Das mit dem Schlafen ist, glaub ich, ein ziemlich "osttypisches" Problem, mit dem ich auch so meine Schwierigkeiten hätte. Ich bezieh mich mal auf das fettgedruckte. Was machen die denn, wenn ein Kind außerhalb der offiziellen Zeit einschläft? Wird es wachgerüttelt oder wie?
Wie sie das praktisch umsetzen, weiß ich nicht. Die Standardantwort, wenn es ums Schlafen ging, war bzw. ist stets, dass sie die Kinder sich da schon zurecht biegen bzw. die Kinder sich schnell auf den Rhythmus einpendeln. Und die starren Abläufe sind ihnen eben wichtig. Auch was das Essen betrifft. Deshalb war ich nun froh, dass wir einen Platz bekommen haben, die das mit dem Essen nicht so streng sehen bzw. bei denen das Gemeinschaftsgefühl im Rahmen des Frühstücks wichtig ist. Eine Anwesenheitspflicht beim Mittagessen ist da nicht mehr gegeben, wovon auch einige Familien Gebrauch machen (laut KiGa-Leitung aber nur Familien aus dem Westen, was ich nur so weitergeben kann, weil ich die Familien und Kinder ja noch nicht explicit kenne).
Bei uns gibt es auch die Schlafenszeit nach dem Essen, klar, und die Kinder ab 1 Jahr machen das auch ganz gut mir. Jüngere gibt es eher selten. Aber soweit ich weiß, werden die auch zu anderen zeiten hingelegt, anders geht es doch gar nicht.
Tja, vielleicht biegen die sich die wirklich so hin, wie es dann zu ihnen am besten passt. Sie setzen sie ja auch mit 12 Monaten, weil sie jetzt 12 Monate sind, auf den Topf und das muss dann auch klappen. Das kann ich mir auch nur schwer vorstellen und fand es schon ein wenig beklemmend, wie mancher da auf seinem Töpfchen saß und sitzen bleiben musste. Aber andererseits dachte ich mir auch, wenn wir nun unbedingt auf einen Platz angewiesen wären, womöglich würden wir das auch in Kauf nehmen, Hauptsache er hätte einen Platz. So denken sicher nicht wenige und arrangieren sich irgendwie damit. Und wenn dann eben noch die Oma sagt, das war immer schon so, dann akzeptieren das vielleicht einfach wirklich viele. Ich kenne das eben so gar nicht und empfinde es als ziemlich lieblos. Das wollte ich unserem Sohn einfach ersparen. Und das ist eben nicht wertend gemeint, sondern einfach meine Meinung und mein Empfinden. Ich hätte meinen 12 Monate alten, sehr zierlichen und sensiblen Sohn da nicht auf dem Topf kauern sehen wollen. So stelle ich mir es einfach nicht vor. Und da ist mir dann, bei gewissen Dingen, auch egal, wie viele Kinder auf einen Erzieher kommen. Ich habe einfach mit solchen für mich seltsamen Methoden meine Probleme. Ich schaue auf eine für mich schöne Kindheit und Jugend zurück (obwohl ich auch Stress mit meinen Eltern hatte) und nach Möglichkeit möchte ich das meinen Kindern auch bieten. Wenn ich eben das Gefühl habe, dass das in den vorhandenen Einrichtungen nicht möglich ist, stecke ich da lieber beruflich und finanziell zurück und widme mich ihm. Zumal ich eben als Ausgleich auch keine Großeltern oder so bieten kann, allenfalls eben Freunde. Aber damit möchte ich niemanden abwerten, der es anders entschiedet - ob freiwillig oder aus Zwang - ich aber habe das mit meinem Mann für unseren Sohn so entschieden. Und wir hoffen, dass er irgendwann auch sagt, dass er es schön fand, sich wohl gefühlt hat, es ihm nicht geschadet hat usw. Das hofft sicherlich jeder, egal wie er sich entscheidet.