Waldkindergarten und Arbeit?

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  • Hallo, ich habe eine Idee, aber wie ist sie Lebenstauglich?
    Wir ziehen um und dort gibt es 2 km Entfernt ein Waldkindergarten. Für das Kind wäre es super, er wird bald 3 und ist sehr viel draussen, so dass es genau sein Element ist.
    Dieser Waldkindergarten ist in Wildpark integriert und dort sind wir sehr oft, so dass es für ihm nichts neues wird und er weiterhin in gewohnten Umgebung bleieben kann. Es reicht ja, dass wir umziehen und sich an neuen Ort einleben auch Zeit braucht, so bin ich froh über mindestens was Kindergarten angeht, dass er sich dort auskennt.
    Aber der Waldkindergarten hat von 8 bis 14 Uhr auf. Und ich muss dann arbeiten gehen.
    Mein Mann kann ihm hinbringen, ich dann abholen, oder eine Aushilfe nehmen, die ihm abholt und paar Stunden betreuet, bis ich komme.


    Aber wie ist so das Leben in solchen Kindergarten? müssen die Kinder nach Hause wenn es ganzen Tag regnet und sehr kalt ist? oder das Kind sehr nass ist? ich weiss natürlich, dass ich es abholen muss, wenn er krank ist, aber ist es nicht in solchen Kindergarten, dass man mehr Risiko hat, dass man das Kind abholen muss?
    ich werde natürlich dort anrufen und vor Ort alles anschauen, eine Hütte habe ich mindestens gesehen.


    Wer hat(te) die Kinder in so einen Kindergarten? wie ist es mit der Arbeit?


    Danke schön:)

  • Nur ganz kurz: ich musste in insgesamt 6 waldkiga-jahren nie ein Kind früher abholen.


    Ot: ist das in Bad Mergentheim?

    LG, Melli
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  • hallo,


    ohne selbst Kinder im Waldkindergarten zu haben, kann ich trotzdem was sagen. Waldkindergärten haben eingentlich immer einen Schutzraum, in den sich die Kinder bei extrem schlechter Witterung und großer Kälte zurückziehen können. Diese Woche war ich in einem Waldkiga zu Besuch und dieser hat z.B. in der Nähe Räume angemietet, wo sie hinkönnen. Letzte Woche hat es hier einen Tag lang sehr stark geregnet. Sie haben berichtet, dass sie an diesem Tag mittag in die Räume sind, da alle komplett nass waren. Im Winter waren sie z.B. im Dezember und Januar drin - also wenn es wirklich sehr kalt ist. Schlechtes Wetter scheint also kein Grund für eher abholen zu sein. Sie haben auf ihrem zentralen Platz sogar zwei Ecken für die Ruhezeit, wo dann Hängematten für die Kinder aufgehängt werden. Ich finde Waldkindergärten toll, die Betreuungszeiten sind mir dort allerdings zu kurz, in diesem hier z.B. bis max. 15.30 Uhr. Wenn ihr es aber gut regeln könnt, dann viel Spaß.

  • Ich musste in 3 Jahren noch nie ein Kind früher abholen. Hospitiere doch mal, dann kannst du dir das besser vorstellen. Ob es freie Plätze gibt ist noch die andere Frage. Unserer ist ziemlich beliebt.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • wir sind in einem waldkiga, und ie haben erstens einen beheizbaren Container am waldplatz plus Tipi und diverse unterstände und auch einen kiga raum in der Grundschule, es ist also vorgesorgt.


    wegen Schlechtwetter kein kiga ist also keine Option!


    unsere betreuungszeit war die jahre über sogar nur bis 13.00, mein mann und ich haben wie verrückt jongliert, es ging.


    ab nächstem Schuljahr ist dann die kleine oft schon um 11.25 fertig, das wird dann noch schwieriger, es gibt aber eine Betreuung bis 15.30.

  • Mein Sohn war im Waldkindergarten und ich dort im Vorstand.


    Die Idee des Waldkindergartens ist ja, dass die Kinder nah an der Natur sind und auch schlechtes Wetter mal dazu gehört, dementsprechend sollten die Kinder entsprechend eingekleidet werden. Im Sommer gehört dazu, dass keine kurzen Ärmel getragen werde sollten (um Zeckenbisse zu minimieren) und u.U. Sonnenschutz in jedweder Form ans Kind kommt und im Winter die Kinder im Zwiebelsystem gekleidet werden. Gute Schuhe gehören ganzjährig dazu, hervorragend sind auch Leder- und Regen- bzw. Skihosen. Anleitungen und hilfreiche Tipps bzw. Einkaufsmöglichkeiten bekamen wir neue Waldeltern bei Vertragsabschluss.


    Darüber hinaus hatte der Waldkindergarten Schutzräume, die allein schon notwendig waren, weil ja auch ein Waldkindergarten über Akten der Kinder, Bau-, Mal- und Bastelmaterial, Vorlesebücher u.v.m verfügt. Dort gab es auch eine Heizung und Tage, an denen der Kindergarten in unmittelbarer Nähe der Bauwägen abgehalten wurde und auch der Aufenthalt in den Räumen möglich war.


    Trotzdem spielten die meisten Kinder bei jedem Wetter am liebsten draußen und nutzten das Schutzraumangebot eher selten.


    Bei Sturm und Gewitter war es zu gefährlich, mit den Kindern den Wald zu begehen. Daher wurden bei entsprechender Wetterwarnung die Kinder vor den Schutzräumen versammelt und ein Alternativprogramm angeboten, z.B. ein Ausflug ins Museum. Von daher war auch dort eine Kindergartenbetreuung gewährleistet.


    Die meisten Waldkindergärten sind jedoch auf Deine Fragen auch vorbereitet, hospitieren und vor Ort die Fragen klären ist wirklich eine gute Idee.

  • Wir mussten in 14 Jahren nur einmal eines unserer vier Kinder aus dem Walde holen, weil es morgens blitze und donnerte und die dich nicht abgeholt werden konnten würden von den Erzieherinnen versorgt. Es war eine tolle Zeit.

  • Unser Waldkindergarten hat ein Haus, in das die Kinder mittags gehen. Durchweichte Kinder bekommen dann Wechselsachen an, und die Erzieher haben für den Notfall auch noch genug Wechselsachen mit im Wald. Bei Unwetterwarnung bleiben die Kinder im Haus, bei krasser Hitze ist Gartentag mit Plantschbecken.


    Hier passiert es extrem selten, dass ein Kind abgeholt werden muss. Kränkelnde Kinder werden eh eher von den Eltern zuhause gelassen, weil sie sonst nach einem Waldtag richtig krank sind ;)


    (Wir haben Öffnungszeiten von 7-17 Uhr, das geht eh nicht ohne Haus.)

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Hallo, danke für Eure Antworten.
    Ein Platz werden wir bekommen, ich habe da angerufen.
    Jetzt bleibt nur noch die Koordination zwischen Arbeit und Kindergarten. Mein Mann ist skeptisch, ich bin aber von der Idee sehr begeistert

  • Vielleicht finden sich auch andere Eltern die euer Kind mal mitnehmen können? Das Koordinieren lohnt sich meiner Meinung nach. Lass deinen Mann doch mal hospitieren!

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Hier auch zwei Kinder im Waldkindergarten und ich musste nie eins früher abholen. Meinte Tochter hat sich zweimal unter einen Baum gelegt und gepennt, die bekam eine Isomatte untergeschoben und eine Erzieherin blieb in der Nähe.


    Wir haben hier eine super Fahrgemeinschaft gebildet (3 arbeitende Mamas), das klappt super und jeder hat mal die Chance, auch ein bissl länger zu arbeiten.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Ich lese sehr interessiert mit, weil wir gerade dabei sind, verschiedene Waldkigas vor Ort ein wenig kennen zu lernen, nicht nur den, den wir durch eine befreundete Erzieherin bereits etwas besser kennen. Organisatorisch läuft es hier bei den meisten Waldkigas recht ähnlich. Auch die Rahmenbedingungen unterscheiden sich nicht wesentlich: Ein Ganztagesangebot im Wald gibt es hier vor Ort nicht, die meisten Gruppen beginnen morgens zwischen 8-9 Uhr und enden zwischen 12.30-13.30 Uhr, mal mit fester Bring- und Abholzeit, mal innerhalb eines Zeitfensters. Die jährlichen Schließzeiten sind genauso (erheblich) wie bei anderen Kigas hier im Südwesten auch.


    Mit Blick auf die Vereinbarkeit mit unserer Berufstätigkeit rücken insbesondere die Kigas mit Bring- und Abholzeit innerhalb eines gewissen Zeitfensters in unseren Fokus. Ansonsten sehe ich nicht, inwiefern ein Waldkiga schlechter mit Berufstätigkeit zu vereinbaren sein sollte als ein Indoor-Kiga. Ja, wir würden uns den Waldkiga eher von 12-17 Uhr wünschen, das wird es nicht geben, aber auch bei Indoor-Kigas hätten wir da nur eine extrem knappe Auswahl, außerordentlich teuer dazu. Ansonsten sehe ich nicht, inwiefern ein Waldkiga sich möglicherweise schlechter mit Berufstätigkeit vereinbaren ließe als ein Indoor-Kiga. Ganz ehrlich hoffe ich sogar auf eine bessere Vereinbarkeit aufgrund tendentiell weniger Kranktage.

  • es ist richtig, nur gibt es 2 Punkte die zu berücksichtigen sind: Anfang um 8, also einer von beiden soll das Kind hinbringen, wer? wenn beide um 8 schon in der Arbeit sein sollen? und Abholzeit 14 Uhr? wer? wenn beide bis dahin noch in der Arbeit sind, oder grade mit der Arbeit fertig sind? also beide können nicht 100% arbeiten.
    und 2. Punkt: es ist im Wald und es heisst, man muss mit dem Auto hinfahren. Also eine Schülerin kann da nicht einfach so abholen.
    es steht eine Au- pair als Lösung, muss aber dann Führerschein haben. Und sie kostet ja Geld. Also Geldfrage.
    Die Vorteile sind mir durchaus klar, nur die 2 Punkte sind sehr wichtig und müssen geklärt werden.
    Ein Kindergarten vor Ort hat von 7 bis 17 Uhr auf. Das ist praktisch, nur will ich mein Kind nicht 10 Stunden drin haben. Und sie gehen nur selten raus, 1 Stunde draussen spielen, sehr selten im Wald

  • Die meisten reinen Wald-Kigas haben Öffnungszeiten, die schon etwas schwerer mit Berufstätigkeit vereinbar sind.
    Wir haben das große Glück, dass unser Kiga zusätzlich noch ein Haus hat, das für die Zeit 7.30 bis 9.00 Uhr genutzt wird sowie an zwei Tagen für die Zeit 13-16.30 Uhr. An zwei Tagen bleiben die Kinder bis 16.00 im Wald, am Fr. schließt der ganze Kiga um 14.00 Uhr.
    Das ist jetzt immer noch nicht ganz ausreichend, wenn man voll arbeitet und noch Fahrtzeit hat, aber es kommt nahe dran.

  • Ein Kindergarten vor Ort hat von 7 bis 17 Uhr auf. Das ist praktisch, nur will ich mein Kind nicht 10 Stunden drin haben. Und sie gehen nur selten raus, 1 Stunde draussen spielen, sehr selten im Wald


    Wenn die Betreuungszeiten für Eure Planung wichtig sind und Du vom Waldkindergarten-Prinzip nicht wirklich begeistert bist, dann wäre das doch sicher die bessere Alternative für Euch, wenn Deine Kinder in dem Hauskindergarten gehen, der direkt vor Ort ist. Hast Du dort denn mal hospitiert?


    Es sollte für Euch auf jeden Fall praktisch sein.

  • es ist richtig, nur gibt es 2 Punkte die zu berücksichtigen sind: Anfang um 8, also einer von beiden soll das Kind hinbringen, wer? wenn beide um 8 schon in der Arbeit sein sollen? und Abholzeit 14 Uhr? wer? wenn beide bis dahin noch in der Arbeit sind, oder grade mit der Arbeit fertig sind? also beide können nicht 100% arbeiten.
    und 2. Punkt: es ist im Wald und es heisst, man muss mit dem Auto hinfahren. Also eine Schülerin kann da nicht einfach so abholen.
    es steht eine Au- pair als Lösung, muss aber dann Führerschein haben. Und sie kostet ja Geld. Also Geldfrage.
    Die Vorteile sind mir durchaus klar, nur die 2 Punkte sind sehr wichtig und müssen geklärt werden.
    Ein Kindergarten vor Ort hat von 7 bis 17 Uhr auf. Das ist praktisch, nur will ich mein Kind nicht 10 Stunden drin haben. Und sie gehen nur selten raus, 1 Stunde draussen spielen, sehr selten im Wald


    Wenn Ihr beide Vollzeit arbeiten wollt, ist das mit einem Betreuungszeitraum von 8-14 Uhr sicher nicht gut realisierbar. Wie viele Stunden täglich würdet Ihr Euer Kind denn gerne im Kiga betreuen lassen? Und habt Ihr Gleitzeit oder müsst Ihr zu ganz festen Zeiten arbeiten?