Kapitänsaufgaben Mathematik 3.KLasse, gerne auch Lehrerinnen

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  • Hallo liebe Raben,


    Wir hatten in der 1.Mathearbeit der 3.KLasse die Bekanntschaft mit einer Kapitänsaufgabe gemacht ( wer das nicht kennt - das sind Textaufgaben, die nicht lösbar sind weil entweder die Frage keinen Sinn gibt oder eine wichtige Angabe fehlt).

    Diese Art Aufgabe wurde zuvor nicht geübt.

    Erwartungsgemäß hatten sie fast alle falsch, die fehlenden 2 Punkte haben etlichen Kindern die Note verhagelt.

    Ich verstehe schon den Sinn solcher Aufgaben, finde sie aber zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt zu früh. Mein Sohn ist erst 8 geworden und ohne Übung konnte er Sichtung mal nicht vorstellen, dass eine Lehrerin eine Aufgabe stellt die nicht lösbar ist.

    Was haltet ihr von dieser Aufgabenform/deren Sinn und wann wurden Eure Kinder mit solchen Aufgaben konfrontiert ?

    Ich freue mich über Eure Einschätzung

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne

  • Ich finde es total schwachsinnig, wenn es vorher nicht thematisiert bzw geübt wurde!!!

    Kam in der bisherigen Schulzeit meiner Kinder nie vor. Fände ich in hinteren Jahrgängen gar nicht unangemessen, aber nicht so früh und schon gar nicht ohne diese Möglichkeit jemals erörtert zu haben #flop#flop

  • Wenn es vorher nicht geübt wurde, finde ich es auch zu früh in der 3. Klasse.

    Hier kam in der Mathe-Probe letzte Woche eine Textaufgabe vor, bei der explizit gefragt wurde: welche Angabe fehlt, um die Antwort rauszufinden (sinngemäß). Und eine zweite, bei der nicht gerechnet werden musste, sondern die Frage formuliert werden sollte, die man stellen kann. Beides hat mein 8-jähriger kapiert und beantwortet, aber sowas kam auch mindestens je 1x bei den Hausaufgaben vor. Da würde ich echt noch mal nachhaken bei der Lehrerin!


    Mir fällt gerade ein, dass wir bei einem Lern-Seminar bei meinem Großen damals zu Anfang der 5. Klasse Gymnasium mit solchen Aufgaben konfrontiert wurden. Und da waren einige Eltern dabei, die das so aus dem Stehgreif nicht kapiert haben (die Kinder eher).

  • Wie war denn die Aufgabe genau?


    Also war das eindeutig oder eher nicht so?


    Ich finde es gut, wenn auch Aufgaben mit dabei sind, über die die Kinder selber nachdenken sollen.

    Also auch solche, die vorher nicht zwingend geübt wurden.

    Sofern es in einem machbaren Rahmen bleibt.


    Also nicht plötzlich eine Kurvendiskussion in der 2. Klasse.



    Wenn es um 2 Punkte für die Aufgabe geht, dann verhagelt das ja im Normalfall nicht die Note.

  • Ich möchte korrigierend anführen - grundsätzlich zu früh ist es nicht, aber es müsste eben im Unterricht geübt werden und nicht einfach von den Kindern erwartet dass sie das können - oder sehe ich das zu streng ?

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  • Doch bei nur 20 zu erreichenden Punkten sind das eben genau die zwei Punkte zwischen 2 und 3 oder auch 3 und 4....


    Ich lese dazu im Internet nur dass es ein Nachweis für ein Problem im Mathematikunterricht ist wenn sie mehrheitlich falsch gelöst wird - und dann finde ich es doof sie zu einem Problem der Kinder zu machen ( oder der Eltern weil sie das nicht einfach mal auf gut Glück geübt haben)

    Ich finde, so Aufgaben könnte man doch wertungsfrei oder als Bonusaufgabe hinzufügen ?

    Warum immer dieser Notenbezug ?

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  • es wurde langmächtig von 2 Lehrern erzählt die Arbeiten in einer bestimmten Zeit gelöst haben und wieviel Arbeiten dann von Frau X ( die tauchte vorher im text nicht auf) in der Zeit Y bearbeitet wurden.

    Mein Sohn hat wohl erkannt dass Frau X nicht oben im text auftauchte, wollte auch nachfragen ob das ein Fehler sie ( erkann/konnte sich eben nicht vorstellen dass seine Lehrerin eine nicht lösbare Aufgabe stellt) und bekam aber keine Antwort.

    Dann hat er sich eben was zurechtgebastelt.

    Ich finde das - ja - irgendwie fies, sorry, die Kinder werden dafür abgestraft dass ihnen bislang beigebracht wurde - Matheaufgaben sind lösbar und Eure Lehrerin hat grundsätzlich recht...

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  • Hmm, wäre das nicht einfach "nur" Anforderungsbereich 3 und damit normaler Bestandteil einer Arbeit?

    Man möge mich korrigieren, ich bin keine Lehrerin

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Was ist Anforderungsbereich 3?

    Müsste nicht jedes Grundschulkind jede Aufgabe einer Abeit schon einmal so oder so ähnlich durchgenommen haben im Unterricht ?

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    Einmal editiert, zuletzt von Staubflocke ()

  • Staubflocke aber es liegen ja Punktemäßig nicht alle Kinder genau im Grenzbereich oder?


    Also bei einzelnen hat es vermutlich die Note verschlechtert.

    Aber doch nicht bei allen.


    Sonst bin ich eben der Meinung, dass es sinnvoll ist auch zu testen, ob Kinder selber weiter gehen können.

    In allen Fächern.


    Das gehört eben auch dazu.


    Und mit 2 von 20 Punkten ist das für mich eben nicht so extrem gewertet.


    Wenn es jetzt zwei Aufgaben mit je 5 Punkten gewesen wären und damit nahezu alle direkt die Hälfte der Punkte nicht erreicht hätten, wäre das etwas anderes.

  • Nein, die Kinder müssen nicht alles mal genauso im Unterricht gemacht haben. Das ist Anforderungsbereich I = Reflektieren. Es gehören aber auch noch die Bereich I und III dazu.

    https://lehrerfortbildung-bw.d…gaben/komp_argu/anforder/


    Das gilt hier in Bayern auch bereits für die Grundschule. Hat unsere Lehrerin (3. Klasse) am Elternabend auch so vorgestellt.

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich finde eine Denkaufgabe in Mathe, die daheim nicht geübt werden konnte, nicht verkehrt.


    Ich kenne einige Mathe-Leute, bei denen eine Aufgabe mit besonderer Schwierigkeit die 1 ergibt, weil eine besonders gute Leistung nicht nur aus Reproduktion besteht lt. deren Aussage.

  • Bei uns an der Realschule (Bayern) gibt es auch so Aufgaben. Da muss dann aus dem Text über Transfer abgeschätzt werden. Oder es gibt Bilder .


    Man kann durchaus auch mal Dinge testen, die so nicht vorher geübt wurden. Nennt sich dann Transferdenken und sollte meiner Meinung nach so früh wie üblich etabliert werden.


    z.B. das einfachste Beispiel, was mir gerade einfällt: Wie viele Autos stehen in einem 3 km langen Stau?

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin keine Lehrerin, deshalb nur so aus dem Bauch raus meine Meinung.


    Das hier sehe ich genauso, das kann man als Transferleistung erwarten:

    Der Test war dann der (geübte) Text plus einen längeren Satz zusätzlich.

    Ich finde eine Denkaufgabe in Mathe, die daheim nicht geübt werden konnte, nicht verkehrt.


    Ich kenne einige Mathe-Leute, bei denen eine Aufgabe mit besonderer Schwierigkeit die 1 ergibt, weil eine besonders gute Leistung nicht nur aus Reproduktion besteht lt. deren Aussage.



    Ich sehe aber einen Unterschied, ob man - in der 2. Klasse wohlgemerkt - eine Transferleistung verlangt oder ob man eine Prämisse in Frage stellt. Und in einer 2. Klasse wird es, egal ob so kommuniziert oder nicht, meiner Meinung nach wohl von den meisten SuS als Prämisse angesehen, dass eine Aufgabe lösbar ist, also zumindest im Fach Mathe. Ich bin mir recht sicher, alle meine drei Kinder hätten in diesem Alter ausgeschlossen, dass ihre (sehr verehrte #freu) Lehrerin eine Aufgabe stellt, die "falsch" ist. Selbst wenn sie es bemerkt hätten, wären sie glaube ich nicht auf die Idee gekommen, dass genau das die Lösung ist. Einfach, weil es nicht in ihr Weltbild von der unfehlbaren Lehrerin gepasst hätte (und dass es pädagogisch so gewollt ist, auf die Idee wären sie wohl nicht gekommen im Alter von sieben, acht oder neun).

  • Ich finde es außerdem jetzt komisch, dass es als Begründung heißt, das wäre die Aufgabe, die dafür sorgt, dass ein Kind eine Note schlechter hat.


    Deswegen meine provokante Frage: ja und?

  • Ich finde es insofern problematisch, dass die Kinder keinen Hinweis bekommen, was sie in so einem Fall hinschreiben sollen.


    Ich kann mir vorstellen, dass Kinder wohl erkennen, dass die Aufgabe nicht lösbar ist, aber dann gar nichts hinschreiben, oder "weiß ich nicht", was ja wahrscheinlich auch nicht als richtig gewertet würde.

    Eine Lösung gibt es ja in dem Fall nicht. Wenn die Lehrerin also nicht sagt was sie erwartet, dann müsste sie z.B. für das Nichtbearbeiten der Aufgabe konsequenterweise auch Punkte vergeben.

  • Ich finde es an der Stelle sehr schwer davon zu reden, dass es keinen Hinweis gab.


    Wenn ich mir überlege, was mir schon an "Unterlassung" vorgeworfen wurde... Und unfaire Leistungsnachweise...

  • Halo,


    Ich finde es im Gegensatz zu einigen nicht generell zu früh. Und soviel ich weiß, müssen in Klassenarbeiten für eine Note 1 Aufgaben vorkommen, die eine Wissensübertragung erforden. (Was man davon oder generell von Benotung halten kann, nun das wäre eine andere Diskussion...)


    ABER - natürlich sollten die Kinder diese Aufgabenform kennen. Ob nun schriftlich geübt oder im Uterricht mündlich als "Knobelaufgabe" - zumindest sollte ihnen bekannt sein, daß es Aufgaben gibt die (zumindest mit dem allgemeinen Wissensstand) nicht lösbar sind und wie man damit umgeht (begründen warum).


    In einfachster und dann sich steigernder Form kenne ich das ab Klasse 1, wie gesagt als Knobelaufgaben, um Alltagsbezüge herzustellen das logische Denken zu fördern. Aber nicht unbedingt im Heft sondern wie gesagt, um die Stunde aufzulockern. Das dann im Test zu erkennen und umzusetzen, könnte eben jene geforderte "Übertragung" sein.


    Beispiel: Die Kinder rechnen Division und wissen, daß (mit ihren aktuellen Kenntnissen) eine kleinere nicht durch eine größere Zahl geteilt werden kann.


    Käme nun eine Textaufgabe die heißt: "Eine Mutter hat 5 Kinder. Sie kauft 3 Äpfel und möchte sie gleichmäßig an ihre Kinder verteilen. Wie viele Äpfel bekommt jedes Kind? " könnte die Antwort sein: "Das geht nicht, weil es weniger Äpfel als Kinder sind". Das fände ich in dem Falle OK. Es entspricht dem Wissen der Kinder und ist eine recht einfache Übertragungsleistung.


    (Kommt ein Kind auf die Idee, Apfelmus zu kochen oder rechnet in Bruchrechnung sollte das natürlich auch entsprechend bepunktet werden, es sei denn, da steht ausdrücklich "ganze Äpfel" oder es sich um unteilbare Dinge handelt. )


    Oder eben auch die von dir beschriebene Aufgabe, wenn aus dem Text heraus klar ist, daß Frau Y gar nicht erwähnt war.


    Mein Sohn hatte in der 3. Klasse mal die: "Herr A. hat einen Arbeitsweg von... Kilometern. Der März hatte 20 Arbeitstage. Am Ende des Monats zeigte der Kilometerstand ..... km an.


    Ihm war klar, daß sie wissen wollten, was am Anfang des Monats da stand. Er wusste auch, daß er die Arbeitstage doppelt nehmen musste (Hin und Rückfahrt) und vom jetzigen Stand abziehen. Und trotzdem brach er in Tränen aus und fand die Aufgabe "nicht lösbar".


    Sein Problem? "Mama, woher soll ich denn wissen, was er sonst noch gefahren ist? Das glaubt doch keiner, daß der einen ganzen Monat lang nur auf Arbeit und zurück fährt! aber woher soll ich wissen, was der sonst noch gefahren ist?"


    Seine Antwort also: "Der Kilometerstand könnte bei ... gestanden haben. Aber nur, wenn er nirgendwo sonst hingefahren ist."


    An den Noten würde ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht festhängen, vielleicht im Alltag üben, "Trickaufgaben" zu durchschauen?

  • Die Frage ist ja, ob es tatsächlich nie angesprochen wurde oder von den Kindern nur nicht erkannt wurde.


    Also ich könnte mir durchaus vorstellen, dass in der 3. Klasse schon (kurz) die Thematik aufkam, dass man für eine (Text)aufgabe bestimmte Angaben braucht um diese zu lösen.


    Zumindest hier war das durchaus Thema, wenn auch kein kompletter Bereich in dem es mehrere Stunden nur unlösbare Aufgaben gab.


    Dann wäre eben eine solche Textaufgabe einfach nur logisch.


    Also wurde es wirklich noch nie besprochen in keinem Fall oder eben doch schon und die Kinder konnten es nicht übertragen?