Mich würde bei den Kritikern der Nicht-Fibel-Methoden interessieren, wie stark die Schreibwerke der Kinder im Laufe der Grundschulzeit kontrolliert und korrigiert wurden und wie das bei den Fibel-Kindern war. Und wie erfahren die Lehrkräfte waren, die diese Methoden umgesetzt haben.
Lehrerin Nr. 1 kam frisch aus dem Referendariat. In Klasse 1 wurde nicht korrigiert,aber immer wieder darauf hin gewiesen, sich das Wort noch einmal langsam und laut vorzusagen Ab Klasse 2 wurden Regeln eingeführt, dazu gab es eine Wörterklinik. In die kamen Leider, die noch nicht sicher beherrscht wurden und auch später falsch geschriebene Wörter aus Diktaten. Mit diesen Wörtern haben die Kinder gearbeitet, noch Mal die Regel angeschaut, das Wort abgeschrieben, mit größere werdenden Abständen dieses wiederholt. Wie Vokabeln lernen mit Karteikasten, wanderte das Wort immer weiter nach hinten. Notaufnahme, Station, Reha, Entlassung.
Es gab ab der 3. Klasse Diktate, korrigiert wurde in anderen Dingen auch, je nach Kind aber eben auch mal nicht. Wenn es darum ging, einen Spannungsbogen aufzubauen, hat sie nicht so sehr an der Rechtschreibung korrigiert, wenn das Kind eher wenig motiviertoder eh frustriert war. Ab der 4. Klasse würde durchgängig korrigiert, außer LRS.
Lehrerin Nr 2: 30 Jahre Berufserfahrung, lange mit Fibel, die letzten ca 10 Jahre nicht mehr.
1. Klasse nicht korrigiert, ab der 2. Rechtschreibregeln, ab der 3. Diktate. Hat korrigiert, aber keine bestimmen Dinge zum Üben gemacht, außer das Wort noch Mal richtig abschreiben.
Beide Kinder schreiben gerne und viel, Nr 1 hat die bessere Rechtschreibung, Ich völlig unbekannte Wörter gingen in der 4. Klasse problemlos. Sie liest aber auch viel. Nr.2 liest wenig, die Rechtschreibung ist okay, sie kann es, aber wenn sie sich sehr auf den Inhalt konzentriert, gibt es Fehler. Das ist aber wohl auch sehr normal bis zur 6. Klasse.
Ich saß in beiden Klassen in den Zeugniskonferenzen, es gab Kinder mit massiven Problemen, bei denen dann aber auch Diagnostik und entsprechende Forderung durchgeführt wurde.
Ich selber haben an der Waldorfschule brav jeden Buchstaben einzeln gelernt, massig viel gelesen. Rechtschreibung ist gut. Beide Bruder bei mir an der Schule haben eine schlechte Rechtschreibung.
Was für mich bei Fibel ein Problem bleibt, sind die Kinder, die das schon können. Die hängt man dann ggf mit aktionsmäßig vollkommen ab. Das kann die ganze Schulzeit versauen.