Rechtschreibfehler in Mathe

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    Ist es üblich, dass in Mathearbeiten Rechtschreibfehler zu Punktabzug führen?
    Mein Sohn hat Probleme mit der Rechtschreibung und ist jetzt super frustriert, weil er jeweils einen halben Punkt abgezogen bekommen hat.


    RLP, 5. Klasse


    Ich bin echt baff.

  • Hallo!
    Hier in Sachsen ist es auf alle Fälle rechtlich möglich wegen Rechtschreibung insgesamt 1-2 Punkte in einer Arbeit abzuziehen - mehr nicht. Also nicht pro Aufgabe oder so. Ob es üblich ist #weissnicht - ich denke aber eher nicht - zumindest nicht in den kleinen Klassen. AN meiner Schule würde das jedenfalls nicht gemacht werden und ich finde es auch ganz schön übel. Die Kleinen sollen sich doch erstmal eingewöhnen - da bin ich nicht mal in Deutsch sonderlich streng.

  • Ja, witzigerweise durfte ja im Deutschaufsatz die RS nicht gewertet werden...


    Wenn das nun in allen Fächern so ist, dann kann mein Sohn einpacken.

  • Hallo,


    Wenn es sich um Fachbegriffe handelt kann es wohl in die Bewertung einfließen.
    Ob es sinnvoll für die MATHEnote (oder sonstige Fachote) ist, sei mal dahingestellt... vor allem, wenn klar erkennbar ist, daß der richtige Begriff gemeint ist.


    Andere Rechtschreibfehler können wohl angestrichen werden, dürfen aber nicht zur Abwertung der Fachnote führen. So kenne ich es jedenfalls.


    Bei einer anerkannten Teilleistungsschwäche mit Nachteilsausgleich darf Rechtschreibung gar nicht in die Bewertung einfließen, in kleinem Fach.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    ich kenne einen erwachsenen mann, der vor ca. 20 jahren gerne bei mathe-schularbeiten losung statt lösung geschrieben hat. der lehrer hat ihm damals mindestens eine note schlechter dadurch gegeben. das war in österreich.

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Hier ist es meines Wissens so, dass ab einer bestimmten durchschnittlichen Fehlerzahl pro Seite (Grenzwerte abhängig von der Jahrgangsstufe) die Gesamtnote herabgesetzt wird. Wie das bei Fachbegriffen ist, weiß ich nicht. Aber da gehört es- je nach Fach- natürlich auch dazu, die entsprechenden Begriffe zu beherrschen. So viele sind es ja nun auch nicht und sie wurden wochenlang ständig thematisiert. Dann ist es m.E. auch richtig, das als Fehler zu werten.


    Bei diagnostizierten Rechtschreibstörungen greifen hier die Nachteilsausgleichs-Regelungen, d.h. die Lehrkraft kann die orthographische Bewertung aussetzen.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich verstehe das theoretisch schon, mein Sohn tut mir aber grad arg leid.
    Er hat bei der Diagnose auf LRS immer wieder eine deutlich erhöhte Fehlerzahl gehabt, wir haben aber jedes Mal wieder erklärt bekommen, dass seineFehler nicht typisch für LRS wären, das Problem also wo anders liegen müsse. Wo weiß keiner. Also: keine Diagnose- kein Nachteilsausgleich.


    Er hat so Wörter wie "Anzahl" falsch geschrieben z.B. - ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Nächste Woche schreibt er NaWi - Aufbau der Hautschichten, ich brauch Euch nicht erzählen, dass er Wörter wie "Schweißdrüse" noch nie richtig geschrieben hat? Das gibt ne Katastrophe.

  • oh wie doof für Deinen Sohn Homunkulus!


    Meine Tochter ist auch so eine Kandidatin, sie würde dann dauernd schlechter bewertet werden, weil sie eine sehr kreative LRS hat.
    Die Testauswertungen beim Kinderpsychiater sollten zum Nachteilsausgleich reichen, zumindest wurde es uns so versichert seitens der StadtteilSchule.
    Was aber gut war/ist, dass wir uns nicht auf die Testungen der (Grund-)Schule verlassen haben, sondern bei einem anerkannten Spezialisten war, die GS meinte nämlich, dass sie einfach nur faul wäre und wahrscheinlich nur ein bisschen weniger schlau.
    In der NaWi-Arbeit wurden zwar die Rechtschreibfehler angemarkert, aber nicht bewertet, obwohl der Nachteilsausgleich noch nicht durch ist. Aber die weiterführende Schule ist hier um Längen fortschrittlicher als die Grundschule.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Das ist wirklich unfair. Ich würde die Klassenlehrerin um ein Gespräch bitten und ihr kurz sagen, dass das für deinen Sohn sehr demotivierend ist. Dagegen vorgehen kann man wohl nicht, hier bei uns (Nachbarskind) ist es das gleiche Problem.


    Hagendeel

  • Gibt es einen Förderplan für Deinen Sohn? Bei Rechtschreibschwäche beschließt die Klassenkonferenz (idR auf Anraten des Deutschlehrers) einen Förderplan, der z.B. solche Sachen auch festlegt. Also, selbst WENN das in Mathe rechtens wäre (ich meine auch, dass geht nur bei Fachbegriffen), könnte man das ja für die Zukunft ändern und eventuell noch andere Hilfestellungen beschließen.


    Sprich doch mal mit dem Deutschlehrer und suche mal im Netz nach:
    Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur vom 28. August 2007 (9321- Tgb. Nr. 2308/07)

  • Hab was gefunden für RLP: "Sinnentstellte oder völlig falsch geschriebene Fachbegriffe, die vorher besprochen oder geübt wurden, können [...] als Fehler in die schriftliche Fachnote einfließen; innerhalb dieses Rahmens ist unter pädagogischen Gesichtspunkten vor Ort zu entscheiden." (Amtsblatt Nr.10/1999)


    Was für mich heißen würde: Muss man nicht unbedingt machen (erst recht nicht, wenn eine Rechtschreibschwäche bekannt ist), kann man aber, wenn man auf diese Fachbegriffe Wert legt bzw. legen muss (Lehrplan).

  • Danke, krebbel, das hat mir sehr geholfen und Danke auch den anderen.
    Seine Deutschlehrerin hat mir eh eine Notitz mit Bitte um ein Gespräch hinterlassen, ich denke da bin ich mit dem Thema genau richtig.

  • Bei einem Kind, was LRS hat darf bei uns (BY, RS) ja die Rechtschreibung nicht gewertet werden, wenn es einen Nachteilsausgleich gibt.
    Gibt es keine diagnostizierte Schwäche und in der 5. (!) Klasse schreibt mir ein Kind in Geographie Fachbegriffe falsch, aber so, dass ich sie lesen kann (also lautgetreu, fehlendes h, fehlende ü-Striche etc.), bekommt das Kind trotzdem die volle Punktzahl. Steht was da, was nur im entfernten mit dem gesuchten Wort zu tun hat, dann natürlich nicht. Man sollte die pädagogische Freiheit auch für die Schüler nutzen.
    In einer Abschlussklasse sehe ich das natürlich strenger.

  • In Mathe und Physik gibt es bei mir bei Fachbegriffen, auf die es normalerweise einen ganzen Punkt gibt, dann halt einen halben. Ich muss das Wort aber wirklich erkennen und es darf keine Mischung zwischen zwei Sachen sein.



    Ich kenne ja nur die standardisierten Tests und mir wäre da vollkommen neu, dass man hier nach "typischen" LRS-Fehlern sucht. Falsch geschrieben ist falsch geschrieben und es geht nach Anzahl der Fehler - oder?


    Meine Tochter hat jetzt sogar noch eine Verlängerung bekommen, obwohl sie jetzt knapp unter der nötigen Fehlergrenze für LRS lag. Allerdings argumentierte die Psychologin, dass die Diskrepanz zwischen Rechtschreibleistung und IQ so groß ist und sie es dennoch bekommt. Sie müht sich redlich, es wird von Jahr zu Jahr besser, aber ich möchte jetzt nicht, dass sie sich die Abschlussnote versaut. Auf der FOS muss sie dann eh ohne klarkommen. Und das schafft sie, so wie sie sich reinhängt und übt #top



    Ich würde da nochmal nachhaken bzgl. der typischen Fehler, die dein Kind nicht machen würde ...

  • Ich habe es schon in anderen Beiträgen geschrieben, bei uns in Sachsen zählen auch nur die "typischen" Fehler. Mein Sohn macht auch vieeele Fehler, allerdings auch nicht die typischen, weshalb es nicht zu einer LRS reicht. Er macht pro Diktat so viele Fehler, dass er seine 6 sicher hat. NAchteilsausgleich gibt es da nicht. Und durch seine Deutschnote hat er sich die Gym-Empfehlung verspielt, denn die gibt es bei uns nur bei 2,0 in den Fächern D, Ma und Su.


    Bei meinem Sohn wurde mir oft erklärt, dass viele Fehler auch von anderen Ursachen kommen können, wie fehlende Regelbeherrschung oder Konzentration. Das ist dann aber keine LRS, gibt also keinen Ausgleich. Gerade in der 5. Klasse bei uns auch doof, da auch in den Fächern wie Bio usw. die Fachbegriffe richtig geschrieben werden müssen. #augen Mathe ging bisher noch.

  • Oh mann, wie ätzend. Ich habe leider keine Infos, fühle aber mit euch. Ich kann mir vorstellen, wie demotivierend das ist. Das sowas wirklich in einer 5. Klasse nötig ist, erschließt sich mir auch nicht. Erst recht, wenn man immer wieder hört, dass mit der neuen Art schreiben zu lernen, die Rechtschreibung im Hirn erst am Ende der 6. Klasse angekommen ist.


    Meine Tochter schreibt noch vieles sehr "kreativ", auch gelernte Begriffe in Sachkunde, und bekommt - noch - glücklicherweise keine Abzüge dafür. Nur im Diktat. Da schreibt sie seit einem Jahr 3er statt 4er, aber besser wird es auch mit Lernen vermutlich so schnell nicht. Anzal statt Anzahl wäre also ganz normal. Wie viel Spaß macht das Lernen für Mathe & co. denn noch, wenn man am Ende keine sehr guten Noten bekommt, obwohl man alles richtig gerechnet hat? Aber ich bin sicher kein gutes Beispiel, denn ich finde es auch überflüssig, immer diese total korrekten Antwortsätze unter die Rechnung schreiben zu müssen. Für mich im Alltag ist das überhaupt nicht entscheidend, sondern die Rechnung an sich. Ich rauf mir jetzt schon in Gedanken die Haare, wenn ich solche Geschichten lese #angst


    #yoga


    Gut, dass du das Problem mit der Deutschlehrerin besprechen kannst, Homunkulus. Alles Gute dafür!
    Kim

  • Ich wollte mal rückmelden, wie es weiterging.
    Der Druck scheint auf meinen Sohn gut zu wirken, seine Rechtschreibung verbessert sich (langsam aber merklich). Die Deutschlehrerin ist eine sehr nette und hat einen kompetenten Eindruck gemacht (und er kann sie auch noch leiden ;))
    Mittlerweile glaube ich fast eher an eine Konzentrationsgeschichte. Er hat in besagtem NaWi-Test der auf die Mathearbeit folgte fast keinen Fehler gemacht. Ich habe dem Test angesehen, dass er fast nur an seine Rechtschreibung gedacht hat - er hat immer korrekt geantwortet, aber so knapp, bloß kein Wort zu viel hinschreiben, könnte sich ja ein Fehler einschleichen ;) Wenn das Kind eine echte Rechtschreibschwäche hätte, hätte es das nicht hinbekommen.


    Irgendwie kurios, mir ist diese ganze Schule so zu wider und die Geschichte mit der Mathearbeit hat mich schon geärgert (mich hätte das nicht motiviert), aber für meinen Sohn scheint es zu passen.