Die Geburt verarbeiten, nicht schlimm und trotzdem blitzt es manchmal auf

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  • Oh, ich versteh dich wirklich gut!!

    Beim Großen hatte ich eine wunderbar selbstbestimmte Geburt - der Kleine kam etwas zu früh und deshalb musste ich ins KH. Er war zwar auch ohne Eingriffe von selbst schnell da, aber alleine die Untersuchungen und Androhungen, wenn nicht das und das, dann...
    Ich hatte über Stunden keine Wehen und letztlich war die Geburt schmerzhaft und verkrampft, weil ich mich gar nicht richtig einlassen konnte. Das geht mir heute auch noch nach und wenn ich noch einmal die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich meine Hebamme erst rufen, wenn ich schon den Kopf zwischen den Beinen habe und nicht mehr transportfähig bin. :D Sie hat mir nämlich hinterher gesagt, dass sie in dem Falle auch zu mir nach Hause gefahren wäre - schön blöd, dass ich in die KH-Falle getappt bin. #sauer

  • Wenn ich die Zeit um ein Jahr zurückdrehen konnte, würde ich nie mehr "leichtfertig" einleiten lassen. Das Fruchtwasser wurde zwar knapp, aber das hat auch von Tag zu Tag geschwankt. Ich habe den Ärzten da vertraut, aber eigentlich hätte ich lieber mehr in mich horchen und meinem Kind vertrauen sollen, dann wären die Saugglocke und die unschöne Geburt vielleicht nicht nötig gewesen. Ich habe kein Trauma davon getragen, die Freude über mein kerngesundes Kind überwiegt, aber ich hätte heute so vieles anders gemacht und entschieden, das schmerzt ganz schön. Ich bin sicher die ersten Schreimonate haben mit der schwierigen Geburt zu tun.
    Wer hat eine Zeitmaschine für mich? #weissnicht #schäm

    Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.
    Rahel Varnhagen

  • hallo!
    ich kann dich so sehr verstehen!
    wenn ich das lese kommen mir wikrlich die tränen, dieser stachel der da sitzt, ich habe ihn auch. auch wenn eigtl. alles gut ist und alle wohlauf sind, die seele nun mal nicht. und das wird so oft unterschätzt.
    ich kann dich so verstehen, ich wollte es bei der 2. geburt "besser" machen für mich und mein baby. und es ist mir einigermaßen gelungen, auch wenn ich trotzdem etwas getrietzt wurde und mich gegen einiges wehren musste...
    aber ich wollte nicht noch einmal so eine für mich gefühlt "unnatürliche" und unnötig anstrengende, seelen verletzende geburt erleben...
    bei mir war es eigtl. genau wie bei dir, und ich finde es so traurig, dass es so wahnsinnig oft so läuft...
    auch ich hatte einen blasenriss, ganz leichte wehen, musste im kh bleiben, einleitung, hemmer, wehenverstärker, hemmer, pda weil ich es auf der pritsche nicht ausgehalten habe... und all das nur weil die ärzte es so wollten... ich habe mich so schuldig gefühlt meinem baby es so schwer gemacht zu haben...
    ich wünsche dir dass die erinnerung etwas mehr verblasst,
    mich hat die 2. geburt ein wenig mit der ersten veröhnt...
    liebe grüße, anna

  • Ich werde einfach so wütend, wenn ich sowas lese. Und dann in Kombination Gespräche mit "Fachpersonal", die (auch innerhalb des Teams) allen ernstes behaupten, vielleicht wären Frauen nach traumatisch oder schwer erlebten Geburten einfach ein bisschen zimperlich.

    So unsagbar wütend.

    Ich verstehe, dass dich deine Geburt weiterhin beschäftigt - das hätte sie als schöne Geburt sicher auch (gerade nach einem Jahr ... klassisch). Aber nicht so. Sie sollte einen nicht entwürdigen, diese Erinnerung, sondern die Brust schwellen lassen vor Stolz. Das wurde dir genommen und es gibt dafür keine Entschuldigung.

    Ich habe vor Kurzem in einem Blog einer Doula einen Brief einer Frau an ihre Hebamme gelesen, die auch entwürdigende, entmutigende Szenarien beklagt. Und das las sich so heilsam und gestärkt - nur durch das Zu-Wort-Kommen. Vielleicht könntest du so einen Brief auch an diese Leute schreiben? Du musst ihn ja noch garnicht los schicken ... erstmal zu schreiben:

    "Das war entmütigend. Du hattest dazu kein Recht." laut zu sagen (oder offen zu schreiben) kann sehr heilsam sein. Egal, was (und ob) für eine Antwort kommt.

  • Ich danke euch wirklich für eure Antworten, das hilft mir so weiter gerade!

    bärin

    Die anderen Geburten waren durchwachsen.

    Die erste Geburt war eine Einleitung 18 Tage über Termin (ich übertrage IMMER richtig lange), die dann letztendlich 3 Tage ging. Über die letzten paar Stunden habe ich einen Filmriss, ich weiß erst wieder das meine Große angezogen unter der Wärmelampe lag und geweint hat, ich allein im Zimmer und war noch so schwach das ich nicht zu ihr hinkam.
    Da habe ich auch lange gebraucht das hinter mir zu lassen.


    Die zweite Geburt war, ausser ein paar Dingen(Fruchtblase sprengen ohne zu fragen), wirklich toll!
    Nur leider haben sie mir dort viel zu früh die Plazenta entrissen sodass ich bald verblutet wäre.
    Das hat mich dann wirklich sehr lange verfolgt, ich habe es mit einer Hebamme aufgearbeitet weil ich in Schwangerschaft drei Panikattacken deshalb hatte.


    Die dritte Geburt war eigentlich schön.
    Da mein Sohn 4,5 Kg wog, waren permanent zwei Ärztinnen und Hebammen dabei, die mich aber komplett in Ruhe ließen, ich konnte so ziemlich machen was ich wollte.
    Unschön waren die stundenlangen Preßwehen weil der kleine Riese den Weg nicht wirklich fand, und als die Oberärztin kam und Druck gemacht hat das ein Notkaiserschnitt gemacht wird wenn er nicht dann und dann da ist.


    Aber dieses Mal, das hätte richtig gut werden können.
    Ich habe mich belesen, ich war vorbereitet, ich kannte das alles schon, hatte keine Angst und wusste was ich zu tun hatte.
    Und es ging wirklich lehrbuchmäßig los.
    Das ärgert mich so. Ich habe mich zwischenzeitlich so stark und in mir ruhend gefühlt.
    Und das war dann im KH wie weggeblasen.

  • Ich kenne das von Kind I und II, da wars ja noch nen Zacken härter mit "Ups sorry, Fruchtblase ausversehen bei der Untersuchung geplatz *3,5 Wochen vor Termin*" und es war meine Hebamme.

    Ich fühle mich auch beraubt und viel, viel schlimmer ist, das es ich nichts dagegen gemacht habe. Das ich das hingenommen habe.

    Kack Gefühle. Ich kann dich also verstehen.

  • Ich muss MaidenMotherCrone recht geben. Nach meinem Sternchen letztes Jahr hat es mir sehr geholfen an das KH zu schreiben und auch zu schimpfen, Kritik zu üben.
    Einfach zu sagen: ihr wart gemein zu mir, ihr habt mich nicht gut behandelt (simpel gesagt)

    Klar, haben die sich versucht heraus zu reden, aber das war mir dann schon egal, ich musste das los werden und das hatte ich getan.

    Tortellini, das was dir passiert ist, war dir gegenüber, abwertend und unpersönlich und hast jedes Recht der Welt unzufrieden damit zu sein.

  • Ich verstehe dich da auch sehr gut.

    Bei mir ist die erste Geburt schon fast vier Jahre her, und momentan bricht alles aus mit heraus, alles was ich bisher noch versuchte mir schön zu reden. Das tut so verdammt weh... Mein zweites Kind kam mit der Hebamme meines Vertrauens zur Welt, diese Geburt versöhnte mich einerseits mit der ersten Geburt, lässt mich aber auch umso mehr fühlen wie schrecklich die erste Geburt war.

    @MaidenMotherCrone: weisst du noch welcher Blog das war?

  • Tortellini, doch, was Du berichtest, ist schlimm.

    Und nur, wenn wir das aussprechen, wird sich auch etwas ändern. (Es hat sich in den KH ja schon einiges getan, aber nur, weil Mütter sich gewehrt haben.)
    Du hast es als schlimm empfunden und nur, weil die Allgemeinhait so tut, als müsste eine Frau die völlige Entrechtung und Bestimmung über ihren Körper und das Recht über ihre eigene Intimsphäre mit der Geburt komplett aufgeben, müssen wir nicht versuchen, Deine Gefühle zu bagatellisieren, denn sie sind berechtigt.

    Wegen Deinen grundsätzlich sehr späten ETs such doch bitte mal im alten Forum nach einer ET-Diskussion, in der Glockenbaum einige Infos und ich glaube auch einen Link eingestellt hatte, auf eine Studie, wie sehr ETs von Frau zu Frau, in unterschiedlichen Familien, Völkern abweichen. Unser ET ist nur ein Durchschnittswert. Manche Kinder sind schon 2 Wochen vor ET übertragen, andere kommen noch 2 Wochen nach ET mit sehr reichlicher Käseschmiere zur Welt.

    Ich habe selber zu Hause an ET+14 entbunden. CTG hat meine Hebamme zwei Tage vorher bei mir zu Hause gemacht (Wochenende). An Et+14 hätte ich auch nochmal zum US zu meiner FÄ kommen können.

    (Meine FÄ war technisch sehr gut ausgestattet, galt in Hebammenkreisen als sehr genau, hat Frauen aber individuell begleitet und ich fühlte mich immer sehr gut beraten.)

  • Es kommt fast einer Vergewaltigung gleich... :(

    Mein Sohn ist jetzt 16, und auch ich hab an seine Geburt nur den Gedanken: er lag gesund auf mir....

    Ich war 17, Kind wurde relativ schwer geschätzt (4kg), und der Arzt, der bei der Geburt dabei war,hat definitiv seinen Beruf verfehlt! Sowas sollte nicht auf Frauen losgelassen werden.
    Ich kam ins KKH, und beim CTG schreiben ist meine Fruchtblase geplatzt, das Wasser war grün. Die junge Hebamme (hat extra für uns Überstunden gemacht, sie ist bis zum Ende geblieben und hat meine Hand gehalten) hat das noch ganz locker gesehn: kann passieren, Kind steht unter Stress, aber Herztöne sind super.
    Kaum ist der Arzt da, wird Panik gemacht.
    Am Ende waren 3 Hebammen + Arzt + eine angehende Ärtzin mit im Kreisssaal. Natürlich Käferchenstellung. #augen
    Ich hab mich zwischen den Wehen immer wieder hingekniet, weil es mir dann einfach besser gin. Die Hebamme hat mich dabei auch unterstützt. Aber sobald der Arzt wieder einkam, kam dann nur: hinlegen, so macht man das eben.
    Ich hab der Hebamme auch nachher gesagt, ich will von ihm nicht untersucht werden. Weil es jedesmal so war, als wenn mir jemand ein Rammeisen reinsteckt. Und dabei noch dieses dämlich Grinsen.... #sauer

    Schlussendlich kam mein Sohn per Saugglocke, weil ich einfach keine Luft und keine Kraft mehr hatte zu pressen, musste ja ständig auf dem Rücken liegen.
    Als es dann hiess, er ist 56cm und 4040g kam von dem Arzt nur: Na, hätten wir vorher gewusst, wie schwer er ist, hätten wir mal besser nen KS gemacht. 8I #motz #sauer
    WARUM?
    Es wäre wahrscheinlich sogar besser gelaufen, wenn ich nicht ständig hätte liegen müssen!!!!

    Und nein, wirklich verarbeitet habe ich diese Geburt nicht.
    Ich habe viel und ausführlich mit meinen Hebammen von Fleurchen und Nathalie geredet. Ganz im reinen bin ich noch nicht, aber dadurch ist es schon sehr viel besser geworden.

    Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Zeit zurück drehen....

    4.024 Beiträge im alten Forum, schon länger dabei! #pfeif Ich bin ein Oma-Schwein mit Fenstern!

    Amy-Fleur 11.11.2008*4500g*53cm*Geburtshaus Köln

    Nathalie 1.03.2011*3920g*51cm*glücklich zu Hause

  • Hallo Tortellini,

    kann dich sehr sehr gut verstehen. Bei mir war es auch so, dass ziemlich viel Panik von den jungen Assistenzärzten verbreitet wurde (von den älteren Ärzten eher nicht). Die PDA dagegen wurde mir richtiggehend angepriesen, angeblich gar kein Problem, ich könne dann auch noch laufen. Von wegen! Mir ging es wie dir, ich lag wie eine Schildkröte auf dem Rücken und konnte keinen Schritt mehr tun. Dafür endlose Presswehen, gegen die die PDA auch nichts mehr half und aufstehen konnte ich dann nicht. So etwas nervt mich, dass einem einerseits richtig Panik gemacht wird und andererseits Probleme, die bei einer bestimmten (von dem KH gewollten) Behandlung auftreten können, so kleingeredet werden. Hast Du die Möglichkeit, das irgendwie mit einer Hebamme zu besprechen. Neulich erzählte mir auch jemand, dass einige Doulas auch eine Zusatzausbilding zur Nachsorge bei solchen traumatischen oder auch nur schlechten Erlebnissen hätten.

  • Ach Mensch, bei mir war der erste so eine ich-bin-in-der-Krankenhausmühle-gefangen Geburt, die dann blöderweise (oder logischerweise) auch im Kaiserschnitt endete... :( Damals erschien mir das alles nicht so schlimm, ich war einfach heilfroh ein gesundes Kind zu haben. Aber in der zweiten Schwangerschaft kam dann viel wieder hoch und ich kann mich auch noch an viele Situationen erinnern, wo ich im Nachhinein so sauer bin, dass ich mich nicht gewehrt und meine Grenzen klarer vertreten habe.

    Zum Teil ausgesöhnt haben mich dann die anderen beiden Geburten. Beim dritten hatten wir auch wieder so eine blöde Situation im KH, geplant war Hausgeburt, ich hatte einen Blasensprung und dann aber erstmal keine Wehen. Nach wehenloser Nacht 17 h nach Blasensprung wurde meine Hebamme dann doch etwas unruhig und wollte zur Sicherheit Entzündungswerte, die wir im KH machen lassen mussten. Von Anfang an haben wir klare Ansage gemacht, dass wir bei guten Werten sofort wieder nach Hause wollen. Die Ärztin dort war auch super, wies uns aufs Risiko hin, aber Werte waren okay und sie wollte uns gehen lassen. Dann kam aber der Herr Chefarzt noch rein... X( Stankt total nach Kippen, stellte sich nicht vor, sondern motzte uns nur übelst an, wie unverantwortlich wir da handeln und überhaupt. Menschlich einfach ein komplettes A...loch. Ich bin heute noch stolz drauf, dass wir ruhig geblieben sind, die Entlassungspapiere unterzeichnet haben und ohne weiteren Kommentar nach Hause gingen, um in aller Ruhe unser Kind zu kriegen... :P

    Wir haben dann auch ans KH geschrieben, sowohl die eine Ärztin gelobt, als auch uns über den Chefarzt beschwert. Das tat in erster Linie mir gut, ich glaube zwar nicht, dass sich an dem irgendwas ändert, aber ich denke auch, wenn die mal Feedback bekommen, wie sie von den Frauen wahrgenommen werden, vielleicht bringt das ja doch den ein oder anderen zum Nachdenken. Mir tat es auf jeden Fall gut, das loszuwerden.

  • Tortellini

    Du siehst, bei ganz vielen gibt es ein kleineres oder größeres Geburtstraumata. Es ist schade, dass die Geburt im KH immer noch so oft "klinisch" angegangen wird. Bei mir war es nicht die Geburt an sich, aber die ersten 48 Stunden danach, die im KH gründlich schief gelaufen sind und uns eine Menge Probleme und mir den von dir so treffend benannten Stachel beschert haben. Hätte ich mich doch bloß vorher besser informiert und dann durchgesetzt anstatt mit mulmigen Bauchgefühl auf die Schwestern zu hören...
    Der Gedanke kommt immer mal wieder und auch der Wunsch beim zweiten alles besser zu machen. Aber wer weiß in welch einer Situation ich mich diesmal befinden werden... Ich versuche eine positive Grundeinstellung zu wahren ohne die Möglichkeit aus den Augen zu verlieren, dass alles ganz anders kommen kann. Und ich versuche die Selbstvorwürfe abzuschütteln, da sich dadurch nichts mehr ändert. Hab auch überlegt einen Kritikbrief ans KH zu schreiben, aber hab ich bisher nicht gemacht (werd ich wohl auch nicht mehr). Dennoch erzähle ich meine Geschichte werdenden Mamas, die darüber nachdenken dort entbinden zu wollen. Hier gibt es genügend KH-Alternativen mit besserem Ruf.

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!

    Einmal editiert, zuletzt von Yeza (6. August 2012 um 14:06)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tortellini,
    (und all die anderen mit ähnlich negativen Erfahrungen)

    ich komm gar nicht mehr raus aus dem Kopfschütteln, aber die hier geschilderten Erfahrungen scheinen größtenteils wohl typisch für die Institution Krankenhaus zu sein, auch wenn es löbliche Ausnahmen gibt. X(

    Was das Aufarbeiten dieser für dich traumatischen Geburt angeht, würde auch ich dir raten, aus deiner Unsicherheit oder Angst Wut und Ärger werden zu lassen, und die dann nach draußen zu lassen.

    Insofern klingt es wirklich nach einer prima Idee, dem KH noch ein Feedback zukommen zu lassen. Heutzutage scheinen ja viele mit ihren Geburtsabteilungen um die Gebärenden regelrecht zu werben, und da sie zudem noch oft nach ISO irgendwas zertifiziert sind, ist das Qualitätsmanagement in den KH eigentlich recht interessiert an Rückmeldungen.
    Wenn du dich bei deiner Hebamme sicher und gut aufgehoben fühlst, dann sprich das Thema doch nochmal bei ihr an und erzähle es ihr ausführlich. Wenn dabei ein paar Tränen fließen, fühlst du dich danach vielleicht etwas erleichtert. Vielleicht hat sie noch ein paar gute Tipps für dich?

    Generell hilft es, über das Erlebte im Ganzen zu sprechen und es ausführlich niederzuschreiben. Damit strukturiert man das hauptsächlich emotional Erlebte, kann es besser "einordnen" und verstehen lernen. Ich glaube, es hilft oft auch zu verstehen, wieso sich da ein Arzt oder Krankenschwester "daneben benommen" hat - denn klar, die wollen einem ja nichts böses, verhalten sich manchmal aber aufgrund Zeitdrucks, Überarbeitung, fehlender Sozialkompetenz, Gefangensein im Krankenhaushierarchiedenken und was es sonst noch alles gibt, bescheuert. Mir hat es bei negativen Erfahrungen immer sehr geholfen, wirklich zu realisieren, dass mir die betreffenden Leute nicht absichtlich etwas Böses wollten.
    Und mach dir selbst bloß keine Vorwürfe und wenn du dich dabei ertappst, negative, schuldzuweisende Gedanken dir gegenüber zu haben, korrigier diese Gedanken umgehend in positive Formulierungen.

    Ansonsten hab einfach ein wenig Geduld mit dir und geh besonders liebevoll mit dir selbst um; solche schmerzhaften Erinnerungen brauchen einfach Zeit um eingeordnet und bewältigt zu werden.