Ich hasse Zahlen, ich kann mir weder meinen Handypin noch meine Bankgeheimzahl merken, ab und an stehe ich vorm Geldautomaten und habe ein Loch im Gehirn und rufe dann meinen Ex an um ihn zu fragen wie meine Geheimzahl ist. Wenn nicht zufällig mein Handy aus ist was ich dann nicht anbekomme weil ich den Pin auch nicht mehr weiß.
Ich finde es auch nicht einfach.
Bungee-Springen, das ist einfach.
Das kann absolut jeder. Man muss nur einen Schritt machen, alles andere geht von allein.
Hihi, lustigerweise kann ich mir Zahlen sehr gut merken. Die Telefonnummer meiner Oma, die seit fast 20 Jahren tot ist, die Pin von meinem ersten Prepaid-Handy, das ich seit 10 Jahren nicht mehr habe, die EC-Pin, die meine Mutter hatte, als ich in der Grundschule war. Die Rückennummern der Sportler, die ich mal toll fand. Das Kennzeichen des Dienstwagens eines Außendienstkollegen, der vor 12 Jahren rausgeworfen wurde. Alles noch da. Aber wenn Zahlen irgendwie miteinander vermengt oder zueinander in Relation gesetzt werden sollen, verhaken sich ab einer gewissen Komplexität die Zahnräder in meinen Gehirnwindungen, dann geht's nicht mehr vor und nicht mehr zurück.
Alles anzeigenSagen wir mal, du hast ein Rezept, dass einen Achtel Liter Milch vorsieht. Du willst die dreifache Menge machen, dein Messbecher hat aber nur Angaben in Millilitern.
oder
das Handy-Tarif-Problem, das vorhin mal aufkam
oder
ein Café hier um die Ecke verkauft Streifenkarten, wo ein man für einen Kaffee dann eine bestimmte Menge Streifen abstempelt. Ich möchte wissen ob/ wie viel billiger das ist. Ich weiß 15 Streifen kosten 12 Euro, ein Latte kostet 4 Streifen oder 3,70.
oder
Du möchstest dein Bett verkaufen, weißt den Neuwert vor vier Jahren und möchtest jetzt wissen was du verlangen kannst. Ich würde wahrscheinlich 20% Abschlag pro Jahr berechnen aber man kann natürlich auch nach ähnlichen Modellen bei e-bay suchen. Mich interessiert wirklich wie das funktioniert, mit Zahlen umgehen ohne zu rechnen.
Milliliter: 1/8 Liter ist ein halber Viertelliter, das sind 250ml, die Hälfte davon sind 125, 250 plus 125 sind 375ml. Das wäre mein "Rechenweg des geringsten Widerstandes", also mit einem Umweg, der mir das Kopfrechnen leichter macht.
Handy: ich habe mich gegen eine Flat entschieden, weil ich kaum telefoniere. In letzter Zeit habe ich überlegt, ob ich (bin bei Base) eine sms-Flat dazubuche. Habe aber noch nicht ernsthaft darüber nachgedacht – dafür würde ich mir die letzten beiden Monatsabrechnungen nehmen und schauen, ob ich für mehr als 5 Euro (= Preis der Flatrate) im Monat sms verschickt habe.
Ich trinke keinen Kaffee. 
Aber wenn es z.B. Cola light wäre, würde ich rechnen:
15 Streifen sind 3x4 Streifen für je eine Cola und drei übrig. Also muss ich, um auf eine gerade und daher für mich leicht im Kopf auszurechende Zahl zu kommen, 4 15er-Streifen kaufen, dann hätte ich 4x je 3 Colas und von den vier mal drei "Reststreifen" nochmal drei Colas. Also 15 Colas, für die ich 4x12=48€ bezahlt hätte.
Dann würde ich 15 Colas mal EUR 3,70€ ausrechnen: 10 mal 3,70 sind 37€, 5 mal 3,70 sind 37/2, sind [Zwischengedanke: die Streifen sind billiger] 10+5+3,50=18,50; 37+18,50=47+8,50=55,50
Bei dem Bett würde ich nicht aufs Alter schauen, sondern auf den Gesamtzustand, und mir überlegen, wie viel ich dafür zahlen würde. Mein jetziges Bett ist ein IKEA-Billigteil (40 Euro Neupreis plus ca. 30 Euro Investitionen für Reparaturen 
) und ich habe vor, es bei meinem Umzug nach Möglichkeit dem Nachmieter aufzuschwatzen, für irgendwas zwischen 0 und 10 Euro.
Ich hasse Zahlen, ich kann mir weder meinen Handypin noch meine Bankgeheimzahl merken,
Für Smartphones gibt es meines Wissens (je nach Gerät?) auch die Möglichkeit, statt eine PIN einzugeben ein bestimmtes Muster mit dem Finger entlangzufahren. Gut für Leute, die sich eh nicht die Zahlen merken sondern eher den Weg ihrer Fingerbewegung!
Das ist soweit ich weiß nicht statt der PIN, sondern zum Lösen der Tastensperre. Für mich wäre das das Ende meines Kontaktes zur Außenwelt, wenn ich mir ein MUSTER merken müsste...
@ Shakes
das lustige Zeichen ist der alte Begriff für Pfund.
(ich habe noch Rezepte von meiner Oma, die schreibt das heute noch so)
LG
*g*
dann ist ja gut. Aber vielleicht braucht es ja noch wer anders *lach*
Mein Freund kann auch kochen, aber das Kuchenrezept von meiner Oma hat ihn scheitern lassen, er kannte das nicht. Noch nie gesehen...
LG
Und Ungleichung höre bzw. lese ich wirklich und wahrhaftig hier zum allerersten Mal in meinem Leben. Ich habe gerade meinen Mann gefragt, der auch in Niedersachsen Abi gemacht hat, der hat immerhin schonmal davon gehört, auch wenn er nicht mehr weiß, was es ist.
Da muss ich aber mal die Ehre von Niedersachsen retten: Ich bin dort auch zur Schule gegangen, Gesamtschule übrigens, und hatte Ungleichungen in der Mittelstufe.
Ich sehe auch das Problem nicht, die kann man doch behandeln wie Gleichungen. 
Aber ich bin auch eins von den Mathegenies, und hätte gerne mein Stück Zucker. 
Bioschnitte, Ungleichung bedeutet, dass statt einem = (=Gleichung) ein > oder < in der Mitte steht.
Ich rechne wie Shakes. Mir reicht Logik in Verbindung mit den einfachen Rechenarten.
Das Pfundzeichen mach ich übrigens auch und treibe meinen Mann regelmäßig zur Weißglut damit.
Also Gleichungen mit variablen habe ich in den knapp 15 Jahren ohne Mathe-Unterricht tatsächlich nicht im alltäglichen Leben und im Beruf gebraucht. Essenziell dagegen finde ich Dreisatz und Prozentrechnung 
Dann kann man sich Preise z.B. kleinstschrittig ausrechnen.
Rechtschreibung, Englisch, eine gewisse Allgemeinbildung ... das finde ich alles in der Tat wesentlich wichtiger als Funktionsgleichungen 8-)
Das gehörte zu den Dingen, die ich in der Schule am Liebsten gemacht habe.
Gleichungen und Ungleichungen machen doch voll Spaß! Dsto mehr Unbekannte, umso besser. 
ich fand auch verteilungsrechnung und wahrscheinlichkeitsrechnung sinnvoll im echten leben.
kann mir eins der mathegenies Beispiele nennen, wo mir imm Alltag Funktionen und Ableitungen begegnen? wuerde mich echt interessieren, ich haette mir damals von meinen Lehrern mehr praktische Beispiele gewuenscht. bruchrechnen haben wir mit Kuchen gelernt, die stunde war lehrreich und lecker, gehaltvoll in jeder Hinsicht. aber was soll ich mit f strich von x? 
Wenn ich wirklich die Hoffnung hätte, dass es gelesen wird und nicht wieder nur "dumme Ausreden" kommen, warum das das so nicht braucht und das sowieso schon immer anders macht, würde ich noch ein paar Sachen raussuchen.
Was mir missfällt ist, dass hier Oberstufenmathematik mit einfachen Rechenkenntnissen der Klassen 1-8 in einen Topf geschmissen werden. Es ging ursprünglich um diese einfache Ungleichung. Realschulstoff 7. Klasse (glaub ich).
Funktionen? Ganz einfach: Das Beispiel mit dem Handyvertrag (PrePaid) ist z.B. eine Funktion. Die monatlichen Kosten in Abhängigkeit der Minuten, die telefoniert wurden.
Naja, und eine Schullaufbahn über 12 oder 13 Jahre bereitet ja auch auf unterschiedliche Berufe vor. Nicht jeder braucht alles, aber ich glaub die Unis bedanken sich wenn sie allen erst mal je nach Studienfach Mathe, Grammatik oder Chemie beibringen müssen weil die anderen 60% das für ihren jeweilingen Studiengang nicht brauchen. Da man das alles in der Schule dann schonmal hatte kann man sich ja überlegen was einem Spaß macht oder liegt und dementsprechend den Beruf wählen.
Ich brauch auch vieles nicht mehr, habs aber schon mal gehört und wenn es mich interessiert oder mein Sohn soweit ist kann ich das eben schneller oder langsamer reaktivieren. Und da mich Mathe interessiert hat und ich es im Studium gebraucht hab kann ich das noch recht gut. Bei Chemie müsste ich schon genauer nachlesen.
Wo ist denn das Problem, wenn jemand sagt, dass er sich bei Berechnungen, z.B. für ein Rezept anders behilft (man kann auch dreimal 125 ml abmessen) oder für sein gebrauchtes Bett einfach die Preise bei Ebay vergleicht um es anzubieten?
Jeder hat doch andere Begabungen und muss schauen, wie er Tag für Tag übersteht. Ich war in Mathe immer eine Oberniete, der Matheunterricht war für mich Jahr für Jahr (bis zur Berufsschule, da ging es ganz gut, weil ich sehr viel geübt habe) eine Qual. Es wurde gesagt, dass ich es "einfach nicht kann". Mir ist es immer hochpeinlich, dass mir einfache Rechnungen schwerfallen. Ja und? Macht mich das zum Menschen zweiter Klasse? In Euren Augen ja, aber da steh ich meilenweit drüber. 
Meine Freundin kommt aus Mazedonien, sie kann gerade mal sich im Deutschen verständigen, schriftlich kann sie so gut wie nichts, sie arbeitet bei Lidl und geht nebenbei putzen. Ihre Kinder gehen trotzdem aufs Gymnasium, kommen gut zurecht, ihre Tochter steht kurz vor dem Abitur (in NRW, das ist wahrscheinlich für jemanden aus Bayern nicht viel wert ...). Sie konnte ihren Kindern nie helfen, aber war in der Lage Hilfe für die Kinder zu organisieren, hat ihr hart verdientes Geld in Nachhilfe und Betreuung für die Kinder gesteckt. Und obwohl ich in Mathe eine Niete bin hab ich für die letzten drei Jahre ihre Steuererklärungen gemacht.
Manchem Hochgebildeten hier fehlt es in meinen Augen ganz klar an Herzenbildung und an Toleranz wie ich immer wieder feststelle.
Mir hat Mathe aber meinen guten Schnitt etwas verhagelt 
und als SozPäd sind Funktionen, Integrale und Differenzialrechnung einfach nicht nötig.
Wenn jemand Physik studieren möchte, dann kann man natürlich davon ausgehen, dass er auch an Mathe Interesse hat und im Abi Mathe im LK oder PK hatte, aber wenn es schon früh klar ist, dass es eher auf ein Studium der Geisteswissenschaften oder Sprachen oder Pädagogik hinausläuft, wäre ich z.B. dafür, die höhere Mathematik nicht zwingend nötig fürs Abi zu machen. Aber das bleibt wohl ein Traum 
Vielleicht haben meine Töchter ja auch nicht solche langfristigen Schwierigkeiten in Mathe wie ich sie hatte. Wollen wir es mal hoffen
Manchem Hochgebildeten hier fehlt es in meinen Augen ganz klar an Herzenbildung und an Toleranz wie ich immer wieder feststelle.
Es ist für manche einfach schwierig sich vorzustellen, dass andere ohne eine Fähigkeit, die man selbst als grundlegend empfindet, problemlos durchs Leben kommen kann. Das ist keine Frage von Toleranz oder gleich Herzensbildung.
@AnnaD: Dafür hat mir Englisch den Schnitt verhagelt.
Die Sache bei Mathe ist, dass es allgemein das logische Denke schult. Das sind nicht nur die Integrale und Funktionen, das ist das Denken in logischen Strukturen. Das hat mir in meinem Philosophiestudium geholfen, in Völkerkunde und jetzt in meiner Fortbildung zur Buchhalterin merke ich auch wie leicht mir das alles fällt.
@ shevek: Englisch wiederum halte ich für unverzichtbar
Wohl aber nicht unbedingt das, das man in der Schule lernt.
Ich finde übrigens schon, dass es einigen hier an Empathie fehlt. Jeder hat Schwächen, bei den einen ist es Mathe, bei den anderen Sprachen usw. Ist doch nicht schlimm, man muss nicht alles können.
Komm, is gut ...
Ich finde übrigens schon, dass es einigen hier an Empathie fehlt. Jeder hat Schwächen, bei den einen ist es Mathe, bei den anderen Sprachen usw. Ist doch nicht schlimm, man muss nicht alles können.
zumindest kommt das absolute unverständnis dafür das man "sowas" nicht kann ausgesprochen einfühlungsarm rüber. man ahnt es an dieser stelle ich bin auch so ein mathe depp dem vieles wenn nicht das meiste nicht vermittelbar ist. und selbst wenn es mir heute jemand so erklärt das ich es verstehe reicht es nicht bis übermorgen, da muss man dann wieder bei null anfangen zu erklären. dummerweise bin ich nicht nur mathematisch logisch minderbegabt ich kann noch nichtmal gut rechnen. im kopf schonmal gar nicht, auf dem papier je nach tagesform. ich habe mich jahrzehntelang furchtbar dafür geschämt, eben wegen solcher aussagen wie: aber das ist doch mittelstufe das musst du doch gehabt haben. ja und? ich kann es trotzdem nicht.
ich kann dafür zB ausgezeichnet kochen, mit oder ohne rezept (fragt nicht wielange es dauert bis ich etwas umgerechnet habe wenn nötig, aber ich schaffs) und begegne sovielen menschen die das nicht können, oder so kochen das man es essen kann aber von wirklich wohlschmeckend ist das noch weit entfernt. nie nie nie würde ich mich hinstellen und sagen: aber das ist doch ganz einfach, du musst doch nur... für diese menschen ist es eben nicht einfach, so wie für mich mathematik und rechnen nicht einfach sind. Inbzwischen kann ich gut dazu stehen und stelle fest: wir sind viele. und wir kommen trotzdem durchs leben.
