Masernausbruch in Berlin

So gesehen könnteng eimpfte als Überträger fungieren wie das alle toten Objekte machen: an Kleidung u.s.w. könnte etwas hängen
- aber nicht quasi mit dem Körper Viren verbreiten, da wäre der geimpfte Körper noch weniger geeignet als Tote Materie
Aber rein technisch gesehen könnte an Kleidung oder Gegenständen der Virus bis zu 2 Stunden "hängen".

Dann ist es aber nicht so das der Mensch überträger ist, sondern "Dinge", und das ist durchaus zu diskutieren. Dann wird klar, wie ansteckend der Virus sein kann.
Es kann ja auch ein Raum das Virus übertragen.

Die wesentlich größere Gefahr geht aber von infizierten aus, die Aktiv das virus verteilen. Und ja, impfen schützt nie 100% der Menschen, es gibt Impfversager. Deshalb wäre der Herrenschutz so wichtig.

Ich zähle die Tage bis zur U6 und der MMR impfung meines kleinen. Mittwoch ist es soweit. Und seit letzter Nacht hat er einen fetten Schnupfen Ich hoffe es geht trotzdem und es wird nicht schlimmer!

Und selbst nach der ersten MMR ist der Schutz ja erst bei 90% oder so. Ich Trau mich schon kaum mehr ihn mit anderen Kindern zusammen zu lassen - man weiß ja nicht ob die eltern "Impfkritiker" sind und er sich ansteckt

Die Kita der großen ist nach wie vor Masern-frei. Die Impfquote ist wohl sehr hoch.

91% waren es glaube ich nach der ersten MMR Impfung.
Warum impfen manche eigentlich Masern einzeln?

Zitat von katilein

91% waren es glaube ich nach der ersten MMR Impfung.
Warum impfen manche eigentlich Masern einzeln?

ich weiß nicht, warum andere es machen. Ich habe es damals gemacht, weil ich tatsächlich die Hoffnung hatte, dass meine zwei Mädchen, Röteln auf natürlichem Wege durchmachen und damit evtl einen besseren (lebenslangen) Rötelnschutz haben.
Röteln an sich verlaufen ja meist sehr unspektakulär, so dass ich davor keine große Angst hätte und es mir Wert gewesen wäre, wenn die Wahrscheinlichkeit eines lebenslangen Schutzes dadurch erhöht wäre.
Bei mir hält mein geimpfter Rötelntiter immer nur ca 2 Jahre und das finde ich einfach Mist, vor allem wenn man bedenkt, dass man nach der Impfung ja auch nochmal 3 Monate nicht schwanger werden sollte. Auch ohne konkrete Familienplanung stresst mich das.

Danke Euböa, das kann ich nachvollziehen bei Dir.
Das mit deinem Röteltiter ist ja kurios und doof

Zitat

[quote='katilein','index.php?page=Thread&postID=1225924#post1225924']

Weil Röteln für Kinder eine harmlose Krankheit sind und der Titer länger anhält
Weil ich (!) Mumps im Kindesalter für eine aushaltbare Krankheit halte (bis zu 40 % der Infektionen verlaufen symptomlos - wikipedia).

Da würde mich mal mein Mumps-Titer interessieren, ich hatte die Krankheit nämlich nicht wissentlich und bin auch nicht geimpft.

Mein Röteln-Titer ist nach durchmachen der Krankheit im Kindesalter derzeit bei 1:527. ab 1:32 gilt er als ausreichend.
Ich würde mir für meine Kinder (auch für die söhne) wünschen, dass sie die Krankheit durchmachen, um auch im Erwachsenenalter langfristig immun zu sein.

Um ehrlich zu sein greift er bei Röteln nicht. Impfungen haben den Zweck schwere Krankheiten auszurotten - das ist wohl der erste Sinn. Wenn man nun aber den Kreis erweitert, dass man die Verantwortung für alle übernimmt, dann muss man auch Rauchen, Alkohol, Drogen ect. verbieten.. moralisch von jeglicher Möglichkeit verbannen zu sich zu nehmen. Frauen im Gebärfähigen Alter haben genug Eigenverantwortung um sich mit der Frage des "ich könnte schwanger werden" auseinander zu setzen. Röteln sind da nur ein Punkt den man beachten sollte.

Es bleibt am Ende immer deine Eigennverantwortlichkeit, die gänzlich an die Allgemeinheit zu schieben halte ich für falsch. Das ist genauso wie das Problem vom passiv rauchen. Ich bin ebenso dafür verantwortlich, dass ich in der Schwangerschaft nicht passiv rauche oder keinen Alkohol zu mir nehme..

Wer impfen will, anstatt die Krankheit evt. durch zu machen, kann das ja freiwillig tun. Man schadet aber niemanden, wenn man sich verantwortungsbewusst verhält. (Kind hat Windpocken, also bleibt das Kind daheim um eben niemanden anzustecken)

Iverna, naja ganz so einfach ist es nicht. Ich wurde im Jugendalter gegen Röteln geimpft. Als ich schwanger wurde, war das daher für mich kein Thema zur Besorgnis. Und plötzlich hatte ich in der zweiten Schwangerschaft keinen Titer mehr. Nun weiß ich, dass mein Titer nicht lange vorhält und kann mich darum kümmern und mich regelmäßig impfen lassen und den Titer bestimmen. Dennoch stresst es mich, denn ich darf zB nach der Impfung erstmal nicht schwanger werden. Das finde ich belastend. Und selbst wenn ich irgendwann schwanger würde, habe ich keine Garantie, dass mein Titer bis zum Ende dieser ausreichend ist. Daher finde ich es da schon schwierig zu sagen "selbst schuld".

Dennoch denke ich, hätten wir evtl insgesamt einen besseren Schutz, wenn hier erst später geimpft würde, so dass die Wahrscheinlichkeit, Röteln als Kind zu bekommen noch sehr hoch wäre, da dann die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen langen Schutz zu haben.

Wobei ich mich frage, warum sie sich nicht gänzlich ausrotten ließen? Bei Masern war es doch immer wieder mal im Gespräch, wenn man nur die 9x% Durchimpfung erreichen würde. Geht das bei Röteln nicht oder stand das einfach nie so zur Debatte?

Impfungen haben als erste Aufgabe die geimpfte Person vor der Krankheit zu schuetzen, nicht die Krankheit auszurotten. Dass manche Krankheiten ausgerottet werden koennte wenn alle geimpft waeren ist eine "Nebenwirkung" auf die hingearbeitet wird. Die meisten Krankheiten gegen die geimpft wird kannst du nicht ausrotten (z.B. Tetanus)

Eigentlich sollten Impfskeptiker unter diesem Hintergrund impfen- wenn wir die Krankheit in dieser Generataion ausgerottet bekommen wird die naechste nicht mehr geimpft. Siehe Pocken. Wird keiner mehr dagegen geimpft und taucht trotzdem nicht mehr auf.

Zitat

Iverna, naja ganz so einfach ist es nicht. Ich wurde im Jugendalter gegen Röteln geimpft. Als ich schwanger wurde, war das daher für mich kein Thema zur Besorgnis. Und plötzlich hatte ich in der zweiten Schwangerschaft keinen Titer mehr. Nun weiß ich, dass mein Titer nicht lange vorhält und kann mich darum kümmern und mich regelmäßig impfen lassen und den Titer bestimmen. Dennoch stresst es mich, denn ich darf zB nach der Impfung erstmal nicht schwanger werden. Das finde ich belastend. Und selbst wenn ich irgendwann schwanger würde, habe ich keine Garantie, dass mein Titer bis zum Ende dieser ausreichend ist. Daher finde ich es da schon schwierig zu sagen "selbst schuld".

Dennoch denke ich, hätten wir evtl insgesamt einen besseren Schutz, wenn hier erst später geimpft würde, so dass die Wahrscheinlichkeit, Röteln als Kind zu bekommen noch sehr hoch wäre, da dann die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen langen Schutz zu haben.

Wobei ich mich frage, warum sie sich nicht gänzlich ausrotten ließen? Bei Masern war es doch immer wieder mal im Gespräch, wenn man nur die 9x% Durchimpfung erreichen würde. Geht das bei Röteln nicht oder stand das einfach nie so zur Debatte?

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Genau das ist das Problem. Die Röteln-Impfung hat keine besonders zuverlässige und langanhaltende Wirkung. Deshalb (unter anderem) wird sie die Röteln wohl auch nicht gänzlich ausrotten.
Als "Notlösung" für Mädchen, die bei pubertätsbeginn keine Masern hatten, ist die Impfung sinnvoll.
Das Internet ist aber leider voll von Frauen, die in der Schwangerschaft bemerken, dass ihr impf-Titer nicht ausreicht.
Das durchmachen der Krankheit bietet in dem fall eindeutig Vorteile.

Die WHO hat vor auch Roeteln auszurotten:

Zitat

In April 2012, the Measles Initiative – now known as the Measles & Rubella Initiative – launched a new Global Measles and Rubella Strategic Plan which covers the period 2012-2020. The Plan includes new global goals for 2015 and 2020.

By the end of 2015

• Reduce global measles deaths by at least 95% compared with 2000 levels.
• Achieve regional measles and rubella/congenital rubella syndrome (CRS) elimination goals

.

By the end of 2020

• Achieve measles and rubella elimination in at least 5 WHO regions.

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Iverna, die Eigenverantwortlichkeit ist sicher in der Schwangerschaft vielen Frauen bewusst,
aber ich glaube, es denken kaum Frauen im gebärfähigen alter daran, ich könnte ja vllt schwanger werden, dann lass ich jetzt mal meinen Rötelntiter bestimmen.
Soweit habe ich jedenfalls nicht gedacht.
Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich einmal beim FA, um zu klären, ob etwas dagegen spricht, schwanger zu werden, da kam keine Frage nach meinem Rötelntiter und sechs Wochen später war ich schwanger.
Bei meiner jetzigen Schwangerschaft war ich in einer Kinderwunschklinik und auch da wurde ich nicht nach dem Rötelntiter gefragt.
Das als Allgemeinbildung vorauszusetzen, wenn nicht einmal die Ärzte darauf achten, halte ich für übertrieben.
Und auch wenn man sich dann den Impfpass anschaut und sieht, dass man ja zweimal gegen Röteln geimpft wurde, dann heißt es ja lange nicht, dass man auch immernoch immun ist.
Ich denke, man kann sich nur schützen, wenn man vor der Schwangerschaft nochmal titern lässt, aber welcher Arzt macht einen darauf aufmerksam ?
Und die Kasse wird das titern bei Kinderwunsch wohl auch nicht bezahlen.

Einzelumpfstoffe würden individuelle Impfentscheide deutlich vereinfachen. Ich empfinde es als Nötigung, daß ich Masern (nahezu) nicht einzeln impfen lassen kann und Keuchhusten (für Babys) gar nicht.
Mich regt das auf.
Wieso sollte ich mich MMR impfen lassen, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist und ich Mumps und Röteln zudem hatte?
Und ich hätte meine Babys wirklich, wirklich gern zunächst nur gegen Keuchhusten impfen lassen, den Rest (Polio, Diphterie...) dann später, ging aber auch nicht.

Zitat von Irene

Ich würde es begrüßen, wenn der Pertussis-Impfstoff so weiterentwickelt wird, dass er einen höheren Wirkungsgrad hat und weniger Nebenwirkungen.

Ja, das AUCH.