Essverhalten, Bewegung und Übergewicht

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  • Ohne detailliert belesen zu sein, halte ich die Hormone für ausschlaggebend. Und die werden natürlich durch Nahrung, Bewegung, Stress etc. aber auch Veranlagung gesteuert. Schilddrüse halte ich nicht für eine Ausrede - da mache ich gerade selbst die Erfahrung, dass ein Ungleichgewicht da sehr viel ausmachen kann.


    Für mich wichtig ist noch die Verbindung Zucker-Insulin-Serotonin (Stimmung).


    Letztlich denke ich, dass Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sein müssen, damit alles reibungslos funktioniert. M. E. ist dies der Grund, weshalb auch schwer übergewichtige Menschen nicht "einfach weniger essen" können bzw. ich Übergewicht nicht für eine "Disziplinsache" halte sondern für einen Mangel an irgendeinem Nährstoff. (Gehört habe ich von dem Protein Tryptophan, aber auch Vitamin D, Zink und Selen).

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • zum Buch Fettlogik, es ist sehr radikal und die Autorin nimmt sich selbst als Basis
    , wegen ihrer einmaligen Erfahrung und schätzte das ihre Unterfunktion ca 100-150 kcal am Tag herabgesetzt hätte.


    Meine Kämpfe mit mir und meinem Gewicht habe ich inzwischen satt... Ich werde nur noch an Schräubchen drehen und sollte irgendwann der Stress händelbar sein mir vielleicht eine Diät zumuten, aber aus dem Hamsterrad des zuviel Naschens, schlechten Gewissens und dann hungerns bin ich erst mal ausgestiegen.
    Viel Sport? Wurde ich nicht schlank von...
    Ich werde zum Teil wegen meines Übergewichts für dick und doof abgestempelt und ein anderer Teil Menschen findet mich attraktiv so what?


    Ich finde mich inzwischen attraktiver als die letzten 8 Jahre :) das zählt für mich ;)

  • Ich hab jetzt spontan keine Studie im Kopf, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme, Energieverbrauch und Gewicht herstellt, aber ich kenne momentan auch keine Studie, die überprüft hat, ob irgendwelche Dinge vielleicht nicht doch nach oben fallen.
    Anders und sehr vereinfacht ausgedrückt: Jeder Mensch unterliegt den physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Jeder Körper hat einen Grundumsatz - die Menge an Energie, die verbaucht wird, um lebenswichtige Funktionen wie Kreislauf am kacken zu halten - und einen Leistungsumsatz - der zusätzliche Energieumsatz durch Bewegung, Sport und was weiss ich nicht noch alles. Wenn der Brennwert der aufgenommenen Nahrung geringer ist als der Leistungsumsatz, befindet sich der Körper in einem kalorischen Defizit und baut Fett und Muskeln ab, um die Differenz zu überbrücken: Der Mensch nimmt ab. Ist die aufgenommene Menge höher, so wird die Energie zu einem Teil eingelagert - in Form von Fett und Muskeln - und zu einem Teil kurzzeitig verwendet und teilweise ausgeschieden: Der Mensch nimmt zu.


    Ja, das weiss jeder, aber das ist auch schon wirklich alles. Alles andere, so wie Weight Watchers, Paleo, Wirsingsuppen oder Intermittend Fasting sind nur Möglichkeiten, seine Kalorienaufnahme zu kontrollieren.


    Eher interessant ist der körperliche Umsatz, denn der wird praktisch durch alles beeinflusst und ist auch nicht vollständig klar. Mögliche Faktoren sind neben den beliebten Beispielen Hormone und genetische Veranlagung auch solche Dinge wie Stress und Schlafrhythmus oder anscheinend auch Lichtverhältnisse und das soziale Umfeld. Die Antwort ist also im Grunde ein "Weiss man nicht so genau" - so etwas ist über indirekte Kalorimetrie messbar und liefert dann auch sehr zuverlässige Ergebnisse, aber als normaler Mensch macht das wenig Sinn.


    Wenn du Artikel oder Studien dazu liest, guck dir genau die Zahlen an. Bedenke, dass die statistischen Ergebnisse immer noch von Menschen interpretiert werden und man statistisch argumentieren kann, dass ein Zusammenhang zwischen der Erdtemperatur und der Menge an Piraten existiert...

  • Meine Frage ist, wie groß dieser Einfluss wirklich ist, wenn man aufs Abnehmen durch Hungern (also dauerhaft weniger Essen als man Hunger hat) verzichten möchte. Kommt man da wirklich gegen seine Natur an? Und gibt es vielleicht auch Studien, die einen Zusammenhang zwischen Diäten (mit "Hungern", z. B. in Form von Kalorien zählen) und Übergewicht herstellen? Denn es ist ja zum Beispiel auch bekannt, dass sich der Körper dann erst recht auf Hungerzeiten einstellt und entsprechend vorsorgt.

    Es gibt eine Menge Studien, die zeigen, dass langfristige Gewichtsabnahme oder die Verbesserung des Gesundheitsstatus (was erst mal nichts mit der Gewichtsreduktion zu tun hat) mit Diäten nicht zu erreichen sind. Über 90% der Menschen, die mit einer Diät Gewicht verlieren, nehmen später wieder bis zum Ausgangsgewicht oder höher zu.


    http://www.nutritionj.com/content/10/1/9


    Zitat von Nutrition Journal

    Current guidelines recommend that "overweight" and "obese" individuals lose weight through engaging in lifestyle modification involving diet, exercise and other behavior change. This approach reliably induces short term weight loss, but the majority of individuals are unable to maintain weight loss over the long term and do not achieve the putative benefits of improved morbidity and mortality. Concern has arisen that this weight focus is not only ineffective at producing thinner, healthier bodies, but may also have unintended consequences, contributing to food and body preoccupation, repeated cycles of weight loss and regain, distraction from other personal health goals and wider health determinants, reduced self-esteem, eating disorders, other health decrement, and weight stigmatization and discrimination. This concern has drawn increased attention to the ethical implications of recommending treatment that may be ineffective or damaging. A growing trans-disciplinary movement called Health at Every Size (HAES) challenges the value of promoting weight loss and dieting behavior and argues for a shift in focus to weight-neutral outcomes. Randomized controlled clinical trials indicate that a HAES approach is associated with statistically and clinically relevant improvements in physiological measures (e.g., blood pressure, blood lipids), health behaviors (e.g., eating and activity habits, dietary quality), and psychosocial outcomes (such as self-esteem and body image), and that HAES achieves these health outcomes more successfully than weight loss treatment and without the contraindications associated with a weight focus. This paper evaluates the evidence and rationale that justifies shifting the health care paradigm from a conventional weight focus to HAES.

  • Es ist ja eben gerade die "Kunst", nicht zu Hungern, sondern den Magen mit Alternativen zu füllen, die genauso eine langanhaltende Sättigung bewirken, aber weniger Kalorien enthalten. Wenn man z.B. eine 300 g Salamipizza mit 825 kcal isst, müsste man stattdessen z.B. 1.250 g Kartoffeln verdrücken, um auf die gleiche Kalorienzahl zu kommen. Das schafft kein Mensch, die meisten werden auch mit 300 g Kartoffeln + z.B. 100 g Kräuterquark + Butter genauso satt, da ist man bei ca. der Hälfte der Kalorien und hat mengenmäßig mehr gegessen.


    Mir hat das Programm, das ich gemacht habe, an vielen Stellen die Augen geöffnet. Und dazu muss ich keine "Kalorien zählen". Bzw. habe das nur mal für 10 Wochen grob gemacht, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Seitdem brauche ich das nicht mehr.

  • https://www.abnehmen-mit-genuss.de/


    Ist von der AOK, kann aber auch jeder andere machen, bei AOK-Mitgliedern werden die Kosten übernommen, wenn man das Programm bis zum Ende (ist auf ein Jahr angelegt) durchhält. Am Anfang gibt es wöchentlich kurze "Online-Kurse" (sind immer ca. 10 min) mit Tipps, später 14 tägig und dann monatlich. Berater sind immer erreichbar, wenn man Fragen hat.
    Das Prinzip ist ähnlich wie bei WW, also eine Art Punkte-System für Fett und Kohlenhydrate, wobei es einen Tagesrichtwert gibt, der aber über die Woche hochgerechnet wird. Da wird in den ersten Wochen der passende Plan gesucht, den man bereit ist, einzuhalten. Aber wie gesagt, das habe ich bloß die ersten 10 oder 12 Wochen gebraucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was wieviel "Punkte" bringt und was ich für einen Tag so ungefähr essen kann/muss. Es gibt nichts, was man nicht essen darf. Es gibt eine Liste für eine Menge Lebensmittel, die man zur Einschätzung benutzen kann.
    Man gibt dann wöchentlich Gewicht und Bauchumfang ein, so dass man über die Zeit sieht, ob es etwas bringt.


    Wie gesagt, für mich war es der richtige Weg, um Bewusstsein für die Ernährung zu schaffen. Denn obwohl ich mich bei diesem Thema nicht für unwissend hielt, konnte ich noch einiges dazulernen, auch wenn vieles nicht neu war. Z.B. habe ich nicht gewusst, dass man, wenn man direkt vor dem Essen ein Glas Wasser trinkt, nicht nur den Magen schon ein bisschen füllt, sondern den Grundumsatz des Körpers um bis zu 100 kcal pro Tag erhöhen kann, weil der Stoffwechsel besser in Schwung kommt.

  • Nur dann funktioniert abnahme, aber es ist nicht "weniger" essen oder "hungern", sondern das Richtige zu essen, sich satt zu essen..... Ich mach mir mein Müsli mit Dinkelkleie und Haferflocken. Hat mehr "Masse" als nur Haferflocken, ich bin länger satt und habe keinen Heißhunger - wenn ich zum Verglleich ein Brötchen esse, mit magerem Schinken drauf hat das die gleiche Energie - ich hab nach 2 Stunden aber wieder Hunger und will den Kühlschrank plündern.....

    Also könntest du auch ohne Kalorien zählen so abnehmen, oder?

    Den Zusammenhang zwischen dem Gewicht der Eltern und der Kinder sehe ich weniger in der Vererbung, also den Genen, als in den angelerneten Verhaltensweisen auf das Essen bezogen.

    Ich habe gerade nochmal nachgelesen, in dem Bericht steht dazu:

    Zitat

    Für diese Zusammenhänge können nur zum Teil genetische Veranlagungen verantwortlich gemacht werden, zumal sie sich auch bei nicht leiblichen Eltern zeigen.

    Also es gibt wohl tatsächlich eine starke erzieherische Komponente. Wobei da auch die Frage ist, welche Rolle das Essen spielt, weil ja Stress z. B. auch ein großer Risikofaktor für Übergewicht ist und es einfach sein kann, dass die Eltern unter der Behandlung durch ihre eigenen Eltern als Kinder gelitten haben und diese Behandlung dann an ihre Kinder weitergeben (nur mal so als Beispiel). Oder sie wollen ihren Kindern ihr Schicksal ersparen und animieren sie beim ersten Bauchansatz zu Diäten und thematisieren ständig das Gewicht. Wie gesagt, das sind nur Beispiele, zumindest aus dieser Studie heraus kann man das nicht beurteilen.

    Trotzdem gibt es sicher deutlich mehr übergewichtige Menschen, als es genetisch bedingt ist.
    Das Nahrungsangebot, das wir heute haben und viele Gewohnheiten, sind einfach selbst bei angenommener "gesunder" Ernährung einfach nicht wirklich unseren Bedürfnissen angepasst, genau wie oft die für den Menschen natürliche Bewegung fehlt.
    Jeder könnte sicher an vielen kleineren Schrauben drehen, wenn er die Kraft dazu investieren kann und will. Aber es ist wirklich nicht einfach in unserer Überflusswelt mit all seinen Reizen und Süchten und Stress.

    Dass es mehr übergewichtige Menschen gibt, als es genentisch bedingt ist, ist ja auch eine Frage der Betrachtung. Wenn man Tiffanys Links glaubt, in denen recht überzeugend dargestellt wird, dass man als Übergewichtige größere Chancen hat die nächsten x Jahre zu überleben, dann kann das ja genetisch auch "beabsichtigt" sein bzw. als positiv gewertet werden.

    Ich habe mit jeder Schwangerschaft 5 kg zugelegt und das Gewicht auch problemlos "gehalten". Und ich fand auch immer, dass ich sehr ausgeglichen und recht gesund ernährt habe.
    Seit Anfang dieses Jahres habe ich ein Programm gemacht, das keine Diät war, sondern das Drehen an kleinen Schrauben: z.B. mehr Trinken vor den Mahlzeiten, kalorienfreie Getränke, weniger Süßkram etc. Zu den Mahlzeiten esse ich mengenmäßig weiter ganz normal, aber weniger verarbeitete Lebensmittel.
    Ich habe damit problemlos die 15 kg abgenommen. Und das Gewicht geht auch bisher (seit ca. 4 Monaten) nicht wieder hoch. Ich habe seitdem auch wirklich früher das Gefühl satt zu sein, wenn ich ordentlich gegessen habe. Wenn ich "über den Hunger" esse, wird mir übel. Ich denke schon, dass auch das Hungergefühl sich verändert hat.

    Ich finde diese Art abzunehmen klingt sehr sinnvoll und gesund und auch empfehlenswert für Heranwachsende. Aber würdest du damit unter deinen genetisch festgelegten "normalen" Gewichtsbereich kommen (mal angenommen, es gäbe so etwas)? Also mal angenommen, du hättest das Ziel, noch weitere 15 Kilo abzunehmen, dann würde dein Körper vermutlich irgendwann nicht mehr mitmachen ohne zu hungern.


    Andersrum frage ich mich auch, ob es dir durch gezielte ungesunde/gewichtssteigernde Ernährung möglich wäre, schwer adipös zu werden, wenn du nach Hungergefühl isst. Also krank wird man davon sicherlich, aber bei einem Körper, bei dem die Gewichtsregulierung intakt ist, stelle ich es mir sehr schwer vor stark zuzunehmen. Allerdings gehe ich da auch von mir aus. Ich ernähre mich seit der Geburt meiner Großen recht ungesund, aber habe trotzdem außerhalb der Schwangerschaften nicht zugenommen. In der jetzigen Stillzeit habe ich wundersamerweise sogar abgenommen. Wobei das vielleicht auch daran liegt, dass einem auch das ungesunde Essen irgendwann zum Hals raushängt, wenn es immer wieder das gleiche ist. Oder daran, dass ich seit der letzten Schwangerschaft Schilddrüsenhormone nehme. Hm, vielleicht wirklich eher letzteres.


    Also meine These wäre quasi, dass es bei intakter Gewichtsregulierung des Körpers einen Gewichtsbereich gibt, der für den Körper in Ordnung ist, und innerhalb dessen man das Gewicht steuern kann. Wobei es in Wirklichkeit sicherlich noch viel komplexer ist, aber so ganz grob.

    ich hab jetzt die nachfolgenden Posts nicht gelesen, aber es gibt da schon ziemlich viele Studien in dem bereich. ZB. gibt es ein paar Studien dazu, wie das Übergewicht die Darmflora ungünstig verschiebt und dass diese Verschiebung der Darmflora wiederum weiteres Übergewicht bewirkt. Es gibt auch Studien, die zeigen, dass das reversibel ist. Einfach mal in PubMEd gucken, Stichwort Obesity und intestinal flora oder intestinal microbiota oder gut microbiota oder gut bacteria.

    Danke, da werde ich mal recherchieren, wenn ich Zeit habe.

    Meine Kämpfe mit mir und meinem Gewicht habe ich inzwischen satt... Ich werde nur noch an Schräubchen drehen und sollte irgendwann der Stress händelbar sein mir vielleicht eine Diät zumuten, aber aus dem Hamsterrad des zuviel Naschens, schlechten Gewissens und dann hungerns bin ich erst mal ausgestiegen.

    Laut Tiffanys Links ist das genau die richtige Einstellung. #super Nur dass nach dem Erlangen dieser Einstellung "intuitive" Ernährung und Bewegung empfohlen wird (wenn man dann mal die Energie dafür hat) statt Diäten. Wobei das Ziel dabei auch nicht die Gewichtsreduktion, sondern die Erhaltung/Steigerung der Gesundheit ist.

    Es gibt eine Menge Studien, die zeigen, dass langfristige Gewichtsabnahme oder die Verbesserung des Gesundheitsstatus (was erst mal nichts mit der Gewichtsreduktion zu tun hat) mit Diäten nicht zu erreichen sind. Über 90% der Menschen, die mit einer Diät Gewicht verlieren, nehmen später wieder bis zum Ausgangsgewicht oder höher zu.


    nutritionj.com/content/10/1/9

    Danke! Der "Healt at every size"-Ansatz klingt sehr vielversprechend.


    Eine interessante Frage wäre auch, ob das zunehmende Übergewicht daher kommen könnte, dass es den Leuten besser geht und sie damit mehr Energie haben für Diäten, die wiederum langfristig das Gewicht steigern. :D Okay, das ist jetzt nicht ganz so ernst gemeint, ich weiß auch gar nicht, ob die Menschen mehr Diäten machen als früher, aber es könnte ja ein Faktor sein, der eine Rolle spielt.

  • Zunehmende Esstörungen haben sehr wahrscheinlich was mit den Körperbildern zu tun, die durch Medien vermittelt werden. Deshalb ist Medienerziehung so wichtig (neben anderen Gründen).


    Kapitalismus spielt natürlich auch eine Rolle. Die Abnehmindustrie macht Milliarden Umsatz.


    http://news.harvard.edu/gazett…mb-to-western-dysmorphia/


    Zitat von Harvard

    The results were startling. In 1995, without television, girls in Fiji appeared to be free of the eating disorders common in the West. But by 1998, after just a few years of sexy soap operas and seductive commercials, 11.3 percent of adolescent girls reported they at least once had purged to lose weight.
    To illustrate this rapid transformation of ideals, Becker quoted from the 1998 interviews. “I want their body,” said one girl of the Western shows she watched. “I want their size.”


    By the glow of television, young girls in Fiji “got the idea they could resculpt their lives,” said Becker — but they also began to “think of themselves as poor and fat.”

  • Wenn man Tiffanys Links glaubt, in denen recht überzeugend dargestellt wird, dass man als Übergewichtige größere Chancen hat die nächsten x Jahre zu überleben, dann kann das ja genetisch auch "beabsichtigt" sein bzw. als positiv gewertet werden.


    Das dürfte aber in den westlichen Ländern nicht so relevant sein, da die meisten Leute ja unabhängig vom Gewicht länger leben als sie fortpflanzungsfähig sind.


    Andersrum frage ich mich auch, ob es dir durch gezielte ungesunde/gewichtssteigernde Ernährung möglich wäre, schwer adipös zu werden, wenn du nach Hungergefühl isst. Also krank wird man davon sicherlich, aber bei einem Körper, bei dem die Gewichtsregulierung intakt ist, stelle ich es mir sehr schwer vor stark zuzunehmen.


    Ich erinnere mich an ein Experiment in einer Fernsehshow
    (*nachdenk* eines von diesen beiden:
    http://www1.wdr.de/fernsehen/w…tmittimmaelzerwdh102.html
    http://www1.wdr.de/fernsehen/w…rsichtkalorienwdh101.html
    )
    Und da waren die Leute, die Fastfood aßen, nach den kalorienmäßig passenden Mahlzeiten hungrig. Das spricht für mich dafür, dass sie, wenn sie gegessen hätten bis sie satt sind, mehr Energie aufgenommen hätten als sie bräuchten. Dann hätten sie logischerweise im Laufe der Zeit zugenommen.


    Nicht super wissenschaftlich, ich weiß :) aber vielleicht trotzdem interessant. Kann man ja auch selbst ausprobieren.

  • Ich denke auch, dass es einen Gewichtsbereich gibt, in dem sich das Gewicht bei einigermaßen vollwertiger Ernährung bewegt und in dem sich die einzelne Person wohlfühlt. Ich denke, das ist enorm wichtig. Es gibt nicht das eine "Idealgewicht".


    Aber ja, ich denke, es wäre auch für mich kein Problem ein deutliches Übergewicht zu erreichen. Mit den 15 kg vor der Abnahme war ich bei leichtem Übergewicht bei ausgewogener Ernährung plus Schokolade. Es wäre sicher kein Problem gewesen mittels süßer Getränke, mehr Fastfood, mehr Süßkram und weniger Bewegung noch eine Menge Kilos zuzulegen, ohne groß über den Hunger essen zu müssen. Und meist entwickelt sich dann ja eine Spirale, aus der man nur schwer herauskommt.


    Man könnte sicher mind. 80 % aller angebotenen, verarbeiteten Lebensmittel als für unsere Ernährung zu fett- oder zuckerreich (also auch als zu kalorienreich für die Menge) aussortieren. Aber wer schafft es schon, ganz darauf zu verzichten?


    Die Sendung, die Susan verlinkt hat, habe ich, glaube ich auch gesehen. Das war schon beeindruckend, wie wenig die Fastfood-Leute essen durften im Gegensatz zu denen mit frischer Kost. Letztere waren trotzdem länger satt. Mit dauerhaft hochkalorischen Mahlzeiten und kalorienreichen Getränken, die nicht so richtig satt machen, zerstört man meiner Meinung nach die Selbstregulierung des Körpers. Denn der Körper reguliert das Hungergefühl ja nicht (nur) nach den aufgenommenen Kalorien, sondern danach, wie viel der Magen verarbeiten muss und wie lange damit der Blutzuckerspiegel hochgehalten wird. Bei zuckerreichen Nahrungsmitteln, schießt der Blutzucker z.B. erstmal in die Höhe, um dann steil wieder abzufallen. Damit ensteht nach kurzer Zeit wieder das Gefühl, der Körper bräuchte neue Nahrung. Bei Vollwertkost erhöht sich der Blutzuckerspiegel nicht so stark, bleibt aber über einen längeren Zeitraum so, dass der Körper keinen Mangel meldet.


  • (...)
    Danke! Der "Healt at every size"-Ansatz klingt sehr vielversprechend.
    (...)


    HAES ist, wie vieles im Leben, nicht ganz falsch und nicht ganz richtig. Man kann sicherlich mit jedem Gewicht glücklich sein, aber bei starkem Über- oder Untergewicht ist es einfach wichtig, die Ernährung anzupassen, um medizinisch in einen annehmbaren Rahmen zu kommen. Die ganze Idee ist alleine deswegen zynisch, weil regelmässig Leute, die sich für "fat acceptance" aussprechen, an Herzkrankheiten versterben, oder "Pro Anna"-Vollhonks verhungern.
    Es ist wundervoll, mit sich selbst zufrieden zu sein, und noch besser, mit sich selber ehrlich zu sein. Und realistisch. Wer ein persönliches Beispiel hören möchte: Ich hatte eine Tante, die sich für gesund und schlank hielt - mit 45 Kilo und ~175cm. Weitere Kommentare halte ich für überflüssig.


    (...)
    Die Sendung, die Susan verlinkt hat, habe ich, glaube ich auch gesehen. Das war schon beeindruckend, wie wenig die Fastfood-Leute essen durften im Gegensatz zu denen mit frischer Kost. Letztere waren trotzdem länger satt. Mit dauerhaft hochkalorischen Mahlzeiten und kalorienreichen Getränken, die nicht so richtig satt machen, zerstört man meiner Meinung nach die Selbstregulierung des Körpers. Denn der Körper reguliert das Hungergefühl ja nicht (nur) nach den aufgenommenen Kalorien, sondern danach, wie viel der Magen verarbeiten muss und wie lange damit der Blutzuckerspiegel hochgehalten wird. Bei zuckerreichen Nahrungsmitteln, schießt der Blutzucker z.B. erstmal in die Höhe, um dann steil wieder abzufallen. Damit ensteht nach kurzer Zeit wieder das Gefühl, der Körper bräuchte neue Nahrung. Bei Vollwertkost erhöht sich der Blutzuckerspiegel nicht so stark, bleibt aber über einen längeren Zeitraum so, dass der Körper keinen Mangel meldet.


    Ich habe die Sendung sicherlich nicht gesehen, aber ja, verschiedene Lebensmittel sättigen definitiv unabhängig von Kaloriengehalt unterschiedlich. Eiweiß und Ballaststoffe sind dabei sehr weit vorne und die meisten Menschen sind unter bei beiden unter guten Werten. Läuft natürlich auch wieder auf das klassische frische Fleisch und Gemüse hinaus statt Big Macs oder so Kram. Ich bin regelmäßig wieder geschockt, wie wenig ich - den Brennwert isoliert betrachtet - gegessen habe, nachdem ich mir zwei gigantische Teller Hähnchen und Brokkoli weggehauen habe.
    Die Hungerregulierung ist übrigens äusserst komplex, aber um einen kurzen Ausschnitt zu geben: Ein Teil des Hungers wird durch Leptin gesteuert, was durch das Vorhandensein von Fettzellen steigt. Bei Übergewicht ist permanent viel Leptin vorhanden, so dass sich eine Gewöhnung einstellt und das Hungergefühl nicht mehr vernünftig funktioniert - deshalb ist es manchmal auch eine schlechte Idee, bei Hunger zu essen, wenn eine zu hohe Menge Körperfett vorhanden ist. Das gleiche Problem tritt bei zu langer Ernährung unter dem Grundumsatz auf: Aufgrund einer Gewöhnung an das Hungergefühl kann man sich dann nicht mehr auf die Signale des Körpers verlassen, um zu entscheiden, wann man genug gegessen hat. Beides keine sehr erstrebenswerten Zustände.

  • Ich bin überzeugt, daß es genetisch verschieden ist, wie der Fettstoffwechsel etc. funktionieren. Es ist auch erwiesen, daß die individuelle Darmflora eine Rolle spielt (das passt auch zu den Familien voller Übergewicht oder Untergewicht, weil da alle ähnliche Dinge essen und häufig auch ähnliche Darmflorae besitzen.


    Davon abgesehen ist es physikalisch nicht möglich, zuzunehmen, wenn man mehr Energie verbraucht als man aufnimmt.
    Und es gab trotz aller genetischer und sonstiger Unterschiede auch in Hungerperioden meist irgendwann keine Übergewichtigen mehr.


    Von daher neige ich stark zu der Auffassung, daß sehr häufig die Bilanz einfach immer noch nicht stimmt, wenn man nicht weiter ab- oder sogar zunimmt.
    Und diese verändert sich halt stark, je nach Lebensphase, Bewegung, Grundumsatz, und tausend weiteren Faktoren.


    Es ist halt bitter- manche Leute können einfach Sahnetorte essen und nehmen nicht zu, andere schon.
    Daraus den Schluß zu ziehen, man könne nicht abnehmen, halte ich für falsch.
    Man kann aber den Schluß ziehen, daß man eben rundlicher sein wird und das auch okay ist, wenn man nun mal Sahnetorte oder ähnliches regelmäßig isst, obwohl man zu den Kalorienhortenden gehört.

  • Das ist ja schlimm. Dass der Einfluss der Medien so groß ist, hätte ich wirklich nicht erwartet. Wobei ich ja hoffe, dass er bei uns vielleicht nicht ganz so groß ist, weil da Fernsehen etc. nichts Neues und damit Besonderes ist, aber möglicherweise hoffe ich da umsonst.


    Wenn du noch mehr solcher interessanter Links zum Thema Übergewicht, Diäten, etc. hast, ich wäre sehr interessiert.

    Das dürfte aber in den westlichen Ländern nicht so relevant sein, da die meisten Leute ja unabhängig vom Gewicht länger leben als sie fortpflanzungsfähig sind.

    Ja, aber da die Gene sich nicht so schnell anpassen, könnte es ja trotzdem aus genetischer Sicht "gewollt" sein. Für denjenigen mit Übergewicht ist es natürlich trotzdem blöd, weil er sich unabhängig von seinem Gesundheitszustand Urteile und blöde Kommentare von anderen anhören muss.

    Die Frage ist aber, was mit den überzähligen Kalorien passiert wäre. Z. B. wird ja soweit ich weiß die Fetteinlagerungsmaschinerie erst in Gang gesetzt, wenn es sich wirklich lohnt. Also entweder, weil so viel Überangebot da ist, oder weil der Körper aus irgendeinem Grund der Meinung ist unbedingt Fett zu brauchen. Vielleicht hätte ja ein wenig zusätzliches Fastfood nicht ausgereicht.


    Ich würde es auch für möglich halten, dass der Körper die Kalorien von Nahrung mit geringerer Kaloriendichte besser aufnehmen kann, weil sie ja dann länger im Magen bleibt, also besser vorverarbeitet wird. Aber das ist jetzt auch nur eine Laientheorie, die vermutlich auf völlig falschen Vorstellungen beruht.


    Lustig fand ich ja, als es um Nahrungsmythen ging. Da wurde erst gesagt, man soll besser kauen, weil dann mehr Kalorien aus der Nahrung aufgenommen werden können, und dann wurde berichtet, dass man ja weniger isst, wenn man langsamer kaut. Aha. Also ich kann mich entscheiden, ob ich weniger Essen effizient verwerte oder mehr Essen ineffizient. Dann kaue ich lieber einfach weiter, wie ich gerade Lust habe, ohne mir darüber Gedanken zu machen.

    Aber ja, ich denke, es wäre auch für mich kein Problem ein deutliches Übergewicht zu erreichen. Mit den 15 kg vor der Abnahme war ich bei leichtem Übergewicht bei ausgewogener Ernährung plus Schokolade. Es wäre sicher kein Problem gewesen mittels süßer Getränke, mehr Fastfood, mehr Süßkram und weniger Bewegung noch eine Menge Kilos zuzulegen, ohne groß über den Hunger essen zu müssen. Und meist entwickelt sich dann ja eine Spirale, aus der man nur schwer herauskommt.

    Na gut, das können wir schlecht testen. Ich habe eben bei meinem "Selbstversuch" (aus fehlender Energie für gesunde Ernährung) nicht zugenommen. Wobei ich auch kaum Süßgetränke getrunken habe und zumindest die Bewegung hatte, die man eben so standardmäßig hat, wenn man Kinder hat. Und ich könnte ehrlich gesagt auch nicht nur Süßgetränke trinken, zwischendurch brauche ich schon mal Wasser. Und genauso kann ich nicht den ganzen Tag Süßes essen. Also man hat ja nicht einfach nur Hunger, sondern schon auch Hunger auf etwas Bestimmtes, so dass sich automatisch Abwechslung einstellt.


    Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann, ist dass man bei Kindern durch ein unausgewogenes Nahrungsangebot das Hungergefühl dauerhaft durcheinanderbringen kann, z. B. indem man nur gesüßte Getränke anbietet. Womit wir wieder bei der erzieherischen Komponente des Übergewichts wären.


    Naja, darauf werden wir wohl keine Antwort finden (wenn nicht doch noch jemand eine Studie dazu aus dem Hut zaubert). Und es gibt sicherlich auch einfach Typen von Menschen, die besonders leicht zunehmen, ohne dass da irgendwas beim Stoffwechsel oder der Hungerregulierung gestört wäre.


    Was ich mir halt schwierig vorstelle, wenn man ein persönliches Idealgewicht hat, das man ohne Mühe auch mit Süßigkeiten nach Bedarf halten könnte und das aber im Bereich des Übergewichts liegt. Dann fängt man evtl. mit ungünstigen Diäten an und bekommt erst dadurch wirklich Probleme.

    Man könnte sicher mind. 80 % aller angebotenen, verarbeiteten Lebensmittel als für unsere Ernährung zu fett- oder zuckerreich (also auch als zu kalorienreich für die Menge) aussortieren. Aber wer schafft es schon, ganz darauf zu verzichten?

    Jetzt mal eine ganz blöde Frage: Ist es ein Unterschied, ob ich Knäckebrot esse und dazu Wasser trinke oder normales Brot mit derselben Kalorienmenge esse? Geht es wirklich um die reine Kaloriendichte oder vielleicht eher um den Anteil an Ballaststoffen?


    Es ist halt bitter- manche Leute können einfach Sahnetorte essen und nehmen nicht zu, andere schon.

    Ja, das stimmt. :( Deswegen finde ich ja den HAES-Ansatz so gut, da dürfen alle Sahnetorte essen. Aber wer den Eindruck hat, dass einem der Salat besser tun würde und auch gut auf die Sahnetorte verzichten kann, weil er ja weiß, dass er sie jederzeit essen kann, der isst dann lieber den Salat. So in etwa habe ich das zumindest verstanden.

    Daraus den Schluß zu ziehen, man könne nicht abnehmen, halte ich für falsch.

    Nein, das hat auch niemand behauptet, denke ich. Mir persönlich ging es um das Abnehmen ohne Hungern bei einem intakten Stoffwechsel, Hungergefühl und was sonst noch eine Rolle spielt.

    Man kann aber den Schluß ziehen, daß man eben rundlicher sein wird und das auch okay ist, wenn man nun mal Sahnetorte oder ähnliches regelmäßig isst, obwohl man zu den Kalorienhortenden gehört.

    Genau, und solange man Sahnetorte essen kann und einfach nur rundlich bleibt und nicht immer mehr zunimmt, ist es sowieso kein Problem.


    Also schonmal vielen Dank an alle Mitdiskutierenden, die Diskussion war bisher für mich sehr erhellend. Und ihr dürft mich auch gerne noch weiter erleuchten. :D

  • Die Frage ist aber, was mit den überzähligen Kalorien passiert wäre. (...)Vielleicht hätte ja ein wenig zusätzliches Fastfood nicht ausgereicht.

    Kann man ja mal ausprobieren. Stelle ich mir allerdings recht teuer vor.
    Wenn es auf die Menge ankäme, hätten in dem Mälzer/Quarks-Versuch die Leute in der Fastfood-Gruppe ungefähr doppelt so viel Energie aufnehmen müssen wie die Mediterrane Gruppe, um auf dasselbe Gewicht an Nahrung zu kommen. Das müsste sich dann schon bemerkbar machen.


    Lustig fand ich ja, als es um Nahrungsmythen ging. Da wurde erst gesagt, man soll besser kauen, weil dann mehr Kalorien aus der Nahrung aufgenommen werden können, und dann wurde berichtet, dass man ja weniger isst, wenn man langsamer kaut. Aha. Also ich kann mich entscheiden, ob ich weniger Essen effizient verwerte oder mehr Essen ineffizient. Dann kaue ich lieber einfach weiter, wie ich gerade Lust habe, ohne mir darüber Gedanken zu machen.


    Wenn man langsamer kaut/isst, hat der Körper mehr Zeit, um Sättigungssignale zu senden und wahrzunehmen. Und man selbst hat mehr Muße, um das mitzukriegen. So habe ich das verstanden.

  • Kann man ja mal ausprobieren. Stelle ich mir allerdings recht teuer vor.Wenn es auf die Menge ankäme, hätten in dem Mälzer/Quarks-Versuch die Leute in der Fastfood-Gruppe ungefähr doppelt so viel Energie aufnehmen müssen wie die Mediterrane Gruppe, um auf dasselbe Gewicht an Nahrung zu kommen. Das müsste sich dann schon bemerkbar machen.


    Aber man muss ja trotzdem nicht das doppelte essen um satt zu werden. Wikipedia sagt zum Zusammenhang zwischen Magenfüllung und Hungergefühl übrigens:


    Die Füllung des Magens ist für die Entstehung des Hungerreizes nicht ausschlaggebend, obwohl die Kontraktionen der Magenwände zunehmen, je leerer der Magen wird. Diese Kontraktionen verursachen das Magenknurren, das als akustisches Hungersignal verstanden wird.


    Und selbst ausprobieren mache ich lieber nicht, da ist mir mein Körper und mein Geldbeutel dann doch zu schade dafür, und eine allgemeine Aussage hätte ich davon immer noch nicht. Ich fand ja auch das Zwillingsexperiment unethisch, bei denen die eineiigen Zwillinge gezielt über einen längeren Zeitraum hinweg überfüttert wurden. Kann man so nicht auch die Selbstregulierung schädigen? Aber gut, vielleicht ist sowas bei Erwachsenen noch eher reversibel. Interessant waren die Ergebnisse aber auf jeden Fall (also dass sie gleich viel und an denselben Stellen zugenommen haben).


    Wenn man langsamer kaut/isst, hat der Körper mehr Zeit, um Sättigungssignale zu senden und wahrzunehmen. Und man selbst hat mehr Muße, um das mitzukriegen. So habe ich das verstanden.

    Ja, so habe ich das auch verstanden. Aber wenn es darum geht, wie viele Kalorien der Körper aufnimmt, kam nicht heraus, ob es besser ist langsam zu kauen oder schnell zu kauen, weil beim langsam Kauen weniger Nahrung aufgenommen wird, aber beim schnell Kauen die Nahrung dafür schlechter verwertet wird.

  • Ich denke, sowas in Studien darstellen zu wollen, wird nicht klappen, weil jeder Mensch anders tickt.


    Ich sehe das an meinen beiden jüngsten Kindern.
    K1 ist sehr kräftig, wenn man wollte, könnte man ihr Übergewicht attestieren. K2 schlank und "normal"


    K2 ist noch in der Kita aber grundsätzlich essen beide dasselbe. K1 bewegt sich wesentlich mehr als K2 und trotzdem ist K1 dtl. höher im Gewicht als K1 (im selben Alter).


    Da ich selbst, dank meinem Elternhaus, eßgestört bin, werde ich da nicht rumschrauben, denn es bringt nix. Ich weiß aber aus meinem Leben: Wenn ich vertrauen in dieses Kind habe und in seine Ernährung, wird sich das Wandeln sobald die Pubertät kommt. War bei mir auch so, aber dank Eltern hatte ich kein Körpergefühl.


    Ich selber habe jetzt über 20 Jahre probiert, was mir helfen könnte. Ich habe tatsächlich meinen Schalter gefunden. Bei mir ist die Ernährungspyramide schlicht falsch. KH müssen bei mir im Bereich von Fett sein udn das Eiweiss zusammen mit dem Fett am Platz der KH.
    Dazu noch 2x die WOche schwimmen (was im Sommer dtl. einfacher ist als jetzt) und schon macht es schwupp und ich verliere dtl. Gewicht.
    Jetzt im Winter ist es für mich eklatant wichtig wieder kh arm zu essen, dann kann ich das wenige schwimmen gehen ausgleichen.


    Ein netter Nebeneffekt: Mein Sättigungsgefühl kam wieder und mein Frust- und Streßessen habe ich viel besser im Griff. Ich muß in Nachtdiensten nichts mehr essen, es reicht, wenn ich abends 18 Uhr oder auch vorher sehr eiweißreich gefuttert habe. Da reichen auch 1 Gurke mit nem Becher Frischkäse.

  • Ich denke, sowas in Studien darstellen zu wollen, wird nicht klappen, weil jeder Mensch anders tickt.

    Ja, das denke ich auch, aber gewisse Tendenzen oder Wahrscheinlichkeiten könnte man trotzdem mit den entsprechenden Studien ermitteln. Eine genaue Aussage würde man wohl erst bekommen, wenn man den Mechanismus zu 100% verstanden hat (also vielleicht nie).


    Ich habe jetzt aufgrund von Claralunas Aussage mal den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Süßgetränken recherchiert, da habe ich das hier gefunden:


    http://www.aerzteblatt.de/nach…e-machen-Kinder-schlanker


    Durch das Ersetzen von gezuckerten Süßgetränken durch künstlich gesüßte Getränke konnte der BMI gesenkt werden. Wie groß der Einfluss war, hing aber stark von den Genen ab:


    Zitat

    Sie kann weiter zeigen, dass die Assoziation einem genetischen Einfluss unterliegt. In den letzten Jahren waren in genomweiten Assoziationsstudien 32 Risikogene entdeckt worden. Die Analyse von Qi ergab, dass der Einfluss der Süßgetränke auf den BMI umso stärker ist, je mehr Risikogene vorliegen. Diese Ergebnisse konnten dann in einer weiteren Kohorte (Women’s Genome Health Study) bestätigt werden. Die Befunde erklären möglicherweise, warum einige Menschen trotz hohem Konsum von Süßgetränken nicht zunehmen, während die unnötigen Kalorien bei anderen bevorzugt im Fettgewebe gespeichert werden.

    • Offizieller Beitrag


    Wenn der Brennwert der aufgenommenen Nahrung geringer ist als der Leistungsumsatz, befindet sich der Körper in einem kalorischen Defizit und baut Fett und Muskeln ab, um die Differenz zu überbrücken: Der Mensch nimmt ab. Ist die aufgenommene Menge höher, so wird die Energie zu einem Teil eingelagert - in Form von Fett und Muskeln - und zu einem Teil kurzzeitig verwendet und teilweise ausgeschieden: Der Mensch nimmt zu.

    Nun ist der Fettstoffwechsel aber nicht der einzige Stoffwechsel im Körper.


    Einige werden in der Schwangerschaft die Erfahrung gemacht haben, wie viel Wasser der Körper so einlagern kann. Und nicht alle Gründe für Wassereinlagernung enden nach ein paar Monaten.


    Oder bei Krebspatienten, wo einseitig Lymphknoten entnommen wurden kann man manchmal sehen, welch enormen Effekt eingelagerte Lymphflüssigkeit haben kann.