Tipps an Lehrkräfte zum Umgang mit Lernschwächen etc.

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  • Und ich sag den Kindern immer, dass ich die HA nicht aus Spaß aufgebe oder weil ich sie ärgern will, sondern versuche ihnen zu vermitteln, dass es Training ist. Oft mit so Beispielen wie "Ich weiß, dass einige von euch im Boxverein sind. Wieso geht ihr denn da dauernd hin?" Und dann kommt oft "Na ich will besser werden, dazu muss ich trainieren"

    Und dann sag ich, dass das bei HA nix anderes ist. Ich will, dass sie erfolgreich sind, und das geht nicht ohne Training.

    Hier widerspreche ich teilweise. Zumindestens bei meinen Kindern reicht es bei kognitiven Aufgaben, jeden Typ einmal bis maximal wenige Malem zu machen. Darüber hinaus gehendes Wiederholen oder "Trainieren" ist nicht hilfreich. Ich weiß, dass es für viele Menschen anders ist, aber bei vielen Autist:innen ist es eben so, dass mehr Aufgaben es eben nicht besser sondern ggf. sogar schlechter machen.


    Anders ist es bei eher motorischen Aufgaben (also beim Boxen und Klavier spielen aber auch beim Schreiben lernen) und auch bei Sachen, wo es ums auswendig können geht (zb Vokabeln, Einmaleins)


    Ich erwarte nicht, dass das im Unterricht berücksichtigt wird, aber es wäre super, wenn das Bewusstsein dafür da wäre (damit die Kinder, die das betrifft, nicht immer und immer wieder erzählt kriegen, wie hilfreich Training ist, wenn das gar nicht stimmt) und noch besser wäre, wenn sie zb bei Hausaufgaben jeden Aufgabentyp nur 1 bis 3 mal machen müssten. Am Gym ist das tatsächlich gerade in Mathe schon viel passender als ander Grundschule, wo.oft seitenweise die selben Aufgaben verlangt wurden (und am nächsten Tag wieder #crying)

  • Ich glaube, es ist sehr individuell, was hilft.

    Ja, das ist ja die Krux #hmpf . Den ersten Satz vorzugeben ist ja noch das geringste Problem.

    Aber so konkret in Settings wie "Öffne das Buch." - wird nicht gemacht. "Schreibe den Tafelanschrieb in deine Mappe" - wird nicht gemacht. "Kopiere die Links der Webseiten, auf denen du warst, in ein Word-Dokument" - wird nicht gemacht.

    Was soll mir das sagen? Was kann ich tun?

    Ja, das ist möglich. Mein Kind hat das bei einer Schulaufgabe geschafft in der 6.

    Aber nur das eine Mal?

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Meine Frage an alle, deren Kindern oder denen es selber auch so geht, ist: Wie viel Zeit braucht es etwa?

    Mir ist klar, dass das total individuell ist, aber ist es auch möglich, dass schlichtweg überhaupt nicht angefangen wird? Und sollte das der Fall sein, was konkret würde denn da helfen?

    Ich finde das schwierig zu beurteilen.

    Wie erkennt man, ob jemand den Text liest oder die Tischplatte mit Blicken durchbohrt?

    Bei mir sieht man im Gesicht, ob ich den Text lesen. Ich habe dabei eine entsprechende Mimik.

    Sonst kann man versuchen, zu erkennen, ob die Augen der Schrift folgen.

    Wenn ich "nur" denke, kann man das nicht wirklich erkennen.


    Längste Zeit vom Aufgabe bekommen bis ich wirklich anfange, irgendwas zu schreiben: ca. 30 min der Deutsch-LK- Klausur im Abi

    Nach mehr als einer Stunde hatte ich nur Stichworte und Gliederung auf dem Schmierblatt.

    Abgegeben habe ich dann mit viel Getrödel nach 2,5 Stunden.


    Hilfreich könnte sein ich mir vorstellen, irgendwer schrieb das auch schon, konkret aufzufordern, alle Aufgaben lesen zu lassen und dann noch Fragen zu beantworten.


    Ich meine mich zu erinnern, dass bei uns früher auch Aufgabenstellungen vom Lehrer vorgelesen wurden!? #gruebel

  • Hier widerspreche ich teilweise. Zumindestens bei meinen Kindern reicht es bei kognitiven Aufgaben, jeden Typ einmal bis maximal wenige Malem zu machen. Darüber hinaus gehendes Wiederholen oder "Trainieren" ist nicht hilfreich. Ich weiß, dass es für viele Menschen anders ist, aber bei vielen Autist:innen ist es eben so, dass mehr Aufgaben es eben nicht besser sondern ggf. sogar schlechter machen.

    Das leuchtet mir ein. Deswegen ist mir primär egal, ob HA schriftlich angefertigt werden, mir ist wichtig, dass die Kinder den Lernstoff verstehen und anwenden können.

    Das merke ich dann in der nächsten Stunde im Unterrichtsgespräch, wenn ich gezielt Fragen stelle, die sich mit dem bereits erarbeiteten und bestenfalls durch HA vertieftem und trainiertem Lernstoff gut beantworten lassen.

    Ich habe einige SuS, die selten HA machen, aber den Lernstoff trotzdem können. Das kann ich dann auch erstmal so stehenlassen, da mach ich kein Fass auf.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Hier widerspreche ich teilweise. Zumindestens bei meinen Kindern reicht es bei kognitiven Aufgaben, jeden Typ einmal bis maximal wenige Malem zu machen. Darüber hinaus gehendes Wiederholen oder "Trainieren" ist nicht hilfreich. Ich weiß, dass es für viele Menschen anders ist, aber bei vielen Autist:innen ist es eben so, dass mehr Aufgaben es eben nicht besser sondern ggf. sogar schlechter machen.

    Das leuchtet mir ein. Deswegen ist mir primär egal, ob HA schriftlich angefertigt werden, mir ist wichtig, dass die Kinder den Lernstoff verstehen und anwenden können.

    Das merke ich dann in der nächsten Stunde im Unterrichtsgespräch, wenn ich gezielt Fragen stelle, die sich mit dem bereits erarbeiteten und bestenfalls durch HA vertieftem und trainiertem Lernstoff gut beantworten lassen.

    Ich habe einige SuS, die selten HA machen, aber den Lernstoff trotzdem können. Das kann ich dann auch erstmal so stehenlassen, da mach ich kein Fass auf.

    Das finde ich richtig gut! Die Lehrkräfte meiner Kinder sanktionier(t)en nicht (schriftlich) gemachte Hausaufgaben bisher immer, egal ob der Stoff gekonnt wird oder nicht. Auch bei Krankheit ist danach vorzuweisen, dass allles exakt so nachgeholt wurde, wie im Unterrixht plus Hausaufgaben erfolgt. Selbst wenn der*die betreffende Schüler*in den Stoff schon vorher konnte #eek


    Ich habe versucht, dass mit den jeweiligen Klassenlehrkräfteb zu klaren. No way.

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    Ich hab eine Empfehlung auf Instagram bezüglich Beschäftigung bzw Bewegung die im Unterricht nicht stört. Sie ist Lehrerin, glaube selber ADHSlerin, in einer Grundschule.


    Meinem ADHSler hilft:

    - Hausaufgabenmappe in der jeder Tag eine Farbe hat


    Da wird jeden Tag die Hausaufgaben eingetragen und jeden Tag unterschreiben die Eltern.


    - Nach Hause gehen nur die Hefte die er für die Hausaufgaben braucht


    - Ankündigung von neuen Themen und verlässlich sein damit


    - Ein Klassenzimmer das Ablenkungsfrei(er) eingerichtet ist, zb Sichtschutz Richtung Tür, Ablage, Jacken


    Was mir noch einfällt bzw mir geholfen hätte:

    - Die Möglichkeit Kopfhörer zu nutzen oder zb Musik zur hören (zb bei Stillarbeiten)


    - kritzeln dürfen (hab ich mal ein Verweis für Bekommen)


    - kein 'wenn du dich ein bisschen mehr anstrengen würdest könntest du xy'


    - Sitzplätze vorne (auch wenns mich in manchen Phasen genervt hätte.) Am besten auf Fensterseite.


    - erlauben oder zur Verfügung stellen von nicht störenden Fidget Toys.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Anders ist es bei eher motorischen Aufgaben (also beim Boxen und Klavier spielen aber auch beim Schreiben lernen) und auch bei Sachen, wo es ums auswendig können geht (zb Vokabeln, Einmaleins)

    Und genau bei diesen Dingen hat die GS sich deutlich gewandelt und dieses Training findet zu wenig statt. Diese Dinge kann man nicht rein kognitiv hinbekommen was aber viele GS LuL zu meinen scheinen. Meiner Meinung nach sollte da wieder mehr passieren und das würde allen Kindern zugute kommen

  • Die Lehrkräfte meiner Kinder sanktionier(t)en nicht (schriftlich) gemachte Hausaufgaben bisher immer, egal ob der Stoff gekonnt wird oder nicht. Auch bei Krankheit ist danach vorzuweisen, dass allles exakt so nachgeholt wurde, wie im Unterrixht plus Hausaufgaben erfolgt. Selbst wenn der*die betreffende Schüler*in den Stoff schon vorher konnte #eek

    Oh Gott, das ist so sinnbefreit #haare . Diese Prinzipienreiterei bei Hausaufgaben, furchtbar. Das erzeugt doch nur Frust und Unlust auf Schule.

    Deshalb predige ich ja gebetsmühlenartig, dass HA keine ABM sind, sondern helfen sollen.

    Ich mach das vermutlich auch nur so, weil mich das aus meiner eigenen Schulzeit schon so angekotzt hat, HA machen zu müssen, obwohl ich das doch konnte. Nur aus Prinzip, weil man ja HA machen muss #rolleyes . Warum soll ich noch in 10 Sätzen die Satzglieder bestimmen, wenn ich das im Schlaf kann und es jederzeit mündlich abrufbar habe? So ein Blödsinn!

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Was mir zb noch geholfen hat:

    - Timer aber als Ermunterung - jetzt schaffen wir 3 min an einer Aufgabe, jetzt 5 Minuten, jetzt 10


    Ganz schlimm waren dafür diese Ausmalaufgaben, zb Rechnen und dann alle 6 rot, alle 7 blau und am Ende kommt ein Bild raus.

    Da hätte zb gereicht ein farbigen Punkt rein zu malen das ich das richtige Ergebnis habe. Da habe ich mich so oft durch gequält und außer Abwehr hatte es null positiven Einfluss.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


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    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Aber nur das eine Mal?

    Schulaufgabe: ja. Tafelabschrieb, Aufgaben im Unterricht: andauernd. ☹️ Hat sich erst in der 9. gelegt.

    Was half: Lehrkräfte, die verstanden haben, dass es nicht böswillig ist. Die das nicht persönlich nehmen. Je gelassener die Lehrkraft umso seltener kam es vor.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Ganz schlimm waren dafür diese Ausmalaufgaben, zb Rechnen und dann alle 6 rot, alle 7 blau und am Ende kommt ein Bild raus.

    Da hätte zb gereicht ein farbigen Punkt rein zu malen das ich das richtige Ergebnis habe. Da habe ich mich so oft durch gequält und außer Abwehr hatte es null positiven Einfl

    Das ist für mich auch typisch neumodische GS Pädagogik die ich als ziemlich sinnbefreit empfinde. Alles muss immer spielerisch aufbereitet werden.

  • Ich bin 96 eingeschult aber war auf einer Montessori GS - aufgrund meiner motorischen Unruhe übrigens und der Hoffnung nicht schon ab Tag 1 zu scheitern.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
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    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Ganz schlimm waren dafür diese Ausmalaufgaben, zb Rechnen und dann alle 6 rot, alle 7 blau und am Ende kommt ein Bild raus.

    Da hätte zb gereicht ein farbigen Punkt rein zu malen das ich das richtige Ergebnis habe. Da habe ich mich so oft durch gequält und außer Abwehr hatte es null positiven Einfl

    Das ist für mich auch typisch neumodische GS Pädagogik die ich als ziemlich sinnbefreit empfinde. Alles muss immer spielerisch aufbereitet werden.

    Ich musste das auch machen (weiss ich noch, weil ich es gehasst habe), und ich bin jetzt ü50

  • Was half: Lehrkräfte, die verstanden haben, dass es nicht böswillig ist. Die das nicht persönlich nehmen.

    Das krieg ich soweit gut hin, das hab ich mittlerweile gelernt.


    Aber

    Je gelassener die Lehrkraft umso seltener kam es vor.

    damit tu ich mich noch schwer #hmpf . In meinem Kopf ist noch das Muster verankert, dass Gelassenheit gleichbedeutend mit Ignoranz ist. Als sei es mir egal.

    Ich will, dass die Kinder weiterkommen und was lernen, ich will sie bestmöglich aufs Leben vorbereiten. Dass aus ihnen was wird. Eben weil sie mir wichtig sind.

    Aber das ist wohl ein Punkt, an dem ich arbeiten sollte, weiß ich selber #rolleyes.

    (Ich hab mir letztes Jahr in Thailand dafür schon das buddhistische Zeichen für Gelassenheit aufs Handgelenk tätowieren lassen, damit ich immer einen visuellen Impuls hab, wenn ich merke, dass ich gerade mal wieder alles andere als gelassen bin #rolleyes .)

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Ich habe auch Probleme mit der Gelassenheit.
    Ich fühle mich extrem verantwortlich für den Lernzuwachs der Kinder, eben weil ich weiß, dass meine SuS kein Elternhaus haben größtenteils, das ihnen helfen kann.

    Mich machte es verrückt, wenn ich mir viele Gedanken um die Vorbereitung gemacht habe, damit sie über verschiedene Kanäle eine Sache erarbeiten, ich habe dann oft differenziert, ich habe die Aufgaben so gestellt, dass für jeden auch längerfristig vom Hauptschulabschluss bis zur Oberstufe hin durch die Aufgabenstellung profitiert werden kann usw.


    Und dann gibt es Kinder und manchmal auch eine ganze Klasse, die dann alles, was ich für 90 Minuten konzipiert habe, in 35 Minuten hinrotzt, die Strategien zur Überarbeitung nicht anwendet, angestrichene Fehler (egal ob inhaltlich oder rechtschriftlich oder grammatikalisch) einfach nicht bearbeitenswert findet und dann ist man einfach machtlos.


    Das oberflächliche Arbeiten ist an meiner Schulform oft ein Problem, ebenso die Kinder, die einfach nie anfangen - und das in keinem Fach.


    Am extremsten ist derzeit eine Schülerin, die nie HA macht, ihr Zeug so gut wie nie dabei hat, regelmäßig zu spät kommt, häufig fehlt, sich nie meldet, nichts sagen kann, wenn ich sie aufrufe und die für alle Unterstützungsangebote nicht zu haben ist.

    Die Eltern sind ähnlich drauf. Vordergründig sagen sie, wenn ich einen Termin fürs Kind, Eltern, Schulpsychologin (oder auch mit der Schulsozialarbeit, hatten wir beides schon) und mich anberaumt habe, dass sie mal zum Kinderarzt gehen werden und natürlich einen Folgetermin bei der Schulpsychologin ausmachen werden und tun es nicht.

    Sie wollen das Kind in der Aufgabenbetreuung anmelden und tun es nicht. Das Kind, das auch kostenfrei einen Monat lang die HA-Betreuung austesten dürfte, kommt nicht.

    Versprechungen, das Aufgabenbuch (wir kommunizieren täglich darüber) täglich anzuschauen und gegenzuzeichnen, werden nicht eingehalten.

    Das Kind sagt "ich nehme Schule halt nicht ernst" - entsprechend benimmt sie sich im Unterricht (sie ist von der Schulpsychologin auf gängigen Kram getestet, alles unauffällig, btw).

    Es gab viele Gespräche mit wechselnden Beteiligten.


    Da kannst du nichts mehr tun als dich zu entspannen und den Fall zu verwalten.


    Tut mir leid, dass ich an der Stelle so ausführlich werde.

    Mich beschäftigt sowas unheimlich, weil ich immer denke, dass wir was übersehen haben und es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, was zu bewegen.

  • damit tu ich mich noch schwer #hmpf . In meinem Kopf ist noch das Muster verankert, dass Gelassenheit gleichbedeutend mit Ignoranz ist. Als sei es mir egal.

    Das ist ein Riesenunterschied. Wirklich.

    Meine Kinder und ich auch sind ab einem gewissen Level des Scheiterns in einer Art Shut Down. Da hilft wirklich nur noch Akzeptanz und Gelassenheit der begleitenden Person und jeder weitere Versuch macht alles schlimmer und erschwert den weiteren Zugang.

    Die Schwierigkeit ist, zu erkennen, wann es soweit ist. Das ist im Schulkontext für eine Lehrkraft in einem Klassensetting eine krasse Aufgabe. Das kann niemand erwarten. Und ich war immer froh, wenn da der gute Wille und das Verständnis der Lehrkraft war.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • - kein 'wenn du dich ein bisschen mehr anstrengen würdest könntest du xy'

    Das hier finde ich ganz ganz wichtig!

    Es gibt Kinder, die können sich noch so sehr anstrengen wollen, sie können manches einfach nicht.

    Sei es jetzt still sitzen, HA notieren, Infos an Eltern weitergeben etc. pp.

    Da ist obiger Satz nicht hilfreich, sondern erzeugt noch mehr Frust.

  • Kalliope

    Ich habe sowieso den Eindruck, dass die Kinder wenig übelnehmen, wenn die Haltung insgesamt stimmt.


    Ich differenziere viel zu wenig nach oben. Das ist ja nicht nur in meinem Unterricht ein Problem, das ist oft ein Problem.

    Aber manchmal mache ich es doch, und insgesamt vermittle ich auch die Haltung, dass ich sehe, dass sie es können, dass sie auch mal mehr probieren dürfen (ich gebe dann Seiten vor, die wir nie im Buch bearbeiten werden, da dürfen sie einfach probieren) und ich sage auch ganz offen, dass ich es nicht immer packe, dahingehend was vorzubereiten.

    Sie fühlen sich aber gesehen.


    Ähnlich ist es mit den DaZ-Kindern.

    Ich kann nicht jede Woche in Klasse 7 in meinen 2 Blöcken Deutsch 15 Minuten pro Block mit ihnen im "Lies-mal-Heft" arbeiten.
    Aber ich kann immer wieder drauf hinweisen, dass sie sich damit beschäftigen sollen, da und dort einen Tipp geben, mal 3 Minuten bei einem DaZ-Kind bleiben.


    Ich könnte das fortführen.
    Es gibt manchmal grottig langweiligen, schlecht vorbereiteten Frontal- mit Einzelunterricht mit wenig Methodenwechseln und wenig Chancen, sich zu bewegen.

    Das nehmen sie aber hin.


    Ich kann austicken und rumschreien.

    Mein Eindruck ist aber, dass sie spüren, dass ich prinzipiell gerne in den Unterricht komme, dass ich sie mag und dann verzeihen sie mir das.
    Allerdings entschuldige ich mich auch dafür, wenn ich wieder runtergekühlt bin.


    Die Haltung halte ich für wichtiger als dass jedes i-Tüpfelchen stimmt.

  • narzisse genau das. Dieses grundlegende Wohlwollen und die Haltung dahinter ist wichtiger als alle Tricks.

    Wobei es grundsätzlich nichts schadet, gewisse Dinge, die für einen machbar sind, umzusetzen und rücksicht zu nehmen.


    Ich habe manchmal angst um gute Lehrkräfte, die "zu viel" wollen. Die dann ihre grundlegende, positive Haltung verlieren, weil sie die Welt nicht retten können oder sich selbst kaputt arbeiten.

    Aber eben doch auf viele einzelne Individuen einen positiven Einfluss haben können. Was man vielleicht niemals erfährt.

    Ich glaube, das muss echt hart sein, wenn man in schwierigen Umgebungen unterrichtet wie z.B. Vukodlacri - sich nicht verlieren in dem, was alles schlimm läuft, eine gute Lehrkraft bleiben und nicht volle Kanne ins Burn Out steuern.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Schnelle Rückfrage: Schriftgröße 14 auch für größere Kinder (also Mittel-/Oberstufe)? Oder ist dann das Lesen flüssiger, so dass die Schriftgröße nicht (mehr) so entscheidend ist.

    Ja, auch für größere Kinder.


    Brinas Einwand der Übersichtlichkeit ist da schon auch richtig, deshalb sollte es auch nicht größer sein.