Würdet ihr das Geld erstattet haben wollen?

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  • "20 bzw. gar 40 Euro sind tatsächlich kein Betrag, den ich als Erwachsene mal eben ohne nachzudenken ausgeben würde, denn das würde hinterher in der Kasse ganz real fehlen. Für uns ist das wirklich eine Menge Geld. "


    aber es geht doch gar nicht darum, was diese summe für dich oder mich bedeutet, sondern was es für das kind bedeutet. Ich kann nicht meine erwachsenen zwänge und sorgen als grundlage dafür nehmen, was mein kind tun sollte.


    "ich gebe solche beträge ja auch nicht für mich aus." Hat echt was von "ich kann/darf/gönne es mir selber nicht, also darfst du auch nicht, mein kind."

  • "20 bzw. gar 40 Euro sind tatsächlich kein Betrag, den ich als Erwachsene mal eben ohne nachzudenken ausgeben würde, denn das würde hinterher in der Kasse ganz real fehlen. Für uns ist das wirklich eine Menge Geld. "


    aber es geht doch gar nicht darum, was diese summe für dich oder mich bedeutet, sondern was es für das kind bedeutet. Ich kann nicht meine erwachsenen zwänge und sorgen als grundlage dafür nehmen, was mein kind tun sollte.


    "ich gebe solche beträge ja auch nicht für mich aus." Hat echt was von "ich kann/darf/gönne es mir selber nicht, also darfst du auch nicht, mein kind."

    Spontan gefällt mir Dein Beitrag gerade sehr gut! :D

  • Zu ergänzen wär noch, daß ich es obwohl ich Happy Spiders Beitrag toll finde, nicht so machen würde und gedanklich eher bei Trin bin.


    Liegt aber auch daran daß ich gegenwärtig auch keine 20€ nur für mich selbst hätte.

  • Hallo,


    Spontan gefällt mir Dein Beitrag gerade sehr gut! :D


    Stimmt, die aaarmen Trinschen Kinder, die mit großen traurigen Augen vor dem Spielzeugladen standen, weil sie sich nie, aber auch niemals etwas Schönes gönnen durften... ;( :( ;(


    #lol


    Ich schrieb aber schon dazu, daß wir niemals etwas verboten haben, oder? Doch, schrieb ich. Daß es lediglich darum ging, bei großen Summen (und das finde ich ein Taschengeld von in unserm Fall 40(!) Wochen schon) eine Bedenkzeit einzuschieben.


    Unsere Kinder schien das jedenfall nicht daran zu hindern, einen vernünftigen, genussvollen, aber auch durchdachten Umgang mit Geld zu lernen. Sie können sich durchaus was gönnen, darunter auch jede Menge Sachen, die ich definitiv nicht kaufen würde - aber das irgendwo beschriebene "am dritten des Monats ist das Taschengeld immer alle"-Symptom kenne ich von meinen Kind auch nicht. Finde ich ganz prima so, sie kommen auch damit gut zurecht, also kann es nicht ganz falsch gewesen sein.


    Ich könnte auch andersrum argumentieren, mit Eltern, die es sich leicht machen und keine Lust haben, ihrem Kind keinen vernünftigen, durchdachten Umgang mit Geld zu vermitteln und sich das mit "dem Kind etwas gönnen" schönreden...
    Aber das wäre andersrum ja genau so Quatsch. Familien sind einfach verschieden, finanzielle Ausgangslagen sind verschieden usw.


    Und wenn jemand kein schlechtes Gewissen hat, ein Kindergeschenk von 20€ anzunehmen bzw. sein Kind annehmen zu lassen - nun, dann ist es halt so, MIR wäre es jedenfalls sehr unangenehm, ich hätte Klärungsbedarf.
    Wenn es DANN für alle Beteiligten OK ist, dann ist es eben so. "Dann würde ich ganz sicher meinem Kind das Zeug nicht aus der Hand reißen und schreien "Darfst du nicht haben, daß gönn ich dir nicht, mir schenkt schließlich auch keiner mal Zeug im Wert dessen, was ich in fast einem Jahr zusammen hätte. !" #augen


    Aber ich hätte keine Lust drauf, daß auf mein Kind vielleicht ein komisches Licht fällt, weil es mit Geschenken für 20€ abzieht. Wie gsagt, ich kenne da beruflich diverse Szenarien und auf die hätte ich schlicht keinen Bock.


    Ich kenne allerdings tatsächlich genug Leute, die nicht gelernt haben finanzen in Relationen zu sehen und die Probleme damit haben, eben nicht jedem "Gefällt mir - Kauf ich, egal was dann kommt"-Impuls nachzugeben. Aber wie bei so vielem, vermute ich auch da, daß vieles mehr als nur das, was zu Hause erlernt wurde, eine Rolle spielt.


    (Daß es für manche Familien einfach grundsätzlich andere Budgets oder auch andere Prioritäten gibt und 20 oder gar 40€ tatsächlich nicht mal eben als "Gönn ich mir halt grad mal" drin sind, sein scher nachzuvollziehen sein, wenn man offenbar selber finanziell anders gestellt ist, aber gut, das habe ich bei Gesprächen in der Schule schon oft genug erlebt - aber auch da, keiner muss gleich schon wieder unsere armen Kinder bedauern ;) wir haben immer möglich gemacht, was nötig war, damit sie nichts "verpassen". )

    • Offizieller Beitrag

    Aber hier ist es nicht das Taschengeld von 40 Wochen, sondern das von 8.


    Ich sehe es ansonsten auch wie @happy spider und wünsche mir, dass meine Kinder einen unbeschwerteren Umgang mit Geld pflegen können als ich ihn von zu Hause mitbekommen habe.

  • Geld würde ich keines geben, aber die Sachen der Familie zurück geben, wenn es gewünscht ist.


    Wenn zwei 9-Jährige in einen Laden kommen und 42 Euro auf den Kopf hauen, dann sollte der Verkäufer eigentlich auf die Idee kommen, dass hier etwas nicht stimmt. Im Zweifelsfall muss er die Sachen nämlich zurück nehmen, egal, ob sie schon bespielt wurden. Wenn die Mutter die Sachen zurückgeben wolle, dann wird er da wohl keine Handhabe haben. Zu Recht, wie ich finde. Er hätte die Kinder ja einfach nach Hause schicken können, um eine Einwilligung der Eltern einzuholen. Die Mutter braucht ja nur zu sagen, dass das Geld nicht zur freien Verfügung gedacht war, also kein Taschengeld im engeren Sinn.


    Mein 8-Jähriger hat so etwas noch nie gemacht, aber es würde mich auch nicht wundern, da er den Wert von Geld nicht einschätzen kann. Und ich würde dem Händler, der ihm Sachen für 42(!) Euro verkauft, den Krams um die Ohren hauen.

  • Hallo,


    Aber hier ist es nicht das Taschengeld von 40 Wochen, sondern das von 8.


    Ich sehe es ansonsten auch wie @happy spider und wünsche mir, dass meine Kinder einen unbeschwerteren Umgang mit Geld pflegen können als ich ihn von zu Hause mitbekommen habe.


    Erstens wusste das vorher keiner, es hätte durchaus auch ein Kind sein können, daß nur 2 € im Monat bekommt und zweitens bekommt, wenn ich es richtig verstanden habe, Fannys Kind eben nicht 40 Euro in zwei Monaten.


    Daher - Gespräch mit der anderen Familie suchen, es klären. Das hat für MICH nicht mit "nicht gönnen" zu tun. Aber gut, das kann man offenbar verschieden sehen.


    Pflegt euer Bild von der "keinem etwas gönnenden" Trin. #augen #lol


    Aber Jella,... darf sich dein armes Kind denn so gar nichts gönnen...? ;) :D

  • Wir hatten hier kürzlich fast dieselbe Situation.
    Meine Tochter (10, aber geistig ein gutes Stück hinterher) hatte von den Großeltern 70€ zu Weihnachten bekommen, um davon einen bestimmten Wunsch zu erfüllen. Sie hatte eine etwas ältere Freundin da, hat sich das Geld ohne zu fragen aus dem Wohnzimmerschrank genommen und ist mit der Freundin shoppen gegangen. 10€ hat sie für sich ausgegeben, dann waren sie auf Kosten meiner Tochter im Kino, der gesamte Rest wurde in Geschenke für die Freundin investiert. #angst
    Da sie in unterschiedlichen Läden eingekauft haben, und vor allem Plunder im Wert von ein paar Euro, haben sie anstandslos alles bekommen (und wir kein Recht, den Kram zurückzugeben).


    Ich war ziemlich böse (50 € waren vom Großonkel, der selbst superwenig Geld hat, aber ihr ermöglichen wollte, den großen Wunsch zusammenzusparen.) Und auch angepisst auf die Freundin, die da ziemlich tonangebend war. "Kaufst du mir das? Kaufst du mir dies? Ich bin doch deine beste Freundin!"
    Die Eltern der Freundin waren übrigens dabei und haben es bei einer knappen Nachfrage "Darfst du das geld ausgeben?" "Ja, ist meins" belassen. Sie wissen, dass meine Tochter eine Förderschule besucht ...


    Wir haben dann darum gebeten, die Sachen zurückzugeben, es gab ein riesen Theater, wie asozial das von uns wäre, unsere Argumente wurden überhaupt nicht angehört, nur "das arme Kind hatte sich so über die Geschenke gefreut". Ich dachte echt, es tät hacken X( reicht eine fette Einladung ins Kino inkl. Snacks und Getränken denn nicht?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Geld würde ich keines geben, aber die Sachen der Familie zurück geben, wenn es gewünscht ist.


    Wenn zwei 9-Jährige in einen Laden kommen und 42 Euro auf den Kopf hauen, dann sollte der Verkäufer eigentlich auf die Idee kommen, dass hier etwas nicht stimmt. Im Zweifelsfall muss er die Sachen nämlich zurück nehmen, egal, ob sie schon bespielt wurden. Wenn die Mutter die Sachen zurückgeben wolle, dann wird er da wohl keine Handhabe haben. Zu Recht, wie ich finde. Er hätte die Kinder ja einfach nach Hause schicken können, um eine Einwilligung der Eltern einzuholen. Die Mutter braucht ja nur zu sagen, dass das Geld nicht zur freien Verfügung gedacht war, also kein Taschengeld im engeren Sinn.


    Mein 8-Jähriger hat so etwas noch nie gemacht, aber es würde mich auch nicht wundern, da er den Wert von Geld nicht einschätzen kann. Und ich würde dem Händler, der ihm Sachen für 42(!) Euro verkauft, den Krams um die Ohren hauen.

    Ich habe ja auch einen Laden und Kinder kommen sehr oft mit 50€ einkaufen.
    Würde ich die jedesmal heimschicken um ein ok von den Eltern einzufordern, würden die alle ziemlich blöd schauen.


    Bastelbedarf ist doch wirklich etwas, das man ein Kind selbst kaufen lassen kann.
    Da käme ich nicht drauf, dass das nicht zuhause abgesprochen war.
    Und wenn dann jemand kommt und sagt, das war gesetzeswidrig - mei, dann gibt man halt das Geld zurück.
    Davon geht die Welt nicht unter.


    Ich lasse meine Tochter mit 6 Jahren bewusst selbstständig einkaufen.
    Sieht mittlerweile so aus, dass ich vor dem Geschäft stehe und sie beobachte, so möglich.
    Ich finde das eine gute Übung, kommunizieren zu üben.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried


  • Pflegt euer Bild von der "keinem etwas gönnenden" Trin. #augen #lol

    Ich glaub Du steigerst Dich gerade in etwas rein, was kein Memsch geschrieben hat. 8I


    Das Bild oder scheinbare Bild hast nur Du selbst gerade beschrieben oben.

    • Offizieller Beitrag

    Ichhabe es hier im Forum mal geschrieben, dass mein Sohn (ich denke, da war er 10) sein Erpsartes nahm und seine beiden Freundinnen im Dorfrestaurant zum Essen eingeladen hat (Pommes, Cola, Eis)


    Ich war sauer, weil wir die Kinder gesucht haben und ich es nicht prickelnd fand, dass die um 22:00 noch in der Gaststätte waren.


    Aber: grundsätzlich ist es sein Geld und er muss damit auch seine eigenen Erfahrungen machen.
    Wie lange man für einen Betrag sparen muss und wie schnell man ihn wieder ausgeben kann.
    Das es schön ist Freunden eine Freude zu bereiten und etwas zu teilen.
    Das Geld, wenn es weg ist, weg ist und man wieder von vorne beginnen muss zu sparen. Dass man nur soviel Geld ausgeben kann, wie man auch hat.
    Das nur weil man für Freunde zahlt, die das nicht unebdingt erwiedern, weil sie evtl nicht können oder weil sie halt nicht wollen.


    Darüber haben wir viel gesprochen. Aber grundsätzlich ist es "nur" Geld und Freundschaft, teilen, schöne Erlebnisse schaffen, werte ich höher. Er hat ja nicht das Haushaltsgeld verschleudert, sondern nur sein eigenes Erspartes. Also lag die Verantwortung, wie auch die Konsequenz bei ihm. Ich begleitete ihn einfach etwas durch den Prozess.

  • @Ohnezahn, deine Situation ist eine völlig andere.
    Und wenn da die Eltern auch noch dabei waren, da zieht's mir ja die Schuhe aus vor lauter Empörung.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Das Kunststück besteht wohl darin, Kindern einen freien Umgang mit dem eigenen Geld zu erlauben, gleichzeitig aber nicht Freundschaft mit Geld erkaufen zu wollen.


    Wie macht man sowas?


    Meine Tochter ist auch sehr großzügig und wünscht sich momentan alles doppelt, damit sie es ihrer besten Freundin auch schenken kann, weil die hat das nicht - ich finde es sehr lieb von ihr, kann aber nicht mal, wenn ich will, das fördern- was würde sich denn die andere Mutter dabei denken?!

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Hallo,


    Ich glaub Du steigerst Dich gerade in etwas rein, was kein Memsch geschrieben hat. 8I


    Das Bild oder scheinbare Bild hast nur Du selbst gerade beschrieben oben.


    Na ja:




    Zitat

    "ich gebe solche beträge ja auch nicht für mich aus." Hat echt was von "ich kann/darf/gönne es mir selber nicht, also darfst du auch nicht, mein kind."


    Das ist schon recht eindeutig, oder?


    Wie gesagt, ich kenne beruflich diverse Szenarien, Wo Kinder erpressten, erpresst wurden, auch Situationen wie Ohnezahn sie beschreibt (allerdings ohne Elternbeteiligung, das finde ich ja noch mal ne heftigere Nummer...) bzw,. wo ein Kind vom anderen tatsächlich ganz naiv etwas im Wert einer größeren Summe geschenkt bekam, von den Schenker-Eltern dann aber Erpressung unterstellt wurde usw. (Weil das Schenker Kind es dann plötzlich so dargestellt hatte).


    So etwas klären zu müssen war immer für alle Beteiligten mehr als unschön.
    Davor würde ich MEIN 8?, 9? jähriges Kind bewahren wollen. Für mich hat das nichts mit "nichts gönnen (lassen)" zu tun, sondern mit "Lernprozesse begleiten". sie haben nach ein paar Jahre Zeit, ehe sie ganz allein zurechtkommen müssen, da kann man das "Lernen" auch gestaffelt angehen lassen


    Und keine Sorge, meine 15-jährige muss schon lange nichts mehr mit mir besprechen, der 13-jährige nur bei wirklich großen Summen, die er vom Sparkonto (daß für bestimmte Anschaffungen angelegt wurde) nehmen will. Das Longboard war ohne jede Diskussion OK, ein teures WiiU-Spiel, daß man gerade heute erst beim Kumpel gesehen hat, wäre aus meiner Sicht "überschlafenswürdig", unter anderem, wenn es denn auch nach einer Nachdenkzeit immer noch unbedingt sein muss, gemeinsam zu schauen, ob es das Spiel auch irgendwo günstiger zu haben ist als im ersten Shop, der einem über den Weg läuft.


    Aber wie gesagt, das kann man eben verschieden sehen und halten, ich mag mir nur nicht vorwerfen lassen, meine Kids hätten sie aus mütterlicher Knickrigkeit heraus nie etwas gönnen dürfen.


    Am Ende ist es bei Fanny nun für diesmal geklärt, was sie mit ihrem Kind nun bespricht oder auch nicht, muss sie sowieso für ihre Situation allein entscheiden. Zu lesen gab es verschiedene Modelle, was für sie und ihr Kind passt, kann nur sie selber wissen.

  • Aber es ist ja nochmal ein Unterschied ob man sich den Schuh anzieht oder nicht.


    Nirgends les ich hier was von "armer Trin" oder so. (Und man kann ja auch nett diskutieren, oder? ;) )



    Ich weiß auch warum mir Happy Spiders Beiträge so gut gefallen. Weil ich mir ein bißchen etwas davon wünsche. Ich hatte eine wahnsinnig vernünftige Mutter und wurde zu einem wahnsinnig vernünftigem Kind erzogen, gerade im Umgang mit Geld, und mein Kind ist selbst nun wahnsinnig vernünftig.


    Mir hätte es als Kind gut getan mit 9 oder so loszugehen und 40€ auf den Kopf zu hauen.

  • Meine größte Sorge war auch, dass die Eltern glauben könnten, dass meine Tochter den Jungen ausgenutzt und übervorteilt hat. ICH kenne mein Kind und weiß, dass sie das nicht böswillig tun würde, aber die anderen Eltern kennen mein Kind ja nicht so gut. Aber sie kennen ihren Sohn #super

    #idee1 Ich leuchte, doch ich brenne nicht! #sonne

  • Hallo,


    @Seerose


    Wir hatten Eltern, die sich nie ums Taschengeld gekümmert haben. Wenn wir es eingefordert haben, bekamen wir es (sie haben es einfach vergessen, es war kein böser Wille), aber was wir damit machten, war unsere Sache, hat sie nie interessiert. Klar haben sie manchmal etwas kommentiert, aber im Grunde war es usere Sache, wir durften uns gönnen, was wir wollten.


    Ich war von Natur aus eher sparsam und genügsam, ich hatte kein Bedürfnis danach, spontan große Summen auszugeben.


    Mein Bruder dagegen war so ein "am dritten des Monat was das Geld alle"-Kind, wenn er doch mal angespart hatte, kam ihm eigentlich immer kurz vorher ein Spontankauf dazwischen (und er war keineswegs im Nachhinein immer glücklich und zufrieden damit) und wenn es mal größere Summen gab (Geburtstag, Jugendweihe), war das auch weg, das Sparkonto schnell leer...


    Als er finanziell selbständig war, hatte er dank "sich was spontan gönnen dürfen" und fehlendem Überblick nach kurzer Zeit große Schulden, an denen er nicht Monate oder 2, 3 Jahre, sondern sicher 10, 20 Jahre abgezahlt hätte, hätte mein Vater nicht eine größere Abfindung, die er bekommen hatte, unter uns Kindern aufgeteilt. Bei uns floss sie in den Hauskauf (machte die Finanzierung möglich), bei ihm, deckte es nicht mal die Schulden.


    Inzwischen ist er schuldenfrei, hat auch viel gelernt, aber ich denke, diese Phase hätte er gerne übersprungen (es sind auch Beziehungen dran kaputt gegangen, er musste Arbeiten annehmen, mit denen er sich nicht wohl fühlte usw.) . Es hat seine gesamte junge Erwachsenenzeit geprägt.
    Klar kann man das unter "Lernprozess" verbuchen, aber ich finde, in der Zeit hätte es genug andere tolle Sachen zu lernen gegeben als wie schulde ich um, wie finde ich die billigste Wohnung, wie komme ich gesundheitlich mit 2 Jobs klar, wie halte ich es aus, wenn sich deswegen mal wieder eine von mir trennt, wie gehe ich mit der Angst vor Pfändungsbriefen um...


    Ich weiß nicht, ob etwas mehr Begleitung und Unterstützung da etwas geholfen hätte. Vielleicht ja, vielleicht auch nein.
    Aber ich glaube eben andersrum auch nicht, daß "von klein auf ohne Überlegung auch große Summen ausgeben dürfen" (Wir reden ha hier nicht von "nicht ausgeben dürfen" sondern nur von "kurz den Gedankenfilter einschalten"!) und "nichts mehr haben und daraus lernen dürfen" automatisch zu verantwortungsvollem und genussvollem Umgang mit Geld führt.

  • Ich weiß auch warum mir Happy Spiders Beiträge so gut gefallen. Weil ich mir ein bißchen etwas davon wünsche. Ich hatte eine wahnsinnig vernünftige Mutter und wurde zu einem wahnsinnig vernünftigem Kind erzogen, gerade im Umgang mit Geld, und mein Kind ist selbst nun wahnsinnig vernünftig.

    ja, so war das hier auch. gepaart mit einer mutter, die große angst vor fehlern hatte und einem vater, der herabgeschaut hat auf menschen, die seiner Meinung nach fehler machen. dabei ist es gar nicht möglich immer optimale Entscheidungen zu treffen. und auch nicht nötig.
    es hat auch nach der ALGII-Zeit ganz schön gedauert, bis ich mir einen entspannten umgang mit Geld aneignen konnte und mir einfach mal einen Kaffee unterwegs gegönnt habe.



    ohnezahn: wie assig von der Familie. <X