Alles anzeigenHallo,
Ich denke nicht, daß ich etwas "aufsitze". Ich schrieb nirgendwo, daß Geld DIE Form von Anerkennung ist, sondern daß es EINE ist.
Und du kannst mir nicht erzählen, dass sich der gesellschaftliche Status eines Berufes nicht auch am Gehalt fest macht. Es ist einfach Realität, das ein Gymnasiallehrer gesellschaftlich höher geachtet wird als eine Erzieherin. Und sicher ist es kein reiner Zufall, das er deutlich mehr verdient. Meine tägliche Erfahrung: Wir Erzieher sagen etwas (egal ob Eltern oder ins Amt oder gegenüber einer Firma...) es wird geflissentlich ignoriert. Sagt dagegen ein LEHRER etwas, dann hat das Gewicht. Kommt ja schließlich von ein Lehrer.
Klar könnte der Bürgermeister von Kindereinrichtung zu Kindereinrichtung gehen und jedem von uns mal anerkennend auf die Schulter klopfen, das wäre sicher eine nette Geste. Oder auch reine Wahlkampftaktik.
Nur davon kann ich keinen Ausflug mit meinen eigenen Kindern bezahle, den wir als Familie vielleicht brauchen, um gemeinsam nach einer stressigen Woche wieder zusammenzufinden. Auch die Physiotherapetin, die einer Erzieherin gegen den schmerzenden Rücken hilft, macht das nicht, nur weil die ihr erzählt, dass irgend ein Politiker meinen Beruf irgendwo anerkennend erwähnt hat.
Die Berufe zu denen die Leute angeblich mit wehenden Fahnen ziehen, fehlen mit immer noch. "Berufe" sind keine einzelnen Menschen, die sich bewusst für einen niedrig bezahlten beruf entscheiden, weil er ihre Passion ist und auch keine einzelnen Forschungsstellen.
Und wenn ich mich in meinem Umfeld unter den jungen Leuten in der Verawndschaft und im Bekanntenkreis umhöre, hätten die auch nichts gegen eine bessere Bezahlung bzw. sehen viele die niedrig bezahlteren Stellen eher als Sprungbrett nach weiter oben an.
So den puren Idealismus: "Ich ich bleib im meinem kleinen unterbezahlten Forschungslabor, auch wenn ich ein spannendes Forschungsangebot bekomme, bei dem ich auch noch deutlich mehr verdienen könnte, weil hier alle so nett zueinander sind und wir weiche Stühle im Labor haben" kann ich da nicht finden.
Ansonsten macht die Diskussion keinen Sinn. DU beharrst darauf, dass es angeblich nur ums Geld geht (und findest dass das nichts bringt) - ICH erlebe es anders (und denke außerdem selbst wenn es NUR ums Geld gehen würde, wäre auch das das Recht der Erzieher). Was soll da eine Diskussion noch bringen.
In meiner Welt wird der Mensch und seiner Aussagen nicht nach dem Gehalt gemessen. Ich umgebe mich auch nur mit Leuten, die es auch so sehen. Da darf man nicht mitmachen. Ich finde diese Sichtweise auf Dinge furchtbar und nur weil es alle so sehen, tue ich es nicht. Off Topic. Ich höre auch auf die Erzieher, wenn ich es auch so sehe und es mein Erziehungsstil ist. Oft hole ich mir auch Ratschläge von den Erziehern ein, da sie viel Zeit mit meinem Kind verbringen und in dem Bereich viel besser ausgebildet sind. Meist haben sie tolle Ideen, die ich versuche umzusetzen.
Wollte ich nur mal anmerken, da mich die Denkweise der Gesellschaft echt traurig stimmt.