EU Referendum -verfolgt noch jemand?

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  • Ich denke, Demokratie ist auch etwas, was man lernen muss. Mitzuentscheiden heißt auch, Verantwortung zu übernehmen. Das heißt, wenn ich für den Austritt von GB aus der EU stimme, dann tue ich das, weil ich davon überzeugt bin, dass das der richtige Weg ist. Dumm, wenn dann viele aus Trotz so abstimmen, um "die da oben" zu ärgern und sich dann wundern, dass sie ernst genommen werden.Ich finde, es müsste mehr Möglichkeiten geben, Menschen in Entscheidungsprozesse einzubinden. Das ist erstmal anstrengender, aber ich meine, langfristig erfolgreicher. Und ich denke, dass wir heute über Social Media ganz neue Möglichkeiten dafür hätten. Aber ich denke, auch die Verantwortlichen (von denen viele richtig gut und engagiert ihre Arbeit machen) müssen lernen, wie sie Leute sinnvoll mit einbeziehen können, so, dass alle was davon haben.

    Nehmen wir als Beispiel die Flüchlingsunterkünfte - es gab Orte, wo es vorher umfangreiche Infoveranstaltungen gab, die Fragen und Interessen der Bevölkerung ernst genommen wurden (oft ging es um ganz banale Dinge). An diesen Ort scheint es deutlich besser zu laufen, als dort, wo nicht oder kaum informiert und nur von oben entschieden wurde. (Irgendwo in Sachsen soll jetzt ein großes neues Flüchtlingsheim direkt neben einer FKK-Anlage entstehen - das halte ich einfach nur für #haare .
    Die neuen Lager in Griechenland scheinen mir da nicht besser zu sein.

    Das meine ich.... Wenn Ende Gruppe möchte, dass UK aus der EU Austritt dann muss diese Gruppe sich doch auch Gedanken machen, wie das gestaltet werden muss, damit kein Brite davon Schäden nimmt. Und wenn Konzepte dazu stehen, und nur dann kann abgestimmt werden...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Talpa, ich antwortete auf eine andere Userin, die wiederum dich zitiert hatte. Diese Userin schrieb von "engstirnig", " zu wenig Weit- und Durchblick", "nur an sich denkend " ...

    Natürlich war das alles ganz nett und gar nicht abwertend gemeint ... oder so ...


    Katrin
    Wir wohnen - gsd - in einem Ort, in dem es Konzepte und Bürgerinformationen gibt.
    Es ist hier auch ganz einfach und schnell möglich, sich anzumelden oder einen neuen Ausweis/Pass zu beantragen.

  • Irgendwie werden meine Fragen und Erklärungen ignoriert . :wacko:

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Leslie Winkle

    Ich kann noch immer nicht verstehen, wie so eine Abstimmung gemacht werden kann, ohne vorhandene Konzepte, für die Umsetzung von jeder der möglichen Entscheidungen....

    Weil es schwierig ist, die Verhandlungen die jetzt folgen müssen vorher zu halten. Ich meine, die EU hat ja auch keine Lust sehr viel Zeit und Energie in hypothetische Verträge, die evtl. nie gebraucht werden.

    Das ist ja immer etwas heikel wenn man etwas abstimmt, über das man nur einen gewissen Spielraum hat.

    Das ist ja der Punkt mit der Schweiz und der EU und der Abstimmung zur Beschränkung der Personenfreizügigkeit.

    Die Schweiz hat gar nicht die Möglichkeit die bilateralen Verträge einseitig abzuändern und die EU ist nicht an Schweizer Abstimmungen gebunden. Die verweisen zu Recht auf abgeschlossene Verträge und haben eigentlich kein Interesse die zuungunsten der EU abzuändern.

    Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass man keine Einigung findet (vorallem jetzt, wo Schweizer Interessen klar hinter dem Brexit zurückstehen müssen) und das Ganze nochmals dem Volk vorgelegt werden muss.

    Wie gesagt, das mit der Direkten Demokratie ist oft etwas zäh...

  • Talpa, ich antwortete auf eine andere Userin, die wiederum dich zitiert hatte. Diese Userin schrieb von "engstirnig", " zu wenig Weit- und Durchblick", "nur an sich denkend " ...

    Natürlich war das alles ganz nett und gar nicht abwertend gemeint ... oder so ...

    Nachdem ich gemeint bin - ich gebe zu, es war durchaus sehr kritisch gemeint. Als Österreicherin habe ich die Bundespräsidentenwahlen mitverfolgt - beide Seiten; ja, ich gestehe den Leuten durchaus zu, dass sie sich informieren, aber sehr viele reflektieren nicht, sie schauen nicht über ihren Tellerrand, das empfinde ich als engstirnig und wenn jemand einen Nazi wählt, weil das was er sagt so cool ist, dann kann ich da einfach nichts Positives dran finden.

    Und wie du selbst geschrieben hast - erst jetzt fällt manchen Briten auf, dass sie ja gar nicht wissen, was der Brexit für sie bedeutet. Aber hallo, warum fragt man sich das NACH der Abstimmung???

  • entschuldige... aber australien?!? die sind dermassen rechtsnational, die haben sogar internierungslager für ihre asylbewerber/innen. das ist definitiv -kein- beispiel, das in irgendeiner form irgendwie nachahmenswert ist.

    Nachahmenswert finde ich vieles nicht, fühle mich persönlich aber nicht diskriminiert aufgrund der Tatsache, mich nicht in jedem Land der Welt potentiell niederlassen zu dürfen. Meine Reisefreiheit sehe ich auch nicht dadurch beeinträchtigt, an einer Grenze einen Pass zeigen oder im Vorlauf ein Visum beantragen zu müssen.

  • Corvidae, eben.
    Für mich zeigen derartige Abstimmungsergebnisse eine tiefe Unzufriedenheit, die ich jedoch nicht mit Nazitum oder Dummheit gleichsetzen mag.

    Da läuft etwas gewaltig schief in Europa und in der EU.

    Der Ausdruck von Unzufriedenheit sollte gewisse Grenzen haben - einen Nazi zu wählen (lies dich mal über Strache und Konsorten ein) nur weil man mit dem System (wohlgemerkt, es geht den Meisten hervorragend!!!) unzufrieden ist, sollte in Kenntnis der Geschichte so eine Grenze sein. Da gibt es nichts was man schönreden könnte.

    Und erklär mir bitte, warum die Leute sich erst jetzt bewusst machen, was der Brexit für sie bedeutet???

  • viele abstimmungen, bei denen "wir zeigens denen mal" im hintergrund mitläuft, enden halt auf kindergartenniveau. unmündige trotzköpfe, die sich mal luft verschaffen.

    nur, wer ist denn verantwortlich, wenn bürger politisch nicht erwachsen werden? die bürger selbst?

    wie gesagt, in der schweiz gibt es viel weniger trotzabstimmungen, denn es ist gar kein "gegner" vorhanden. es gibt keine politische klasse, der mans mal so richtig zeigen kann.

  • Ebura, ich fürchte, Farage wird sich bequem darauf berufen, dass Cameron die Entscheidung ja schnell und nachdrücklich als bindend bezeichnet hat.

    Zitat von Ebura

    Ich fände es übrigens auch sinnvoll, wenn gerade bei solchen gravierenden Änderungen, die alle betreffen und quasi etwas bestehendes verändern (und nicht einfach hinzufügen), nicht eine knappe Mehrheit der Wähler ausreichen würde.

    das wäre auch für ein Schottland-Referendum interessant.


    Zitat von Corvidae

    Und wie du selbst geschrieben hast - erst jetzt fällt manchen Briten auf, dass sie ja gar nicht wissen, was der Brexit für sie bedeutet. Aber hallo, warum fragt man sich das NACH der Abstimmung???

    In solchen Fällen (die natürlich nicht die Gesamtheit der Brexit-Wählenden betrifft) drängt sich die Vokabel 'dumm' dann eben doch auf. #stumm

  • Also ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, wie man als normal denkender Mensch zu der Schlussfolgerung kommen kann, eine rechte Partei zu unterstützen, bei aller Unzufriedenheit nicht #angst
    Da fehlt mir das Vorstellungsvermögen.
    Und es ist auch eine tiefe innere Grundüberzeugung, dass rechts immer der falsche Weg, die falsche Schlussfolgerung ist.

    Ich kann mir vorstellen, als normal denkender Mensch die Gruppierung von Parteien entlang eines Rechts-Links-Schemas zu simpel zu finden und dieses Schema als untauglich zu betrachten.

  • @rheinländerin ich sehe es als riesen Fortschritt an, dass sich Länder zusammengetan haben, bei denen all diese Grenzen wegfallen.
    Ich hab eine Weile in SG gewohnt. Für jedes verlassen des Landes ewig an Grenzposten anstehen. Wieviel Zeit ich mit warten verbracht habe, wenn ich nur mal Freunde in der Nachbarstadt treffen wollte (obwohl man nichts vorher beantragen musste). Nein, sowas wünsche ich mir für Europa nicht zurück.

    Ich sehe mich sehr überzeugt als EU-Bürgerin, noch lieber würde ich mich als Welt-Bürger sehen

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • @rheinländerin ich sehe es als riesen Fortschritt an, dass sich Länder zusammengetan haben, bei denen all diese Grenzen wegfallen.
    Ich hab eine Weile in SG gewohnt. Für jedes verlassen des Landes ewig an Grenzposten anstehen. Wieviel Zeit ich mit warten verbracht habe, wenn ich nur mal Freunde in der Nachbarstadt treffen wollte (obwohl man nichts vorher beantragen musste). Nein, sowas wünsche ich mir für Europa nicht zurück.

    Ich sehe mich sehr überzeugt als EU-Bürgerin, noch lieber würde ich mich als Welt-Bürger sehen

    Danke für deine Worte!

    • Offizieller Beitrag

    Corvidae, eben.
    Für mich zeigen derartige Abstimmungsergebnisse eine tiefe Unzufriedenheit, die ich jedoch nicht mit Nazitum oder Dummheit gleichsetzen mag.

    Da läuft etwas gewaltig schief in Europa und in der EU.

    Und da haben wir dann eben teilweise andere Voraussetzungen - wie Corvidae stehe ich immer noch zu einem nicht unerheblichen Bundespräsidentenwahlschock.
    Da haben fast 50% der Wähler BEWUSST eine Mann gewählt, der den Anschluss an Deutschland träumt... Das hat mich ziemlich beeindruckt.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Ich kann mir vorstellen, als normal denkender Mensch die Gruppierung von Parteien entlang eines Rechts-Links-Schemas zu simpel zu finden und dieses Schema als untauglich zu betrachten.

    ich verstehe deine Aussage nicht.

    Nochmal, ich kann mir unter keinem Umstand vorstellen, eine Partei zu wählen, die zB gegen Ausländer hetzt. Niemals würde sowas meine Schlussfolgerung sein, egal wie man dieses Spektrum nun bezeichnen würde.

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  • @rheinländerin ich sehe es als riesen Fortschritt an, dass sich Länder zusammengetan haben, bei denen all diese Grenzen wegfallen.
    Ich hab eine Weile in SG gewohnt. Für jedes verlassen des Landes ewig an Grenzposten anstehen. Wieviel Zeit ich mit warten verbracht habe, wenn ich nur mal Freunde in der Nachbarstadt treffen wollte (obwohl man nichts vorher beantragen musste). Nein, sowas wünsche ich mir für Europa nicht zurück.

    Ich sehe mich sehr überzeugt als EU-Bürgerin, noch lieber würde ich mich als Welt-Bürger sehen

    Das sehe ich ähnlich, aber die Frage ist doch, welche Nachteile ich bereit bin, für diese Vorzüge auf mich zu nehmen. Hätte ich mich an der Abstimmung beteiligen dürfen, wäre mein Votum vermutlich auch "Remain" gewesen, aber nicht als spontane Reaktion, sondern nach intensiver Abwägung, da ich die Legitimationsgrundlage vieler weitreichender politischer Entscheidungen der EU zu schmal finde.

  • wenn bürger politisch nicht erwachsen werden? die bürger selbst?

    Ja, auch. Ich bin schon der Meinung, dass es noch so etwas wie Eigenverantwortung gibt. Vor allem bei einer hohen Alphabetisierung wie hierzulande... Da bin ich einfach bei dem lieben Herrn Kant. Auch wenn der Staat natürlich irgendwo in der Pflicht ist.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Ebura

    Ich sehe mich sehr überzeugt als EU-Bürgerin, noch lieber würde ich mich als Welt-Bürger sehen

    Das habe ich bei dir so sinngemäss schon öfter gelesen und ich nehme dir das auch voll und ganz ab.
    Aber ich kann nur für mich sagen, dass ich nicht so fühle und wahrscheinlich nie fühlen werde.

    Dazu kann ich dir auch keine logische Erklärung liefern. Mich reizte der Gedanke nie auszuwandern. Im Gegenteil. FÜr mich war es schon ausgeschlossen nach Deutschland zu ziehen wegen meinem Mann.

    Ich sehe mich als Schweizerin.

    Ich möchte mich auch nicht dafür entschuldigen, das ist einfach in mir drin, selbst mit meiner Familie, die mehr als eine Nationalität hat. Aber für mich gibt es nur die eine Heimat. #weissnicht

  • da ich die Legitimationsgrundlage vieler weitreichender politischer Entscheidungen der EU zu schmal finde.

    Aber wäre es da nicht besser, sich IN der EU für demokratischere Verfahren und bessere Legitimationsgrundlagen einzusetzen? ZB Stärkung des Parlaments?

    Eine Gefahr im Austritt sehe ich zB tatsächlich darin, ja trotzdem weiterhin von vielen Entscheidungen der EU abhängig zu sein, ohne überhaupt noch die Möglichkeit zu haben, es aktiv mitzugestalten

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  • Das habe ich bei dir so sinngemäss schon öfter gelesen und ich nehme dir das auch voll und ganz ab.Aber ich kann nur für mich sagen, dass ich nicht so fühle und wahrscheinlich nie fühlen werde.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich schon genug im Ausland gelebt habe. Oder dass selbst meine Familie aus unterschiedlichen Nationen besteht. So viele Einflüsse die da zusammenkommen, dass ich mich wahrscheinlich nie als reine Deutsche fühlen werde. Oder als reine Engländerin. Oder als reine Irgendwas. Da beschreibt mich EU/Weltbürgerin tatsächlich besser.
    Und ich glaube, dass es eben immer mehr solcher Leute gibt.

    Die andere Frage ist ja, was es für dich für ein Nachteil wäre, du dürftest dich ja weiterhin als Schweizerin fühlen, dafür braucht es doch keine Grenzen?

    Ich fühle mich zB manchmal als Hessin- ganz ohne Grenzen

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