Großstadtkinder und eigenständig unterwegs sein

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  • Ich bin grad etwas genervt :S ^^



    Wir haben noch Sommerferien und mein Großer ist demnach zu Hause. Viele seiner Freunde sind im Urlaub, wir sind
    gerade zurück.


    Ich gebe zu, meine Vorstellungen sind geprägt von meiner eigenen Kindheit und da waren wir selbstverständlich eigentlich immer
    alleine draußen spielen. Wir wurden einfach raus geschickt und haben uns dann jemanden zum spielen gesucht.


    Gut, das war früher. Es war DDR-Zeit, Kleinstadt bzw. Kurort...alles war ruhiger.


    Nun vermisse ich aber irgenwie schon bei meinem Großen den Impuls, mal alleine um die Häuser zu ziehen. Er will das nicht auch nicht unbedingt mit Freunden. Hat er zwar schon gemacht aber er reißt sich nicht drum. Am liebsten empfängt er die zu Hause #yoga
    Er würde mit seinem jüngeren Bruder losgehen aber der ist eben erst fünf und obwohl ich mich auf die beiden super verlassen kann, bin ich da etwas unsicher.
    Wir haben einen kleinen Park+Spielplatz+Bolzplatz in der Nähe. Um uns herum eher kleinere Straßen, die mehr oder weniger befahren sind. Es sind viele junge Leute und Familien unterwegs. Insgesamt eine entspannte Lage, wenn auch nicht dörflich.


    Aber egal...er will ja sowieso nicht.


    Als wir jetzt im Urlaub waren, ist er nach ein paar Tagen mit ner Horde Mädchen :D die ganze Zeit übers Gelände gezogen. Das hat ihm so gefallen.


    Ich vertsehe nicht so recht, warum er hier nicht den Impuls hat, mal ein bisschen auf Entdeckungstour zu gehen.


    Klar, er beschäftigt sich schon ganz gut zu Hause aber ich habe so ein anderes Bild von Sommerferien in meinem Kopf #augen Meist machen wir sowieso dann was alle zusammen aber mal in den Morgenstunden ne Stunde auf den Bolzer oder so, fände ich schon gut.


    Wann haben Eure Großstadtkinder denn sowas gemacht? Wir haben halt leider, leider auch keinen Hof hinterm Haus.


    Meine Eltern haben uns einfach rausgejagt. Wenn die ein bisschen Ruhe wollten, mussten wir in den Hof 8I  :D Naja...dabei käme ich mir jetzt auch doof vor, wenn ich ihn einfach rausschmeiße.


    Mmmmh! Also erzählt mal. Wie läuft das bei Euch??

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Als wir jetzt im Urlaub waren, ist er nach ein paar Tagen mit ner Horde Mädchen :D die ganze Zeit übers Gelände gezogen. Das hat ihm so gefallen.


    Ich vertsehe nicht so recht, warum er hier nicht den Impuls hat, mal ein bisschen auf Entdeckungstour zu gehen.

    Hat er zuhause denn Spielgefährten in unmittelbarer Nachbarschaft?
    (Mal abgesehen davon, daß man Urlaub und zuhause nicht vergleichen kann)



    Arfst ist häufig mit einem Freund unterwegs, Svanhild hat keine Freunde in der Nähe, sie fährt mit Bus & Bahn zu ihren Freunden.
    Manchmal sind die beiden auch zusammen unterwegs, oder auch zu dritt mit Asgrim. Dann sind sie auf einem der Spielplätze, im Wald oder was einkaufen... oder alles zusammen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • das ist bei uns genau so. du weißt ja in etwa wie wir wohnen.


    m. hat ein paar schulfreunde in der nähe, aber nicht in unmittelbarer, er müsste da dann schon mit dem roller hinfahren. er macht es aber nicht. ich finde es sehr schade. so hockt er viel zu hause herum. wenn ich überlege wie wir als kinder unterwegs waren. uns hat man den ganzen tag nicht gesehen -> abenteuerspielplatz #super


    wenn wir freunde besuchen die ruhiger wohnen als wir, egal welche, ist er immer viel unterwegs, rast herum und man sieht ihn den ganzen tag nicht. das wäre für mich echt noch das argument doch noch umzuziehen...

  • Ich überlege auch gerade, wie ich meinen Sohn dazu bekomme, spontaner in Kindergruppen unterwegs zu sein.


    Ich denke, dass die Kinder das hier leider so gewöhnt sind, dass man sich "richtig verabredet". Das Konzept, einfach zum Spielplatz/Bolzplatz zu gehen/fahren klappt nicht, weil es nicht üblich und gelernt ist.


    Genießen tut er es nämlich, so frei zu sein. Hat schon 1-2 mal geklappt. Aber wenn ich ihm das als grundsätzliche Option vorschlage, ist er ganz überrascht und kann mit der Idee nicht so richtig was anfangen.


    Eine Bekannte aus einem anderen Stadtteil hat kürzlich berichtet, dass sich die Eltern zusammen getan haben und samstags ihre Kinder in einem festgelegten Zeitraum zum Spielplatz schicken. So ist die Trefferquote hoch genug, dass dann auch jemand zum Spielen da ist.


    Ich werde mal schauen, ob ich das hier auch einfädeln kann. Vermutlich brauchen die Kinder diesen Anschub mit Rückendeckung, um von da aus ihr Ding zu machen.

  • Das ist ja gut, dass ich da nicht alleine bin mit meinem kleinen Stubenhocker.



    Ich finde es halt so schade, denn dieses Freiheitsgefühl der Kindheit hält ja nun nicht ewig an. Er ist halt auch eher
    ein ängstlicher Typ, der sich mit Neuerungen schwertut.


    Ja, wahrscheinlich liegt es an dieser Verabredungsmentaliät. Hier ist es immernoch so, dass viele Verabredungen über die Eltern getroffen werden.
    Das geht mir auch auf den Keks. Ich will da einfach nicht mehr immer und überall involviert sein. Er soll einfach sein Ding machen*seufz* aber wenn das bei den anderen auch nicht so läuft #yoga



    Wann würdet Ihr denn den jüngeren Bruder in Kombi alleine mit rauslassen. Mal zu Bäcker oder so gehen sie schon. Wie gesagt, bis zum Spielplatz/kleiner Park dauert es 1min und sie müssen eine selten befahrene Straße überqueren.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Ich sehe das auch als Problem an.


    Hier läuft quasi kein Kind allein rum, alle Verabredungen nur über die Mütter.
    Wenn meine Tochter irgendwo zu Besuch ist, begleiten die Mütter dort die Kinder auch zum 150 Meter entfernten Spielplatz und bewachen sie da.


    Draußen rumlaufen ohne Aufsicht?
    Gibts nicht.




    Zumindest haben sich 2 Jungs jetzt meiner Tochter angeschlossen und laufen zusammen zur Schule.




    Ich möchte auch gern, das die Kinder allein draußen was erleben können.


    Und ehrlich mir fehlt auch die Zeit mich noch mit 8-jährigen an den Spielplatz zu setzen.



    Ich finde das ganz schlimm und das ist echt ein Punkt wegen dem ich aufs Land ziehen will.

  • Also wir wohnen recht ländlich und trotzdem ist es ähnlich wie bei euch, meine Große zieht nicht alleine los! Wenn sie Freundinnen zum Spielen da hat kann es sein, dass sie mal mit dem Rad durchs Dorf fahren oder auch mal ne halbe Stunde auf den Spielplatz gehen, aber mehr auch nicht. Dabei haben wir Wälder, Felder... alles in der Nähe!


    Es ist aber hier auch so, dass man nur wenige Kinder trifft, die alleine draußen unterwegs sind. Hier aufm Dorf erlebe ich das noch extremer eigentlich, da werden die Kinder dann meist zu den Verabredungen mit dem Auto gefahren, weil sich halt die Freundschaften auf die umliegenden Dörfer erstrecken. Wenn Kinder hier alleine draußen sind, auf dem Spielplatz z.B. sind es mest die Kinder, die von der Dorfgemeinschaft in die "Asi-Schublade" gesteckt worden sind. Mich interessiert das zwar nicht und meine Kinder auch nicht, aber es fällt auf. Die anderen Kinder aus den "besseren" Familien werden in Hort/OGS oder was auch immer bespaßt und behütet.


    Das empfinde ich hier als das Hauptproblem - die meisten Kinder gehen in die OGS und sind bis 16:30 Uhr in der schule (oder jetzt eben in der Ferienbetreuung), wie soll man da jemanden zum Spielen draußen treffen?


    In meiner Kindheit war das anders, da war man ab Mittag zu Hause und hat dann geschaut, wie man sich die Zeit vertrieben hat. Aber jetzt habe ich den Eindruck, dass die Kinder auch immer länger in der Betreuung bleiben!
    Während meiner Erzieherausbildung gab es den reinen Hort, da gingen die Kinder nach der Schule hin. Aber eigentlich nur 1. und 2. Klasse, danach nicht mehr. Auch anfangs in den OGS oder Ogatas. Aber der Trend scheint dahin zu gehen, dass auch die älteren Kinder immer länger betreut werden. Mittlerweile sogar die Gymnasiasten bis Klasse 7.


    Meine Tochter mit ihrem Haustürschlüssel fällt da schon auf und lässt und wahrscheinlich in die gleiche Schublade purzeln wie oben genannte Familien...


    Aber zu deiner eigentlichen Frage - ich denke, es liegt viel dran, dass man eben nicht mehr so viele Spielkameraden trifft, wenn man raus geht. Und alles alleine erkunden ist langweilig!


    Ich lass übrigens den Kleinen mitgehen mit Pippa, er ist jetzt 4 geworden. Sie dürfen zum Bäcker, auf den Spielplatz, um den Block. Nur alleine den Wald und den Bach erkunden, das ist mir noch zu früh.


    LG

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

    • Offizieller Beitrag

    morgen,


    deine kindheit hatte auch ich gehabt, nur die stadt war GROSS aber uns standen die straßen frei. und wir bewegten uns in kinderscharen. ab 9 waren wir bis 12 unterwegs, dann nach hause, weil viel zu heiß, dann ab 16 uhr wieder raus, je nach alter bis 21 uhr. und das drei monate lang :D


    knirps ist von der sorte deines großen. letztens schlug er vor, wir sollen auf den schulhof, da ist nämlich ein toller spielplatz. als ich sagte: dann geh. schaute er mich mit großen augen an und fragte mich: wie, ganz allein? ähhm schatz, du gehst doch allein zur schule und kommst zurück. wieso nicht. da sind bestimmt paar von deinen freunden und wir kommen nach. er wollte mit dem kleinen. da musste ich streiken, der ist zu unvorsichtig und waghalsig. also er bliebt doch zuhaus.


    als aber letztens stjarnas großer da war, sind sie zusammen losgezogen und das fanden wir alle toll :D


    ich fühle mit dir. für mich ist es auch so wie es jetzt ist, ungewohnt und komisch. aber wenn er es nicht will. bin mir sicher in spätestens zwei jahren sehen wir sie nur zum essen :D

    • Offizieller Beitrag

    Mittlerweile sogar die Gymnasiasten bis Klasse 7.


      8I echt jetzt? hier gehen wenige viertklässler in die ogs. viele bleiben oder kommen sie wieder auf den schulhof, weil da der bär tobt. nebenan ist ein anderer spielplatz, da gehen sie dann auch gern hin.

  • mich würde ja mal interessieren, ob euch frei aufgewachsenen großstadtkindern nie etwas passiert ist?
    denn ich sehe da für mich schon zwei seiten einer medaille, frage mich aber gerade, ob ich evtl einfach nur "pech" hatte...

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)


  • 8I echt jetzt? hier gehen wenige viertklässler in die ogs. viele bleiben oder kommen sie wieder auf den schulhof, weil da der bär tobt. nebenan ist ein anderer spielplatz, da gehen sie dann auch gern hin.


    Ja, ehrlich! Auf Pippas neuer Schule sagte die Direktorin uns schon vor der Anmeldung, dass die OGS absolut überfüllt sei und die warteliste ewig lang. eigentlich sei die OGS damals eher für die 1. und 2. Klasse gedacht gewesen, für diese Kinder wäre auch die Kapazität da. Aber immer mehr Eltern lassen auch ihre 3. und 4. Klässler weiter betreuen. Sie sagte, der Trend ginge eindeutig dahin, die Kinder immer mehr unter Kontrolle zu halten.


    Und die beiden Gymnasien im Nachbarort haben jetzt gebundene Ganztag eingeführt für die Klassen 5 bis 7 und davor gab es schon die über mittag betreuung bis 15 Uhr. Meine heilpraktikerin arbeitet da schon ne ganze weile und sagt, es gebe kaum ein Kind, was nicht bis 15 Uhr in der schule bleibt.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

    • Offizieller Beitrag

    durch den gebundenen unterricht wird knirps nun auch ohne ogs bis 15 uhr in der schule bleiben müssen. das ist aber von der zeit her dasselbe spiel wie letztes jahr in ogs. daher ist es für uns jacke wie hose.


    auf weiterführende schule dauert der unterricht ja eh bis 15 uhr oder so. danach wäre die betreuung nur bis 16 höchtens 17 uhr und das nicht an allen tagen. hier geht kein kind von gesamtschule nach unterricht in ogs, hort gibt es keinen. zumindest glaub ich das.


    madrone, es tut mir leid. wir waren wie gesagt immer als eine horde unterwegs kleine wie große kinder, die letzteren haben auf die ersteren aufgepasst. und durch die menge war es nicht so leicht an uns ranzukommen. und wo wir gespielt haben, waren immer irgendwelche elternaugen anwesend, so dass wir nie ganz unbeaufsichtigt waren. da haben auch die ladenbesitzer mitaufgepasst. und wenn wir hilfe gebraucht hätten, hätte eins der kinder lautschreien müssen. aber klar, es hätte immer was passieren können. heute ist es auch so.

  • Jetzt nicht Großstadtspezifisch, aber zum generellen vor-die-Tür bekommen:


    ich schmeiße meine Kids durchaus manchmal raus #schäm Nicht bösartig und auch nicht, wenn sie drinnen gerade friedlich spielen, aber wenn sie nur rumhängen und mit Langeweile-Gequengel nerven, dann sage ich durchaus, dass ich möchte, dass sie jetzt mal nach draußen gehen und mir 20 Min Ruhe lassen - und meist wollen sie dann gar nicht mehr so schnell rein...


    Ansonsten fällt es ihnen oft auch leichter, wenn ich ihnen konkrete Anregungen gebe (zur Eisdiele gehen, Springseil mit zum Schulhof-dort wird bei uns viel gespielt- nehmen, was zum Briefkasten bringen etc)


    Vielleicht klappt das bei euch auch? Das können sie ja dann durhcaus auch mit Freunden zusammen machen...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • fibula: Klar, durch den gebundene Ganztag ist es was anderes.


    Es war nur z.B. auf den Gymnasien hier bis zum vorletzten Schuljahr so, dass die Schule halt nach der 6. oder 7. stunde zu ende war und dann die Kinder heimgehen konnte. die meisten taten das aber nicht sondern wurden für die über mittag Betreuung angemeldet. Jetzt im gebundenen Ganztag ist das auch dort anders. Ich wollte nur sagen, dass der Trend dahin ging, dass eben auch die älteren Kinder betreut werden. Oft kommt dann als Argument "damit man sie von der Strasse hat und weiß, wo sie sind"...

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Das mit den sogenannten "Assikindern" ist mir aufgefallen. Meine Schwiegereltern wohnen in Rostock in so einem Plattenbaugebiet wo es die höchste Arbeitslosenquote gibt(die sind da einfach geblieben, vor der Wende wars ja toll ne Wohnung in der Platte zu haben). Jedenfalls gibts da riesige Innenhöfe und die Kinder auch 4 oder 5jährige toben da auf den Straßen rum.Da habe ich letztes Mal echt neidisch gedacht, dass sie es zumindest in dem Punkt gut haben. Da war die Freiheit, die ich von früher kannte.
    Hier ist es auch so, dass bestimmte Kinder frei rumlaufen und auch die Kinder der ausländischen Familien sind viel früher selbständig unterwegs. Die gut situierten deutschen Kinder haben immer Erwachsene im Schlepptau bzw. sind sie eben zu Schulzeiten im Hort bis 16/17 Uhr und danach eben mit Eltern evtl. noch auf dem Spielplatz.




    Madrone


    Meine Kindheit spielte sich einmal in Großstadt, dann im Kurort und dann in der Kleinstadt ab und wir waren viel alleine unterwegs auch im Wald, am Strand etc. Passiert ist mir nix. Klar, so Stänkereien mit großen Jungs die einen nicht vorbeigelassen haben und so aber mehr nicht.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • es ist gut möglich, daß es auch an den gegenden lag, die ich so frequentiert habe.
    aber trotzdem. einige der schlimmeren sachen sind zb schon mit den "assi-kindern" passiert bzw. mit gewalttätigen jugendlichen. daß mit glasflaschen geschmissen wurde und kinder dabei ernsthaft verletzt, oder prügeleien, die dann auch krankenhaus nach sich zogen, angriffe/drohungen mit messern. exhibitionisten gab es auch viele.
    andererseits sexuelle übergriffe gab es fast nur in betreuten situationen. #weissnicht #gruebel


    ich hab auch mal auf spielplätzen gearbeitet um eben den kindern einen rahmen zu geben, die den ganzen tag draußen sind, weil keiner zeit und oder lust hat, sich um sie zu kümmern. da bekommt die freiheit auch nochmal einen anderen geschmack.


    also, ich verstehe absolut die problematik und finde auch, daß kinder sich frei bewegen sollten. aber ich hab halt auch die anderen assoziationen dazu.
    falls mich wer versteht :)

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Madrone


    Ich verstehe Dich schon :) :) Ich weiß auch wie hart es unter den Kindern auf der Straße zugehen kann, vorallem wenn welche dabei sind, bei denen diese Freiheit stark mit Vernachlässigung einher geht.


    Ich habe auch so meine Ängste, wenn er dann alleine unterwegs ist.


    Trotzdem fände ich es halt schön, wenn er hin und wieder mal alleine oder mit Kumpels loszieht. Einfach damit ich nicht immer gleichzeitig mit der ganzen Bande hinterher muss. Das ist aber schon seid Jahren mein größter Stresspunkt :S , weil halt auch nicht immer alle raus wollen/müssen/können.


    Wie ist das denn jetzt bei Euch? Sind die Kinder nur im Garten alleine oder ziehen sie auch so alleine durch die französiche Pampa?? :D

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • hallo sushiba,


    drei sachen, die mir spontan und unzusammenhängend dazu einfallen:


    - bei uns hat der hort bzw. der offene ganztag eindeutig die funktion der frei herumziehenden kinderhorden. das schulgelände ist riesig, mit fußballfeld und spielplatz und kletterbäumen und büschen zum verstecken. die auswahl an kindern ist riesig. es sind erzieher da, die ein auge auf alles haben, aber nicht reglementieren. die kinder können nachmittags gut und gerne 2-3 stunden unbehelligt draußen sein.


    - mein eindruck ist, dass stadtkinder zwar später alleine losziehen, dafür aber bald einen viel größeren radius und komplexere wege bewältigen. sie ziehen zwar nicht mit 5 um die häuser, aber mit 14 alleine durch die ganze stadt. und sie fürchten sich nicht vorm u-bahn-fahren oder rolltreppen oder so ;) .


    - ich hatte eine dorfkindheit mit relativer freiheit und ich erinnere mich schon auch an ziemlich viel langeweile und angeödetes herumziehen, weil absolut nichts los war. ich hatte auch nie wirklich lust auf kinderhorden. ich würde das also nicht überromantisieren. unterm strich haben meine stadtkinder ganz sicher die buntere und abwechslungsreichere kindheit.


    ich lass meine beiden zusammen runter (um die ecke einkaufen, in der straße roller fahren), seit der kleine 5 ist.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Liebe Grüße von Tonks


    "Der Tag ist das Leben."

  • Ist gerade auch mein Thema. Mini1 würde so langsam wollen aber wohin? Supercool ist die Freizeitanlage beim Jugendzentrum aber da finde ich die anderen irgendwie zu alt, zu biertrinkend, zu rauchend, um ihn alleine ziehen zu lassen. Der nächste Spielplatz mit Bolzplatz ist gut erreichbar aber da müßte man ein paar Verbündete finden, die mitgehen. Das muß ich erstmal mit den Eltern klären, zwei Kandidaten gibt es, bei denen das klappen könnte, wir haben hier leider auch genügend, die ihre Kinder auch in der 3. Klasse noch die 10 Min. zur Schule geleiten werden...


    Mit kleinem Bruder ist für mich im Moment noch undenkbar, da der noch sowas von unvernünftig sein kann, das geht nicht, da kann ich mich ja oft kaum durchsetzen. Schön wärs natürlich, aber ich vermute, da müssen wir mindestens noch bis zur Einschulung warten.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Sushiba, ist es vielleicht einfach eine Typsache deines Kindes?


    Ich bin auf dem Land aufgewachsen und gespielt wurde immer abwechselnd im Garten bei uns oder bei einer Freundin. Das Treffen wurde meistens vorher per Telefon abgesprochen und wir sind dann entweder mit dem Fahrrad oder per Mamataxi #augen hin und her gefahren.
    Falls wir uns nach der Schule fürs Schwimmbad oder so verabredet haben, wurde auch dies vorher abgesprochen.
    Dass jemand einfach bei uns klingelt und ich ziehe dann mit dem Kind um die Häuser, gab es schlicht nicht.


    Ja, es war ein behütetes Leben in privaten Gärten und mit Müttern, die im Haus immer für uns erreichbar waren (Bienenstich, Lust auf Limo, Hunger auf Salamibrote etc.). Natürlich sind wir auch alleine durch die Stadt gegangen und haben uns von unserem Taschengeld etwas Süßes gekauft. Aber immer vom sicheren Heimathafen aus. ;)


    Sich spontan einer "Horde" von Kindern anzuschließen, war hier im Ort absolut unüblich und für mich wäre das auch nicht schön gewesen. Noch heute bin ich eher der Typ "Stubenhocker", aber mir fehlt es weder an sozialer Kompetenz, noch an engen Freundschaften oder körperlicher Bewegung.


    Vielleicht ist dein Sohn eher so ein Typ?


    Und im Urlaub war das dann eine andere Situation mit fremden Kindern...