Unkooperative Besuchskinder - wie setzt ihr eure Regeln durch?

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  • Hallo!


    Unser Kind (3) spielt sehr gerne mit dem Nachbarskind E. (3,5).
    Nun wurde unser Kind bis jetzt bekloetert, scheinbar auch erfolgreich, denn ich komme mit E. regelmäßig in Situationen, die ich mit meinem noch nie erlebt habe.


    Einige Beispiele:


    Die beiden spielen im Pool. Unser Kind verletzt sich dabei an der Hand (kann passieren). Also hole ich mein weinendes Kind aus dem Wasser und fordere E. auf, mit nach drinnen zu kommen, um ihn zu verarzten. Der Pool ist tiefer als die Kinder und ich kann E. einfach nicht alleine draußen lassen.
    E. sagt nein.
    Ich erkläre, dass unser Kind friert und sich weh getan hat und wir jetzt wirklich rein müssen.
    E. sagt nein.
    (Und dann? Ich kann doch schlecht 30kg Kind, davon 17kg um sich schlagend, ins Haus tragen und einsperren??)
    Iffebim (mit weinendem, kaltem, verletztem KInd auf dem Arm) sagt, dass E. entweder mit rein kommt oder nach Hause geht #schäm



    Dann findet E. unsere Kinderkleidung sehr schick. Ja, da steckt ja auch ne Menge Zeit und Liebe drin und ich habe ihr nun schon 5 Stücke genäht und geschenkt, damit sie auch welche haben kann.
    Trotzdem hat E. die Angewohnheit, sich kurz nachdem sie bei uns ist all ihrer Sachen zu entledigen und in unseren Einbauschrank zu klettern und in unseren Sachen rumzuwühlen.
    #haare #haare #haare
    Ich sage nein, E. macht weiter. Ich hebe sie raus, mache die Tür zu, E. macht die Tür auf und will weiter machen.
    Ich bringe die Kinder in einen anderen Raum, sobald ich nicht mehr 100% aufpasse, steht E. wieder in unserem Schrank #hammer



    E. kommt öfters alleine her, weil mein Kind nicht ohne mich irgendwo hingeht und E.s Mutter irgendwie immer ein dutzend Sachen ohne Kind zu tun hat, wenn sie nicht bei uns ist, geht sie dann zur Oma etc...
    Außerdem mag mein Kind E. so richtig gerne und ich finde es auch schön für die Kinder, sich zu haben in unmittelbarer Nachbarschaft.
    Die Besuche einschränken kommt also nicht wirklich in Frage.


    E.s Mama hat mich schon nach "Erziehungstipps" gefragt, E. ist schon sehr willensstark und ihre Eltern arbeiten bis jetzt mit Auszeiten, Spielzeug wegnehmen - klar, dass da mein freundliches "Hör auf damit" nicht so fruchtet. Aber ich kann doch unserm Besuchskind keine Auszeit geben, wenn es mal wieder die Küken in einen Eimer steckt und umherträgt #hilfe


    Bitte ganz viele schlaue Tipps ^^ Ich habe eigentlich sehr gerne Kinderbesuch und würde mich freuen, wenn wir das irgendwie freundlich hinkriegen würden.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

    Einmal editiert, zuletzt von Iffebim ()

  • 1. kinder in dem alter ziehen meiner erfahrung nach sehr gerne die klamotten von anderen an. meine haben das auch gerne mehrere male am nachmittag gemacht und am liebsten mit den freundinnen zusammen. und das hält dann durchaus auch einige zeit an.


    2. kinder in dem alter haben es noch nicht so per se mit regeln. im pool ist es toll, gefahren sind irrelevant und küken möchten es gerne kuschelig haben in einer eimerwohnung. sprich: du musst einen klaren rahmen schaffen und darfst selbstverständlich klar machen, was geht und was nicht. du darfst aber nciht davon ausgehen, dass das dann auch sofort umgesetzt wird. denn besucherkinder kooperieren nicht zwangsläufig mit dir wie dein kind (mMn hat das auch nix mit kloetern zu tun), da sie gar nicht die bindungsabsicht in die beziehung zu dir haben. hilft also nur: immer wieder sagen, spielerisch euren rahmen nahe bringen, über das ein oder andere küken im eimer hinwegsehen und sich darüber freuen, dass das kind sich so wohl fühlt bei euch.


    spielbesuch ist mMn so richtig entspannt, wenn man selber sehr klar hat wo der hase läuft - egal in welchem alter die die kinder sind. bin ich mir selber unsicher mit der ein oder anderen handhabung wird spielbesuch schnell stressig. denn kinder unter sich entwickeln eine eigendynamik, gegen die kein erwachsener der welt ankommt :) gut so!

  • kannst du richtig (richtig!! MIT Donnergrollen im Hintergrund!) autoritär werden?
    Dann mach das mal. Sag zu E. sowas wie "dies ist MEIN Haus, hier gelten MEINE Regeln und wenn du dich nicht daran hälst, dann musst du nach Hause gehen. Jetzt sofort!"


    Dieser superautoritäre Tonfall mit klarer Ansage wirkt in der Regel.


    (musst nur aufpassen, dass du den Lachkrampf erst dann kriegst, wenn dich keiner mehr sieht/hört #pfeif )

  • Danke ihr beiden :)



    lilaimsommer, Kleidung teilen ist nicht, weil 1. mein Kind nicht teilen will und 2. E. eine ganze Ecke fülliger ist und schon 1 Teil kaputt gemacht hat beim Versuch, sich reinzuzwängen #pinch und 3. will ich einfach nicht, dass mir jemand in den Schrank klettert #motz
    Die Erklärung mit der nicht-vorhandenen Bindungsabsicht leuchtet mir sehr ein, danke!


    Sich klar werden, wie der Hase läuft, da sagst du was! Bis jetzt haben wir immer erst Regeln aufgestellt, wenn es irgendein Problem gab. Da muss ich wirklich mal drüber nachdenken.




    kannst du richtig (richtig!! MIT Donnergrollen im Hintergrund!) autoritär werden?
    Dann mach das mal. Sag zu E. sowas wie "dies ist MEIN Haus, hier gelten MEINE Regeln und wenn du dich nicht daran hälst, dann musst du nach Hause gehen. Jetzt sofort!"


    Dieser superautoritäre Tonfall mit klarer Ansage wirkt in der Regel.


    (musst nur aufpassen, dass du den Lachkrampf erst dann kriegst, wenn dich keiner mehr sieht/hört #pfeif )


    Öhm, ja das übe ich dann mal vorm Spiegel :D

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

    • Offizieller Beitrag

    Im Grunde wollte ich wohl das selbe schreiben wie das Fräulein. Wenn Du dem Kind was sagst, musst DU richtig überzeugt davon sein. Und selbstverständlich davon ausgehen, dass es Dir gehorcht. Das funktioniert erstaunlich gut. (Und es liegt - glaub ich - garnicht so sehr am sorgfältig ausformulierten Regelkatalog, sondern daran, dass man JETZT in diesem Moment total überzeugt davon ist. Und das rüberbringt. Und ja - etwas Autorität schadet da nicht :D).

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • wenn es ans Eingemachte geht, dann klappt das auch.
    Ich bin wohl eher nicht so der autoritäre Typ, aber als es drauf ankam, da ging es problemlos.
    (ich hab mich dann nur ziemlich geschämt, ich finde, der Auftritt steht mir nicht)
    Es wirkt wohl gut.


    Manche Besucherkinder lassen sich nicht kloetern. Punkt.

  • Hallo,


    Ich denke auch, am Nervenschonendsten ist eine Mischung aus Situation verändern, Klartext reden und übersehen.


    Da wo es nicht ganz so dramatisch ist, es nur um Tischsitten o.ä. geht - übersehen.
    Da wo es möglich ist, die Situation ändern (Kann man den Kleiderschrank absperren oder etwas davorstellen? Gleichzeitig eventuell eine Verkleidekiste bereitstellen, vielleicht lenkt das die Umzieh-Lust in akzeptable Bahnen?
    Und da wo es nötig ist, um Mensch oder Tier vor Schaden zu bewahren, deutlich Klartext reden. Oft ist es dann für die Kinder einfacher als wenn man es mit möchte und würde sagen. Dann klingt es zu sehr nach einer Option von mehreren, obwohl es gar keine ist.
    Dein Kind ist verletzt, du musst dich drum kümmern und kannst das andere Kind nicht im Pool lassen. Punkt. Das ist eine Tatsache an der nichts zu ändern ist und so ist die Aussage: Entweder kommt es mit rein oder geht nach Hause absolut berechtigt, weil es eben gar keine anderen Optionen gibt. Dann ist auch deutlich werden berechtigt.


    Eventuell noch in Körperkontakt gehen, bei meinen Kindern kam gesagees in dem Alter phasenweise generell nur an, wenn es mit Körperkontakt und Handlung begleitet war. Hand auf die Schulter, mit fester Stimme sagen: "Wir gehen jetzt rein" das Kind umdrehen (rausheben) und in Richtung Haus schieben.
    "Kücken werden bei uns nicht rumgetragen!", Eimer aus der Hand nehmen, Kücken raussetzen, Eimer hochstellen.


    Eventuell noch eine Alternative vorschlagen (Du kannst sie füttern, du kannst ... im Eimer tragen...)


    Ich hatte auch mal ein Nachbarskind, daß unsere in die Wandschräge eingelassenen Schränke als Versteck hergenommen hat. Selbst dann, wenn wenn MEINE Kinder gesagt haben: Das möchten wir nicht". Da bin ich dann auch mal sehr klar geworden - entweder sie akzeptiert es oder sie spielen nur noch draußen im Garten. (und ein andermal als es meine kleine Tochter mit einer recht echt aussehenden Waffe bedroht hat so daß diese Angst bekam bin ich auch klar UND sogar sehr laut geworden.



    ("Ich will nicht"-Kinder gibt es aber auch in Familien, die sich ums Kloettern bemühen *seufz*)

  • Mittlerweile haben wir ganz klare Regeln gefunden, die Besuchskinder betreffen und auch meine Tochter, wenn sie ein Besuchskind ist.


    1. Es gelten die Regeln der jeweiligen Familie! wenn in der anderen Familie z. B. Fernsehen beim Essen erlaubt ist, dann ist das so. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht und kann das auch klar und deutlich - wenn auch nicht laut - rüberbringen.
    2. Wenn sich das Besuchskind nicht an die Regeln der Familie halten kann oder will, wird in Zukunft zu überlegen sein, ob sie oder er noch so oft oder überhaupt zu Besuch kommen kann. Diese Regel wird im allgemeinen sehr gut akzeptiert. Und auch schon mit 3,5 Jahren, denke ich.


    Meine Tochter war manchmal auch recht "unbeugsam", wenn sie zu Besuch irgendwo war. Also kenn ich es eher von der anderen Seite. Mit den Eltern habe ich dan Punkt 2 immer erörtert, weil sie manchmal genauso ratlos dastanden wie Du, Iffebim! Damit sind bisher alle gut gefahren und es funktioniert immer besser. Naja, mittlerweile ist sie ja fast 6 ;)


    Ansonsten unterschreibe ich bei meinen Vorrednerinnen :)

    Listen to people who talk less - often they have to say more.

    Clarinella mit Pubertier (13) und Schnuffi (9)

  • Danke euch allen!
    Vor allem auch dafür, dass es ok ist zu sagen "...oder du gehst nach Hause".
    Ich werde ausprobieren und berichten :) Und notfalls auch mal einen autoritären Auftritt hinlegen.


    Hmm, also das liegt eher nicht am Kloetern, dass mein Kind so kooperativ ist? Alle Kinder, mit denen wir bis jetzt engeren Kontakt hatten, wurden bekloetert und die waren auch angenehm und für Argumente und Bitten zugänglich.
    Vielleicht war das unrepräsentativ, war nur eine kleine Gruppe.
    Ich bin doch nur ein klitzekleines bisschen stolz auf uns #schäm

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Hallo,


    Doch, ich denke, auch die Ankündigung, daß das Kind heimgehen muss, ist OK.


    Du wirst es ja nun nicht im 5-Minutentakt sagen, damit da kind bei dir nur ja lieb und nett und brav sit ;)
    Aber gerade im Poolbeispiel gab es ja auch gar keine andere Lösung. Du KONNTEST es doch gar nicht alleine am/im Pool lassen, oder?


    Jo, und das andere... bei Kindlein 3 dachte ich auch, ich hätte das mit der Kleinkinderziehung nun begriffen, alles ganz easy, warum macht es nicht jeder so? Nun ja, und dann kam das Wichtelkind... und ich wurde schnell wieder sehr demütig ;)
    (den hat du in deiner Statistik offenbar vergessen...;) )


    Ich denke, das Kind ist wie es ist, das eine so, das andere so... - aber wie das Miteinander abläuft, ob es Dauerkampf ist oder nicht, wie die Stimmung bei Eltern und Kind(ern) ist usw. DARAUF kann der Umgang auf alle Fälle einen großen Einfluss haben. Klar und das wirkt sich dann auch wieder aufs Kind aus (Wie da Wichtelkind wäre, wenn der Umgang anders wäre, davon habe ich immer mal einen Eindruck bekommen, wenn meine Mutter meinte, es mit Erziehen versuchen zu müssen...)

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich sage hier auch, dass ein Kind nach Hause muss, wenn z. B. nur gezickt wird. Dann kann es gerne ein anderes Mal wieder kommen, aber für diesen Tag ist dann Schluss.


    Allerdings geht das bei Euch doch gar nicht unbedingt, oder? Du hast geschrieben, dass die Mutter immer schrecklich viel zu tun hat. Ist sie dann überhaupt daheim? Das wäre wichtig. Denn eine ausgesprochene Konsequenz wird total wirkungslos, wenn sie nicht durchgesetzt wird.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...


  • Hmm, also das liegt eher nicht am Kloetern, dass mein Kind so kooperativ ist? Alle Kinder, mit denen wir bis jetzt engeren Kontakt hatten, wurden bekloetert und die waren auch angenehm und für Argumente und Bitten zugänglich.
    Vielleicht war das unrepräsentativ, war nur eine kleine Gruppe.
    Ich bin doch nur ein klitzekleines bisschen stolz auf uns #schäm


    Du darfst doch auch stolz sein! Dein Kind ist bestimmt toll und du hast sicher einen großen Anteil daran. Ansonsten denke ich persönlich, dass Menschen zu einem ziemlich großen Anteil so sind wie sie sind und der Erziehungsstil gar nicht so viel Einfluss auf den Charakter hat (wohl aber daruaf, ob es dem Kind gut geht und es sich frei und gleichzeitig beschützt entwickeln kann - was ja eigentlich viel wichtiger ist). Aber ich halte es schon für wahrscheinlich, dass dein SOhn vielleicht auch einfach von Natur aus kooperativ ist? Ich weiß zumindest, dass mir das bei mindestens einem Posting von dir schon mal aufgefallen ist, dass ich gedacht habe " Wow, das ist aber kooperativ für so ein kleines Kind."


    Ich habe auch ein Kleinkind im Bekanntenkreis, bei dem zu Hause z.B. alle Regale offen sind und dann sagen (!!!!) sie ihrem Zweijährigen er solle doch bitte die DVDs im Regal lassen und dann macht er das. Das Kind wird eher nicht bekloetert. Bei meiner Tochter, die schon als kleines Baby wirkliche Wutanfälle bekommen hat wenn ihre Knisterdecke nicht gemacht hat, was sie wollte, wirkt sowas eher nicht und ich glaube ehrlich nicht, dass es daran liegt, dass wir zu autoritär wäre (echt nicht), sondern dass sie eben sehr bestimmte Vorstellungen hat wie was zu sein hat. Muss ich erwähnen, dass wir in den offenen Regalen jetzt nur noch Kinderspielzeug lagern und Ungefährliches lagern?

  • Klar, kannst Du stolz darauf sein, wie ihr mit Eurem Sohn umgeht und wie gut er sich entwickelt.


    Meine beiden (bald sieben und bald vier), vor allem aber meine Tochter, sind sehr kooperative Kinder. Wir hatten nie Kindersicherungen und haben auch nichts weggestellt. Meine Kinder haben einfach von sich aus "das meiste nicht getan". Mit meiner Tochter konnte man schon immer (auch als Einjaehrige) in ein Porzellangeschaeft gehen. Sie hat nichts angefasst, und nichts aus Versehen umgeworfen. Wenn man sie um etwas gebeten hat, hat sie es sofort getan. Mein Sohn (bald vier) ist etwas anders, aber nicht bei anderen. Wenn ich meine Kinder "schief" anschaue reicht das aus. Wenn ich laut werde, fangen sie an zu weinen. Meine Tochter jetzt nicht mehr, aber sie ist sehr erschrocken.


    Ich denke, es ist vor allem eine Charaktersache. Natuerlich moechte ich das beste fuer meine Kinder "im Rabenelternsinne", doch Kloeter kenne ich nur vom Hoerensagen hier aus dem Rabenforum. Daran kann es also nicht liegen. Zudem glaube ich, dass Kinder merken, "wo jemand seine persoenliche Grenze hat". Ich denke also nicht, dass man jemanden anschreien muss, damit er etwas nicht tut, nur weil seine Eltern ihn immer anschreien. Wenn einen das Kind gut kennt, dann kennt es auch die Unterschiede.

  • Klar seid ihr stolz auf euren Sohn, welche Eltern sind das nicht, wenn sich ein Kind so entwickelt wie man es sich vorstellt. Nur dass sich halt die Vorstellungen unterscheiden :) Ich wäre auf jeden Fall höchst irritiert, wenn unsere Tochter nur auf uns fixiert wäre und - auch nicht schon in jungen Jahren - offen anderen Menschen (Erwachsene und Kinder) gegenüber getreten wäre und nicht so selbstbewusst durchs Leben gehen würde, wie es ihre Art ist Wobei ich nicht weiß, wie viel davon 'Erziehung' und wie viel es Charaktersache ist, aber ich gehe davon aus, man kann Veranlagungen immer in eine bestimmte Richtung steuern bzw. verstärken.

  • Trin, nein, alle deine Kinder waren in meiner Statistik mit dabei :) Ich fand sie alle ganz liebe kleine und halb-große Menschen, und angenehm und kooperativ #knuddel
    Und alleine am Pool lassen wäre nicht gegangen. Naja, E. kann schon ein bisschen schwimmen, aber der Pool ist ca. 1m tief und das ist sehr gefährlich.
    Ich würde grundsätzlich kein Kind, auch kein schwimmendes, dort draußen alleine lassen.



    Knallgrau, doch, nach Hause schicken würde gehen. Die Mutter ist durch die hm, Intensität des Kindes etwas überfordert und gibt sie gerne bei Verwandten und Freunden ab, um dann zu Hause zu dekorieren oder mit anderen Freunden Kaffee zu trinken (es kam da schon zur bizzarren Situation, dass E. hier abgegeben wurde mit den Worten "Ich trinke jetzt Kaffee mit xy und danach könnt ihr rüberkommen").
    Also die Mama ist eine ganz Liebe, aber sie hat mir auch schon gesagt, dass ihr E. viel zu viel ist.
    Aber grundsätzlich ist nach-Hause-schicken eine Option, die Mutter ist zumindest körperlich anwesend.



    Peppersweet, du hast mir gestern den Tag versüßt #love
    Und das mit dem Charakter finde ich sehr zutreffend.



    glücksklee, eigentlich war und ist unser Kind schon ein Ausräum-, Hochkletter-, Runterschmeiß- und Quatsch-mach-Kind, aber wenn es wirklich drauf ankam, kooperierte er immer mit uns.



    Corvidae, wie schön, dass uns keines unserer Kinder mit seinem Verhalten höchst irritiert.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Hmm, also das liegt eher nicht am Kloetern, dass mein Kind so kooperativ ist? Alle Kinder, mit denen wir bis jetzt engeren Kontakt hatten, wurden bekloetert und die waren auch angenehm und für Argumente und Bitten zugänglich.
    Vielleicht war das unrepräsentativ, war nur eine kleine Gruppe.
    Ich bin doch nur ein klitzekleines bisschen stolz auf uns


    :D


    natürlich bist du stolz auf euch und euer kind! das ist total wichtig und genau richtig...


    allerdings glaube ich tatsächlich, dass es nicht am kloetern per se liegt sondern daran, dass ihr das kloetern für euch und euer kind als richtig und stimmig ampfindet und dadurch dem kind gegenüber autentisch und stimmig begegnet. das macht dem kind dann die kooperation viel leichter und schafft einen guten boden für eine ausgeglichene beziehung.


    wäre es ein anderes erziehungskonzept oder eine andere lebensvorstellung usw..., die ihr favorisiert und mit eurem kind lebt und dabei ein stimmiges gefühl habt - würde es mMn genauso funktionieren :)


    was aber nicht heißt, dass ihr nicht stolz sein sollt. denn stolz könnt ihr ja sein darauf, dass ihr so ein gutes gefühl habt für das für euch stimmige und passende lebensmodell mit eurem kind!

  • Klar seid ihr stolz auf euren Sohn, welche Eltern sind das nicht, wenn sich ein Kind so entwickelt wie man es sich vorstellt. Nur dass sich halt die Vorstellungen unterscheiden :) Ich wäre auf jeden Fall höchst irritiert, wenn unsere Tochter nur auf uns fixiert wäre und - auch nicht schon in jungen Jahren - offen anderen Menschen (Erwachsene und Kinder) gegenüber getreten wäre und nicht so selbstbewusst durchs Leben gehen würde, wie es ihre Art ist Wobei ich nicht weiß, wie viel davon 'Erziehung' und wie viel es Charaktersache ist, aber ich gehe davon aus, man kann Veranlagungen immer in eine bestimmte Richtung steuern bzw. verstärken.

    Ich war auch hoechst irritiert, aber mein Sohn ist genauso, wenn nicht schlimmer. Er wird bald vier Jahre alt und nicht nur, geht er nicht offen auf andere Menschen zu. Er reagiert fast panisch und versteckt sich hinter mir. Er ist total auf mich fixiert. Gut, seit etwa einem halben Jahr wird er offener. Er wuerde aber niemals mit einem Erwachsenen sprechen, den er nicht lange und gut kennt. Er sagt nicht "hallo", bedankt sich nicht, rein gar nichts. Er mag andere/fremde Kinder, das ist kein Problem. Am liebsten wird er von mir getragen (gut er wiegt auch kaum 14kg).


    Ich bin komplett anders, kann mir kaum vorstellen, dass das meine Gene sind, aber was soll ich machen. Meine Tochter, fast sieben, hat aehnliche (nicht genau dieselben, denn sie war unser erstes Kind und fuer drei Jahre unser einziges) Umstaende. Was soll ich sagen. Sie ist exact das Gegenteil. Sie hat mit neun Monaten "hi" zu voellig Fremden gerufen (und war traurig, wenn keine Reakton kam) und gewunken. Sie beachtet alle Regeln der Hoeflichkeit genau, antwortet, wenn sie gefragt wird. Sie geht offen auf alle Menschen zu, egal welches Alter etc..Mit zwei Jahren hat sie gebettelt, dass sie in den Kindergarten darf. Wir haben sie hin gebracht. Sie hat sich nie nach uns umgedreht, und ging immer gerne hin. Sie hat das schon immer gemacht. Es ist ihr Charakter und den Rest hat sie sich von klein auf abgeschaut. Meine Tochter lief ab neun Monaten. Tragen oder Kinderwagen kam fuer sie nicht in Frage.


    Ich weiss nicht, was ich bei meinem Sohn "falsch" gemacht habe. Ich habe auch keine Ahnung, wie ich es aendern koennte. Ich lasse ihn eben, so wie er ist und hoffe dararauf, dass er wenn er aelter wird die Hoeflichkeitsetikette einhaelt und etwas aufgeschlossener wird. Ich nehme nicht an, dass er je so wie seine Schwester wird. Ich weiss auch nicht, ob das wuenschenswert ist, denn er ist auch toll so wie er ist. "Eben eher der Sohn meines Mannes" ;)

  • Ach Glücksklee, wenn ich meine beiden Töchter ansehe, denke ich, dass die Kinder auch einfach eine eigene Persönlichkeit mitbringen. Meine Töchter sind gerade was Kontaktfreude und schüchtern sein angeht sooo verschieden (da lernt die Ältere Mut von der Jüngeren).


    Auch was kooperieren angeht wenn sie bekloetert werden oder nicht sind sie total unterschiedlich, da ist die eine deutlich "widerspenstiger" als die andere und ich kann mir gut vorstellen, dass die eine genauso Besuchseltern das Leben schwer machen könnte. Starke Persönlichkeit, halt :D .


    Ich bin übrigens seh stolz auf beide.

    Hagebutte,
    zwei Töchter 02/07, 07/09 und ein Sohn 3/13


    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....

  • Ich habe mit viel Interesse mitgelesen und mir für den Fall der Fälle schon einige geistige Notizen gemacht. Aber eins habe ich nicht verstanden: was ist kloetern??? Als Ostwestfale verstehe ich da wohl was anderes drunter als ihr...