Jogginghosen im (Schul-) Alltag-wie sehr ihr das?

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  • Wie viel Einfluss die Eltern auf die Klamotten nehmen, muss ich doch anders formulieren. Einfluss ja, aber nicht du darfst kein weiche Hose, wenn Hose dann darf das Kind sich doch die Hose selber aussuchen. Ok, ich sag auch die Kombi ist unmöglich, aber letztendlich muss ich ja damit nicht rumlaufen, wenn es für Kind ok ist dann auch für mich. Klamotten mit Flecken müssen gewechselt werden. Ich kenne auch Kinder die sich heimlich in der Toilette umziehen, weil sie halt nicht mit Hotpans rumlaufen dürfen. Persönlich wäre ich nicht begeistert wenn meine das anziehen, aber verbieten oder sagen das geht nicht.. schwierig. Da hab ich zu viele schlechte Vorbilder, wo die Kinder ins andere Extrem ausgeschlagen sind. Ausprobieren ja, wenn nicht jetzt wann dann?

  • Das verstehe ich jetzt nicht. Willst du jetzt damit sagen, dass Schule Kinderarbeit ist? Und ja, klar ist das Existenzminimum ein geschütztes Recht. Worauf ich rauswollte ist: es gibt immer wieder Schülerinnen, die über 18 sind und Kindergeld beziehen, weil sie noch zur Schule gehen, in der Schule aber hohe Fehlzeiten haben. In so einem Fall finde ich schon, dass Schule mit Arbeit verglichen werden kann. Wenn sie nicht mehr zur Schule gingen über 18, müssten sie arbeiten. Dass Grundschulkinder oder Achtklässler noch nicht arbeiten gehen können - bzw. dürfen, zum Glück - ist klar.



    nein, ich wollte damit sagen, dass es absurd ist, Schule mit Arbeit gleich zu setzen.


    Würden die über 18jährigen nicht zur Schule gehen, hätten sie anspruch auf ALGII. Das Existenzminimum ist in Deutschland ein Recht (GsD). Kindergeld ist kein extra-Geld. Kindergeld bekommen Eltern, die Steuern bezahlen (ALGII-BezieherInnen bekommen es wieder abgezogen). Es ist eine STEUERERSTATTUNG für die Eltern. Es ist keine Zahlung an das Kind.

  • Die kulturelle Bedeutung von Kleidungsstücken ist ja im Wandel - siehe auch das Beispiel Jeans oben. Früher waren das arbeitshosen, mittlerweile je nach Farbe und Form durchaus in vielen Büros akzeptiert. So ist das auch mit der Jogginghose, die für Jugendliche durch popkulturelle Bewegungen (HipHop,...) interssant ist, denke ich. Jugendliche spielen halt auch mit solchen Bedeutungen, vielleicht nicht immer so bewusst und nicht immer so "ästhetisch", wie es Lehrern und Eltern lieb ist, aber ob Verbote da der richtige Weg sind?

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Davon abgesehen finde ich, gleiches Recht für alle. Wenn Kinder egal wie gekleidet zur Schule dürfen, weil das zu tolerieren ist, dann möchte ich dieselbe Toleranz für mich. Oder anders gefragt: ab welchem Alter gilt die Toleranz denn nicht mehr? Ab 18? Ab einem Schulabschluss? Mit Berufseintritt?


    wer sagt den es ist egal wie die Kinder aussehen, ich glaube wir sprechen immer noch aneinander vorbei, es ist ein völlig anderes bild von Jogginghose was ich im meinen kopf habe


    Aber ich hatte doch extra geschrieben, dass ich Jogginghose mit mit abgeratzt in Verbindung bringen möchte!????


    finde ich nicht, das hab ich mir zusammengereimt, ich denke das ist was mich hier stört Jogginghose= abgeranzt, ich dachte du meist das selbe #sorry

  • Wie ist das denn jetzt mit Hotpants, Miniröcken und tiefen Ausschnitten? Mit welcher Begründung darf ich da eingreifen? Oder sogar als Schule Regelungen treffen?

  • Nein, weil das eine erwachsene Menschen sind und das andere Kinder. Ich will auch Vorbild für meine Kinder sein, fordere aber nicht von ihnen, alles so zu machen, wie ich.


    Und ich denke, auch für uns Erwachsene ist "Dresscode" etwas, was wir immer wieder unserer Umgebung und der allgemeinen Ansichten darüber anpassen müssen. Das ist ja keine fest definierte Sache, sondern ändert sich auch mit der Zeit und mit der Mode, der Arbeitsbranche, dem Alter ...
    Jeder geht anders damit um.
    Und auch Kinder lernen voneinander und von den Erwachsenen.


    Da kommen viele Fragen: Darf eine Lehrerin Minirock tragen? Sind Piercings/Tattoos bei Lehrern erlaubt? Ist es unanständig in Jeans zu kommen? Darf ein Lehrer religiöse/weltanschauliche Symbole an sich tragen? Wieviel nackte Haut ist bei Lehrerinnen ok?


    Ich habe mal bei einer Versicherung gearbeitet. Am Anfang hatten wir unsere Büros im Keller. Da hat es niemanden interessiert, ob wir Jeans trugen oder nicht. Irgendwann sind wir bei gleicher Tätigkeit in ein oberes Stockwerk gezogen. Ab dem Zeitpunkt galt Jeansverbot.

  • Wie ist das denn jetzt mit Hotpants, Miniröcken und tiefen Ausschnitten? Mit welcher Begründung darf ich da eingreifen? Oder sogar als Schule Regelungen treffen?


    Wegen der sexuellen Komponente.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Wegen der sexuellen Komponente.


    sehe ich auch so, allerdings hab ich ja dazu schon was geschrieben, ich finde Verbote extrem kontraproduktiv


    bei uns in der Schule gibt es keine Regelung, was soll ich sagen entweder kein Problem oder keine Handhabe

  • Das wäre jetzt auch meine Frage gewesen. Es ist nicht erwünscht, dass sich Schüler egal welchen Geschlechts sexuell aufreizend kleiden. Zum einem zum Schutz der noch reifenden Sexualität und der sexuellen Findung der Jugendlichen als auch, um die Aufsichtspersonen nicht zu kompromittieren.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Wer legt dann bitteschön fest, was aufreizend ist und was nicht? Da geht es dann nämlich los.
    Nee, da muss man schon vorsichtig sein.

    • Offizieller Beitrag

    also verstehe ich es richtig, für dich ist es ok, wenn man schlabberlook verbannt (edit: weil schule eine art arbeitsstelle für kinder wäre bzw. den auftrag hat diese auf das erwachsenenleben vorzubereiten, wo jogginhosen außer in einigen berufen kaum platz haben, es sei denn man ist zuhause), beim thema aufreizend findest du es schwieriger grenzen zu ziehen?


    edit: dasselbe ziel gilt hier nicht mehr? was für einen platz hat die aufreizende kleidung in der (arbeits)welt? wie wirkt es? etc. drauf muss man die kinder nicht vorbereiten?

  • Was soll das denn heißen "Aufsichtspersonen komprimittieren"?


    Und ich finde, gerade zur sexuellen Findung gehört es für viele auch dazu, sich mal aufreizend zu kleiden.

  • Fibula, ich zeige Euch auf, wo Eure Argumentation nicht schlüssig ist. Denn was wer wann aufreizend findet, das ist genauso unterschiedlich wie mit den Jogginghosen. Noch dazu kommt das Problem, dass Mädchen dann wesentlich mehr Einschränkungen haben (Ausschnitt) als Jungs.


    Ich persönlich sage weder wg. Jogginghosen noch wg. Ausschnitt/Mini etwas (als Lehrer).

  • Wie sagte meine Mutter so schön? "Du musst ja in den Klamotten rumlaufen, nicht ich." ;) Ich war zu Schulzeiten nämlich alles andere als konform gekleidet, dazu mit ständig wechselnder Haarfarbe.
    Die Lehrer sollten sich nicht über das Aussehen ihrer Schüler sonder über deren Leistungen Gedanken machen. Das eine hat nämlich mit dem anderen nichts zu tun. Ich finde die Kommentare der Mitschüler und insbesondere der Lehrerin absolut unmöglich. Vermutlich spielt da der Rassissmus noch mit rein, echt übel. Und sehr schade, dass das an der Schule einfach so hingenommen wird.

  • Krebbel, das ist einfach meine Meinung. Die muss ich weder vor dir rechtfertigen, noch muss sie in deinen Augen schlüssig sein. Ist es so schwer, unterschiedliche Meinungen einfach mal nebeneinander stehen zu lassen?

  • Ich bin cht froh, dass ich mir zum Thema Klamotten in der Schule keine Gedanken mehr machen muss, ich finde Schuluniform echt klasse.


    Aber mit Jogginghosen würde ich meine Kinder nicht in die Schule lassen, die fallen für mich unter Freizeit.

  • Hallo,



    Zitat

    Mal umgekehrt gefragt: was wäre, wenn die Lehrerinnen mit Jogginghosen oder - was ich nicht mit Jogginghosen verbinden möchte - in abgeratzten Klamotten zum Unterricht käme? Fändet ihr das gut?

    "Angeranzte" (nach meinem Verständnis dreckige, stinkende Sachen) fände ich nicht OK. weder für Kdienr noch für Große, weder in Jogginghose noch Markenjeans.


    Jogginghosen - ist mir völig egal, wenn der Unterricht gut ist. An der Schule meiner Kinder sind unter den Lehrern genau so viele "Unikate" wie unter den Schülern, das drückt sich auch in der Kleidung aus, von gestylt über gestrickt/gefilzt bis Zimmernammsose ist alles dabei von Absatzschuhe bis Barfuß auch.
    Ich hatte noch nie das Gefühl, daß sich DAS auf den Unterricht oder den Umgang mit den Schülern irgendwie auswirkt, auch nicht auf die Autorität der entsprechenden Person.


    Und auch an Regelschulen ist es häufig so, daß Sportlerher sich nicht jedesmal umziehen, wenn sie ein anderes Fach unterrichten (meine eigene Mutter kannte ich in der Schule eigentlich nur im Trainingsanzug - ihm Matheunterricht war nach den Aussagen iherer Schüler trotzdem nicht schlecht, im Gegenteil.)


    Wie will man ein JogginHOSENverbot begründen?



    Dann müssten z.B. auch Fußballshirts verboten sein - viele Jungs tragen zumindest in den unteren bis mittleren Stufen fast nur noch welche (gerne über-übergroß) Für mich sind Fußballshirts eindeutig Sportkleidung, die nur derzeit zur Modekleidung geworden ist. Meine Chefin kam heute mit einer Jacke, die ich von der Optik her eher als Laufjacke - also Sportkleidung - einschätzen würde. Sie sah trotzdem hübsch und ordentlich aus und war sehr nett zu den Kindern. #weissnicht


    Ließe sich ein Erreichen eines Lehrzieles (Welche Kleidung ist wo angemessen) nicht besser ablesen, wenn es KEIN Verbot gäbe und die Schüler dann nach der Unterweisung tatsächlich einschätzen können, was wo angemessen ist? Im Alltag sind Jogginghosen OK, bei der Jahresfeier dagegen nicht...?
    So lange ein Verbot nötig ist, würde ich ja denken, es ist noch nicht wirklich angekommen.


    Vielleicht liegt mein Unverständnis für Verbote daran, daß ich zu einer Zeit und an einem Ort zur Schule gegangen bin, wo es tatsächlich Verbote gab. Jeans waren ungern gesehen, "West-Marken" verboten und zogen unweigerlich ein Elterngespräch nach sich.
    Olivgrüne Parkas wurden teilweise von den Garderobenhalten konfisziert, wenn man sich nicht ans Verbot hielt... (Selbst dann wenn es nicht die "verbotene Marke" war, Ähnlichkeit in Farbe und Schnitt reichte).
    Auf bestimmte Schuhe (Tramper) wurde man angesprochen, weil sie eine bestimmte Richtung der Jugendkultur mitsymbolisierte und dringend angeraten, sich andere Schuhe zuzulegen, so dringend, daß es von einem Verbot nicht weit entfernt war.


    Hat es uns etwas gelehrt? Ja. Wie man die Verbote umgeht (Jacke unmittelbar vor der Schule in die Schultasche stopfen, Markenschild an der Hose abtrennen - in dem Wissen, daß jeder sofort am Schnitt erkennt, woher die Jeans ist, sich im letzten Hausflur vor und nach der Schule schnell umziehen...). War nicht verboten sondern nur unerwünscht war, wurde um so lieber getragen.
    Und daß diese Marken offenbar besonders cool sind, denn sonst würde man sie nicht verbieten müssen. (Spätstens mit dem Verbot wurden sie Kult)
    Daß sie ein gesellschaftliches no-go sind, hat eher keiner daraus geschlussfolgert.


    Jemand, der verwahrlost wirkt, sieht mMn nicht besser aus wenn er eine (vermutlich eben so abgehalfterte) Jeans trägt. Jemand der sauber und warm gekleidet ist, wird nicht zum Faultier mutieren, nur weil er in der Schule eine Jogginghose trägt statt einer Jeans.


    Was die Ästhetik angeht - da finde ich so mache Jeans deutlich weniger ästhetisch, vorteilhaft usw. . Und auch gar so sehr gestylte Leute finde ich gelegentlich eher unschön aufgetakelt denn ästhtisch. Aber was soll´s, was tun die mir denn damit?
    Die Freiheit des einzelnen endet da, wo es die Freiheit des anderen beeinträchtigt. Und der reine Anbilck eines Kindes in Jogginghosen oder auch einer überschminkten, überstylt gekleideten Dame fällt da für mich noch lang nicht rein.


    Daß man mit seinen Kindern über die Vorurteile und fehlende Toleranz einerseits und "gesellschaftliche Üblichkeiten" andererseits reden kann, ist davon ja unabhängig.

  • Ohne alles gelesen zu haben: mein älteres Kind, bald 10, trägt auch am liebsten Jogginghosen. Aus ähnlichen Gründen, die auch schon genannt wurden: es mag den weichen Stoff am liebsten, findet Knöpfe und Reissverschlüsse störend. Für uns ist das soweit OK. Bis jetzt gab es in der Schule noch nie Probleme, weder von Lehrpersonen noch von MitschülterInnen.


    Einzig eine Hortleiterin hat beim jüngeren Geschwister (?!), das auch mal Jogginghosen aufträgt, schon blöde Bemerkungen gemacht. Und zwar saublöde, wir gingen reklamieren. Dort kam unter anderem "ab der 4. Klasse ist das dann sowieso nicht mehr erlaubt". Stimmt aber gar nicht. Sachen gibts...