Süßigkeiten beim Kinderturnen - stelle ich mich an?

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  • Egal ob es eine Belohnung sein soll, eine Art Anbiederung oder pure Nettigkeit: Kann mir jemand den Grund dafür nennen? Ich habe es immer noch nicht verstanden, warum genau Süßigkeiten am Ende von solchen Aktionen verteilt werden. Woher kommt das?


    Gibt es wirklich Kinder, die von ihren Eltern zum Kinderturnen geschickt werden, ohne, dass es die Kinder unbedingt wollen?


    Was würden denn die Befürworter dazu sagen, wenn es jedes Mal ein kleines Plastikspielzeug im gleichen Wert geben würde. (So das allerbilligste, was es auch mal beim Kinderarzt gibt.) Wäre das auch noch als "nett" einzustufen, oder als einfach sinnlos? Die Kinder würden sich darüber ja auch freuen. Wäre das dann auch ok?


    Und ja: Ich schüttle auch jedes Mal darüber den Kopf, wenn meinen Kindern in der Apotheke (!) Traubenzucker (!) angeboten wird. In einer Apotheke! Traubenzucker hat schon seine Daseinsberechtigung. Aber als Süßigkeit für Kinder? Auch in der Tankstelle und im Buchladen wird meinen Kinder Süßes angeboten. Beim Frisör, beim Schuhladen etc. Mir wäre jeweils ein Luftballon, ein Lesezeichen (je nach Laden) lieber. Aber andere hätten dann vielleicht Bedenken wegen des Plastiks.

  • Besucht nie ein Rabentreffen #freu Mein Sohn hat sich das ganze Wochenende nur von Süßigkeiten ernährt #tuppern#prost


    Trotzdem. Ich würde es ansprechen, unaufgeregt und als kritischen Teil einer insgesamt sehr positiv gestimmten Kritik. Vielleicht lässt sich die Kursleiterin ja darauf ein.

    Wenn nicht, würde ich es hinnehmen, wenn das Turnen sonst nett ist. So schlimm ist das Tütchen ja nicht. Unnötig, ja. Aber auch kein Drama.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Besucht nie ein Rabentreffen #freu Mein Sohn hat sich das ganze Wochenende nur von Süßigkeiten ernährt #tuppern#prost


    Ich dachte, rabige Ernährung ist vorwiegend bio, vegan, zuckerfrei und auf jeden Fall immer selbstgeklöppelt? ;)


    Aber: Bei einem Rabentreffen wäre mir die Ernährung meiner Kinder auch egal. Kommt ja nicht wöchentlich vor und manchmal muss man einfach Prioritäten setzen, damit man sich in Ruhe unterhalten kann. ;)


    Ich hatte früher ja schon ein schlechtes Gewissen, wenn meine Kinder auf dem Heimweg zu Fuß vom Kindergarten etwas gegessen haben. (Während die Mittagskinder ja schon beim Essen saßen.) Oder auf dem Spielplatz. Aber in meinem Umfeld fügt man tatsächlich durchaus (erklärend) hinzu, dass die Kekse zuckerfrei sind, wenn man sie auf dem Fußball- oder Spielplatz für die wartenden Kinder in die Runde stellt. (Weil eben oft noch kleinere Kinder mit dabei sind.)

  • Ich kann die Aussage, eine Kindheit ohne Zucker wäre traurig, nicht nachvollziehen. Ich schaffe es phasenweise, mich zuckerfrei zu ernähren, und es ist wunderbar was man dann alles als süß wahrnehmen kann, wenn es nicht ständig etwas noch süßeres gibt. Joghurt mit Früchten zB. - und zwar nicht das gekaufte, denn dort ist ja Zucker drin. So wie in den meisten Broten, Aufstrichen (Humus, Kürbiskernaufstrich,...), Müslis,... da ist überall schon Zucker drin. WEIL wir alle so viel Süßes essen, dass unser Gehirn dahingehend schon völlig verzogen ist. Und natürlich wollen Kinder das, Zucker ist ein.Suchtmittel (mit ganz fiesen Nebenwirkungen). Nur leider eines, dass in unserer Kultur so verankert ist, dass man seine Kinder ziemlich isoliert, wenn man es nicht erlaubt. DAS ist das traurige: eine isolierte Kindheit, in der ständig alle anderen etwas essen, bei dem das Gehirn Jubelsprünge macht, weil es evolutionär darauf programmiert ist möglichst viel von dem seltenen (!!!) Energielieferanten zu erwischen.

    Würde es einfach viel weniger Zuckerzeugs für alle geben, wäre das sicher KEINE traurige Kindheit.

  • danke obstsalat :)


    wobei unsere kinder nicht isoliert sind, wir haben bisher unseren weg gefunden.

    puh, das finde ich jetzt auch schwierig. denn dann bleibt wirklich nichts mehr. fructoseintoleranz wird ja auch immer mehr. veganer und gelantine, ...

    Und seit ich mitbekommen habe, was Kinder, die zu Hause zuckerarm leben an dem konventionellen geburtstag meines zuckrigen Kindes in sich reingestopft haben, halte ich es für müßig, Kindern, die sich alleine bei anderen Kindern aufhalten irgendwie groß meinen reglementieren zu können. Was meint ihr, was eure Kinder bei anderen verputzen, wenn sie da zum spielen sind?


    Am schlimmsten fand ich bei dem zuckerarmen gastkind übrigens, wie aggressiv er Zucker verbal abgelehnt hat ("das ist ja der totale Ekelkram, den ihr da esst. Davon werdet ihr krank!" - worüber mein Kind sehr traurig war- wer möchte schon gerne sowas von seinen Gästen vorgeworfen bekommen?). Um es dann nicht enden wollend in sich rein zu stopfen.

    weißt du, dass argument kann ich gar nicht mehr nachvollziehen.

    ich habe mir immer und überall süßes reingestopft, so viel es ging. ich kannte (und kenne immernoch) nur sehr schwer ein halt. mein bruder hatte süßigkeiten als deko auf einem regal. der hat auch seinen adventskalender nicht innerhalb weniger tage leer gefuttert gehabt.

    und nu rate mal, wie bei uns der süßigkeitenkonsum zuhause aussah?


    und nein, so reden wir hier nicht über zucker. ja, wir thematisieren es als krankheitenauslöser. schließlich fragen meine kinder auch, warum wir das nicht wollen. also könnte so etwas auch von meinen kindern kommen - damit musst du dann aber umgehen. aber so abfällig wird hier generell nicht geredet.

    im endeffekt sehe ich da aber auch ein teil des problems dann wiederum bei den anderen eltern. denn es stimmt. zucker macht krank, er ist ungesund, es gibt keinen grund zucker in solchen massen im alltag zu konsumieren.

    und das kriegt man dann vorgehalten und müsste eigentlich seinem kind sagen "ja, das hat x zwar echt fies ausgedrückt, aber es stimmt auch."


    ein veganer könnte mich auch problemlos gegen die wand argumentieren.

    damit muss ich klar kommen, ich muss meinen weg kennen und "rechtfertigen" können (nämlich vor mir selbst).


    und wegen des reinstopfens: das ist ja das fiese beim zucker.

    du musst es dir wirklich wie einen abhängigen von z.B. zigaretten vorstellen. da weiß doch jeder, dass das mist ist. manche können es ganz locker nehmen und sagen einfach "ist mir doch egal". und andere würden schon gerne von wegkommen und schaffen es nicht.

    da kann man hämisch reagieren oder man denkt sich mal rein, wie abartig das eigentlich ist und mit zucker ist es unendlich schlimmer, weil das hirn da kein verständnis kennt, keinen notschalter hat UND zusätzlich es selbst in massen völlig normal ist.



    ja ich weiß, dass meine kinder ohne uns zucker konsumieren werden (sie sind ja auch in der KiTa)

    und das es total alatersabhängig ist, wie groß unser einfluss überhaupt ist.

    aber deswegen kann und will ich es zuhause nicht frei geben.

    wir werden weiter unseren weg gehen und müssen immer wieder neu schauen, wie es funktionieren kann.

  • Mein Cousin und meine Cousine, die 10 Jahre jünger sind als ich, hatten eine "zuclerreduzierte" Kindheit. Als Kind konnte ich das nicht nachvollziehen. Beide haben jetzt als Erwachsene einen sehr vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln allgemein und wirken auch sonst nicht traumatisiert. Störender waren tatsächlich dann im Grundschulalter laut eigener Aussage die Leute, die ihnen ohne besonderen Anlass Zucker zustecken wollten. Das mussten sie erst mal sortieren: "Wenn er/sie mich mag, warum gibt er/sie mir dann sowas ungesundes einfach so?" Und die Mutter hat es nicht so sehr verteufelt wie im Beispiel weiter oben, sondern einfach klar die Fakten benannt.

    Da darf man sich schon fragen, ob es so viel besser ist, die Kinder von Familien in denen ein bewusster Umgang mit Zucker gelebt wird vor solche Fragen zu stellen, weil es halt so üblich ist, oder Eltern, die es gut finden (aber ja die Freiheit haben, ihren Kindern selbst Süßigkeiten zu kaufen), zu verwundern indem man es nicht macht...

  • Wir haben, was das Zucker-/Süßigkeitenthema betrifft, absolut den Absprung verpasst und ich lehne mich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass der Zuckerkonsum unserer Kinder den Rahmen vieler, auch liberalerer Forenuser hier, sprengt. Das hatte bereits negative Auswirkungen und wird sicher noch weitere haben, wenn wir es nicht besser in den Griff bekommen (Übergewicht ist bei meinen Jungs glücklicherweise kein Thema, da extrem bewegungsfreudig, aber da garantiert auch niemand, dass das so bleiben wird und die mit dem Übergewicht bin dafür ich). Deshalb kann ich dich gut verstehen, Sóley . Nach meinen Erfahrungen würde ich auch in die Richtung "Wehret den Anfängen" gehen, einfach weil irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem wir den Zuckerkonsum unserer Kinder nur noch sehr marginal beeinflussen können. Deshalb könnte man zumindest dafür sorgen, dass die Zeit davor so zuckerarm und konsumbewusst wie möglich gestaltet wird. Und nein, ich finde nicht, dass man nach Veranstaltungen wie Kinderturnen Süßes verteilen muss. Gründe dafür haben andere vor mir bereits genug genannt. Ich halte es einfach nicht für nötig und finde auch, dass es im Alltag bereits genug Anlässe (nötige und unnötige) gibt, zu denen genascht wird. Ich würde die Trainerin darauf ansprechen, ohne ein Fass aufzumachen (alles eine Frage des Tons) und gemeinsam überlegen, ob/wie man das anders gestalten könnte.


    Und Ti.na : Mich würde es wahnsinnig interessieren, wie ihr euren Alltag umgestellt habt. Magst du da ins Detail gehen? Wie war es vorher, wie ist es jetzt und wie erfolgte die Umstellung?

    Ich unternehme ein paarmal im Jahr Versuche, konventionelle Süßigkeiten einzuschränken bzw. gesündere Alternativen zu etablieren und scheitere jedes Mal.


    Und OT: Mein kleiner Sohn ist nun in die Schule gekommen, an der jedes Kind täglich Süßes in der Brotbox hat, und mein Sohn kam nun tagelang hintereinander mit seiner vollen Brotbox wieder heim, hatte aber Verpackung von Süßigkeiten drin, die ihm andere Kinder geschenkt hatten. Und das ist eh schon ein Schlechtesser. Ich habe kaum eine Handhabe dagegen, meine Ansagen werden ignoriert. Ihr seht, es geht schlimmer.

  • Temple Bar: ich hatte mich schon viel mit ernährung beschäftigt, ehe ich schwanger wurde,

    weil ich mit meiner eigenen so unzufrieden war und bin.

    dann hatte ich das große glück, dass mein mann für das thema auch total offen war

    -also umstellung richtung vollwertkost.

    so haben wir die weichen schon vor der 1. geburt gestellt und als wir nach der geburt häufig gefragt wurden,

    wie lange wir das denn mit dem zuckerfrei machen wollen, dachten wir, dass das eh nur das 1. jahr oder so funktioniert.

    aber im laufe dessen wurde uns das thema immer wichtiger und nun ist der große 6 und hat 2 geschwister und wir halten es immernoch so. aber es gibt auch lauter punkte wo wir noch nicht mit zufrieden sind (z.B. weißmehl, fleischkonsum, ... - aber da machen wir auch abstriche, da es im normalen umfeld sonst für uns gar nicht mehr umsetzbar wäre).

    aber wir versuchen auch unsere ernährung immer weiter hin zu unserem ideal umzustellen.

    also z.B. wurstkonsum immerhin im blick behalten. ich müsste mich endlich mal zum brot selber backen aufraffen.

    zuhause sind wir nahezu komplett zuckerfrei (derzeit steht eine mayonaise + gewürzgurken im kühlschrank)


    ABER ich selber kriege es nicht hin. ich brauche 1x am tag was süßes und komme davon nicht los.

    da sind noch ganz andere meschanismen, die ich in angriff nehmen müsste; da ist der zuckerkonsum nur ein symptom und da komme ich zur zeit nicht ran.

    oder bei mir selber müsste ich den obst/ gemüse konsum hochschrauben.


    es ist ein weg, den man geht.

  • Ti.na, ich finde es völlig ok, zu Hause teilweise oder komplett auf Zucker zu verzichten. Wie gesagt....bei meinem ersten Kind haben wie das noch so gehandhabt.


    Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sich Kinder außerhalb des elternhauses ganz schnell Dinge essen, die die Eltern jetzt so nicht ausgesucht hätten. Und dass Ich es deswegen für ziemlich übertrieben halten würde, ein Kind wegen einem Türchen Gummibärchen nicht mehr zum turnen zu lassen.


    Dass sich jemand mit süßkram vollstopft hat übrigend nix mit sucht zu tun. Es schmeckt halt süß und süß schmeckt gut. Ich finde es immer schwierig, wenn die großflächige Verbreitung von Zucker in allen möglichen Nahrungsmitteln (und die damit einhergehende Veränderung des Geschmacks) mit Sucht gleichgesetzt wird. Du stürzt dich ja auch nicht auf bier oder heroin, nur weil es da steht ...

  • Gibt es wirklich Kinder, die von ihren Eltern zum Kinderturnen geschickt werden, ohne, dass es die Kinder unbedingt wollen?

    aber sicher. das kind soll sich ja bewegen. bei uns wars umgekehrt, ich wollte beim 2. auf keinen fall mehr in dieses bescheuerte kinderturnen. leider war mein sohn anderer Meinung.

  • Egal ob es eine Belohnung sein soll, eine Art Anbiederung oder pure Nettigkeit: Kann mir jemand den Grund dafür nennen? Ich habe es immer noch nicht verstanden, warum genau Süßigkeiten am Ende von solchen Aktionen verteilt werden. Woher kommt das?

    Ich denke, dass es für viele einfach eine Nettigkeit ist. Und auch viele Erwachsene konsumieren viel Zucker und sehen das nicht als problematisch an. Da liegt es nahe, das als "nettes" Ritual einzubauen.


    Ich finde es auch nicht toll, mir wäre es aber zu unbedeutend, um ein Fass aufzumachen. Schon gar nicht würde ich erwägen, meine Kinder da nicht mehr hingehen zu lassen, wenn sie begeistert sind.

  • etwas noch süßeres gibt. Joghurt mit Früchten zB. - und zwar nicht das gekaufte, denn dort ist ja Zucker drin.

    echt jetzt? nö sorry, aber das ist jetzt sicher jedem klar, ausser der iq ist unter 80 oder so.

    ich finde es gut und wünschenswert wenn man sich gedanken über ernährung macht. manchmal denke ich aber, dass mütter die sich nicht 1000 gedanken darüber machen, chilliger durchs leben kommen.

    und wir es doch manchmal etwas übertreiben und uns unnötigen stress damit machen.

  • Ti.na : du sprichst über zucker als wäre es eine droge. es ist wie überall: die dosis macht das gift.


    gut haben wir keine schlimmeren probleme.

  • Und OT: Mein kleiner Sohn ist nun in die Schule gekommen, an der jedes Kind täglich Süßes in der Brotbox hat, und mein Sohn kam nun tagelang hintereinander mit seiner vollen Brotbox wieder heim, hatte aber Verpackung von Süßigkeiten drin, die ihm andere Kinder geschenkt hatten. Und das ist eh schon ein Schlechtesser. Ich habe kaum eine Handhabe dagegen, meine Ansagen werden ignoriert. Ihr seht, es geht schlimmer.

    in der 1. klasse schon? hier ist es umgekehrt. hat ein kind was süsses dabei (insbesondere im kiga) wird es belehrt und die eltern müssen antraben. in unserem kiga durften die kinder nichtmal zum geburtstag kuchen mitbringen. ich habe dann mal so tomaten-morzerella spiesse gemacht, welche nur 2 kinder gegessen haben. lol.

    auch in der schule haben die meisten kinder was gesundes dabei. und die kinder mit dem ungesunden sind die Ausnahme.

  • Ich würde niemals auf die Idee kommen meinen Kids Süßigkeiten einzupacken für die Schule. Ein Brot, Obst und vielleicht noch n Fruchtriegel (da is ja auch Zucker drin). Das war es. Einmal im Monat macht die Schule n gesundes Frühstück mit den Kindern zusammen. Aber grundsätzlich bin ich froh das sie jetzt in der Schule sind, im kindergarten waren sie sooooo dogmatisch, da war ein Marmeladenbrot schon ein Eklat. Aber dick die Leberwurst auf denn Weissmehl Brötchen nicht. Seltsam!

  • @Utopia: ja in unserem kiga auch.

    die hatten schon umweltunterricht mit 5. hat alles nichts genutzt. cola und chips sind halt einfach immer noch cooler als gurkenscheiben mit Roggenbrot.

  • Ti.na Dankeschön. :) Wir sind von dem, was du berichtest, leider meilenweit entfernt. Ich will nicht sagen, dass wir uns nur grottig ernähren, das zum Glück nicht, aber es könnte wirklich weitaus besser sein.


    @Sonja37 Ja, tatsächlich, in der 1. Klasse. In der Kita gab es einmal pro Woche einen Schlabbertag, an dem Süßes mitgebracht werden durfte. Fand ich eine gute Regelung. Haben sich auch nicht alle dran gehalten, aber die Erzieherinnen waren da hinterher, dass die Kinder an den restlichen Tagen die Süßigkeiten wieder wegpacken.

    Jetzt an der Schule gibt es zwar die Regel, dass die Kinder keine Süßigkeiten in der Brotbox haben sollen, aber da hält sich niemand dran. Niemand. Also lässt mein Kind sein Brot und sein Obst oder Gemüse liegen und isst Schokocroissant.

    Ich lebe in einem Umfeld, in dem so etwas Normalität ist. Viele Kinder bekommen erst gar kein Essen von zu Hause mit, sondern die Eltern gehen morgens mit ihnen zum Bäcker und kaufen Donuts oder Schokocroissant.

  • Ti.na

    da mein Sohn neben der Zöliakie auch eine Fruktoseintoleranz hat, würden auch die Bio-Saftbärchen nicht funktionieren ;) . Genausowenig wie der Apfelschnitz..(nur, ums noch schwieriger zu machen)


    @Sonja37

    Chips _können_ auch dann cooler sein, wenn das Kind ausser Kartoffeln und Reis nichts anderes essen darf ;) (Cola lasse mal aussen vor, das hat an keiner Schule was zu suchen). Mein Sohn hat als Pause meistens glutenfreie Salzbrezeln dabei, da das glutenfreie Brot leider ohne Toaster gar nicht geniessbar ist - zumindest für ihn nicht. Ich kann ihn verstehen, auch ich finde, die glutenfreien Backsachen, die man so im Supermarkt bekommt, schmecken alle wie Sägemehl. Ich backe schon frisch - glutenfrei, WENN ich die Zutaten, die ich für ein Schwarzbrot brauche, alle zuhause habe. Dafür muss ich aber im Internet bestellen, denn die Zutaten, die ich da brauche, bekomme ich leider nicht vor Ort (Teffmehl, Vollkornreismehl, Traubenkernmehl, nur um einige zu nennen). Ganz angesehen davon, dass so ein Brot quasi vergoldet ist. Die Zutaten sind wirklich extremst teuer.

    Also ja, es könnte auch hier vorkommen, dass das Kind mal Chips mitnimmt, wenn sonst gar nichts anderes im Haus ist.

    Die Salzbrezeln laufen für mich aber unter "brotartig".. die sind nicht im Fett gebacken und bestehen aus glutenfreiem Mehl, Salz und Lauge (wie frische Brezen auch).
    Schokolade oder ähnliches nimmt er nicht mit. Aber bei Zöliakie mit gepaarter Fruktoseintoleranz wird es wirklich dünn, wenn es um geeignete Brotzeit geht für die Schule.


    Ich möchte nicht generell "solche" Ausnahmen als normal hinstellen. Aber ein wenig dafür sensibilisieren, dass es Kinder gibt, die einfach kaum eine andere Wahl haben. Und solchen Kindern tut es dann einfach in der Seele weh, wenn sie sich auch noch dumme Kommentare anhören müssen, und der zugehörigen Mutter auch (die letzten Tage war das wieder gehäuft, hier wie auch im real life). Mein Kind wäre sehr gern "normal" und hätte sehr gern einfach ein Wurstbrot oder eine Butterbreze und einen Apfel in der Schule dabei. Es GEHT aber nicht.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Egal ob es eine Belohnung sein soll, eine Art Anbiederung oder pure Nettigkeit: Kann mir jemand den Grund dafür nennen? Ich habe es immer noch nicht verstanden, warum genau Süßigkeiten am Ende von solchen Aktionen verteilt werden. Woher kommt das?

    Ich habe lange als Spielgruppeleiterin gearbeitet in verschiedenen Teams, als auch in der Aus-und Weiterbildung.

    Meine Beobachtung ist, dass es meist mit einer Unsicherheit der Leitung zusammenhängt. Jede Person hat so ihre Stärken im Umgang mit Kinder/ Eltern/ Gruppen und jede hat auch ihre Schwachstellen. Ich kenne Leiterinnen, die mit soviel Sorgfalt und Liebe ihr Programm vorbereiten, bis ins Detail, aber eben Spontanität nicht so ihre Stärke ist. Sie merken das und versuchen dann das mit Bonbons oder so auszugleichen, damit man sie eben trotzdem mag oder cool findet.


    Manchmal ist es auch so, dass man eine etwas schwierige Elternklientel hat. Da berechnet man die KOsten, also Raummiete, etwas für Material, und etwas als Stundenentschädigung und macht so den Elternbeitrag. Und du hast dann gefühlt -zig Eltern die kommen und sagen, "Ja aber im Nachbardorf, das kostet es nur XY und wenn man nicht kommt, dann bekommt man den Betrag zurückerstattet.." Aber die im Nachbardorf können vieleicht die Räumlichkeiten unentgeltlich nutzen oder die Leiterin hat so einen unverschämt gut verdienenden Mann, das sie sich keine Stundenentschädigung nimmt, also ist es nicht möglich mit diesen Preisen mitzuhalten. Also gibst du dafür halt nach jeder Stunde noch Gummibärenpäckchen, weil das für manche Eltern dann tatsächlich stimmt, so nach dem Motto, ok, ich zahle hier 7.-/Stunde anstatt 5.-/ Stunde, aber es gibt jedes Mal noch Gummibärchen! Und ja, das zieht, auch wenn das für viele hier kaum vorstellbar ist.


    Wenn ich also das Gespräch suchen würde mit der Leitung würde ich betonen, dass das Angebot super ist, ich es sehr gerne nutze, ihre Arbeit toll finde, meine Kinder gerne kommen und die Gummibärchen einfach nciht notwendig sind. Ich würde keine Vortrag halten über die gesundheitliche Relevanz von Zucker, weil das ja nicht der Punkt ist. Im Gegenteil, gerade wenn die person unsicher ist, dann würde sie sich bestätigt fühlen in der Haltung "Das sie eben nicht so gut ankommt bei Eltern und deshalb Hilfsmittel braucht.