instabiler Kreislauf "durch Stillen" (11 Wo.alt), Stillbeziehung in Gefahr, Input erbeten

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo Ihr,


    es geht nicht um mich, sondern um meine Schwester (ich hab ihr Einverständnis).
    Ihr Baby ist knapp 11 Wochen alt. Schöne Geburtshausgeburt, alles toll, alles fein.


    Die junge Mama hatte am 3. Tag (Milcheinschuss) einen Kreislaufkollaps und war für ein paar Stunden im Krankenhaus (Infusionen, alle Blutwerte & US okay).
    Wurde dann besser, aber Status quo - auch nach 11 Wochen - ist, dass sie sich ziemlich unfit fühlt und der Kreislauf inkl. Nerven leicht baden geht.


    Sie hat viel Unterstützung durch Familie (beide Omas & die Tante ;) ) und auch den Papa, eine Putzhilfe, bekommt von uns Mahlzeiten & frisch gepresste Säfte.
    Kann sich tagsüber regelmäßig schlafen legen, wenn "wir" ggf. mit dem Baby spazieren gehen o.ä.
    Sie nimmt tgl. "LaVita" & Vitamin D, neu auch Astaxanthin auf Empfehlung der Hebamme. Seit gestern zusätzlich Vitasprint (obwohl Omni).
    Die äußeren Umstände sind vglw. wirklich gut.


    Und trotzdem geht es ihr nicht gut. also nicht nur das nicht ungewöhnliche etwas-fertig-und-schlafbedürftig-sein, was wir ja fast alle in den ersten Wochen & Monaten haben/hatten, sondern echt....... *sichsorgenmach*
    Sie ist schon immer ein Typ gewesen, der guten Nachtschlaf & ausreichend Nahrung braucht - um das Essen kümmern wir uns alle bestmöglich und beim Schlaf ist es halt.... naja... eine Stillmama.
    Einige Wochen haben die beiden (papa & Mama) sich "aufgeteilt", dass die Kleine gegen 21h gestillt wird und dann bis Mitternacht oder auch mal 1h bei Papa im Wohnzimmer bleibt (und ggf. abgepumpte MuMi bekommt) und die Mama in der Zeit schlafen kann. Das hilft schon gut (richtig schlecht ging es ihr, als sie nur gestillt hat und die kleine phasenweise ggf. jede stunde stillen wollte).


    dennoch ist es ein drahtseilakt. Bei vglw. kleinen anlässen sackt sie zusammen und wirkt völlig kraftlos, die nerven brennen durch (tränenfluten).
    gestern hat die Ärztin nochmal blut abgenommen und den begriff "wochenbettdepression" in den Raum gestellt.


    sicherlich kommt nach meinem gefühl auch ein wenig ein "höhlen-koller" dazu, da sie fast nur zuhause ist, aber sie traut sich auch nicht großartig an ausflüge o.ä.
    letzte Woche war sie das erste mal bei der stillgruppe und nach einer stunde fing der Kreislauf wieder an zu zittern (essen/trinken vorher oder währenddessen hilft nicht).


    sie hat das gefühl, dass der Kreislauf nach dem Stillen nochmal instabiler ist.


    der papa hat jetzt gefragt, ob es denn nicht denkbar wäre, dass die kleine zumindest abends pulvermilch per flasche bekommt, weil er davon ausgeht (nach diversen berichten), dass das Baby mit Milchpulver länger schläft.
    das möchte meine schwester nicht, sie möchte stillen.
    aber sie ist wirklich oft ziemlich kraftlos und die schlechten tage überwiegen (bisher) die guten und der papa erlebt fast täglich wahlweise seine frau weinend oder klapprig. er macht sich sorgen, kennt so etwas nicht, hat überhaupt nicht damit gerechnet und befürwortet immer mehr ein abstillen, weil es seiner Meinung nach eben nicht funktioniert.
    wiederhole: meine schwester möchte aber stillen und ohne die kreislaufausreißer würde sie solche "angebote" auch erbost zurückweisen. da es nun nach 11 Wochen immer noch so ein drahtseilakt ist, wird es immer schwieriger für sie, selbst zu glauben, dass sie eine gute stillbeziehung wird führen können.


    So.


    Derzeit ist meine Schwester noch nicht hier im forum; schafft es im Moment auch nicht. Aber ich würde ihr gern von euren Erfahrungen und eurem Input erzählen.


    danke euch sehr!


    liebe grüße,
    nayda


    p.s.: das Baby wächst und gedeiht wunderbar mit der mamamilch! einige zeit hat die kleine arge blähungs-Bauchschmerzen gehabt, aber das ist nahezu erledigt und ihr geht es prima. das einzige "Problem" im Moment ist noch ein starker MSR.
    p.s. diese doofe autokorrektur - bitte ignoriert groß-kleinschreibung

  • wurde die Schilddrüse getestet?
    Ich hatte rasch nach Geburt meines ersten Kindes eine massive Ueberfunktion (Basedow) der Schilddrüse, dauerte 4 Monate bis man bemerkt hat was mir fehlt.

  • Liebe Nayda,


    das klingt sehr anstrengend! Hat deine Schwester schon eine Stillberaterin kontaktiert? Unter lalecheliga.de kann man mit den ersten Ziffern seiner PLZ ein le Beraterin in der Nähe finden.


    Ich finde es sehr wichtig, dass das Problem noch mal von einer Fachfrau vor Ort besehen wird. Dein Schwager klingt sehr besorgt um seine Liebste, und bevor er sie jetzt aus gut gemeinten Gründen in Richtung Abstillen drängt, was zu Unfrieden führen könnte, sollten sie sich jemanden ins Boot holen.


    Wurde deiner Schwester schon Blut abgenommen? Eisenwerte (auch Ferritin), Vitamin D, Vitamin B12 überprüft? Oder nimmt sie die Präparate auf Verdacht?


  • huhu,


    eine stillberaterin der lll ist im boot. bei dem stillgruppenbesuch hatte meine schwester hinterher sicherlich noch eine halbe stunde eine 1:1-beratung.


    blut wurde abgenommen, ferritin inkl.
    b12 & vit. D nimmt sie auf verdacht.


    LG Nayda

  • Nur ganz kurz (da auf der Arbeit... #schäm )


    Wenn es in Richtung PDD geht, wäre ein Ende der Stillbeziehung kontraproduktiv.


    Wenn körperlich alles im Lot ist, sollte eine PPD unbedingt abgeklärt werden. Die körperlichen Symptome könnten dann nämlich auch somatoform sein

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • Ich möchte bei Neela und Lottemax unterschreiben: eine genaue Schilddrüsendiagnostik muss sein. Ich würde auch mal die FÄ nachschauen lassen, wie es der Gebärmutter Deiner Schwester inzwischen geht. Dann sollte abgeklärt werden, ob eine PPD der Grund für die Schwäche Deiner Schwester ist.


    Gute Besserung!
    Silbermöwe

  • Das erinnert mich an meine Schwester diese Geschichte. Meine Schwester hatte eine postpartale Thyreoiditis, und daher pädiere ich ebenfalls dafür, so schnell wie möglich die Schilddrüse abklären zu lassen.

  • Hallo Nayda,


    mir ging es nach beiden Geburten genauso, wenn auch nicht ganz so lange. Vielleicht 8 Wochen etwa.


    Beide Male hatte ich einen gravierenden Eisenmangel und auch Anflüge einer Depression.


    Meinen Sohn habe ich 1,5 Jahre gestillt, meine Tochter 5 Tage. ;)


    Wären Stillhütchen eine Option für den starken MSR?


    Ich wünsche alles Gute und dass die frischgebackenen Eltern bald wieder etwas stabiler werden.

  • Aus der Stillberatzrungserfahrung würde ich auch die SChilddrüse (vom Profi) überprüfen lassen sowie den Die PPD schnellstens abchecken und gegebenenfalls behandeln lassen. Bei beiden Erkrankungen ist der Schluss des stillens kontraproduktiv (wg erneutem hormonellem Tief/Umstellung)
    Dazu noch embryotox.de und evtl SChatten und Licht
    Gute Besserung

  • Hallo,
    gerade wenn nicht klar ist, ob die Probleme nicht von der Schilddrüse kommen, sollte deine Freundin KEINE Präperate mit Jodid nehmen!
    Also da bitte nachschauen, was in den einzelnen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist.


    Für die Schilddrüse bitte wirklich so schnell wie möglich ein entsprechendes Blutbild machen lassen, mit ALLEN notwendigen Schilddrüsenparametern.
    (TSH, FT3, FT4, außerdem die Antikörper: TPO-AK, TR-AK, und TG-AK)


    Beim "normalen" BLutbild ist meist nur TSH mit drinn, dass kann man schonmal ansachauen - besonders bezüglich TSH gelten aber mittlerweile niedrigere Grenzwerte! Früher war es über 4, der Wert sollte aber maximal 2,5 mU/L betragen.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • mir fällt auch noch beim Ferritinwert ein, dass viele einen viel zu tiefen Wert als noch im Normbereich ansehen.
    und also sagen, es ist alles in Ordnung, obwohl es das eigentlich nicht mehr ist...


    Hat deine Schwester die genauen Werte?


    Ich hatte einen Ferritinwert von 12 (Einheit weiß ich grad nicht mehr), laut dem Arzt und dem Labor ist die Untergrenze bei 10. Er meinte, ich müsse nichts machen. Im Internet steht aber, Untergrenze müsste eher bei 50 sein... und so fühle ich mich auch ;)