Hausgeburt - plötzlich Zweifel?

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  • Hallo ihr, ich bin jetzt in der 34. Woche und es war von Anfang an klar, dass wir eine Hausgeburt wollen. Passt auch alles: super erfahrene Hebamme, problemlose Schwangerschaft bis jetzt, die letzten beiden Geburten waren schnell und einfach, und mein Gefühl, dass alles gut ist passte bisher auch.
    Jetzt kommen aber immer wieder Zweifel und Ängste, vor allem natürlich nach Kommentaren von anderen. Was ist wenn das Kind nicht atmet ? ist meine größte Angst.
    Könnt ihr mir mal helfen?

    LG, Melli
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    Ronja (07/05) #herzen
    Hannah (02/08 ) #herzen
    Lars (12/12) #herzen


    Mein blog: made by melli

  • sprich mit deiner hebamme. die weiß, was in so einem fall zu tun ist.
    ängste und zweifel sind normal, vor jeder geburt. egal ob kh oder zu hause.

  • Wir haben hier auch eine Hausgeburt vor..und noch hat nur mein Mann leichte Zweifel.
    Zum beatmen..die Frage hatte ich gleich am Anfang für meine Hebamme, weil meine Erste anfangs auch abgesaugt und beatmet werden musste.
    Sie war ganz verständnisvoll und meinte, dass sie jedes Gerät, dass sie im Geburtshaus haben auch bei der Hausgeburt mithaben. Unter anderem zum Absaugen und Beatmungsgerät.
    Aber sprich doch nochmal mit deiner Hebi über deine Ängste, das können die doch meistens super klären.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Da schließe ich mich den Vorschreiberinnen an, kläre alles mit deiner Hebamme ab. Mir kam die Austattung bei der Hausgeburt größer vor, als im Geburtshaus ;)


    Soll bedeuten, ich hab mich sooo sicher und wohl gefühlt, wie ich es mir sonst nirgendwo anders vorstellen könnte.


    Ich war fast 3 Woche über ET und hatte Panik nicht zu Hause gebähren zu können. Aber ich habe immer und immer wieder alles mit meiner wundervollen Hebamme besprochen. Das tat so gut und als es los ging musste ich nur an mich und das Baby denken, der Rest war geklärt und alles war gut #schäm . Ich komme schon wieder ins Schwärmen...


    Ich wünsch euch eine wunderschöne Geburt #blume

    Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt! (Mahatma Gandhi) #rabe


  • Ich finde das ist normal. Sprich doch mal mit deiner Hebamme dadrüber. Ich musste alle Horroszenarien hören, inkl. dem Notfallplan. Das hat mich beruhigt. Aber frag sie doch, was passiert, wenn das Baby nicht atmet.


    Bei uns hieße das: Sie hat Sauerstoff dabei, würde reanimieren, würde RTW und Helikopter rufen. Die Notfallnummern kamen dann mit auf die Liste.

  • Hm, von mir gibt es leise eine andere Meinung. Du wirst doch sicher mit der Hebamme diese Dinge schon geklärt haben.
    Ich würde an Deiner Stelle in mich hineinhören: habe ich Befürchtungen die ich von außen empfange oder "stimmt etwas" nicht. Meine Hebamme hat mir vor der Geburt extrem eingeschärft, dass ich jederzeit abbrechen kann.
    Hintergrund war ihre eigene 2. Geburt,nachdem sie ihr erstes Kind problemlos zu Hause bekommen hat. Sie wollte beim 2. ins Krankenhaus, keiner hat das verstanden. Ihr Sohn hatte eine Lungenentzündung die sofort behandelt werden musste.
    Ich möchte Dir sicher keine Angst machen, aber höre auf Dein Bauchgefühl. Vor allem würde ich Dir raten, mit niemandem über die Hausgeburt zu sprechen, der sowas kategorisch ablehnt.


    Bei uns war es die schönste Geburt (vorher 2x ambulant im KH) und ich hatte als es losging nicht einmal daran gedacht, dass was schief geht. Was für uns übrigens sehr beruhigend beim Aufklärungsgespräch war, war die Frage, wann sie das letzte Mal nach der Geburt notfallmäßig ins Krankenhaus mussten mit dem Baby. Es war so lange her, dass sie sich noch nicht mal richtig dran erinnern konnten.

  • Wir haben hier natürlich auch alle Szenarien durchgespielt. Mit den beiden Hebammen im Vorbereitungsgespräch und dann habe ich das ganze noch ein dutzend Mal meinem Mann erklärt. Er kam immer wieder mit: "Was machen wir, wenn...?" Und ich habe ihm dann in aller Ruhe die ganzen Vorgehensweisen erklärt. Mit meiner Freundin, die zur Geburt kam um nach den großen Kindern zu sehen habe ich auch alles durchgesprochen. Sie ist Rettungsassistentin und ich war mir sicher, dass sie in dem Fall den Überblick behalten wird...


    Auch ich hatte etwas "Respekt" vor der Geburt. Keine Panik, aber ich habe immer wieder realistisch überlegt. Meine Vorgehensweise war so, dass "nur" meine Mutter, meine Freundin (die bei der Geburt dabei sein sollte), die Hebammen und mein Mann von den Plänen der Hausgeburt wussten (und natürlich die Raben ;) ), weil ich keine Lust hatte, mir sämtliche Horrorszenarien anzuhören.


    Und: Ich habe immer wieder mit meinem Bauch gesprochen #freu Ich habe der Maus immer gesagt, dass wir ihr die Möglichkeit geben wollen, daheim auf die Welt zu kommen, wenn sie es auch möchte und dafür bereit ist. Ansonsten soll sie mir bitte ein deutliches Zeichen geben, dass wir ins KH gehen sollen (Sprich nicht in SL drehen, Herztöne schlecht, grünes Fruchtwasser, etc.) Nachdem kein Zeichen kam, und dieses "flaue und ängstliche Gefühl" zu Beginn der Geburt komplett verschwunden war, sind wir zu Hause geblieben.


    Aber wir haben es uns bis zum Schluß offen gehalten. Die Hebammen hatten kein Problem mit unserem Realismus. Sie wünschen es ja so. Wir haben immer gesagt, dass wir sie rufen, wenn es losgeht, damit sie nach dem Baby schauen kann, ob alles in Ordnung ist. Wenn ja bleiben wir zu Hause und wenn nein, gehen wir ins KH. Sie kam dann ganz schnell, als wir ihr angerufen haben, dass die Fruchtblase geplatzt ist und bemerkte, dass der Muttermund schon 3 cm offen ist. Wenn das kein Zeichen ist. #love


    Vielleicht helfen Dir bei der Entscheidungsfindung folgende Überlegungen: Wie weit ist denn das nächste KH von Euch entfernt? Wo ist der nächste Rettungswagen stationiert? Wo der nächste Rettungshubschrauber? Wenn die nächste Rettungswache nur ein paar Minuten weg ist, wäre ich persönlich beruhigter.


    Was spricht denn dagegen, die Entscheidung noch offen zu lassen? Es ist ja auch eine ganze Zeit bis dahin. Die Hebamme habt ihr, mit ihr könnt ihr planen, aber wenn ihr dann spontan doch ins KH wollt, kann sie es bestimmt verstehen.


    Bei uns hatte die Hebamme auch irrsinnig viel Zeug dabei. Die Kinder waren stark beeindruckt. Sie meinte im Vorgespräch scherzhaft: "Wir kommen ja nicht mit dem Gebetbuch zur Geburt, sondern mit drei Koffern voller wichtiger und hilfreicher Utensilien"

    Nette mit Papa und Juju (April '07) und Mausi (Dez '08 ) Mäusebutz (Sept '12) Chefzwerg (Nov '14) und ?? (Feb '17)

  • Ich hatte in der Sws mit Pumbaa auch irgendwann Angst (ist irgendwie nciht das passende Worte) vor der HG und deswegen mich doch für die KH-Geburt entschieden. Aber trotzdem nicht gegen eine HG.


    Pumbaa kam dann noch zu Hause :D Und er hat nicht sofort nach der Geburt geatmet. Die Hebi wollte gerade 0 eintragen, da atmete er dann. Meine Hebi war total entspannt, weil die Nabelschnur noch vollpulsierte. Und die versorgte das Kind und kann sie auch draußen versorgen, wenn sie noch vollpulsiert. Sie hat auch noch sehr lange pulsiert, auch wenn er da schon normal atmete ^^

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
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    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Bei meiner 3. Schwangerschaft hatte ich das auch. 2 total gute Geburten gehabt und bei der 3. auf einmal Panik. Es ist wohl auch ein typisches Problem bei der 3. Schwangerschaft. Ich habe mit meiner Hebamme oft und viel darüber gesprochen, das ich angst habe die Schmerzen diesmal nicht aushalten zu können oder das mit dem Baby etwas nicht stimmt. Das ging sogar so weit das ich gedacht habe letzten Endes ist es auch egal ob ich zu Hause oder im KH sterbe, dann lieber zu Hause. (Kein Witz ich hatte wirklich solche Panik)
    Letzten Endes wusste ich aber immer das ich nicht in ein KH wollte, der Gedanke daran war für mich schlimmer als die Panik es könnte zu Hause was passieren oder die Schmerzen könnten zu schlimm sein. Auch die 3. Geburt ist wunderbar gelaufen und es war alles so wie es sein sollte. Ich kann deine Gedanken absolut verstehen und kann dir auch nur raten, mit deiner Hebamme darüber so viel wie du brauchst zu sprechen. :)

  • Liebe Melli,


    ich habe mein Baby auch zu Hause bekommen, was ebenso von vorne herein klar war. Sie ist mein erstes Kind.


    Mein damaliger Arzt hatte auch seine Ängste in mich hineinprojiziert, woraufhin ich postwendend seine Betreuung ad acta gelegt und die Betreuung einzig meiner HG-Hebamme übergeben habe. Ich brauchte 2 Wochen, um mich von seinen (!) Ängsten zu befreien - es waren ja nicht meine.


    Ich konnte dadurch wieder in mein Vertrauen kommen, und so kam es, dass wir eine traumhafte Hausgeburt erleben durften.


    Wie du diese Ängste/Zweifel überwindest?! Nimm dich ihrer an, gehe direkt in diese Gefühle hinein, erlebe sie vollständig (!), dann lösen sie sich auf. (Wenn du dich gegen sie wehrst, diese Gefühle nicht haben willst, werden sie bleiben, sich verstärken, deinen Blick trüben und dich nicht mehr klare Entscheidungen treffen lassen.) Gehe sanft mit dir um!


    Alles Liebe dir


    M~

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

    Einmal editiert, zuletzt von Malin ()

  • Liebe Melli,


    Ich lege viel Wert auf Bauchgefühl, und wenn ich eine grundlose Panik gehabt hätte, hätte ich mich wohl umentschieden und lieber im KH geboren.


    Du kannst ja, wie Charly vorschlägt, nochmal in dich reinhorchen, ob es vielleicht wirklich dein Bauch sein kann, der dir etwas sagen will.


    Da du aber schon selbst sagst, dass das durch Unkenrufe von Außen kommt, halte ich es für wahrscheinlicher, dass es doch "implantierte" Ängste sind.


    Dem Vorschlag, mit der Hebamme zu reden, schließe ich mich an. Das hat meinem zweifelnden Freund die Ängste genommen.


    Ich selbst hatte eigentlich keine Ängste, aber die Gedankengänge, die für mich hilfreich waren, sind:


    - Wenn Probleme absehbar sind, sich langsam entwickeln, oder nur "normales" Behandeln (wie Beatmen usw.) erfordern, wird entweder ins KH verlegt, oder notfallmäßig betreut, bis der RTW da ist, und man ins KH kann. Wenn z.B. ein KS notwendig ist, kann das telefonisch schon angekündigt werden, dann kann das im KH schon vorbereitet werden, während man unterwegs ist. Auch wenn man schon im KH ist, dauert es vom Entschluss zum KS bis zur Durchführung typischerweise um die 25 (?) Minuten - normalerweise steht das OP-Team auch nicht mit gewetzten Messern bereit. Insofern verliert man (bei normaler Anfahrtzeit) keine nennenswerte Zeit, wenn man einen KS braucht.


    - Theoretisch kann es auch bei einer HG einen Supergau geben wie z.B. vorzeitige Plazentaablösung o.ä. Das zu überleben erfordert dann sicherlich enormes Glück. Aber: mE ist das im KH auch kaum leichter. Wenn man im KH während der Eröffnungsphase auf einmal blutet wie ein angestochenes Schwein, dann die Hebamme herbeiklingelt, die ruft dann mal beim Arzt an, usw. - das kann auch schnell zu spät sein. Und dann für die leicht verbesserten Überlebenschancen in einem extrem unwahrscheinlichen Fall die zusätzlichen Risiken, die das KH mit sich bringt (KH-Keime, unnötige Interventionen usw) einfahren - das war für mich keine Option.


    Der dritte Punkt ist, dass zwar einige Bekannte/Freunde Geschichten erzählen, dass bei der Geburt ihrer Kinder das KH ja unerlässlich war, und zu Hause wäre Kind oder Mutter ja gestorben. Dass das aber mE oft ein stark verzerrtes Bild der Realität ist. Die Geburt von Q. ist ein Beispiel für das, was ich meine: Er hatte es extrem eilig, von MuMu fingerdurchlässig bis Kind da in einer knappen Dreiviertelstunde, Austreibungsphase 2 Presswehen lang. mE lag das daran, dass er die Nabelschnur 3x stramm um den Hals hatte, und nach der Geburt auch für endlose 10? 20? Sekunden nicht geschrien/geatmet hat. Meine Vermutung ist, dass seine Herztöne schon Minuten vor der Geburt nicht mehr gut waren (aber da die Hebamme noch nicht da war, weiß ich das nicht sicher). Im KH wäre dann (zu Recht) Panik ausgebrochen, Q. wäre im Eiltempo rausgeholt worden (entweder mittels Dammschnitt/Saugglocke oder KS), die Umwicklung wäre festgestellt worden, mit dem Fazit, dass das ja auf natürlichem Weg nie was geworden wäre, und ich dankbar sein könne, im KH gewesen zu sein. Was ich auch gewesen wäre, in dem Glauben, die Ärzte hätten mein Baby gerettet.


    Allerdings ist mein Kleiner bei der HG mitnichten gestorben: Er hat es selbst hinbekommen, sich in Rekordzeit rauszukatapultieren, und nach diesen laaaangen ersten Sekunden (ich habe ihn sogar mit dem Kopf nach unten gehalten) hat er brav geschrien, und alles war in Butter.


    Der vierte Punkt ist dann noch die QUAG-Statistik. Seit die geführt wird, kann ich mich nicht erinnern, dass schon mal eine Mutter gestorben wäre, und von den etwa 10000 außerklinischen Geburten pro Jahr sterben auch extrem wenig Kinder, ich glaube, in einem Jahr sogar mal gar keins. Das passt so gar nicht mit den Erzählungen von Bekannten zusammen, wo es immer den Anschein erweckt, als wären mindestens 1/3 aller Geburten nach unkomplizierten SchwSch'en so unerwartet entgleist, dass es in einer Katastrophe geendet hätte, wäre man nicht im KH gewesen.


    Liebe Grüße und alle Gute für deine Wahl,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich schreib später nochmal was dazu, bin gerade am Handy. Aber danke schonmal.

    LG, Melli
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    Ronja (07/05) #herzen
    Hannah (02/08 ) #herzen
    Lars (12/12) #herzen


    Mein blog: made by melli

  • Melli, hast Du Deine Hebamme gefragt, was sie macht, wenn das Kind nicht atmet? Frag sie solche Dinge im Vorfeld - ganz direkt.


    Ich war ziemlich beeindruckt, für welche sehr seltenen Komplikationen meine HG-Hebamme alles ausgestattet war.


    Manche Hebammen holen (auch auf Wunsch der Mutter) zum Ende der Geburt hin noch eine zweite Hebamme dazu.


    Ansonsten lass Dich von anderen nicht verunsichern und schau, was Deine eigenen Gefühle Dir sagen.