"Blockflöten Projekt" in Hessen. Was haltet ihr davon?

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  • Ich finde das gut. Das praktische musizieren mit Instrument kommt viel zu kurz im Musikunterricht bzw. findet oft gar nicht statt, nur singen.


    Mein Kind hatte ein Jahr einen Lehrer der das mit der Klasse durchgezogen hat. War auf jeden Fall bestimmt chaotisch. Aber für dieses eine Kind war es wirklich ein Einstieg und er spielt inzwischen 3 weitere Instrumente.

  • Ich frag mich ja, wer sich das überlegt hat.


    Hier finden ja nicht mal alle regilären Stunden statt, weil es bei Krankheit keine Ersatzlehrkraft gibt.

    Und die restlichen Stunden werden dann für die Basics (Deutsch und Mathe) verwendet.


    Also wenn irgendwann der Personalschlüssel so gut ist, dass der reguläre Unterricht für alle gut statt finden kann, dann können wir ja drüber reden.


    Aber so?


    #hammer

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Das praktische musizieren mit Instrument kommt viel zu kurz im Musikunterricht bzw. findet oft gar nicht statt, nur singen.

    Auch gesungen haben meine beiden an der Grundschule kaum, an der weiterführenden Schule tun sie das bisher gar nicht. Der Musikunterricht findet weitgehend ohne selbstgemachte Musik statt. Gut, während der Coronazeit war zu singen verboten, aber auch außerhalb dieser Zeit: wenn Musik grundsätzlich fachfremd unterrichtet wird, kommt die Musik aus der Konserve und die Grundschulkinder tanzen dazu...

    die Qualität des Musikunterrichts hier ist nicht besser als die Qualität der Schulgebäude.

  • Ich finde es grundsätzlich nicht verkehrt Kindern niedrigschwellig das Erlernen eines Instruments zu ermöglichen. Mein Großer hat mit einem engagierten Lehrer seit der 1. Klasse täglich ein paar Minuten geflötet. Das fand die Jugendmusikschule, die dazu quasi in Konkurrenz ins Haus kommt, gar nicht lustig. Nach zwei Jahren wurde das eingestellt. Dass durch die Flöte die große Freude meines Kindes an der Musik geweckt wurde, wage ich nicht zu mutmaßen. Er spielt halt mittlerweile völlig andere Instrumente.

    Die Geschwister haben nie Flöte gespielt und sind ebenfalls musikalisch und lernen (völlig andere) Instrumente.

    Vielleicht liegt es einfach in den Genen… (nur nicht in meinen :D )

    Anderen Kindern wird so vielleicht überhaupt erst eröffnet, dass es Musikinstrumente gibt. Die Frage ist halt, ob die Familien sich dann weiterführende Wünsche leisten können. Hat da die CDU auch eine Idee?

    (Und Ukulelen sind auch klein, gut zu transportieren und anfangs günstig zu haben - und sie klingen auch noch süß. Das hätte auch was #cool )


    Grundsätzlich finde ich die Pflaster, die die CDU versucht auf alles, was „Veränderung“ bedeutet, zu kleben, um möglichst den Anschein zu wahren die Welt würde sich nicht ändern (als sei sie jemals so gewesen, wie es gern dargestellt wird), einfach nur noch anstrengend. Die CDU in BaWü ist - vor den Hintergrund zum Glück - mit den Grünen an der Regierung beteiligt und behält den konservativen Kitsch noch weitgehend in der Tasche. Es soll der Tag kommen, an dem mir das Gendern untersagt oder die Vermittlung einer wie auch immer gearteten Leitkultur in unseren Bildungsplan geschrieben wird. Dann brennt hier aber die Blockflöte!!

  • Aber wie kommst du denn darauf, unser Kultusministerium ist doch der Meinung, wir haben keinen Lehrermangel 😂, so alles in allem und mit paar Quereinsteigern lassen sich die paar Lücken ruckzuck schließen 😂😂😂😂😂

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Das praktische musizieren mit Instrument kommt viel zu kurz im Musikunterricht bzw. findet oft gar nicht statt, nur singen.

    Auch gesungen haben meine beiden an der Grundschule kaum, an der weiterführenden Schule tun sie das bisher gar nicht. Der Musikunterricht findet weitgehend ohne selbstgemachte Musik statt. Gut, während der Coronazeit war zu singen verboten, aber auch außerhalb dieser Zeit: wenn Musik grundsätzlich fachfremd unterrichtet wird, kommt die Musik aus der Konserve und die Grundschulkinder tanzen dazu...

    die Qualität des Musikunterrichts hier ist nicht besser als die Qualität der Schulgebäude.

    Genau so ist es hier auch.

    Ich finde jeden Vorstoß zu mehr Singen, Tanzen, Instrument kennenlernen super, auch wenn es vielleicht mangels LuL nicht komplett flächendeckend klappt - immerhin wäre es ein Versuch.


    Ich hatte damals tollen Musikunterricht in der Schule, inkl. kostenloser Gitarren-AG (Blockflöte im letuten Kindergartenjahr). Das war super, und ich konnte mit den Basics später selbst weiterlernen.


    An der Musikschule (als einziger bezahlbarer Alternative) sind die Wartezeiten übrigens rund zwei Jahre (sogar für Chor und Gruppenangebote jenseits der Früherziehung - fast keine Chancen) - also ich kenne hier nur Kinder, die ein Instrument lernen können, deren Eltern sich privaten Unterricht leisten können. Unser musikbegeistertes Kind gehört nicht dazu.


    Die Musiknote an der Grundschule setzt sich übrigens zusammen aus Klassenarbeitsnote und Vorsingen vor der Klasse... #rolleyes

  • Ich finde das eigentlich gut, und vermutlich ist Blockflöte ein niedrigschwelliges und kostengünstigeres Angebot als Klavier/Keyboard, Gitarre oder Streicher.


    Hier in HH gibt es sog. JEKI-Schulen (jedem Kind ein Instrument). Wird von einer Stiftung getragen. Wir hatten das gar nicht auf dem Schirm, aber Töchterchen hatte letztendlich an so einer Schule einen Platz bekommen (war nicht Wunschschule).

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ohne dieses Programm kein Instrument erlernt hätte. Es war nur eine Initialzündung, aber doch eine - im positiven Sinn - äußerst folgenreiche. (Zu unser aller Überraschung schlug ihr Herz für ein Streichinstrument, Block- oder Querflöte wurden nicht angeboten). Aus ihr wird keine studierte Musikerin, aber sie hat über die Jahre mit dem anschließenden "richtigen" Instrumentalunterricht sooo viel gelernt.


    Die musikalische Frühförderung der Musikschule hat dagegen keinen prägenden Eindruck hinterlassen - außer vllt., dass Musik nix für mein Kind ist - welch ein Irrtum!

  • oh verzeih. #lol

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Bei uns (in BW) gibt es Kooperationen mit den Musikvereinen. In der Grundschule inzwischen auch. Mein Patenkind lernt dort Tenorhorn.

    Bei den weiterführenden Schulen ist es die Realschule, die 5./6. glaub sogar verpflichtend entweder Blockflöte oder Blasorchester zur Wahl steht.

    Unterricht ist da meistens dann Freitag Mittag/Nachmittag. Halt so, dass die Menschen aus den Vereinen auch Zeit haben.



    Meine habe Blockflöte über die Musikschule gelernt, die in den Räumen der Grundschule am Nachmittag Unterricht angeboten hat.

  • Ich finde es im Grunde sehr gut, den künstlerischen Fächern mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ob es nun die Blockflöte sein muss - im Grunde geht das sicher auch mit vielen anderen Instrumenten. Und dabei habe ich überhaupt nichts gegen Blockflöte, meine Mädels haben viele Jahre an der Musikschule Blockflöte spielen gelernt, es ist ein tolles Instrument, wenn die Kinder über die Grundzüge hinaus kommen.

    Ich stelle es mir aber in großen Gruppen, die auch nicht homogen begeistert sind, recht schwierig vor, hier ausreichend Fortschritte zu erreichen, damit es wirklich Spaß macht und gut klingt.

    Kooperationen mit Musikschulen finde ich aber super. Meist haben die (Honorar)-Fachkräfte dort das Problem, dass sie erst ab dem (späten) Nachmittag Schüler unterrichten können, weil die ja früh in der Schule sind. Sinnvoll finde ich z.B. ein "Instrumentenkarussell", bei dem die Kinder unterschiedliche Instrumente jeweils mal 3-4 Stunden ausprobieren können, damit sie eben alles mal von Experten kennenlernen.

    Hier in der Stadt gibt es in Zusammenarbeit von Schulen und Musikschulen das Projekt "Singt Euch ein" (https://www.musikschule-leipzi…n/projekt-singt-euch-ein/) das das gemeinsame Singen fördert mit Unterstützung von Musikschullehrkräften und auch mit Konzerten abgerundet wird.

  • Im Grunde gut: ABER: Grundschule sollte sich darauf besinnen, was sie vermitteln soll. Das ist in erste Linie lesen, schreiben und rechnen. Jetzt gibt es schon zusätzlich englisch (halte ich für die Katz) und PC (halte ich auch für die Katz - mein Sohn hat nicht zu wenig „Daddelzeit“ während des PC Unterrichts).

    Grundschule immer voller zu stopfen und gleichzeitig ganz entsetzt zu tun, dass Kinder nicht mehr lesen, schreiben und rechnen können… das macht mich echt kirre (sagt die Mutter und Unterrichtende an einer Grundschule des Schlusslichtbundeslandes).

  • Ich glaube, Herr Kunath überschätzt das Marktpotenzial für seine Firma. Wenn das in der Fläche ausgerollt wird, werden da keine Holzblockflöten aus deutscher Produktion gekauft, sonder Billigteile aus Kunststoff, die max. 5,00EUR kosten und in China produziert wurde.

    Mein Sohn (bayerische Grundschule) hatte eine Holzblockflöte aus deutscher Produktion.


    Bei den Tablets gibt es ja auch Apple Geräte und nicht die billigsten aus China.

  • Zufall, wir diskutierten erst gestern in der Ukulele-Gruppe über Blockflöten-Erinnerungen in der Primarschulzeit. Fazit: wo es Pflicht war, war es grösstenteils eine Qual und hat sicher nicht zur Freude an der Musik beigetragen. Eher das Gegenteil.

    Sinnvoll finde ich z.B. ein "Instrumentenkarussell", bei dem die Kinder unterschiedliche Instrumente jeweils mal 3-4 Stunden ausprobieren können, damit sie eben alles mal von Experten kennenlernen.

    Das fände ich toll!

  • Hmmm ja. Ich bin auf jeden Fall für musisch-künstlerische Bildung und finde Blockflöte auch kein schlechtes Einsteigerinstrument (schade halt, dass es dadurch oft dieses Kinder-Image hat, dabei kann man damit ja auch richtig musizieren). Ukulele fänd ich auch cool und würde die Kids sicher begeistern. An unserer Schule starten sie erstmal mit einer pentatonischen Flöte. Etwas schonender für das Gehör der Lehrkraft #zwinker


    Umsetzung ist natürlich so eine Sache. Wichtiger fänd ich schon, dass am Ende der Grundschule alle Lesen können.

  • Ich glaube das bringt allgemein für Entwicklung des Gehirns und für die Psyche sehr viel zu musizieren, das ist nachgewiesen, in allen Altersgruppen. Also das kann sich durchaus sogar auf deutsch Fähigkeiten positiv auswirken.

  • Hm. Als ich zur Schule ging, gab es verpflichtenden Blockflötenunterricht für alle - also zusammen, im Klassenverband. Für alle musikalisch angehauchten Kinder war es die Hölle. Als meine Kinder klein waren, gab es JeKI (Jedem Kind ein Instrument). Das war so dermaßen niederschwellig, dass meine sehr musikalische Tochter endgenervt war und mein Sohn sich erst Jahre später auf ein (anderes) Instrument eingelassen hat, weil er es so ätzend fand. Inzwischen sieht man ihn nicht mehr ohne seine Gitarre. Leider darf man ihm nicht zuhören, weil er sich an superpeinliche "Auftritte" mit JeKi erinnert. (Wenn ich heimlich lausche - er ist gut!)


    Vermutlich kann das gut sein, aber auch viel kaputt machen. Ich vermute, es steht und fällt mit dem Konzept und der Lehrkraft.

  • Das hatten wir hier ja schön öfter: Musikgrundbildung hat im Schweizer Bildungssystem einen relativ hohen Stellenwert.


    Meine Kinder hatten die zwei Grundausbildungsjahre auch, danach weiter Musikunterricht und (in der Schule durchgeführten) Instrumentalunterricht. Talpitas Klasse spielt ausserdem Mundharmonika zusammen.


    Ich bin auch grosser Fan von solchen Konzepten.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Im Grunde gut: ABER: Grundschule sollte sich darauf besinnen, was sie vermitteln soll. Das ist in erste Linie lesen, schreiben und rechnen. Jetzt gibt es schon zusätzlich englisch (halte ich für die Katz) und PC (halte ich auch für die Katz - mein Sohn hat nicht zu wenig „Daddelzeit“ während des PC Unterrichts).

    Grundschule immer voller zu stopfen und gleichzeitig ganz entsetzt zu tun, dass Kinder nicht mehr lesen, schreiben und rechnen können… das macht mich echt kirre (sagt die Mutter und Unterrichtende an einer Grundschule des Schlusslichtbundeslandes).

    Natürlich sollen Grundschulen lesen, schreiben und rechnen vermitteln. Aber doch nicht nur. Musik, Kunst und Sport zählen genauso zur Grundbildung. Das hat doch nichts mit vollstopfen zu tun. Eine Heranführung an die erste Fremdsprache finde ich auch gut. PC-Unterricht gibt es hier nicht.

    Ich glaube nicht, dass ein Musik-Projekt daran Schuld ist, dass viele Kinder am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen können.


    Ich halte aber nichts von einem Zwang zu einem bestimmten Instrument. Eher wäre ich auch für ein Instrumentenkarrussel bei dem verschieden ausprobiert werden können. Dazu wären Kooperationen mit Musikschulen wirklich sinnvoll.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Hm. Als ich zur Schule ging, gab es verpflichtenden Blockflötenunterricht für alle - also zusammen, im Klassenverband. Für alle musikalisch angehauchten Kinder war es die Hölle. Als meine Kinder klein waren, gab es JeKI (Jedem Kind ein Instrument). Das war so dermaßen niederschwellig, dass meine sehr musikalische Tochter endgenervt war und mein Sohn sich erst Jahre später auf ein (anderes) Instrument eingelassen hat, weil er es so ätzend fand. Inzwischen sieht man ihn nicht mehr ohne seine Gitarre. Leider darf man ihm nicht zuhören, weil er sich an superpeinliche "Auftritte" mit JeKi erinnert. (Wenn ich heimlich lausche - er ist gut!)


    Vermutlich kann das gut sein, aber auch viel kaputt machen. Ich vermute, es steht und fällt mit dem Konzept und der Lehrkraft.

    Dann müsste man aber eigentlich den kompletten Musikunterricht abschaffen, der macht leider sehr viel kaputt an Freude an Musik.


    Für mich war der nämlich genau für Singen, Theorie und Geschichte total abschreckend. Keyboard spielen war dagegen ein Highlight. (Und bei meinem Kind halt Blockflöte)

  • Ich sag ja, es liegt am Konzept und an der Lehrkraft. Und das gilt ja eigentlich für alle Fächer, Sport, Mathe, Chemie (ich wusste nicht, dass ich das mag, bis ich es im Studium notgedrungen belegen musste und plötzlich sehr geil fand). Was ich sagen wollte: Wenn man sowas macht, muss man die Kinder mitreißen und das ist echt Königsklasse. Aber es nicht zu machen, ist natürlich auch keine Lösung. Also eigentlich wollte ich nur mitsenfen.


    Aber--- ich möchte trotzdem nicht Musiklehrerin sein in einer Klasse mit 30 Blockflöte übenden Kindern, ehrlich. Obwohl ich Jahre meines Lebens im Flur der Musikschule (in einem alten Gebäude) auf meine Kinder gewartet habe und dieses durcheinander Getröte/Gefiedele/Geklimpere aus allen Räumen mit zu den schönen Geräuschen in meinem Leben zählt.