Hallo,
ZitatIch erwarte von anderen Eltern, dass sie ihr Kind sanktionieren, wenn
sie anderen Kindern mit voller Absicht weh tun. Und ich erwarte, dass
sie sich (wenn schon nicht das Kind) dafür entschuldigen.
Warum sollen sie das Kind sanktionieren? Glaubst du wirklich daran, daß Sanktionen etwas bringen oder würde es dir einfach gut tun, wenn du das Gefühl hättest, das andere Kind muss im Gegenzug auch leiden?
Das ist eine ganz ehliche Frage. Ich persönlich glaube nämlich nicht an die Wirkung von Sanktionen bei 3-jährigen. Ich denke, kein 3-jähriges Kind lent gerne zu teilen, wenn es durch Sanktionen dazu gebracht wird. Kein 3-jähriges lernt sanft zu sein, wenn es bestraft wird.
Was die Entschuldigung angeht. Ja natürlich wäre es schön und angemessen, wenn sie deinem Kind sagen, daß es ihnen leid tut. Das würden die meisten hier vermutlich auch so machen. Von einem 3-jährigen daggen würde ihc nciht erwarten, daß es sich entschuldigt, es sei denn, es hat von sich aus das Bedürfnis. Dazu müss es aber erst mal FÜHLEN, daß es "schuldig" ist.
Wenn es dir wichtig ist, daß die Eltern deinem Kind signalisieren, daß es ihnen leid tut, sprich es an. Ich habe keine Ahnung, warum sie es nicht tun. vielleicht sind sie innerlich so bei ihrem Kind, daß sie es übersehen. Vielleicht schämen sie sich. Vielleicht wäre ihnen eine Entschuldigung in der Stiutaion unwichtig und darum ahnen sie nicht, daß andere gerne eine hören würden... wer weiß.
Ich persönlich mag keine Entschuldigungen, die kommen, weil sie erwartet werden. Ich mag nur welche, die kommen, weil man in dem Moment ganz real so empfindet. Die andere Mutter tut es aber nicht. Aus welchen Gründen auch immer - die kennen wir nicht. Ihre Entschuldigung wären also reine Worte - das würde mir nichts geben. Von daher würde ich auch keine erwarten.
Zur anderen Sache - ich kann nicht sagen, wieviel davon Erziehung ist und wieviel Typbedingt. Oder ob das Kind noch andere Probleme hat, von denen wir nichts ahnen. Vieles sieht man den Kindern auch von außen nicht an...
Meiner Erfahrung nach ist es so, daß die Kinder mit dem was sie auf diese Welt mitbringen die Eltern in ihrem Verhalten mindestens genau so beeinflussen wie die Eltern ihre Kinder.
Ich kenne eine Familie, bei der vermutlich jeder meinen würde, das Kind sei furchtbar erzogen. Dabei sind die Eltern sehr nett und bemüht. Und im sichtbaren Verhalten der Eltern hat man gleich den scheinbaren "Beweis". Ich weiß aber, daß die Eltern den besten Weg suchen, mit diesem Kind umzugehen. Und daß dieser Weg nicht immer der ist, der "von außen" angemessen scheint. So manches Mal wirkte das, was für DIESES Kind richtig war, auf andere grundfalsch.
Vielleicht ist es auch tatsächlich so, daß die Mutter mit ihrem Verhalten bei dem Kind das Verhalten, daß es zeigt, auslöst. Das wissen wir aber nicht.
Wer will da schon urteilen... Und im Prinzip spielt es für die Entscheidung die DU treffen musst, auch gar keine Rolle.
Ich bleibe dabei - natürlich kannst du (er)warten, daß sie ihre Erziehung ändern. Aber vermutlich werden sie es nicht tun, zumdienst nicht für dich, weil du es so möchtest. Und vielleicht würde das Kind mit einer anderen Erziehung anders. Vielleicht aber auch nicht. Daß es als Dreijährige, im besten Sturm und drangalter ausgerechnet durch Sanktionen sanfter und "teilfreudiger" wird, bezweifle ich persönlich.
Also kannst du nur für dich entscheiden. Und für dein Kind.
Was hast du von den Treffen? Was hat dein Kind davon? Was hat das andere Kind davon?
Überwiegen die positiven Aspekte und die negativen sind ertäglich - dann wünsche ich euch weiter viel Spaß und die Nerven, das Negative dem Guten zuliebe auszuhalten. So klingt es für mich aber nicht...
Überwiegen die negativen und die positiven haben dagegen keine Chance, das aufzuwiegen - was hindert dich daran, für DICH eine Entscheidung zu treffen? Nichts. Und im Prinzip hast du hast sie getroffen.
Deine Abneigung gegenüber dem Kind scheint mir so groß und die Beziehung der Kinder untereinander so schwierig, daß ich nicht denke, daß ihr miteinander glücklich werdet. Völlig egal, was der Auslöser dafür ist.
Wer weiß, vielleicht wird es irgendwann besser und ihr könnt eire Begegnungen
später wieder aufnehmen. Vielleicht passt es auf Dauer nicht, auch das
muss man akzeptieren.
Was den Kindergarten angeht, da kannst du nur die Erzieherinnen bitten, ein Auge drauf zu haben. Aber soziales Lernen heißt AUCH zu lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Wenn das Kind das noch nicht alleine schafft, dann natürlich mit Hilfe, die kannst du von den Erzieherinnen für dein Kind erwarten.