Bücher in alter Rechtschreibung

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  • Hier lagern tonnenweise Kinderbücher (Klassiker, aber auch einfach nur Lesefutter) aus unserer eigenen Kinderzeit, naturgemäß noch in alter Rechtschreibung. Zum Vorlesen hatte ich da nie Bedenken, aber: würdet ihr das eure Grundschüler auch selber lesen lassen? Oder ist das schädlich für den Schriftspracherwerb bzw. die korrekte eigene Rechtschreibung? Mir täte es in der Seele weh, das alles zum Altpapier zu bringen.


    Und and die mitlesenden (Grundschul)lehrerinnen: Gibt es dazu Studien bzw. was ist die Meinung der Fachleute dazu?

  • Also in den ersten Jahren habe ich diese Bücher meinen Kids bewusst nicht gegeben. Aber ab der fünften Klasse haben sie alle alten Bücher von mir gelesen. War aber mein reines Bauchgefühl.LG Anne

    • Offizieller Beitrag

    Wir lassen die lesen, von Beginn an - das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass schon ich in der Schule zuerst eine andere Rechtschreibung gelernt habe, als fast alle meiner Bücher benutzten.


    Ich kenne keine Studien, kann aber aus Erfahrung sagen, dass die meisten Kinder hier gut damit zurecht kommen. "Du Frau Talpa, gäll das 'b' ist ein 'ss', oder?"


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hab kürzlich bei meinen Eltern meine alten Bücher durchgesehen und beschlossen sie wegzugeben. Es sind wirklich schöne Sachen dabei (Kästner, Lindgren, Maar...), aber es ist auch kein Weltuntergang sie Schritt für Schritt nochmal neu zu besorgen.

  • Ich habe am Elternsprechtag nachgefragt. Unser Lehrerin sagte, dazu gibt's unterschiedliche Meinungen. Sie glaubt nicht, dass es in der 1. Klasse schaden kann, da die Rechschreibung erst später gefestigt wird. Daher liest meine Tochter jetzt meine geliebten Erstlesebücher aus den 80er Jahren.
    Ich habe mit ihr die ß-xx Regel besprochen, und sie sagt dann ganz oft: "Hier müsste eigentlich xx stehen, oder?" In der Regel hat sie Recht. Ansonsten sage ich: "Nein, das spricht man doch nicht "Fuss"!"
    Wie es bei Drittklässlern aussieht, weiß ich nicht. Aber ich werde z.B. ganz bestimmt nicht meine gesammelten Lindgren-Bücher ersetzen, sowas kostet ja Unsummen!


    x=s, da Buchstabenkombi vom Forum nicht angenommen wird

  • Ich wäre da auch ohne Sorge. Hauptsache, sie lesen. Ehrlich gesagt bin ich eher nahe dran, in die allzu schwachsinnigen Inhalte reinzugrätschen, etwa bei den 3 Fragezeichen Kids (und habt ihr die Girlie-Versionen vom Ponyhof gesehen *kotz)...

  • Ich hatte auch erst Bedenken, aber da wir auch viele Bücher "geerbt" haben und ich auch auf Flohmärkten viel gekauft hab, schauen sie halt doch auch rein. Meine Kinder sind aber eh recht sicher in der Rechtschreibung und kommen bis jetzt prima zurecht.

  • Mein Erstklässler liest extrem viel und gerne und hat dadurch schon sehr viel an Rechtschreibung verinnerlicht. Er schreibt ganz viel richtig, obwohl sie in der Schule noch kaum über Rechtschreibung gesprochen haben. Dazu gehören z.B. "ie"s oder "h"s, die man nicht hört.
    Ich habe keine Probleme damit, ihm Bücher in alter Rechtschreibung zu geben. "ß" thematisieren wir, wenn er danacht fragt.

  • ich kann mich nicht daran erinnern, je ein problem gehabt zu haben, wenn in büchern ß statt doppels vorkam, das wir in der schweiz ja nicht benutzen und dessen nutzung wir nie gelernt haben. ich würde bedenkenlos all meine alten bücher meinen kindern geben, sehe nicht ein, die nochmal zu kaufen. ausserdem ist das ja eine wunderbare steilvorlage für diskussionen um konstruktion einer richtigen schreibweise und überhaupt konstruktion einer schriftsprache und erweiternd für ältere kinder dann die diskussion um norm und wer die norm bestimmt und warum und die konstruktion von norm. :D

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Danke für Eure Einschätzungen, das liest sich recht entspannt und beruhigt mein Gewissen und bestätigt auch meine Grundhaltung: Wichtiger ist, dass überhaupt gelesen wird. Über manchen neuzeitlichen 'Schund' könnte ich mich da mehr aufregen.

  • Die Rechtschreibreform kam, als ich ca. in der 6. Klasse war. D. h. ich habe davor alte Rechtschreibung gelernt und fast alle meine Kinder- und Jugendbücher waren und sind mit alter Rechtschreibung. Ich hatte kein Problem, die neue Rechtschreibung zu lernen. Hauptsächlich gibt es ja einige wenige Regeln, die schon sehr viel abdecken. Das bekommt man dann schon mit, zumal es die Kinder heute in der Schule ja gleich nach den neueren Regeln lernen.