Woran erkenne ich die "Qualität" eines Waldkindergartens?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Wow, das läuft hier echt anders!
    Hier sind schon kitas Exoten die nicht mindestens von 6-18 Uhr geöffnet haben!


    Der Träger für den ich arbeite, der erlaubt gar keine schliessungszeiten, außer für 2 konzepttage im Jahr und da wird dann in einer benachbarten Kita Notdienst angeboten!



    Wie machen das denn bei euch in der Gegend Eltern die beiden vollzeit arbeiten?

  • Ja, es kann sein, daß so viel draußen sein anstrengend ist für die Kinder. Aber ehrlich gesagt, ist das in jedem anderen Kindergarten genauso, nur daß die Anstrengung vielleicht weniger auf körperlicher Ebene stattfindet, sondern eher auf psychischer, weil es laut, eng, viel oder sonst was ist. Die körperliche Anstrengung ist ja viel gesünder und angenehmer. Eine Kuschelecke in der Hütte gab es bei uns allerdings auch, das war auch sehr beliebt bei den Kindern zum Vorlesen und so...


    In unserem Waldkindergarten was es auch für die kleineren Kinder gut, solange draußen zu sein. Es gibt ja so viel Ruhe im Wald und Kuscheln ist auch überall möglich und Hängematten aufhängen und sich auf einer Isomatte auf den Boden legen.... Im Winter müssen die Erzieherinnen sich ein bißchen mehr einfallen lassen, aber das hat bei uns trotzdem immer gut funktioniert. Die Kinder hat auch 3 Wochen Regen am Stück nicht gestört.....


    Ich finde, das hört sich alles gut an bei Euch! Klar, die perfekte Ausrüstung braucht man, das ist das, was die Eltern an Extra-Investition übernehmen müssen, gute Schuhe, gute Regensachen, gute Unterwäsche.... Meine Tochter war und ist nicht so sehr ein Draußenspielkind, aber der Waldkindergarten war genau deshalb so toll für sie, dort mußte sie nicht erst rausgehen, sie war ja eh schon draußen. Sie hat die Freiheit in der Natur geliebt.


    Eine gute Entscheidung wünsche ich Euch!

  • Das mit den Öffnungszeiten und den Schließtagen ist wirklich regional sehr unterschiedlich. Hier ist es üblich, dass die KiGas nur vormittags auf haben... Nachmittagsgruppen muss man mit der Lupe suchen.
    Und die KiGas haben 30 Schließtage. Klar, einfach ist das nicht, wenn beide arbeiten. Aber wartet mal ab, bis die Kinder in die Schule kommen... da wollen 14 (!) Wochen Ferien überbrückt werden. Das klappt bei uns nicht mal, wenn wir getrennt Urlaub nehmen würden.


    Arbeiten geht hier nur mit Unterstützung durch Großeltern, Freunde und so weiter. Nicht wenige haben auch noch eine Tagesmutter nebenher. Ist leider so.


    Ich finde, das Konzept klingt super, und wenn jetzt noch die Erzieherinnen passen - ein Traum! Meine Kinder finden übrigens im Wald die Freispielzeit am besten, die sind froh, dass das nicht ständig Programm A und Plan B gemacht werden. Klar gibt es hier auch Morgenkreis und Projekte etc. Aber ich habe das Gefühl, sie können einfach doch mehr Kind sein, als in den örtlichen Regelkigas mit musikalischer Frühförderung, Englisch und was weiss ich noch alles.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Mir geht es v-a. auch darum, dass lange Öffnungszeiten kein Qualitätsmerkmal sind für mich. Wenn ein KiGa sagt, wir haben 9 h auf, dann ist es gute qualität, wenn er 9 h auf hat. schlechte qualität wäre es, wenn er dann trotzdem nur 8 Stunden aufhat.


    Ich kenne hier nur einen Kiga, der keine schließzeiten hat, und das ist eine Eltern-Ini. Und auch Hortplätze für Schulkinder gibts hier nicht massenhaft, die Kernzeit geht nur bis 14 Uhr, also für mich ist das typisch Südwestdeutschland.


    Und wie gesagt: Die harten Fakten kann ich "abfragen". Da muss ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen, um eine Entscheidung zu treffen, sondern muss nur zum Schluss mich fragen, ob ich mit den angebotenen Rahmenbedingungen leben kann oder nicht. Das sind Quantitätsmerkmale quasi.


    (Unser alter, also ganz alter KIGA hatte als einziger im Ort nur 2 Wochen Sommerferien. Alle anderen hatten 4 Wochen (!!!). Unser Kiga hat das aber auch nur mit "geplanten Notgruppen" lösen können, nicht berufstätige Eltern wurden gebeten, ihre Kinder zu Hause zu lassen.

  • @Trüffel


    unser Nachbarort hatte im Kiga keine Schließtage (die Kinder mussten aber ne bestimmte Zeit "Urlaub nehmen" und eine Zeit davon musste 2 Wochen am Stück sein, aber es war egal wann). Die haben das aber wieder geändert und haben nun im Sommer zu.


    Kernzeit haben wir an der Grundschule aber bis 17 Uhr und teilweise auch in den Ferien und in den Sommerferien deckt der Ferienspaß die Betreuung ab.


    Was mich ein wenig ankotzt ist hier, dass die Kigaferien so spät gelegt wurden. Wer bitte mag den erst Ende August in die Ferien fahren.

    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()

  • ja, das ist echt krass, eure gemeinde hat ja kernzeit bis 17 uhr, hier nur bis 14 uhr, und es gibt aucch keine anderweitige lösung für grundschüler :|


    Fürs Protokoll bzgl WKG: ich bin vom konzept überzeugt und denke auch, dass sich kind da nach längere gewöhnung wohl fühlen könnte, würde aber nur VÖ nehmen bis 14 Uhr...wenn...wenn wir das echtt machen. Mir fehlt grade bissel der Arsch in der Hose, weil da eben dann auch wieder Gerede hintenrum dranhängt, mit den üblichen dörflichen "Sanktionen", die ich im alten Wohnort schon mal durch hatte. Ich bin irgendwie vorsichtig geworden.

  • dabei seid ihr doch jetzt Stadtnäher, das versteh ich gar nicht.


    Aber ich weiß dass hier damals ein paar sehr engagiert Eltern den Ausbau der Kigazeiten und die Kernzeit der Schule vorangetrieben haben. Gibt seit dem auch immer wieder Bedarfsumfragen. Es brauch also Leute die sich dauerhaft dafür einsetzen und dem Bürgermeister auf die Nerven gehen.

  • Ich finde auch das mit dem Schlafen schwierig.


    Hier ist das so, dass die Kinder bis 8 Uhr am Haus sind, dann gehen sie in den Wald, 12 Uhr sind sie wieder da, und 13 Uhr ist Mittagsruhe. Die Kleinen (3 und 4) fallen mit Liegenberührung um. Die Schulanfänger stehen auch mal nach einer halben Stunde ruhen auf und spielen mit den Bausteinen. Aber selbst mit Mittagsschlaf über fast 2 Stunden ist mein Kind abends ab 19.30 Uhr totmüde. Und der Winter jetzt war echt mild.


    Da find ich 14 Uhr abholen schwer - meine Große ist mir da regelmäßig 3 Minuten nach Verlassen des Kigas eingeschlafen.


    Im Winter (November-März rum) gehen die Kinder hier nachmittag nicht nochmal raus in den Garten, weil wirklich alles nass ist.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Bei uns ist Mittagsschlaf überhaupt nicht vorgesehen, weder im Haus noch im Wald. Seit einigen Monaten gibt es eine (freiwillige) Vorlese-Zeit nach dem Mittag, früher ging es nach dem Mittagessen direkt weiter.


    Die Jüngsten sind bei uns aber 2,75 Jahre alt, jüngere Kinder nehmen wir nicht. Mit 3 oder 4 macht aber doch kaum noch ein Kind Mittagsschlaf, oder?

  • Meine 3,75-jährige macht seit einiger Zeit am Wochenende wieder Mittagsschlaf.
    Ohne Mittagsschlaf würde unsere Woche an den Wochentagen mit Kindergarten 18 Uhr enden. Spätestens dann ist die Große totmüde. An Tagen ohne Kindergarten können wir das auch mal bis 19 Uhr strecken, aber dann ist es auch vorbei. Ohen Mittagsschlaf wären Nachmittagsbesuche kaum möglich.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Mein bald 5jähriger Sohn hat bis vor ca. 4-5 Monaten immer noch täglich (!!!) Mittagsschlaf gemacht.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • mein Kind braucht auch ohne WKG noch so 2-3 mal in der Woche einen Mittagschlaf, und er wird bald 4.

  • Ok, dann kann bin ich da wohl nicht die richtige Ratgeberin ;) Meine Große hat mit 2 Jahren aufgehört, meine Kleine mit 1,5 Jahren. Dafür sind sie seitdem klassische "Frühschläfer". Lange war hier der Tag um 18.00 Uhr zu Ende, jetzt gehen sie meistens um 19.00 Uhr ins Bett (klar, es gibt viele Ausnahmen, aber in beide Richtungen - waren wir abends mal länger weg, kann es schon sein, dass sie am nächsten Tag schon beide um 18.00 Uhr ins Bett gehen).


    Und tatsächlich schläft in unserem Kiga kein einziges Kind. Allerdings ist das eben auch nicht so eingeplant, vermutlich schlafen viele beim Abholen um halb 5 im Auto ein.

  • Brauchst du denn irgendwann eine Ganztagesbetreuung? Oder kannst du ihn so lange bringen, wie es dir und ihm gefällt? Wenn du ihn erst gegen 9 Uhr bringst und evtl. schon ab 12 oder 13 Uhr holst, hast du ja gar kein Problem mit dem langen Tag.


    Generell finde ich übrigens nicht, dass lange Öffnungszeiten ein Qualitätsmerkmal sind. Hier gibt es fast nur Vormittagsplätze (8-12 Uhr), genau wie in unserem Kindergarten. Und der hat eine sehr hohe Qualität ;)


    Ob der Rest passt musst du entscheiden. Ich finde jedenfalls, dass auch ein Beobachtendes Kind im Wald bzw. draußen gut aufgehoben ist. Dort ist es leichter Abstand zum aktiven Spiel zu gewinnen und erstmal nur zu schauen und gleichzeitig gibt es soooo viel zu entdecken für einen aufmerksamen Beobachter. #ja
    Dreckig machen wird er sich schon noch. Meine Tochter war genauso bevor sie in den Kiga ging und nun hole ich öfters mein kleines Matschmonster ab ^^
    Klar kann der Winter lang und kalt sein. Aber viel kann man durch gute Kleidungs ausgleichen und solange "was zu tun" ist, macht es den Kindern oft deutlich weniger aus als den Eltern.

  • Trüffel, wir haben ja vor einem dreiviertel Jahr selbst eine Kita mitgegründet und mir fallen bei deiner Beschreibung ein paar Sachen auf:


    - zum Einen die Ruhemöglichkeit, das haben ja auch schon einige geschrieben


    - zum Anderen: es gibt nur EINE Komposttoilette? - bei 20 Kindern und 6 ErzieherInnen müssten sie bestimmt mehr haben (wir haben bei 20 Kindern und 4 ErzieherInnen 3 Kindertoiletten und eine separate Erziehertoilette; evtl. würden auch 2 Kindertoiletten reichen, wir haben zwei getrennte Gewerbe und brauchen in jedem Gewerbe Toilettenmöglichkeiten, darum 3; aber separate Erziehertoilette war Pflicht)
    edit: und was ist mit Wickelmöglichkeit? Bei ab 3 ist ja bestimmt noch nicht jeder komplett ohne Windel.
    - gibt es eine Küche? - Außer dem gelieferten Essen gibt es ja bei Ganztagesbetreuung auch sicherlich Zwischenmahlzeiten, die hygienisch zubereitet werden müssen (Obstfrühstück, Nachmittagssnack)


    Super finde ich, dass es bereits ein Team ist und dass sie bereits Waldkiga - Erfahrung haben. Haben sie auch schon mal eine Kita gegründet?
    Ich weiß nicht, wie die Auflagen bei Waldkigas sind, aber bei Kita-Gründung generell gibt es tausend und eine (zum Teil widersprüchliche) Vorschrift von Gesundheitsamt, Kita-Aufsicht, Unfallkasse und Brandschutz.


    Eine ganz wichtige Frage fände ich bei einer Neugründung: Haben sie bereits eine Zulassung? Haben Gesundheitsamt und Kita-Aufsicht ihr OK gegeben? (mit/ohne Auflagen?)
    Ich finde die Frage für euch wichtig, einfach dass ihr abgesichert seid: Werden sie tatsächlich zum 1. April eröffnen können? Und natürlich: stimmt alles in Bezug auf Sicherheit und Hygiene?

  • Mango, es gibt überhaupt eine Toilette? Bei uns gibt es eine Wiese und einen Klappspaten für 45 Kinder...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Komposttoilette ist ja richtig fortschrittlich - bei uns gibt es ... Wald ;) Und den schon erwähnten Klappspaten.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Also, hier ist es auch so, es gibt für vormittags einen Klappspaten ;) und ein "offenes Töpfchen", und für nachmittags besagte Kompost-Toilette.


    ich danke euch sehr, sehr, sehr, sehr für eure Anregungen, das mitdenken und mitsortieren, und die Fragen die ihr gestellt habt. Ich hab das jetzt bißchen in mir reifen lassen, und glaube, dass das ein guter Kindergarten wäre. Möglicherweise sogar ein sehr guter.


    Dummerweise ist mein Kind aber nun mal grade erst vor 2 Monaten in unseren jetzigen Kindergarten gewechselt. Und fühlt sich dort ja ganz wohl soweit (ja, mir sind einige Dinge immer noch ein Dorn im Auge. Aber mein Kind ist glücklich). Hätten wir diesen Wechsel NICHT gehabt jetzt vor 2 Monaten, sondern ständen wir jetzt quasi vor dem notwendigen 1. Wechsel, dann würde ich den Waldkindergarten nehmen. So aber hab ich mehr Bauchweh wegen eines 2. Wechsels als wegen der aktuellen Kita. Also kurz gesagt. Weil er halt doch ein liebes offen-ehrliches Kind ist, und die Welt nicht mehr verstände, wenn ich ihn jetzt aus dem Kindergarten, wo in seinen Augen doch alles ganz nett ist, wieder rausnehme.


    Hmpf. Trotzdem danke. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich das Prinzip Waldkindergarten gut finde. UNd in ca. 2,5 Jahren steht ja wieder einer Kindergartenentscheidung an, und dann kann ich mir ja überlegen, ob vielleicht das Trüffelchen da gut aufgehoben wäre :)

  • Mango, es gibt überhaupt eine Toilette? Bei uns gibt es eine Wiese und einen Klappspaten für 45 Kinder...


    Wow, das finde ich irre kulant vom Gesundheitsamt. Also, nicht dass ich jetzt so ein Hygiene-Junkie wäre, aber dass es erlaubt wird, dass täglich 45 Kinder + Erwachsene "unkontrolliert" ihre Hinterlassenschaften in der Landschaft hinterlassen, finde ich ganz schön entgegenkommend von denen, wenn man weiß, was es sonst so für Vorschriften bis ins letzte Detail gibt.



    Trüffel - du scheinst doch mit deiner Entscheidung recht klar zu sein. Ich wünsche euch, dass es so für euch stimmig sein udn bleiben wird!