Gesundes Selbstvertrauen vs. "Mädchen-Falle"

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  • selbst, wenn meine Tochter eine Rosa Jacke anhat, fragen manch ältere leute, ob das ein Junge ist.... *g*
    Mit Regenanzug ist sie auch immer gut "getarnt", aber da gab es bisher nur wenig laut geäußerte Mutmaßungen über das geschlecht...

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

    • Offizieller Beitrag

    Nun, dass Du es Dir nicht vorstellen kannst, heisst nicht, dass es nicht durchaus Forschungsergebnisse gibt, die durchaus in eine solche Richtung weisen.
    Unser Gehirn ist unglaublich plastisch und wird von deutlich mehr beeinflusst als nur von zwei Chromosomen.
    Ich empfehle da immer wieder gern: Cordelia Fine, Die Geschlechterlüge.


    Ich bin mir jetzt noch nicht ganz klar, was Du sagen willst: dass es angeborene männliche oder dass es angeborene individuelle Vorlieben gibt?
    Ich wäre beim ersteren massiv und beim zweiten immer noch ziemlich skeptisch... Auf der ganzen Welt werden Kinder geboren - aber nur in gewissen Regionen haben Kinder Vorlieben für rosa... Nämlich dort, wo sie diese auch sehen und bekommen können... An eine "natürliche Affinität" zu einer Jungs- oder Mädchenfarbe kann ich persönlich jetzt nicht wirklich glauben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich glaube, es ist von großer Bedeutung, wie Du und Dein mann Euch in den Rollenvorgaben bewegt.

    Ich glaube auch, dass das der entschiedenste Faktor ist. Musste mich da selber auch kritisch hinterfragen, denn irgendwie bin ich da auch in die Rollenklischees abgerutscht und hab dann ganz bewusst angefangen auch Heimwerkerthemen selbst anzupacken, das würde ich nämlich eigentlich gerne abschieben und statt dessen etwas leckeres Kochen oder etwas nähen...

  • weils hier so schön passt:
    mir ist gestern aufgefallen, dass an der Grundschule jetzt kein einziger Mann mehr unterrichtet.
    Alles Frauen.
    Kinderturnen, Schwimmen...Musiklehrer... zumindest in den unteren Stufen alles Frauen
    Soviel zu den role models.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ringelblume: ich liebe dein posting. #pro , genau dass was ich denke, aber so gut im schreiben wie du bin ich nicht.


    ausser einer anmerkung: doch mein sohn wurde viel als heulsuse hingestellt bei seinen kollegen. er durfte bei uns immer weinen. wenn jemand gesagt hat: Indianer kennen keinen schmerz, oder: jungs weinen doch nicht, dann wurde ich arg böse (doch nicht ganz das clichéé. ;-)). ich habe ihm auch immer wieder gesagt dass wenn er schmerzen hat (zb. bei einem foul im fussball) dann darf er weinen und sich vom platz nehmen lassen. nun ist er 9.5 und seine kollegen sind viel wichtiger. leider ist sein allerbester kollege genau der typ: indianer kennt keinen schmerz (harte Kindheit..keine schwächen zeigen, hier sicher auch das elternhaus, dass eine rolle spielt), und somit verkneift sich mein sohn meist das weinen.
    aber gut dass wir das thema hier diskutieren, ich werde das nochmals aufgreifen und mit ihm darüber sprechen (er sprich nicht viel... :) ) wenn es aktuell ist.

  • Zitat von Yeza

    Es sollte eher heißen, dass man sein Kind in seinen Vorlieben/Stärken bestätigen soll auch wenn es typisch Mädchen/typisch Junge ist. Wenn mein Mädchen sich sehnsüchtig ein rosa Ballettkleidchen wünscht, werd ich es sicher nicht zum Fussballtraining überreden.

    Und das genau ist es, was mich so massiv stört....


    Was um alles in der Welt sind denn "Vorlieben und Stärken die TYPISCH Junge oder Mädchen" sind? Alleine dass wir permanent Dinge in diese verdammten Genderschubladen packen...selbst die saublöde Tatsache das ER in einem Haushalt die Marmeladengläser öffnet....sorry, ist das Öffnen von Marmeladengläsern neuerdings mit dem Y-Gonosom verbunden?


    warum können wir denn Kinder nicht Kinder sein lassen, warum den Jungs in der Puppenecke eine Sonderrolle zu weisen oder den Mädels in der Bauecke ???

  • Daaaaaanke! Ich bin immerwieder massiv bestürzt in diesen Diskussionen...


    Zum Thema Strukturelle Unterschiede beim "männlichen und Weiblichen" Gehirn...
    http://www.pnas.org/content/112/50/15468.abstract


    Kiwi

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiwi ()

    • Offizieller Beitrag

    Ist bei uns auch so. Die einzigen Männer mit denen mein 10-jähriger noch zu tun hat, ist der Schlagzeuglehrer und der Unihockeytrainer. Alle Lehrpersonen, Schulleitung, etc. sind weiblich.
    Interessanterweise dreht es sich dann an der Oberstufe (ab 7. KLasse) Schulleitung, Lehrpersonen, etc. sind alle vorwiegend männlich, (2 weiblichen LP und eine weibliche Handarbeits- und Hauswirtschafts-LP)

  • ohh doroan: bei uns ganz anderst: mein sohn hat einen lehrer (3. klasse), einen trompetenlehrer und 3 männnliche und eine weibliche fussballtrainerin (sie ist leider nicht mehr so aktiv, sie war super..mein sohn mochte sie übrigens auch. ;-)).


    meine tochter 7. klasse (Oberstufe) hat 2 Schulleiterinnen und einen klassenlehrer, sportlehrerin, okai zeichenlehrerin und haushaltlehrerin, also auf jedenfall gut durchmischt.

  • Hm.. ich hatte in der vergangenheit einige Artikel dazu gelesen und lange zeit wurden verschiedene studien so gedeutet - dass diese unterschiede bei anderen statistischen verfahren verfahren verschwinden, erwähnte freilich keiner *g*
    also ich revidiere, google spuckt daz mittlerweile widersprüchliches aus und so ganz abschließend geklärt ist es wohl nicht.

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Kiwi, danke für den Link! Sehr willkommenes Argumentefutter...


    Gesendet von meinem FP2 mit Tapatalk

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Marmeladengläser: bei uns macht die hin und wieder mein mann auf, wenn ich es nicht hinbekomme - hat den einfachen hintergrund, dass ich sie wiederverwenden will und daher unbeschädigte deckel haben will - und wenn es mir zu schwer geht, könnte ich es nur über gewalt und mit schaden lösen *g* die größere muskelmasse kann ich nciht verleugnen - dabei sind wir beide untrainiert *g*

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • ich wollte nur mal kurz erwähnen, dass das Klischee Ballett keineswegs nur ein bisschen vor sich hinschweben ist, sondern ein richtig heftiger Knochenjob. Die Mädels (und Jungs ;) ) haben Muskeln ohne Ende, Koordination ohne Ende, müssen sich oft durch riesige Schmerzen durchkämpfen, vor allem die Mädels mit ihren Spitzenschuhen. Fragt mich nicht, wie oft ich schon blutige und offene Stellen verarztet habe. Mir wird da immer ganz schlecht, weil ich mir denke, oh Gott, was tut das Kind ihren Füssen an, aber letztendlich sind das Hautwunden und die Fussmuskulatur ist lange genug vorher trainiert worden, dass der Fuss sich da (noch?) nicht deformiert.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • ich hatte grad das Vergnügen mit unseren Töchtern zu sprechen.
    Sie sind der festen Überzeugung, dass es keine Behinderung in ihrem Leben gibt, die geschlechtsspezifisch sind.
    Waren ganz verwirrt als ich Ansprach, dass es Frauen auch heute noch im Berufsleben ob schwerer haben als Männer etc.
    Aktuell ist es auch so, dass es viele Jungsmuetter gibt, die eine starke Benachteiligung für ihre Jungs sehen.



    Heike mit den Spitzentanzfuessen würde ich mich nicht darauf verlassen, dass das keine Spätfolgen hat.

  • ringelnlume: wenn du mit dem schraubendreher vorsichtig unter den rand gehst um den unterdruck zu entfernen, ist der deckel unbeschädigt.


    (sagt eine vollständig untrainierte frau, deren mann kraftsport macht und die ihn noch nie gefragt hat, ob er das glas öffnet.)

  • es gibt selbstverständlich angeborene verhaltensweisen. mein sohn hat nur extrem selten kontakt mit seinem vater. trotzdem erkenne ich bei ihm ganz oft verhaltensweisen, die sein vater 1:1 so an den tag legt, ich aber ganz und gar nicht. zb geht er bei telefonaten immer im kreis herum und hat dabei eine hand in der hosentasche. dann ist er sehr zurückhaltend und hat keinen bock, sich groß öffentlich zu präsentieren, übernimmt aber in gruppen gern und direkt führung und koordination.



    aber nichts von den merkmalen, die ein mensch so mitbringt (außer sexualverhalten) hat mit dem geschlecht zu tun. einfach gar nichts.


    trotzdem wird gnadenlos danach kategorisiert und sortiert.


    das ist ein erhebliches problem. und das lächerlichmachen einzelner aspekte zementiert das problem noch.

  • mal zum Glas, ich habe eine auah Behinderung in der rechten Hand und würde auch meine gleichgeschlechtliche Freundin fragen müssen. Die Tricks werd ich das nächste Mal ausprobieren.
    Aber auch wenn ich jemanden Frage muss ich mich deshalb nicht weiblich schwach fühlen. Kann das da gar nicht nachvollziehen, warum man so Probleme damit haben sollte.


    @patrick*star ist ja krass das mit dem rumlaufen beim Telefonieren macht mein Mann auch . macht mich irre.

  • ich selbst bin körperlich gesehen ein montagsmodell und mehrfach behindert.


    wenn ich wen bitte, mir zu helfen bei xyz (schwer tragen etc.), dann nicht, weil ich das 'als frau nicht kann', sondern weil ICH das nicht kann (ggf aufgrund der behinderung).


    trotzdem versuche ich erstmal, ALLES alltagsübliche selbst hinzukriegen. weil es handlungsunfähig und abhängig macht, das nicht zu schaffen. und weil hilfe organisieren immer aufrissiger ist als selbst handeln.

  • Tja das dachte ich bis zum Ende meines Studiums auch noch. Wir reden doch schon zig Seiten darüber, dass das ganze so subtil abläuft... sind man doch hier auch an manchen Diskutierenden.
    Frauen wie ihr die ständig schauen, was ist Junge / was ist Mädchen - aber wir würden doch nieeeeee und selbstverständlich hat mein Junge eine Puppe.... sind diejenigen, die das System tragen. Nicht die Männer stehen den Frauen im Weg, das besorgen die Frauen schon schön selbst.


    Und selbstverständlich hat Ballett wie jede Sportart die auf Leistungssportniveau betrieben wird, Spätfolgen. Ich die so ein bißchen auf der Spitze stand natürlich nicht. Und auch ich hab mir zig mal anhören dürfen, (von meinem Vater u.a.) dass Ballett ja kein richtiger Sport ist.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Heike mit den Spitzentanzfuessen würde ich mich nicht darauf verlassen, dass das keine Spätfolgen hat.

    weil ich mich nicht drauf verlasse, steht da ja doch auch ein noch mit Fragezeichen. Verletzungen kann man leider nie ganz vermeiden, das gibt es in jedem Sport und auch in der Musik bei ziemlich viele Musikistrumenten.


    Es ist aber halt auch ein richtiger Sport, und nicht nur ein bisschen rumschweben im Tütü, darauf wollte ich hinaus. Tut ja aber auch nix zur Sache hier.


    Ich verdiene im übrigen im gleichen Beruf ziemlich viel weniger als mein Mann (37%). Und das im ach so gleichberechtigten Norwegen.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    Einmal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()