Ich bin so stolz auf meinen Sohn...

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  • Ich muss das einfach mal teilen. Sohnemann (5) war immer schon sehr sehr schüchtern, zurückhaltend. Sobald ihn jemand geärgert hat, nahm ihn das tagelang mit. Teilweise hat er sich vor Dingen gedrückt, bei denen er die Vermutung hatte, dass er iiiiirgendwie anecken könnte, obwohl das teilweise wirklich absolut ohne Hand und Fuß war.


    Vorgestern wollte Tochterkind nun mit Nagellack in den Kindergarten gehen. Ich habe ihr also zum ersten Mal in ihrem Leben Nagellack aufgepinselt. Auf einmal stand Sohnemann vor mir und wollte auch. Nun habe ich ihm sofort gesagt, dass er natürlich darf, dass es aber sein könnte, dass die anderen Kinder etwas dazu sagen. Aufgrund der Vorgeschichte habe ich mich dazu entschieden, ihn VORHER schon zu stärken und habe ihm erzählt, dass es viele Männer gibt, die auch Nagellack tragen, dass es hier in der Umgebung jedoch ungewohnt ist. Es war so ein kleines, kindgerechtes "Sieh über den Dorfrand hinaus in die Welt und sei tolerant allem gegenüber" Gespräch geführt. Wenn er Nagellack schön findet, dann soll er dazu stehen. Jeder darf das schön finden, was er möchte und darf da ruhig zu stehen.


    Anschließend gepinselt, Nagellackentferner eingepackt für den Notfall und die Erzieherin eingeweiht.


    Er ist von vielen Kindern geärgert worden. Mädchen und Jungen. Die Erzieherin sagte, dass es ihm absolut egal gewesen sei. Die Kommentare seien zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Er hätte einfach mit den Schulten gezuckt und völlig gelassen gesagt, dass er Nagellack tragen darf, wenn es ihm gefällt und dass es nichts mit Mädchen/Junge zu tun hat. Jungs dürfen das auch schön finden. Und es sei absolut seine Sache.


    Ich war soooo stolz auf ihn ;( Noch vor einem halben Jahr hätte ich ihn wohl aus dem Kindergarten abholen können, weil er so verzweifelt gewesen wäre.

  • #herzen


    Das freut mich sehr für deinen Sohnemann. Wir haben hier eine ähnliche Geschichte mit einer lila Hose. :)

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • #super


    Meiner spielt gerne in der Schule in der Pause auch mal mit den Mädchen, das verstehen die anderen Jungs überhaupt nicht, da kommen auch ständig Sprüche - kann er mittlerweile auch gut überhören #super

  • Ich bin mal gespannt, wann das so anfängt mit dem Spielen mit Mädchen - also bzw. aufhört. Bisher spielt er fast überwiegend mit Mädchen. Im Kindergarten hat er seine Jungs, aber für Verabredungen werden meist die Mädels bevorzugt. Ich hoffe nicht, dass er das irgendwann mal blöd findet. Seine Freundinnen passen so gut zu ihm vom Spielverhalten. Die Jungs natürlich auch, aber darum geht es ja gerade nicht.

  • Ich finde es extrem mutig von dir, dass du ihn gelassen hast!


    Ich hätte in meiner Gluckenhaftigkeit sicher schon im Vorfeld versucht, das Kind zu schützen, weil ich so eine Coolness einem Kindergartenkind gar nicht zutraue.
    Da muss ich echt noch an mir arbeiten...

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Ehrlich gesagt hat es mich Unmengen Mut und Überwindung gekostet. Aber ich will einfachumgibt dass ich das alles auf ihn übertrage. Ich war immer total abhängig davon was andere von mir denken und leide heute noch fast alltäglich unter Kleinigkeiten die unter dieses Problem fallen. Ich möchte das für meine Kinder so nicht. ich habe den gesamten Vormittag auf das Telefon gestarrt weil ich der Erzieherin gesagt hatte dass sie in diesem Fall sofort anrufen soll wenn es zu tränen kommt. Außerdem habe hi sowohl ihr als auch ihm zig mal erklärt dass sie Nagellackentferner haben und den auch bitte benutze sollen wenn es nicht geht. Er wirkte beim Gespräch vor dem Kindergarten auch recht stark. Von daher habe ich mich gut überwinden können und gelohnt hat es sich. Er wuchs nochmal ein Stück als ich ihm gesagt habe wie stolz ich bin und wie froh für ihn, dass er sich so abgrenzen konnte.