen eingeführt. Das eine Kind hatte gerade ne schwierigere Phase. Das andere hat sich haufenweise Punkte gesammelt und immer noch mehr bekommen, das ander hat es nicht geschafft mit dem Trocken-Werden etc. und wurde noch frustrierter - das war natürlich extrem bei Zwillis. Ich finds aber auch absurd. Bei uns gibts oft ein Eis, wenn der Tag einfach blöd ist und wir uns ärgern!!! und womöglich sogar alle sich mal angeschrieen haben #schäm

  • SIE ist es, die dieses Punktesystem immer wieder zur Sprache bringt. Ich weiß nicht, woher sie das hat, im Kiga arbeiten sie auch nicht mit so einem System. Aber sie hat wirklich schon wiederholt vorgeschlagen, dass wir ein Plakat aufhängen sollen und ich solle da Punkte (oder Smilies) drauf malen, wenn sie was richtig gemacht hat.


    Hier dachte ich zunächst, dann versucht es halt.


    "Du kriegst jetzt einen Strafpunkt weil du mich zum Weinen gebracht hast!"


    Und an der Stelle denke ich, nee, dann ist das eine Art Ersatzwährung unter miteinander ringenden Diktatoren. Wenn du verstehst, was ich meine. Ihr müsstet, damit das nicht willkürlich wäre, ganz klare Regeln aushandeln, wofür es Punkte gibt und wofür sie eventuell abgezogen würden. Das würde euer Leben zu einem geldwerten Rechenalltag machen. Und während man sonst den Mist, den der andere verzapft, einfach mal ignorieren kann oder wenigstens verzeihen, müsstet ihr, führtet ihr dieses Token-System ein, darum jedes Mal feilschen.


    Kurz: Ich würde mich nicht drauf einlassen wollen.

  • Und ich frage mich: Wenn ein Kind ein solches Punktesystem schon von sich aus so wehement einfordert, sollte ich mich dann vielleicht doch mal darauf einlassen?


    Ich meine, es stimmt schon, sie macht jeden Tag so viele Sachen richtig und ich bin ja auch durchaus sehr stolz auf sie. Vielleicht fehlt ihr ein wenig die Anerkennung im Alltag, vielleicht möchte sie ihr gutes Verhalten gerne sichtbar machen?


    ich halte nich viel davon ideologisch zu erziehen, wenn das an den bedürfnissen des kindes vorbeigeht.


    ich finde, dein kind kommuniziert sehr klar, dass es seine leitsungen gerne irgendwo schwarz auf weiß hätte und gerne mehr gewertschätzt würde.


    kennst du das buch "die 5 sprachen der liebe"?


    jeder mensch hat eine andere art, wie er liebe und ausdrückt. meist ist es die art, wie man sie am meisten spürt.


    deine tochter (ferndiagnosenmodus an) scheint liebe sehr stark über lob und anerkennung zu spüren.


    solange es IHR WUNSCH ist, würde ich auf ein belohnungssystem eingehen.


    ich würde ihr auch nicht das gefühl geben, das nur widerwillig zu tun - denn dann ist es kein liebesdienst.


    willst du deiner fünfjährigen jetzt erklären, dass du aus ideologischen gründen ihr das verwehren musst, weil sie da einfach falsch liegt?


    das wäre doch respektlos.


    tu es für sie, weil sie es jetzt zu brauchen scheint.


    wie frau kloeters sagt: ein bedürfnis, das erfüllt wird, verschwindet.


    ihr werde eine zeitlang punkte oder smilies oder sonnen zählen, zwei mal eis essen - und dann hat sie die gewissheit, die sie braucht.


    bin ich mir ganz sicher.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Da dein Kind es sich wünscht, warum nicht. Eine Idee wäre doch die Punkte dann zusammen zu beurteilen und zu vergeben, dadurch ins Gespräch zu kommen.
    Das eigentliche System, das nur die Eltern bestimmen, ob es einen guten Punkt gibt finde ich fürchterlich, aber ich denke zusammen könnte das ganz schön sein. Negative Punkte würde ich ganz weg lassen.
    Ich denke auch, das sie ein für sich eindeutiges Feedback haben möchte und da ist jeder Mensch unterschiedlich, den einen reicht es verbal, andere möchten es gerne sehen und begreifen.


    Solange ihr das mit Herz und zusammen macht finde ich es in Ordnung.
    Es gibt ja so viele Ansätze, Idee und so, es kommt einfach darauf an, was man daraus macht. Immer für sich und seine Lieben das passende raus suchen.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • So viele schreiben, solche Punktesysteme fänden sie "doof", "blöd", "nicht machen". Warum eigentlich?


    Ich nutze gerade eine Sternchenliste, um unseren Großen zu motivieren, Unterhosen zu tragen. Er bekommt Windeln um, wenn er diese wünscht, aber eigentlich ist er tagsüber sauber und trocken, traut es sich nur nicht immer zu. Die Sternchen zeigen ihm jeden Tag, dass er das kann, und die Toilettengänge werden immer mehr zur sicheren Gewohnheit. Seit es die Liste gibt, ist er unfallfrei und wünscht sich Windeln nur für den Kindergarten.


    Ich würde dieses System nicht eisetzen, wenn ich mir unsicher wäre, ob mein Kind das gewünschte Verhalten auch leisten kann. Aber was spricht dann noch ernsthaft gegen Motivations- und Bestätigungssternchen?


    Fragt
    Silbermöwe

  • Sie dienen dazu, ein Kind zu manipulieren.


    In der Verhaltenstherapie kann man das gerne eingesetzen. Aber nur, weil was funktioniert, muss es nicht gut sein.
    Aber da gehen die Meinungen auseinander.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • So viele schreiben, solche Punktesysteme fänden sie "doof", "blöd", "nicht machen". Warum eigentlich?


    Es ist Dressur. Operantes Konditionieren. Skinners Taubenversuch. Das ist eines Menschen unwürdig.


    Nichtsdestoweniger funktioniert es. In amerikanischen Schulen ist es sehr verbreitet. Das mag man damit entschuldigen, dass man im Massenbetrieb Schule zu manch zweifelhaften Methoden greift, damit im Endeffekt das Ergebnis aushaltbar ist. Aber mit meinem Kind würde ich das doch nicht machen wollen, ganz abgesehen dass es ein völlig eindimensionales leistungsorientiertes Denk-Prinzip ist, das auch noch nahelegt, dass fortan jedes "richtige" Verhalten eine Belohnung erzwingt (Menschen sind nämlich schlauer als Tauben und leiten daraus Regeln ab, derer man schwer wieder habhaft wird).

  • Hallo,


    Warum ich die Dinger nicht mag?


    Wenn ein Kind etwas KANN, wird es das auch früher oder später tun. Dann BRAUCHT es keine Bezahlung für eine Sache, die, wenn es im eigenen Tempo gehen darf, irgendwann selbstverständlich ist. Vielleicht trägt es die Unterhosen dann ein paar Wochen später, aber danach fragt später keiner mehr.


    Und wenn ein Kind etwas noch nicht kann, dann hilft ihm das Punkteding auch nicht, dann zeigt es nur, wie unfähig das Kind ist.


    Diese Belohnungs-Dinger sind doch nur dazu da, damit man dem Kind doe Belohnung NICHT (oder später) geben kann, wenn es nicht das tut, was WIR wollen. Wozu? Warum zu etwas motivieren, was vermutlich bald von alleine kommt? Weil wir das Gefühl haben, "etwas tun zu müssen" und der Entwicklung nicht einfach vertrauen zu können? Glauben wir tatsächlich, daß das Kind dann zur Abschlussprüfung noch mit Windel dasitzt? Warum nicht einfach etwas Geduld haben?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Im vorliegenden Fall würde ich aber nicht davon ausgehen, dass Mannas Tochter dressiert werden soll oder gar will. Aus irgendeinem Grund ist dieses Prinzip für das Kind gerade interessant und das würde ich jetzt erstmal nicht dramatisieren. Wenn es in der Verantwortung der Tochter bleibt, gerne Punkte für irgendwas zu sammeln, dann würde ich das als Rollenspiel sehen und als mehr nicht.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ja, es ist operantes Konditionieren - aber nichts anderes tue ich doch, wenn ich eine Leistung lobe! Und auf Lob, Bestätigung, Mitfreude mag ich bei meinem eher zartbesaiteten Spezialisten wirklich nicht verzichten. Das fände ich lieblos.


    Und nein, es geht dabei nicht darum, ihm eine Belohnung vorzuenthalten. Es geht darum, ihm sichtbar zu machen, dass er das, was er sich selbst wünscht - Unterhosen zu tragen - auch kann. Er traute es sich nämlich fälschlicherweise nicht zu. Das Zeitraster ist eng genug gesteckt, dass er auch an Kindergartentagen ein Sternchen bekommt.


    Ist es manipulativ, dem eigenen Kind Mut zu machen? #gruebel

  • Hallo,


    Georg, ich hatte Silbermöwes Frage nach Punktesysthemen eher allgemein und nicht speziell auf das Ausgangspost bezogen verstanden.


    Da ICH keine Lust habe, Menschen zu bepunkten oder von einem Menschen für mein Verhalten mit Plus- oder Strafpunkten bedacht zu werden, müsste mein Kind damit leben, daß ich dieses Rollenspiel nicht mitspiele (Ich hab auch andere Spiele verweigert, die ich nicht leiden konnte). Entweder macht das Kind sein eigenes Systhem für sich oder wir fänden wir ein anderes Ritual (wie gesagt, z.B. einen Film-und-Kuschelabend immer am Freitag o.ä.) , aber dann aber eben einfach so und ohne Belohnungskomponente.


    edit: Silbermöwe


    Hättest du wirklich Angst, ohne Punkteding lernt er es nicht? Denn wenn er es ohne Punkte und Belohung nur etwas später dafür aber tatsächlich aus sich heraus lernen würde, wäre das doch nicht schlimm, oder?


    (Loben im Sinne von "Ein bewertendes (wenn auch in dem Falle positives) Urteil über eine Handlung/Leistung abgeben" sehe ich übringes tatsächlich ähnlich kritisch und das ist für mich etwas völlig anderes als MITfreuen, d.h. die Freude des ANDEREN zu teilen - oder auch die eigene Freude zu äußern.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Lasst mal die ganze Ideologie, Dogmatik, Konzepte, Theorie und Therapie und Lehrbücher beiseite. Das Kind hat einfach Bock auf ein paar Glitzersticker und auf was zum drauf freuen. Nun lasst es doch, sie wird sicher keinen Schaden davon kriegen.

    Mitzl mit Großgemüse (2/07) und Kleingemüse (5/09)